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8 BLICK IN DIE WELT

8 BLICK IN DIE WELT Donnerstag, 27. April 2023 Metergroßes Loch im Schiffsrumpf Unfall Ein Frachter hat Ermittlungen zufolge in der Nordsee eine Offshore-Windkraftanlage gerammt. Emden. Ein Frachter soll in der Nordsee weit vor der Insel Juist eine Windkraftanlage des Windparks Godewind gerammt haben. Darauf deuten Ermittlungen der Wasserschutzpolizei in Emden hin, wie ein Sprecher am Mittwoch sagte. Der Betreiber des Windparks, das dänische Unternehmen Ørsted, gab laut Polizei an, bei einem Kontrollflug mit einem Hubschrauber eine Beschädigung an einer Windkraftanlage festgestellt zu haben. Das Ausmaß war zunächst unklar. Das beschädigte Schiff hatte am Dienstag den Emder Hafen angesteuert. Der 59 Jahre alte Kapitän machte bei der Polizei bislang keine Angaben. Das unter der Flagge von Antigua fahrende Schiff war laut Wasserschutzpolizei mit 1500 Tonnen Getreide an Bord vom polnischen Stettin nach Antwerpen in Belgien unterwegs. Mit einem etwa fünf mal drei Meter großen Loch auf der rechten Seite des Vorschiffes lief das rund 70 Meter lange Schiff am Dienstag in die Schleuse in Emden ein. Emden sei nach dem Zusammenstoß der „offensichtlich nächstmögliche Hafen“ gewesen, teilten die Beamten mit. Darauf deuteten sogenannte AIS-Daten hin, so die Polizei. Das sind Daten, die den Fahrtverlauf von Schiffen aufzeichnen. dpa Absturz auf den Mond Raumfahrt Unbemannte Mission von japanischer Sonde misslingt. Tokio. Die unbemannte Mondmission des japanischen Start-Up- Unternehmens Ispace ist offenbar gescheitert. Der Mondlander „Hakuto-R“ sei wahrscheinlich bei einer „harten Landung“ auf der Mondoberfläche abgestürzt, erklärte Ispace-Gründer Takeshi Hakamada am Mittwoch. Zuvor war der Funkkontakt zu der Sonde abgebrochen. Ziel der Ispace- Mission war es, als erstes Privatunternehmen eine Sonde auf den Mond zu bringen. „Hakuto-R“ ist eine zwei mal 2,50 Meter große Sonde. Ein Erfolg der Mission war aber von Anfang an keinesfalls sicher. Im April 2019 war die israelische Non-Profit-Organisation SpaceIL bereits mit einem ähnlichen Versuch gescheitert. Ihre Sonde zerschellte auf der Oberfläche des Mondes. afp Manfred Genditzki zwischen seinen Rechtsanwälten Regina Rick und Klaus Wittmann. „Die Jahre sind einfach weg“ Justiz Er saß wegen des „Badewannen-Mordes“ lange Zeit im Gefängnis – vermutlich unschuldig. In München wird der Fall des 62-Jährigen neu aufgerollt. Von Patrick Guyton Er muss sich diese Anklageschrift nun schon zum dritten Mal anhören. Dass er, Manfred Genditzki, sich das Vertrauen der 87-jährigen Lieselotte Kortüm „erschlichen“ habe. Dass er, als sie im Krankenhaus war, 8000 Euro aus einer Geldkassette in Rottach- Egern am Tegernsee gestohlen habe. Die Rentnerin soll das Fehlen des Geldes am 28. Oktober 2008 bemerkt und ihn zur Rede gestellt haben. Genditzki habe sie in die Badewanne gedrückt, Wasser einlaufen lassen und sie ertränkt. Mord zur Verdeckung einer Straftat. Der frühere Hausmeister kann diese Schilderung schwer ertragen, schüttelt den Kopf im großen Verhandlungssaal A 101 des Münchner Landgerichts. Manfred Genditzki, heute 62 Jahre alt, hat dieses Geschehen immer fundamental bestritten. Hat gesagt, dass er die Frau nicht ermordet hat, dass es wohl ein Haushaltsunfall gewesen sein muss. Sehr vieles spricht dafür, dass die Anklage falsch ist. Und Genditzki deshalb mehr als 13 Jahre unschuldig im Gefängnis saß. Gestohlen etwa hat er der Frau gar nichts, das wurde schon im ersten Prozess belegt. 