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6 SÜDWESTUMSCHAU

6 SÜDWESTUMSCHAU Donnerstag, 27. April 2023 Anspruch auch für Ungeimpfte Urteil Auch Menschen ohne Corona-Schutz können im Krankheitsfall Verdienstausfall geltend machen. Freiburg. Auch Ungeimpfte haben Anspruch auf Entschädigung für den Verdienstausfall während einer Covid-Quarantäne. Dies entschied das Verwaltungsgericht Freiburg (Az.: 10 K 664/22). Wegen der grundsätzlichen Bedeutung des Falles wurde Berufung zum Verwaltungsgerichtshof Mannheim zugelassen. Konkret ging es um den Mitarbeiter einer Zeitarbeitsfirma, der im Dezember 2021 positiv auf Covid getestet wurde. Der Mann blieb vom 9. bis 24. Dezember in Quarantäne. Dabei hatte er aber nur in den ersten fünf Tagen Covid-Symptome wie Fieber und Schmerzen am ganzen Körper. Da er aber weiter positiv getestet war, blieb er weitere zehn Tage in Quarantäne, um niemanden anzustecken. Für diese zehn Tage zahlte ihm sein Arbeitgeber, die Zeitarbeitsfirma, 476,39 Euro Verdienstausfall-Entschädigung. Da die Arbeitgeber hier aber nur für den Staat in Vorleistung gehen, verlangte die Firma die Erstattung der Summe vom Land Baden- Württemberg. Das Land weigerte sich jedoch zu zahlen, da der Mitarbeiter keine Covid-Impfungen hatte. Tatsächlich heißt es im Infektionsschutzgesetz (Paragraf 56), dass es keine Entschädigung gibt, wenn der Betroffene die Quarantäne durch eine öffentlich empfohlene Schutzimpfung hätte vermeiden können. Seit Januar 2021 sei die Covid-Impfung empfohlen worden, seit September 2021 war auch genügend Impfstoff für zwei Impfungen der gesamten Bevölkerung vorhanden. Das Verwaltungsgericht Freiburg bejahte jedoch den Anspruch auf Entschädigung. Die Covid-Impfung sei zwar sinnvoll, aber nicht geeignet, eine Quarantäne „mit weit überwiegender Wahrscheinlichkeit“ zu vermeiden. Laut Robert-Koch-Institut lag die Effektivität der Impfung im Dezember 2021 bei 68 Prozent, wobei nur Fälle von Covid mit Symptomen als Impfdurchbruch gewertet wurden. Zählt man die Covid-Fälle ohne Symptome hinzu, läge die Impfeffektivität noch niedriger. Mit der Impfung, so die Schlussfolgerung der Richter, konnte damit eine Quarantäne nicht sicher vermieden werden, weshalb die Entschädigung auch an Ungeimpfte gezahlt werden muss. Christian Rath Seit Januar 2021 wurde die Covid-Impfung empfohlen. FOTO: GUIDO KIRCHNER/DPA Vorlesung für Erstsemester. Übervolle Hörsäle, oft Alltag bei den konstant hohen Studierendenzahlen, könnten seltener werden. Die Zahl der Studienbeginner ist gesunken, in Baden-Württemberg sogar stärker als zum Beispiel in Bayern. Foto: Julian Stratenschulte/dpa Schwund bei Erstsemestern Studium Ist der Rückgang ganz normal nach Jahren mit großen Abi-Jahrgängen – oder muss sich der Wissenschaftsstandort Sorgen machen? Von Alfred Wiedemann Nur die Folge der kleineren Abi-Jahrgänge? Nach dem neuen Datencheck des CHE Zentrums für Hochschulentwicklung sind die Zahlen der Studierenden im ersten Semester in Baden- Württemberg stark zurückgegangen: 7349 Erstsemester oder 11,5 Prozent betrug der Rückgang, wenn man den Durchschnitt 2011/12 bis 2018/19 vergleicht mit 2019/20 bis 2021/22. Insgesamt waren es 56 315 Studienanfängerinnen und -anfänger, nach 63 665 im Schnitt bis 2018/19. Fast alle Bundesländer sind im Minus. Im Nachbarland Bayern liegt das aber nur bei 2,2 Prozent. Laut CHE sind die Studierendenzahlen deutschlandweit bis zum Wintersemester 2011/12 steil gestiegen. Danach blieben sie hoch – nach dem Aus für Wehrpflicht und allgemeine Studiengebühren und dem Umstellen auf G8. Seit 2019 beginnen aber immer weniger junge Frauen und Männer ein Studium. Wobei die Anfänger im Sommersemester beim CHE nicht zählen und alle Unis und Hochschulen an einem Ort in einen Topf geworfen werden. Ulm hat laut CHE die rote Laterne mit einem prozentualen Minus von 21,7 (oder 518 Erstsemestern) im Vergleichszeitraum, Karlsruhe folgt mit minus 19,7 Prozent (1554 neue Studierende). Konstanz hat laut CHE ein Minus von 14,6 Prozent, Freiburg -11,6 Prozent, Stuttgart -9,3, Tübingen -9,1 und Heidelberg -8,2 Prozent. „Die Demographie ist nur ein Faktor für den Rückgang“, sagt Frank Gießelmann, Prorektor für Lehre und Weiterbildung der Universität Stuttgart. Nur teilweise könnten Studierende aus dem Ausland das ausgleichen. Ein Nachteil sei dabei die Gebühr für Nicht-EU-Ausländer, deren Ende gerade diskutiert wird. Die große Herausforderung für Hochschulen mit technischer Ausrichtung sei, dass das Interesse an explizit technischen Fächern wie Maschinenbau drastisch schwinde. „Wir brauchen aber die technischen Fächer, wenn es beispielsweise um die Folgen des Klimawandels geht.