8 BLICK IN DIE WELT Donnerstag, 25. Mai 2023 Erstes Portal für Kifferclubs startet Cannabis Im Zuge der baldigen Legalisierung informiert eine Plattform über Themen wie Anbau und Vereinsgründung. Berlin. Die Marihuana-Legalisierung in Deutschland kommt, wenn auch anders als gedacht: Geplant ist, dass Vereine den Anbau und Verkauf von Cannabis im Kreise ihrer Mitglieder organisieren – nicht die Industrie. Mit CSC Maps ist nun Deutschlands erstes Informations- und Vereinsportal zum Thema „Cannabis Social Clubs“ an den Start gegangen. Unter dem Motto: „Wir bringen CSC-Vereine und Mitglieder zusammen“ möchten die Gründer Michael Lessig und Peter Reinhardt eine Community rund um Clubs und Anbauvereinigungen etablieren. „Wir unterstützen nicht nur Gründer in Sachen Vereinsrecht und Aufbau eines Vereins, sondern möchten potenziellen Mitgliedern auch eine Übersicht über Clubs anbieten“, sagt Alexander Horn, einer der Mitgründer von CSC Maps. Gerade vor dem Hintergrund, dass CSCs keine Werbung machen dürfen, brauche es eine Plattform. Das Portal stellt Artikel zu Themen wie Recht, Vereinsgründung und Anbau zur Verfügung. Zudem können sich Vereine dort vernetzen. Kernfunktion ist die Vereinssuche: Schon jetzt gebe es mehr als 40 Clubs mit detaillierten Vereinsprofilen, heißt es. Das von der Regierung vorgeschlagene Gesetz sieht vor, dass Vereine bis zu 500 Mitglieder haben und bis zu 50 Gramm pro Mitglied im Monat verkaufen dürfen. Schülerin gesteht Tat Feuer Bei Brand in Schule in Guyana kamen 19 Mädchen ums Leben. Georgetown. Eine über den Entzug ihres Handys wütende Schülerin soll das Feuer in einem Internats-Schlafsaal gelegt haben, bei dem am Wochenende in Guyana 19 Schülerinnen ums Leben gekommen waren. Die Jugendliche habe ein Geständnis abgelegt, sagte ein Regierungsvertreter des südamerikanischen Staates. Bei dem Brand war der Mädchenschlafsaal einer Oberschule ausgebrannt. Nach Angaben des Regierungsvertreters war es an der Schule verboten, Handys mit in den Schlafsaal zu nehmen. Aus Wut darüber sei die Schülerin in die Waschräume gegangen, habe Insektenspray versprüht und es in Brand gesetzt. afp Am 14. August 2018 stürzte die Autobahnbrücke Ponte Morandi in Genua teilweise ein. Die eklatanten Sicherheitsmängel des in den 1960er- Jahren gebauten Viadukts waren offenbar seit Jahren bekannt. Foto: Alberto Lingria/Xin Hua/dpa Morandi-Viadukt: Alle wussten um die Einsturzgefahr Katastrophe Die Verantwortlichen kannten die Schäden an der Brücke in Genua bereits seit 2010. Acht Jahre später stürzte sie ein, 43 Menschen starben. Von Dominik Straub In einer Sitzung mit Managern und Geschäftsführern im Jahr 2010 wurde klar, dass das Morandi-Viadukt einen Projektierungsfehler aufwies und deswegen einstürzen konnte.“ Das erklärte Gianni Mion im Prozess gegen die Verantwortlichen des Brückeneinsturzes in Genua. Er, Mion, habe während dieser Sitzung deshalb gefragt, ob man die Brücke bezüglich ihrer Sicherheit durch Experten zertifizieren lassen könne. Aber ein Manager des Autobahnbetreibers Autostrade d‘Italia habe ihm entgegnet, „dass wir uns das Bauwerk selber zertifizieren“. Mion sagte, er sei sehr beunruhigt gewesen. „Aber ich habe geschwiegen und nichts unternommen.