2010 war er zu lebenslänglich verurteilt worden, ebenso 2012 in einer Neuauflage. Ohne Geständnis, Beweise oder belastende Zeugenaussagen. Im August 2022 wurde Genditzki plötzlich entlassen, da kein „dringender Tatverdacht“ mehr bestehe. Und nun hat die Wiederaufnahme des Prozesses begonnen. Das geschieht äußerst selten und nur, wenn massive Zweifel an den vorherigen Urteilen bestehen. In seiner jetzigen Vernehmung durch die Vorsitzende Richterin Elisabeth Ehrl spricht er vom „Auf und Ab der Gefühle“ in der Haft, und dass ihm die Arbeit in der Gefängnis-Wäscherei sehr geholfen habe. Seine Frau hat mehr als 13 Jahre lang die Kinder großgezogen, seine Enkelin hat er nach der Entlassung zum ersten Mal gesehen. „Ich habe mich unheimlich gefreut“, sagt Manfred Genditzki. Dass er nun frei ist und die Titulierung „Badewannen-Mörder“ 163 Monate saß Manfred Genditzki insgesamt in Haft – wegen eines Mordes, den er nach eigener Aussage nicht begangen hat. Das sind 13 Jahre und sieben Monate. womöglich widerlegt wird, hat er nicht nur dem eigenen Durchhaltewillen, sondern auch der Arbeit seiner Anwältin Regina Rick und vor allem zwei Stuttgarter Professoren zu verdanken. In einer Erklärung sagt Rick: „Herr Genditzki hat Frau Kortüm nicht umgebracht.“ Er sei nie gewalttätig geworden, habe sich nie geprügelt. Auch gestohlen habe er in seinem ganzen Leben noch nie etwas. Das Verhältnis zwischen ihm und der alten Frau beschreibt die Münchner Anwältin als vertrauensvoll. Zum Kaffee eingeladen Genditzki war Hausmeister in der Wohnanlage, in der Elisabeth Kortüm nach dem Tod ihres Mannes allein lebte. Für 100 Euro im Monat und 500 zu Weihnachten hat er für sie eingekauft und Fahrdienste erledigt. Er, seine Frau und sein Sohn seien immer wieder zum Kaffee eingeladen gewesen. Die Anwältin geht auch auf die strittigen Punkte der Anklage ein. Genditzki habe die Frau aus dem Krankenhaus geholt und in ihre Wohnung gebracht. Nach 15 Uhr an jenem Tag sei er nicht mehr dort gewesen. Vielmehr habe er für Elisabeth Kortüm eingekauft, dann mit seiner Familie seine Mutter besucht, schließlich seien sie in ein großes Einkaufscenter Foto: Matthias Balk/dpa gegangen. Später habe die Polizei angerufen und gesagt, dass die alte Dame tot ist. Regina Rick war es auch, die die Arbeit des verstorbenen früheren Genditzki-Verteidigers fortführte und in Kontakt blieb mit den Stuttgarter Professoren Syn Schmitt und Niels Hansen, Experten für Biorobotik und Thermodynamik. Schmitt rekonstruierte das Badewannengeschehen und kommt mit neuester Forschung zu dem eindeutigen Schluss, dass es sich um einen Sturz, also einen Unfall gehandelt haben kann – das widerspricht der Auffassung des früheren Gutachters. Hansen wiederum hat mit neuen Verfahren die Wassertemperatur bei Auffinden der Leiche eingegrenzt, wodurch der Todeszeitpunkt zu bestimmen ist. Seine Arbeit floss in ein neues Gutachten ein, demzufolge die Seniorin deutlich später ums Leben gekommen ist als bisher angenommen. Genditzki käme als Täter nicht infrage. Dieser wird im Prozess von Ehefrau und zahlreichen Verwandten unter den Zuschauern unterstützt. Er hat Arbeit gefunden als Fahrer für eine Käserei. Über die Gefängniszeit sagte er in einem Interview: „Die Jahre sind einfach weg.