“ Kein Interesse an Technik „Neben der demographischen Entwicklung spielt sicher auch das an der Universität Ulm angebotene Fächerspektrum mit der Profilierung im technisch-naturwissenschaftlich-medizinischen Bereich eine Rolle, wo landesund bundesweit die stärksten Rückgänge zu verzeichnen sind, etwa in den Ingenieurswissenschaften“, erklärt Professorin Olga Pollatos, Vizepräsidentin für Lehre. Auch andere Universitäten mit ähnlichem Profil seien überdurchschnittlich betroffen. Keine Rückgänge gibt es in Ulm in Medizin, Molekularer Medizin und Psychologie. In Biologie sind die Rückgänge geringer als in vergleichbaren Bachelor-Studiengängen. Die Universität Tübingen verweist ebenfalls auf „Auswirkungen des demographischen Wandels“. Das zeigten die Zahlen des Wintersemesters 2022/23: Um 7,2 Prozent sank die Zahl neuer Studierender auf 5035. Überproportional ist der Rückgang mit 11,5 Prozent bei deutschen Erst- und Neueingeschriebenen. Bundesweit, darauf verweist die Uni, werde die Zahl der Abiturientinnen und Abiturienten laut Kultusministerkonferenz bis Mitte des Jahrzehnts sinken, um erst danach wieder langsam zu steigen. Dagegen stieg die Zahl internationaler Anfänger an der Tübinger Uni um 9,7 Prozent auf 1195. Das Werben um Studierende aus dem Ausland zahle sich aus, so die Uni. Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) verweist auch auf den Trend zuungunsten technischen Unis. Im Wintersemester 2022/2023 gab es aber wieder einen Anstieg, um elf Prozent in einem Jahr. „Die aktuellen Zahlen weisen darauf hin, dass sich der negative Trend nicht nur am KIT, sondern auch an den TU9, dem Zusammenschluss neun führender Technischer Universitäten in Deutschland, verlangsamt oder sogar umkehrt“, sagt Joachim Hoffmann vom KIT. 3Prozent mehr Studienanfängerinnen und -anfänger gab es im Wintersemester 2022/23 an den Südwest- Hochschulen. Ist das schon die Trendwende nach der CHE-Erhebung? Immerhin gab es mit den gut 56 000 Anfängern erstmals seit fünf Jahren wieder steigende Zahlen, so das Statistische Landesamt. Besonders stark, um 9 Prozent, legte „nach Corona“ die Zahl ausländischer Anfänger zu. Positives auch an der Universität Heidelberg: Die Studienanfängerzahlen sind nach Angaben der Hochschule seit 2020/2021 stabil beziehungsweise wieder ansteigend. Man freue sich über die Nachfrage der Bewerberinnen und Bewerber und – entgegen dem Trend – leichten Anstieg der Studierendenzahlen, heißt es auf Anfrage von der Uni. Mit Blick auf die Entwicklung seien die Studienkapazitäten im Land erheblich ausgebaut worden, sagt Roland Böhm vom Wissenschaftsministerium in Stuttgart. Die rückläufige Entwicklung seit Ende letzter Dekade sei zu Teilen auf demographische Faktoren zurückzuführen, aber auch auf sozio-demographische Faktoren oder auch eine starke Beeinträchtigung des Zugangs internatonaler Studierender in der Zeit der Pandemie. Erkennbar habe Corona auch „die Lebensplanungen der Bildungsinländer unberechenbarer gemacht“. Die rückgängige Binnennachfrage, im Südwesten 2019 bis 2021 stärker ausgeprägt als im Bundesschnitt, sei gestoppt, das Land entwickelte sich hinsichtlich der Studienanfänger wieder besser im Bundesdurchschnitt. „Die genauen Ursachen sind nicht einfach zu ermitteln. Ein eindeutiges Muster können wir nicht erkennen“, sagt Böhm. „Wir vermuten hier ein Zusammenspiel unterschiedlicher Faktoren, etwa die vergleichsweise hohen Lebenshaltungskosten oder ein rückläufiges Interesse an ingenieurwissenschaftlichen Studienangeboten mit Bezug zum Automobil.