“ Das bereue er sehr. Mion ist Ex-Geschäftsführer von Edizione, der Finanzholding der Benetton-Familie, die über ihren Atlantis-Konzern auch den für die Brücke verantwortlichen Autobahnbetreiber Autostrade d‘Italia kontrollierte. Mion, der am Prozess als Zeuge und – noch? – nicht als Angeklagter aussagte, betonte, dass in der Sitzung alle wichtigen Entscheidungsträger von Atlantia, Autostrade d‘Italia und der mit der Kontrolle der Infrastruktur betrauten Spea Engineering anwesend waren. Mion bestätigte in seiner Zeugenaussage, dass das Management von Autostrade d‘Italia weniger an der Sicherheit des von ihr betriebenen Straßennetzes interessiert war, sondern vielmehr die Unterhaltskosten tief halten wollte, um den Aktionären fette Dividenden zu garantieren. Dank der Zeugenaussage des ehemaligen Edizione-Chefs hat das Genueser Gericht nun erstmals schwarz auf weiß, was man in Italien schon seit dem Tag des Brückeneinsturzes vermutete: Alle Verantwortlichen, bis hinauf ins höchste Management, wussten um die tödliche Gefahr, die von der Brücke für ihre Benutzer ausging – und sie haben diese einfach ignoriert. Auf die Frage, warum er persönlich nichts getan habe, erklärte Mion: „Ich hatte Angst, dass ich meine Arbeit verlieren würde. Und wir alle haben die Gefahr eines Einsturzes verdrängt, wir dachten, da muss man nichts unternehmen, das ist Sache der Fachleute.“ Die Manager der Autobahngesellschaft wie auch er selber hätten die Brücke ja ebenfalls weiterhin benutzt, und auch ihre Familienangehörigen. Mit anderen Worten: Es war, wie so häufig in Ich habe nichts unternommen und geschwiegen. Gianni Mion Ex-Geschäftsführer Edizione Holding Neue Brücke in Rekordzeit gebaut Wenige Monate nach dem Unglück wurde mit dem Abriss der noch vorhandenen Brückenteile begonnen; danach wurde in Rekordzeit ein neuer Viadukt erstellt, der im August 2020 dem Verkehr übergeben wurde. Die neue Brücke trägt den Namen Ponte San Giorgio und wird von 43 Beleuchtungsmasten geschmückt – für jedes Opfer einer. Entworfen wurde das etwas mehr als 1000 Meter lange Bauwerk vom Genueser Stararchitekten Renzo Piano, der die Pläne seiner Heimatstadt geschenkt hat. Italien, auch viel Gottvertrauen im Spiel. Insgesamt sitzen 58 Personen auf der Anklagebank. Bei den Verdächtigen handelt es sich um hochrangige Manager, um Fachleute sowie höhergestellte Beamte des Verkehrsministeriums in Rom. Der Prozess läuft bereits seit Juli 2022. Auch Giovanni Castellucci, der Ex-Chef der Autostrade d‘Italia, ist angeklagt. Die Vorwürfe lauten auf fahrlässige Tötung, vorsätzliche Körperverletzung, Behinderung von Amtshandlungen, Urkundenfälschung und vorsätzliches Unterlassen von Sicherheitseinrichtungen am Arbeitsplatz. Im Prozess sagte Mion: „Ich hatte den Eindruck, dass niemand etwas kontrollierte. Meiner Meinung nach war das ganze Kontrollsystem zusammengebrochen, auch vom Verkehrsministerium war keine Spur zu sehen.“ Das in den 1960er-Jahren erbaute Morandi-Viadukt war am 14. August 2018 während eines heftigen Gewitterregens eingestürzt. 