“ Das Urteil wird im Juli erwartet. Leute im Blick Prinz William Im Streit um illegal abgehörte Telefonate hat der 40-Jährige im Gegensatz zu seinem jüngeren Bruder Harry offenbar eine außergerichtliche Einigung mit der britischen Mediengruppe News Group Newspapers (NGN) erzielt. Der Streit zwischen dem Kronprinzen und dem Mutterhaus von Blättern wie der „Sun“ sei beigelegt worden, heißt es in Gerichtsunterlagen, die Harrys Anwälte jetzt zur Stützung von dessen eigener Klage gegen NGN einreichten. Daniel Radcliffe Der Harry-Potter-Darsteller ist erstmals Vater geworden. Der 33-Jährige und seine langjährige Partnerin Erin Darke haben ein Kind bekommen, meldete die britische Nachrichtenagentur PA unter Berufung auf einen Sprecher von Radcliffe. Ob es ein Junge oder ein Mädchen ist, war zunächst nicht bekannt. Rumer Willis Die Hollywood-Stars Bruce Willis (68) und Demi Moore (60) sind zum ersten Mal Großeltern geworden. Rumer Willis, die älteste Tochter des Ex-Paares, gab auf Instagram mit ihrem Freund Derek Richard Thomas die Geburt ihres ersten Kindes bekannt. „Louetta Isley Thomas Willis. Du bist pure Magie. Geboren zu Hause am Dienstag, den 18. April. Du bist mehr, als wir uns je erträumt haben“, schrieb die 34 Jahre alte Schauspielerin am Dienstag (Ortszeit) unter ein Babyfoto in den sozialen Medien. „Wir lieben sie so, so sehr“, jubelte Bruce Willis‘ Ehefrau Emma Heming-Willis (44) in den Kommentaren. Auch Großmutter Demi Moore gratulierte: „Pure Liebe für dieses kleine Vögelchen.“ Mittwochslotto FOTO: MATT SAYLES/DPA 17. Ausspielung 6 aus 49 1 3 18 25 41 49 Superzahl 7 Spiel 77 7 3 1 5 6 5 9 Super 6 3 2 8 9 3 1 ohne Gewähr Das Wetter heute: Erst freundlich, dann immer mehr Wolken, abends zum Teil schon Regen Sonne & Mond W 06:09 20:28 Rhein 18° 10° 11:14 03:14 05.05. 12.05. 19.05. 27.05. N S 5 km/h O Villingen- Schwenningen Freiburg Heidelberg 18° 8° 18° 8° Karlsruhe 15° 4° Tübingen Donau Neckar Stuttgart 16° 8° Balingen 17° 6° Bietigheim Schwäbisch Hall Göppingen Aalen Kirchheim Heidenheim Metzingen Ehingen 16° 6° 17° 9° Lindau 16° 7° 14° 6° Ulm Neu-Ulm 16° 6° www.wetterkontor.de Unsere Region Zunächst scheint häufig die Sonne. Allmählich werden die Wolken immer dichter. In den Abendstunden kann bei uns zum Teil schon Regen einsetzen. Die Temperaturen erreichen Werte zwischen 15 und 17 Grad. Der Wind weht schwach aus Südost bis Süd. In der regnerischen Nacht kühlt sich die Luft auf 9 bis 6 Grad ab. Weitere Aussichten FR SA SO MO 16° 9° 18° 6° 17° 7° 16° 6° Deutschland Welt Berlin Dresden Frankfurt/M. Hamburg Hannover Köln München Rostock 11 11 17 12 12 17 15 10 Delhi Hongkong Kairo Kapstadt New York Peking Sydney Tokio 37 25 32 19 18 21 24 18 Wetterlage Hochdruckeinfluss bringt Mitteleuropa häufig einen Wechsel von Sonnenschein, Wolken und vereinzelten Regenschauern. Ein Tief über Westeuropa lenkt über die Britischen Inseln und Frankreich gebietsweise Regengüsse. In Südwesteuropa und am westlichen Mittelmeer scheint neben Schleierwolken oft die Sonne. Biowetter Zurzeit gibt es kaum wetterbedingte Beschwerden. Der Organismus wird entlastet, und es kommt zu einer Steigerung der Konzentrations- und Leistungsfähigkeit. Man fühlt sich heute ausgeruht. Ausflugswetter Basel 19 Bozen 23 Bregenz 17 Chiemsee 14 Feldberg 8 Garmisch 16 Innsbruck 19 Kempten 16 Kl.walsertal Konstanz Oberstdorf Salzburg Verona Würzburg Zugspitze Zürich 12 17 16 14 20 16 -4 18 H T Hoch Tief Kanaren 25 19 Warmfront Kaltfront Mischfront Kaltluft Warmluft Lissabon 14 London Madrid Palma Paris 18 Tunis Bern Oslo 10 10 18 Berlin Wien 16 Rom Helsinki Stockholm Warschau Budapest Bukarest Athen 17 12 Istanbul 19 Moskau >35° 30°/ 35° 25°/ 30° 20°/ 25° 15°/ 20° 10°/ 15° 5°/ 10° 0°/ 5° -5°/ 0° -10°/-5° -15°/-10° < -15°