“ Hochadel besucht die Royals Feier Auch die Häuser Hohenlohe-Langenburg und Baden sind zur Krönung von König Charles III. geladen. Salem/Langenburg. Zur Krönung von König Charles III. in London wird auch Verwandtschaft aus Baden-Württemberg erwartet. Die Chefs der Häuser Baden und Hohenlohe-Langenburg haben eigenen Angaben nach Einladungen erhalten. Aus Salem (Bodenseekreis) wird Bernhard Markgraf von Baden zusammen mit seiner Frau Stephanie an den Krönungsfeierlichkeiten teilnehmen, wie ein Sprecher des Hauses mit teilte. Das britische Königshaus ist durch Prinz Philips Mutter eng mit dem Haus Baden verwandt. Die Großmütter von König Charles III. und Bernhard Markgraf von Baden waren Schwestern. Auch bei den Krönungen von Georg V. und Elizabeth II. war das Haus Baden schon dabei. „Unsere Familie blickt auf eine inzwischen lange Tradition der Teilnahme an Krönungsfeiern zurück“, erklärte Bernhard Markgraf von Baden. Auch das Haus Hohenlohe- Langenburg ist seit vielen Generationen eng mit dem englischen Königshaus verwandt. König Charles III. ist der Onkel von Philipp Fürst zu Hohenlohe-Langenburg. Er will zusammen mit seiner Ehefrau Saskia an den Feierlichkeiten teilnehmen. Für das Haus in Langenburg (Schwäbisch Hall) ist es seit 1821 die siebte Krönung im britischen Königshaus. König Charles (74) soll am 6. Mai offiziell gekrönt werden. 2000 Gäste sind zu der Zeremonie in der Londoner Westminster Abbey geladen. dpa Bayaz fordert Kurswechsel Unternehmen Umdenken für mehr Unabhänigkeit der Wirtschaft von China. Stuttgart/Brüssel. Finanzminister Danyal Bayaz fordert auch mit Blick auf China ein Umdenken bei den Unternehmen. „Zu viele setzen bei ihrem China-Geschäft immer noch auf business as usual“. Er deutet das so, „dass sich Unternehmen drauf verlassen, dass der Staat sie schon raushaut, wenn es etwas passiert und China Taiwan überfällt.“ Bayaz warnte: Diese Garantie gebe es nicht. Er hatte sich entsprechend auch auf einer Podiumsdiskussion in Brüssel geäußert. Man dürfe sich keine Illusionen mehr über Chinas Machtansprüche machen. Es gelte, den Freihandel mit anderen Regionen der Welt zu intensivieren. Die wirtschaftlichen Verflechtungen mit China seien weitaus intensiver als die mit Russland vor dessen Angriffskrieg. „Jede Sanktion würde uns ungleich härter treffen.“ dpa ZAHL DES TAGES 200 Tonnen Schleifschlamm sind am frühen Mittwochmorgen in einem Recycling-Betrieb in Gaggenau (Kreis Rastatt) in Flammen aufgegangen. Vermutet wird als Brandursache die Selbstentzündung von Metallspänen mit einer anschließenden chemischen Reaktion. Verletzt wurde niemand. Die Polizei geht von einem Schaden im fünfstelligen Bereich aus.dpa Kontrolle Mit 2,9 Promille auf dem E-Scooter Heilbronn. Mit einem Atemalkoholwert von knapp 2,9 Promille hat die Polizei in Heilbronn einen 38-Jährigen auf seinem E-Scooter erwischt. Die Streife kontrollierte den Mann am Dienstagabend, weil er ohne Versicherungskennzeichen an seinem Roller unterwegs war. Bei der Kontrolle fiel den Beamten ein „erheblicher Alkoholgeruch“ auf, der von dem Mann ausging. Weil der Roller nicht versichert war, kommen auf den 38-Jährigen nun gleich mehrere Strafanzeigen zu.dpa Mehrheit im Land begrüßt Rückkehr des Wolfes Stuttgart. Die Mehrheit der Baden-Württemberger hat kein Problem mit dem Wolf. In einer als repräsentativ geltenden forsa- Umfrage begrüßten mehr als 70 Prozent der insgesamt 1011 Befragten die Rückkehr des Raubtiers. „Baden-Württemberg blickt der Rückkehr des Wolfes mehrheitlich positiv entgegen“, sagt der Nabu-Landesvorsitzende Johannes Enssle mit Blick auf den Tag des Wolfes am 30. April. 58 Prozent der Befragten lehnten eine Aufnahme des Wolfes ins Jagdrecht ab. Unterschiede zwischen Stadt- und Landbevölkerung gebe es nicht. wal FOTO: DAVID EBENER/DPA Die meisten finden es gut, dass es wieder Wölfe in der Natur gibt. Explosion Staubsaugerakku verursacht Brand Backnang. Ein explodierter Staubsaugerakku hat einen Brand in einem Mehrfamilienhaus in Backnang (Rems-Murr-Kreis) ausgelöst. Das Feuer war ersten Erkenntnissen der Polizei zufolge in einer Kellerwohnung ausgebrochen und ließ dichte Rauchschwaden aus dem Hauseingang dringen. Die Feuerwehr löschte den Brand und brachte die Bewohner in Sicherheit. Sie wurden dem Rettungsdienst übergeben. Die Polizei schätzt den Sachschaden auf rund 300 000 Euro. dpa

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