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tagesessen.org DER SCHNELLSTEWEG ZU IHREM TÄGLICH BROT! www.hz.de MONTAG, 10.Juni 2024 ·2.50€ Stadt&Region Kommentar Ellen Hasenkamp zumErgebnis der Europawahl Verwirrende Botschaften Public Viewing zur Fußball-EM In der Georges-Levillain-Anlage werden unter anderem alle Spiele der deutschen Mannschaft auf Großleinwand übertragen. Heidenheim Seite9 Ein Zeichen der Völkerverständigung Beim 40. Iglauer Heimattag ging es um die deutsch-tschechische Versöhnung und die Feier des Brauchtums. Heidenheim Seite10 HohenmemmingerKirche wirdaufgegeben Bei einer Gemeindeversammlung wurde den Katholiken mitgeteilt, dass die Familienkirche Hohenmemmingen aufgegeben wird. Giengen Seite12 Die ganzeStadt feiert mit zwei Vereinen Niederstotzingen. Stadtkapelle Niederstotzingen und Schützenkameradschaft Oberstotzingen feierten groß ihren 100. Geburtstag. Kreis und Region Seite13 FCH-Juniorinnensorgenfür gelungenen Abschluss Mit einem 1:1 in Altheim gelingt der U17 der Aufstieg in die Oberliga - damit rundet das Team die starke Saison des 1.FCHeidenheim ab. Regionalsport Seite21 Service Seite16 Roman Seite16 Familienanzeigen Seite23 B3596 Nr.131 /175.Jahrgang 4 190359 602508 10024 FOTO: MARKUS BRANDHUBER FOTO: FCH Herbe Verluste für Ampel Europawahl DieUnion wird klar stärkste Kraftvor der AfD; Grüneund SPD sacken deutlich ab.Das BSWfeiert seinen ersten Wahlerfolg. Bleibt unterDruck:Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD). Kantersieg für die Union, Klatsche fürdie Ampelund deutliche Gewinne fürdie AfD: Bei derEuropawahlist Deutschland nach rechts gerückt. Die AfD landet nach Hochrechnungen bundesweit auf Platz zwei –im Osten sogar auf Platz eins. SPD, Grüne und FDP müssen Verluste einstecken und kommen zusammen nur auf ein knappes Drittel der Wählerstimmen. Auch die Linke bricht ein –und wird vonder neuen Partei BSW von Sahra Wagenknecht überholt. Den Hochrechnungen von ARD und ZDF vom Sonntagabend zufolge steigert sich die Unionleicht auf30bis 30,2 Prozent (2019: 28,9). Die AfD erreicht mit 16,2 bis 16,4 Prozent ihr bislang bestes Ergebnis bei einer bundesweiten Abstimmung (2019: 11). In Ostdeutschland wirddie Partei mitgroßem Abstand stärkste Kraft. DieSPD sackt ab auf 13,9 bis 14 Prozent (15,8) –esist ihr schlechtestes Ergebnis bei einer bundesweiten Wahl überhaupt. Die Grünen rutschen ab auf 11,9 bis 12,2 Prozent (20,5). Nur leicht verliert die FDP, die auf 4,8 bis 5 Prozent (5,4) kommt. Die Linke landet bei mageren 2,7 bis 2,8 Prozent (5,5). Die Partei BSW erreicht aus dem Stand 5,8 bis 6,1Prozent. DieParteiVoltliegt bei 2,5 bis 3Prozent. Bei der Europawahl in Deutschland gilt keine Fünf- Prozent-Hürde. Die Wahlbeteiligung liegt laut Hochrechnungen bei 65 Prozent. 2019 waren es 61,4 Prozent. SPD-Chef Lars Klingbeil bezeichnete das Wahlergebnis als „bittere Niederlage“. „Es gibt nichts schönzureden“, sagte er in der Berliner SPD-Zentrale. So wurdegewählt EUROPAWAHL 2024 —ErgebnisseinDeutschland Stimmenanteile in Prozent, Hochrechnung In KlammernVeränderungzur Wahl 2019 30,2 (+1,3) 14,0 (−1,8) CDU/CSU SPD 12,0 (−8,5) 15,9 (+4,9) 5,0 (−0,4) Jerusalem.Der israelische Oppositionschef Benny Gantz ist als Minister des israelischen Kriegskabinettszurückgetreten. Das sagte Gantz am Sonntagabend in einer TV-Rede, nachdem sein Ultimatum an Regierungschef Benjamin Netanjahu für einen Nachkriegsplan für den Gazastreifen verstrichen war. Gantz gilt als Netanjahus größter politischer Rivale und Nachfolger im Fall vonNeuwahlen. dpa Themen desTages Seite2 Wahlbeteiligung: 65,0% 6,0 (+6,0) 2,7 (−2,8) 2,6 (+1,9) Grüne AfD FDP BSW Linke VOLT GRAFIK HANGLBERGER /QUELLE FORSCHUNGSGRUPPE WAHLEN, STAND 21.45 UHR Grüne im Land fallenzurück Kommunalwahl Verluste in Stuttgart, Mannheimund Karlsruhe. Stuttgart. Bei den Gemeinderatswahlen in Baden-Württemberg müssen die Grünen einer SWR-Prognose zufolge in den drei größtenStädten desLandes zwar mit Verlustenrechnen.Sie fallenaberinStuttgart,Karlsruhe und Mannheim nichtsostark auswie beiden zeitgleichen Europawahlen am Sonntag. Die CDU kann in Stuttgart und Mannheim demnach stärkste Kraft werden, inKarlsruhe halten die Grünen voraussichtlich diePositiontrotz Verlusten. Zugelegt im Vergleich zum Ergebnis vor fünf Jahren hat die AfD. Bei den Wahlen zu Gemeinderäten, Kreistagen und Ortschaftsräten waren landesweit etwa 8,6 Millionen Menschen wahlberechtigt. Inder Region Stuttgart konntendie Menschen