43 Menschen, die sich mit ihren Autos oder Lastwagen auf der Brücke befanden, verloren ihr Leben. Hunderte Personen, die in Häusern unter der Hochbrücke wohnten, wurden obdachlos. Leute im Blick Caren Miosga Die „Tagesthemen“- Moderatorin (54) ist als Nachfolgerin von Polit-Talkerin Anne Will im Gespräch. Das teilte der federführende Norddeutsche Rundfunk (NDR) mit. Man entwickele derzeit in der ARD ein abgestimmtes Talkkonzept. Der Norddeutsche Rundfunk führe mit Miosga Gespräche über die Nachfolge von Anne Will für eine politische Gesprächssendung am Sonntagabend im Ersten. Melanie Müller Die Staatsanwaltschaft Leipzig hat Anklage gegen die Schlagersängerin (34) erhoben, weil sie auf einer Veranstaltung mehrfach den Hitlergruß gezeigt haben soll. Dabei beziehen sich die Ermittler auf einen Vorfall in der Nacht zum 18. September 2022 in Leipzig. Die 34-Jährige hatte die Vorwürfe bestritten und jede Nähe zu Rechtsradikalen von sich gewiesen. Die fragliche Geste sei eine Anheizer- Bewegung für das Publikum gewesen. Harrison Ford Der US-Schauspieler (80) kann seiner alternden Filmrolle als „Indiana Jones“ nach eigenen Worten viel abgewinnen. „Ich habe mich nach diesem Film gesehnt. Ich wollte die Figur immer bis zu diesem Alter hin entwickeln“, sagte er in Cannes. „Ich wollte ihn vom Alter entwaffnet sehen. Ich wollte ihn entmutigt sehen.“ Der fünfte Teil der legendären Filmreihe, „Indiana Jones und das Rad des Schicksals“, kommt am 29. Juni in die deutschen Kinos. Mittwochslotto FOTO: SCOTT GARFITT/INVISION VIA AP/DPA 21. Ausspielung 6 aus 49 1 6 7 9 16 43 Superzahl 5 Spiel 77 8 5 3 3 4 0 8 Super 6 7 8 4 7 4 7 ohne Gewähr Das Wetter heute: Immer mehr Sonne und weniger Wolken, erst mäßiger, dann schwacher Wind Sonne & Mond W 05:29 21:05 Rhein 21° 10° 10:07 01:45 27.05. 04.06. 10.06. 18.06. N S 20 km/h O Villingen- Schwenningen Freiburg Heidelberg 23° 10° 23° 10° Karlsruhe 17° 6° Tübingen Donau Neckar Stuttgart 20° 10° Balingen 19° 8° Bietigheim Schwäbisch Hall Göppingen Aalen Kirchheim Heidenheim Metzingen Ehingen 19° 7° 20° 11° Lindau 21° 9° 20° 7° Ulm Neu-Ulm 19° 7° www.wetterkontor.de Unsere Region Der Tag beginnt mit vielen Wolken. Es bleibt aber größtenteils trocken. Später kommt die Sonne überall längere Zeit zum Vorschein. Die Temperaturen erreichen bei uns Höchstwerte zwischen 17 und 20 Grad. Der Wind weht zunächst mäßig, später schwach aus Nordost. Nachts sinken die Temperaturen auf 11 bis 6 Grad. Weitere Aussichten FR SA SO MO 22° 7° 22° 7° 22° 8° 21° 8° Deutschland Welt Berlin Dresden Frankfurt/M. Hamburg Hannover Köln München Rostock 21 20 23 19 18 22 21 15 Delhi Hongkong Kairo Kapstadt New York Peking Sydney Tokio 34 30 35 14 19 30 21 21 Wetterlage Mitteleuropa befindet sich unter dem Einfluss von Hochdruckgebieten westlich von Irland und über der Nordsee. Dabei stellt sich von der Nord- und Ostsee bis zum Voralpenland freundliches Wetter ein. Von den Alpen bis Polen gehen zeitweise Regengüsse nieder. Rund um das Mittelmeer bilden sich Schauer und Gewitter. Biowetter Zurzeit hat das Wetter einen großen Einfluss auf den Organismus. Herz und Kreislauf werden besonders belastet. Personen mit hohen Blutdruckwerten sollten sich daher möglichst schonen. Ausflugswetter Basel 21 Bozen 