Donnerstag, 27. April 2023 9 HEIDENHEIM Ungelesen Lieber Lenz, derzeit machst Du es uns wirklich nicht leicht. Es ist Ende April und trotzdem wird man im Landkreis Heidenheim das Gefühl nicht los, dass wir immer noch im Winter feststecken. Nächtliche Temperaturen um den Gefrierpunkt und tagsüber magere Plusgrade lassen wenig frühlingshafte Gedanken aufkommen. Winterjacke, Schal und Handschuhe wegzuräumen kommt nicht infrage und ob es richtig war, jetzt auf Sommerreifen zu wechseln, erscheint auch fast fraglich. Eigentlich solltest Du doch längst Dein dank Mörike vielbeschworenes „blaues Band“ wieder flattern lassen, das angeblich romantische Sehnsucht mit dem Blick auf den blauen Frühlingshimmel verbinden soll. Zwischendurch machst Du das ja auch mal, doch allzu oft blicken wir dieser Tage eher auf eine graue Regendecke über uns. Da ist es nicht weit her mit „Hurra, der Lenz ist da“. Die Natur freilich lässt sich von dem bescheidenen Wetter kaum beeinflussen und findet auch in steinig-unwirtlicher Heidenheimer Umgebung einen Weg. Sei es, dass Blümchen sprießen, wo eigentlich kein angemessener Platz für sie vorhanden ist, oder dass die Tierwelt sich unbeeindruckt der Fortpflanzung widmet. (Schnecken nehmen sich für die traute Zweisamkeit übrigens eine ganze Menge Zeit.) Nun steht der Mai vor der Tür. Allerorten werden die entsprechenden Bäume und zugehörigen Festzelte aufgestellt. Die Menschen drängt es ins Freie. Und damit zum Punkt: Lieber Lenz, gib Dir einen Ruck und lass die Sonne strahlen. Damit mit dem Winterblues endlich Schluss ist. Aber Du liest das ja eh nicht. Klaus Dammann FOTOS: KLAUS DAMMANN 21 Millionen Euro in Sanierung investiert Pflegeeinrichtung Die Evangelische Heimstiftung hat das Wohnstift Hansegisreute in den vergangenen sieben Jahren modernisiert und bietet nun verschiedene Wohnformen an. Von Silja Kummer Sieben Jahre Bauzeit und 21 Millionen Euro Kosten: Diese beiden Zahlen machen den enormen Umfang der jetzt abgeschlossenen Sanierung des Wohnstifts Hansegisreute deutlich. 2016 wurde mit der Modernisierung der 1965 eröffneten Pflegeeinrichtung begonnen, seither haben sich nicht nur die Namen für die verschiedenen Gebäude verändert: Die Evangelische Heimstiftung mit Sitz in Stuttgart, der Träger der Einrichtung, ließ alles technisch auf einen modernen Stand bringen. Aus den früheren Doppelzimmern für Pflegebedürftige wurden Einzelzimmer, wie es die Landesheimbauverordnung in Baden-Württemberg seit 2009 vorschreibt. 162 Pflegeplätze sind so entstanden, dazu kommen 94 betreute Wohnungen und eine Tagespflege mit 15 Plätzen. Zusammen den Alltag gestalten Peter Hettig, Geschäftsbereichsleiter Bau und Umwelt bei der Evangelischen Heimstiftung, erläuterte das neue Konzept im Pflegebereich, das mit der baulichen Sanierung umgesetzt wurde. Rund 15 Zimmer gehören jeweils zu einer Wohngruppe, in denen die Menschen ihren Alltag zusammen gestalten: Die Bewohnerinnen und Bewohner können beispielsweise bei der Vorbereitung der Mahlzeiten helfen, gemeinsam Zeitung lesen und sich in einem Gemeinschaftsbereich treffen. „Das ist ein wichtiges Konzept, das einen gemeinsamen Alltag ermöglicht“, so Hettig bei der Einweihung des neuen Wohnstifts am Dienstag. Aber auch moderne Technik kann das Leben im Alltag erleichtern. So sind 18 der betreuten Wohnungen mit Assistenzsystemen ausgestattet, die beispielsweise Stürze erkennen können, aber auch Alarm schlagen, wenn der Bewohner oder die Bewohnerin sich ungewöhnlich lange nicht bewegt. Außerdem steht