zudem die Zusammensetzung der Regionalversammlung bestimmen. Wählerinnen und Wähler hatten teils Dutzende Stimmen und durften diese auf 11,6 (+1,3) Sonstige verschiedene Kandidaten und verschiedene Listen verteilen. Daher dürfte esteils mehrere Tage dauern, bis die endgültigen Ergebnisse vorliegen. In den größeren Städten im Land wird mit der Auszählung der Wahl erst am Montag danach begonnen –amSonntag sind die Wahlhelferinnen und Wahlhelfer zunächst mit der Auszählungder zeitgleich stattfindenden Europawahl beschäftigt. dpa Foto:Imago/Political-Moments Manwerde nun aufarbeiten, wie es zu diesem Ergebnis habe kommen können. „Dass Dinge anders werden müssen, ist – glaube ich –glasklar.“ SPD-GeneralsekretärKevin Kühnert äußertesich ähnlich. Über die Person von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) gebe es aber keine Diskussion zu führen. CDU-Chef Friedrich Merz forderte die Bundesregierung auf, schon in den nächsten Tagen ihren Kurs zu korrigieren. Das sei im Interesse des Landes dringend notwendig. Der Wahlabend sei fürdie Ampel vorder Bundestagswahl im kommenden Jahr nun „die wirklich letzte Warnung“. Die Koalition von SPD, Grünen und FDP schade Deutschland. Das gelte für die Innenpolitik, beispielsweise mit den Entscheidungen zu Migrationsfragen, aber auch für die Wirtschaftspolitik. CSU-Chef Markus Söder sagte: „Die Ampel ist de facto von den Bürgerinnen und Bürgern abgewählt worden.“ AfD-Chef Tino Chrupallananntedas Ergebnis seiner Partei „historisch“. Co-Parteivorsitzende AliceWeidel sprach von einem „Super-Ergebnis“. Grünen-Vorsitzende Ricarda Lang reagierte enttäuscht auf die Stimmenverluste ihrer Partei. „Das ist nicht der Anspruch, mit dem wir in diese Wahl gegangen sind, und wir werden das gemeinsam aufarbeiten“, sagte die Co-Parteichefin. Europaweit zeichnet sich nach ersten Zahlen ein klarer Sieg des Mitte-Rechts-Bündnisses EVPmit der deutschenSpitzenkandidatin Ursula von der Leyen(CDU) ab.Dem Trend zufolgekönnteesauf rund 176der 720 Sitze im neuen Europäischen Parlament kommen. dpa Kommentar Themen desTages Seite3 Israel Gantz verlässt Regierung Europa hat gewählt, aber hat Europa wirklich ein Europaparlament gewählt? Nicht nur in Deutschland dürften viele in der Wahlkabine weniger an Politik in Straßburg und Brüssel, sondern andas Personal in ihren Hauptstädten gedacht haben. Wahlen eher als Abstimmung über die Partei-Performance zuHause als über die Zukunft der EU also. Vorwerfen kann man es den Wählerinnen und Wählern nicht wirklich. Die Sache war ja auch verwirrend: Hierzulande etwa prangte der Kanzler auf SPD-Plakaten und lud so zu einer Bewertung der Ampel-Regierung ein. Hinter irgendwelchen europäischen Besonderheiten können sich weder Olaf Scholz noch seine Koalition bei der Bewertung des Ergebnisses verstecken. In Italien wiederum ging Regierungschefin Giorgia Meloni sogar als nationale Spitzenkandidatin ihrer Partei ins Rennen, obwohl sie gar nicht vorhatte, ins Europaparlament einzuziehen. Die Spitzenkandidatin der Europäischen Konservativen wiederum, Ursula von der Leyen, will natürlich wieder Kommissionspräsidentin werden und nicht EU-Abgeordnete. Und was das Europaparlament eigentlich genau zu entscheiden hat, dürfte auch nach diesem Wahlkampf vielen unklar geblieben sein. Dennoch sollte gerade in diesen Zeiten der Wert der Wahl nicht unterschätzt werden: 350 Millionen Menschen aus 27 Ländern, die frei über eine gemeinsame Interessenvertretung entscheiden können. Die Demokratie in Europa mag ausbaufähig sein, aber der Kontinent, indem jahrhundertelang Kriege geführt wurden, ist weit gekommen. Umso wichtiger, dass nun – nach der Wahl –die demokratischen Prinzipien nicht erneut über den Haufen geworfen werden. Die frisch gewählten Abgeordneten haben es in der Hand: Sie sollten sich ihre Entscheidung weder von der Einmischung durch Rechtspopulisten noch von den Staatsund Regierungschefs und deren Interessen abknöpfen lassen. Kriegen die Wähler am Ende wieder jemanden vorgesetzt, den sie buchstäblich nicht auf dem Zettel hatten, wird auch künftig kaum zu erklären sein, dass esbei Europawahlen um Europa geht. Kontaktzur HZ Abo und Zustellung 07321 347-142 kundenservice@hz.de Anzeigen schalten 07321 347-0 anzeigenmarkt@hz.de Online-Kundencenter service.hz.de Kontaktzur Redaktion 07321 347-153 redaktion@hz.de Postanschrift Heidenheimer Zeitung Olgastraße 15 89518 Heidenheim

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