29 Bregenz 20 Chiemsee 20 Feldberg 10 Garmisch 19 Innsbruck 24 Kempten 19 Kl.walsertal Konstanz Oberstdorf Salzburg Verona Würzburg Zugspitze Zürich 18 20 19 20 26 23 5 20 H T Hoch Tief Kanaren 22 Lissabon 20 Warmfront Kaltfront Mischfront Kaltluft Warmluft 16 London Madrid Paris Palma 19 Tunis Bern Oslo 14 19 Wien 17 Berlin Rom Helsinki Stockholm 14 Warschau Budapest Bukarest Athen 18 Moskau 14 Istanbul 20 >35° 30°/ 35° 25°/ 30° 20°/ 25° 15°/ 20° 10°/ 15° 5°/ 10° 0°/ 5° -5°/ 0° -10°/-5° -15°/-10° < -15°
Donnerstag, 25. Mai 2023 9 HEIDENHEIM Ungelesen Liebes Picknick, jetzt, da die Maisonne endlich strahlt, nutzen viele Menschen die Gelegenheit und verbringen mehr Zeit an der frischen Luft. Gerade in Heidenheim gibt es viele Orte, an denen man diese viel beschworene, ätherische Substanz konsumieren kann. Man muss nur dem engen Tal entsteigen, zum Beispiel in Richtung Schlossberg. Dort laden dann Sitzgelegenheiten und grüne Wiesen zum Verweilen ein. Nur dazusitzen und nichts zu tun würde allerdings der deutschen Arbeits- und Freizeit- Mentalität widersprechen, deshalb bringen viele Menschen ein Buch, einen Hund oder etwas zu essen mit. Wem das noch zu amateurhaft ist, der kann sich zu einem offiziellen Anlass einfinden, zum Beispiel zur Schlossbergtafel am 9. Juli. Bei dieser Gelegenheit kann der geneigte Besucher Multitasking betreiben, indem er gleichzeitig isst, Musik und Theater bewundert und strahlend weiße Kleidung zur Schau stellt. So weicht das banale Chillen dem sinnstiftenden Einsatz der Freizeit. Vom Geist der Nahrungsaufnahme unter freiem Himmel haben sich vermutlich auch die Unbekannten inspirieren lassen, die vor Kurzem auf einer Bank am Schlossberg tafelten. Als passende Vorveranstaltung für die Schlossbergtafel kann dieses Treffen aber nicht gelten, dafür unterschied sich die Auswahl der Speisen einfach zu sehr: Statt Meeresfrüchten, Obst- und Gemüseplatten und frischem Gebäck, gab es hier nur Kürbiskerne und Schoko- Bons, diese dafür in rauen Mengen. Was dabei an Eleganz verloren ging, wurde an Effektivität gewonnen: Die Unbekannten ließen ihren Abfall einfach auf den Boden fallen. Dieser sicherlich singuläre Vorfall beweist, dass die Zeit für Dich, liebes Picknick, reif ist, auch wenn es noch keinen Konsens über Deine Bestandteile gibt. Aber Du liest das ja eh nicht. Theodor Hölzle FOTO: THEODOR HÖLZLE Sommer, Songs und Sonnenschirme Kultur Am Sonntag beginnt im Brenzpark eine weitere Saison der beim Publikum hochbeliebten Konzertreihe „Sommer im Park“. 31 Bands werden erwartet. Von Manfred F. Kubiak Wird das ein Sommer? Man weiß es nicht. Doch man hofft es. Denn das Wetter kann ja heuer eigentlich nur trockener, wärmer und besser werden. Und vielleicht hilft dabei ein kurzer Rückblick. Fragen wir also mal anders herum: War das ein Sommer? Und die Antwort lautet: Das war ein Sommer. Im vergangenen Jahr. Auch bei „Sommer im Park“. Die Saison der Kulturfraktion des Heidenheimer Brenzparkvereins war 2022 mit einem Rekordergebnis zu Ende gegangen. Über 10.000 Besucher waren gezählt worden. Das beste Ergebnis aller Zeiten seit der ersten Stunde 2007, wenn man ausschließlich auf den Besucherschnitt