ein Tablet zur Verfügung, mit dessen Hilfe sich beispielsweise Licht und Rollläden steuern lassen. Im Zuge der Sanierung der Hansegisreute wurde auch die Küche modernisiert, deren Essen laut Peter Hettig „unschlagbar gut“ sei. Neue Hausdirektorin Decker Die Anwesenheit der vielen Gäste bei der Einweihung nutzte die Evangelische Heimstiftung auch, um die neue Hausdirektorin Beate Decker noch einmal in ihrem Amt zu begrüßen. Zwar arbeitet sie schon seit zwei Jahren auf dieser Stelle, eine offizielle Einführung fiel aber der Corona-Pandemie zum Opfer. Es sei Beate Deckers Verdienst, dass die Hansegisreute „einen ganz neuen Geist ausstrahlt“, lobte Peter Hettig. Er bedankte sich außerdem bei Jan Mehner, der bis 2018 Hausdirektor der Hansegisreute war und heute als Regionaldirektor der In kleinen Wohngruppen sollen die Bewohner des neu renovierten Wohnstifts Hansgisreute einen gemeinsamen Alltag erleben. Weitere Bilder gibt es auf hz.de. Fotos: Rudi Penk Evangelischen Heimstiftung übergeordnet für zehn Einrichtungen zuständig ist. „Sie waren die Konstante während der ganzen Bauzeit“, so Hettig. Drei komplizierte Jahre Auf die Pandemie, die den Umbau während des laufenden Betriebs im Pflegeheim noch zusätzlich erschwert hat, ging auch Landrat Peter Polta in seiner Ansprache ein: „Die letzten drei Jahre waren unglaublich kompliziert“, sagte er. Er lobte die Evangelische Heimstiftung als „stets verlässlichen Partner“ in der Pflege, die nun moderne Pflegeplätze mit einem sehr guten Standard anbieten könne. Auch dafür, dass bei den Baumaßnahmen Handwerker aus der Region zum Zuge kamen, gab es die Anerkennung des Landrats. Momentan seien im Landkreis Heidenheim rund 30.000 Menschen oder 22 Prozent der Bevölkerung über 65 Jahre alt, der Anteil wachse in den kommenden Jahren stetig. Pflege sei deshalb „ein zentrales Zukunftsthema“. Beate Decker ist seit zwei Jahren die neue Hausdirektorin der Hansegisreute. Die Gebäude des 1965 eröffneten Pflegeheims wurden komplett saniert und umgebaut. Oberbürgermeister Michael Salomo sprach seinen Dank „im Namen der Stadtgesellschaft“ aus und befand, dass der Umbau unter laufendem Betrieb gut gemeistert worden sei. Weil junge Menschen oft gezwungen seien, aus beruflichen Gründen wegzugehen und die Älteren deshalb alleine zurückblieben, seien Einrichtungen wie der Wohnstift Hansegisreute sehr wichtig. Als einen Langstreckenlauf bezeichnete der evangelische Dekan Gerd Häußler die Sanierung, er gratulierte zu den schönen Räumen, die entstanden seien. Anhand des Psalm 23, in dem es um Gott als guten Hirten geht, beschrieb er die Sehnsucht der Menschen nach guter und verantwortungsvoller Führung. Wo ist der Geheimgang? Einen Blick in die Vergangenheit warf schließlich Architekt Hermann Denzer vom Büro Denzer + Mastroiacovo, der während des Umbaus immer wieder in die alten Pläne schauen musste. Das 1965 zuerst eröffnete mehrstöckige Gebäude sei „ein Haus der ersten Baugeneration nach dem Krieg“ gewesen. Zunächst habe 162 Pflegeplätze bietet die Evangelische Heimstiftung im Wohnstift Hansegisreute an. Rund 15 Zimmer gehören jeweils zu einer Wohngruppe, in denen die Menschen ihren Alltag zusammen gestalten. Dazu kommen 94 betreute Wohnungen und eine Tagespflege mit 15 Plätzen. es in jedem Zimmer nur ein Handwaschbecken gegeben, Bäder und Toiletten waren auf dem Flur, was für die Bewohner mitunter lange Wege bedeutet habe. Es habe auch keine Essbereiche auf den Stockwerken gegeben, für die Einnahme der Mahlzeiten war der Speisesaal vorgesehen. Bereits in den Jahren 1990 bis 1995 habe ein großer Umbau in zwei Bauabschnitten stattgefunden. Und auch eine Anekdote hatte der Architekt noch parat: Es halte sich das Gerücht, dass es einen unterirdischen Gang gäbe, der von der Hansegisreute in die Stadtmitte führe. „Im ersten Moment haben wir das geglaubt“, gab Denzer zu. Allerdings habe bis heute niemand die Türe gefunden, durch die man den Gang betreten könne. Vier Einrichtungen im Landkreis Heidenheim Die Evangelische Heimstiftung ist das größte diakonische Pflegeunternehmen in Baden-Württemberg. Es beschäftigt über 10.000 Menschen und betreibt 156 Einrichtungen im ganzen Land. Vier davon befinden sich im Landkreis Heidenheim: Neben der Hansegisreute ist dies die Residenz Stadtwaage am Rand des Ploucquet-Areals, die für elf Millionen Euro errichtet wurde, das Paul-Gerhardt-Stift in Giengen und das Pflegezentrum Gerstetten, das derzeit auch saniert und erweitert wird. Die Evangelische Heimstiftung erwirtschaftete 2021 einen Jahresüberschuss von rund elf Millionen Euro. Die EU-Abgeordnete Viola von Cramon war zu Besuch bei der Heidenheimer Ukraine-Hilfe. Foto: Heidenheim für Ukraine Besuch bei der Ukraine-Hilfe Viola von Cramon, Europaabgeordnete Bündnis90/Die Grünen und stellvertretende Vorsitzende im Parlamentarischen Assoziationsausschuss EU-Ukraine, besuchte den Verein Heidenheim für Ukraine, um sich ein Bild von seiner Arbeit zu machen. Nach Begrüßungsliedern durch den ukrainischen Chor stellte ihr die Vorsitzende Jasmin Glänzel-Seibold die Tätigkeit des Vereins zur Unterstützung der Ukraine und der nach Heidenheim geflüchteten Menschen vor. Von Cramon zeigte sich beeindruckt: „Initiativen zur Unterstützung der Ukraine gibt es in Deutschland viele, aber das hier ist wegen seiner Vielseitigkeit und der besonderen Herzlichkeit im Umgang etwas sehr Besonderes.“ Vor über 50 Gästen berichtete die Europaabgeordnete über ihre politische Tätigkeit im Europäischen Parlament und im Assoziationsausschuss bezüglich der Ukraine, die angesichts divergierender Interessen innerhalb der europäischen Staaten teilweise sehr herausfordernd ist. Durch ihre langjährigen Verbindungen in die Ukraine und ihre regelmäßigen Reisen dorthin verfügt sie über detaillierte Kenntnisse. Heidenheim für Ukraine Spielt das Solohorn: Urban Waigel. Foto: Bertram Waldner Frühjahrskonzert mit Solohorn Das Cultura Kammerorchester lädt zu seinem Frühjahrskonzert unter der Leitung von Horst Guggenberger am Sonntag, 30. April, um 17 Uhr in die Christengemeinschaft Heidenheim ein. Das Programm wird eingeleitet mit der Suite in g-Moll von Bach. Obwohl die genaue Autorschaft ungeklärt ist, um welchen Bach es sich handelt, lässt das Stück das Vorbild und den Atem des großen Meisters Johann Sebastian Bach immer wieder aufblitzen. Mozart hatte sein Konzert Nr. 2, KV 417 in Es-Dur, das als zweites Stück im Programm folgt, für den Hornisten Joseph Leitgeb geschrieben, mit dem er zeitlebens freundschaftlich verbunden war. Urban Weigel, der das Solohorn spielt, wirkte nach Engagements als Solohornist am Landestheater in Detmold noch bei den Münchner Philharmonikern und anderen Orchestern mit, und leitet heute die Melchior-Dreyer-Musikschule in Ellwangen. Johann Strauss wurde mit seinen Walzern berühmt. Sein Frühlingsstimmenwalzer passt exzellent in die Jahreszeit und leitet bestens über zum letzten Programmpunkt, dem Ungarischen Tanz Nr. 5 von Johannes Brahms. Cultura Kammerorchester

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