schaut. Rekordbesuch 2022 Insgesamt 24 Konzerte hatte man am Ende über die Bühne im Brenzpark bringen können. Geplant gewesen waren 31, aber zweimal machte Band und Veranstalter das Wetter einen Strich durch die Rechnung, fünfmal wurden kurzfristig Musiker krank, weshalb die Musikküche kalt bleiben musste. Umso heißer ging‘s sonst zu, denn über 10.000 Besucher bedeuteten bei 24 Konzerten einen Schnitt von über 420 pro Veranstaltung. „So viel wie nie“, wie Programmchef Wolfram Galgenmüller zufrieden konstatieren konnte. Der rein nach Zahlen beste Besuch bei „Sommer im Park“ hatte bis dahin immer noch aus dem Jahr 2017 resultiert: 18.300 Besucher waren seinerzeit gezählt worden, allerdings bei damals noch über 60 Veranstaltungen und damit einem Besucherschnitt von unter 400. Neuer Rhythmus zahlt sich aus In der Zwischenzeit gilt bei „Sommer im Park“ die Devise „weniger ist mehr“. Und damit ist man Stadtwerke überdenken Bezahlmodus am Abend CC-Tiefgarage Wer nach einer Veranstaltung Zeit sparen möchte, kann das Abendticket vorab bezahlen. Das Congress-Centrum ist rappelvoll. Der Heidenheimer Gitarrist Siggi Schwarz spielt mit Band und den Nürnberger Symphonikern Klassiker der Rockmusik. Bei Veranstaltungen wie diesen ist nicht nur der Konzertsaal im CC voll, sondern auch die umliegenden Parkplätze samt Tiefgarage. Diese Situation wird es in den nächsten Monaten häufig geben, wenn die Hauptsaison der Heidenheimer Opernfestspiele und des Naturtheaters beginnt. Wenn nach der Veranstaltung Hunderte Menschen gleichzeitig zum Parkautomaten strömen, um das Parkticket zu bezahlen, muss In Heidenheim beim Publikum längst eine Institution: die Konzertreihe „Sommer im Park“. gut gefahren. Eingespielt hat sich ein Rhythmus von zwei Veranstaltungen pro Wochenende. Damit ist man gut gefahren. Deshalb soll das so bleiben. Für 2023 plant man erneut mit 31 Konzerten. „Dabei sind acht Bands, die wir noch nie hatten“, sagt Wolfram Galgenmüller. „Fünf weitere Bands holen ihren im vergangenen Jahr ausgefallenen Auftritt nach. Und weitere vier kommen nach längerer Pause mal wieder vorbei. Unterm Strich bedeutet das, dass 17 von 31 Bands, also über die Hälfte, mehr oder weniger neu im Programm sind.“ man Geduld mitbringen. Doch den Stau am Kassenautomat und danach auf der Straße kann man vermeiden: Die Stadtwerke Heidenheim, die die Tiefgarage des Congress-Centrums betreiben, bieten den Gästen zwischen 17 und 5 Uhr eine rabattierte Abendkarte an, die pauschal 2,50 Euro kostet. Anders als sonst kann man dieses Abendticket schon vorab bezahlen. Kräuter und Lesungen Neu im Programm ist auch die wiederaufgenommene Pflege einer alten Tradition bei „Sommer im Park“: Sonntagsmatinéen mit Lesungen und Lichtbildervorträgen im Veranstaltungspavillon und Führungen durch den Kräutergarten. „Wir sind hier gern einem vielfach geäußerten Wunsch, vor allem von älteren Menschen, nachgekommen“, sagt Arthur Kienzl. „Die Leute mögen das einfach.“ Die Musikmischung macht‘s Was die Leute auch mögen, ist, an heißen und glutvollen Sonnentagen ein wenig Schatten zu haben. Hiervon hatten die Konzertveranstalter von „Sommer im Park“ bislang nicht immer genügend liefern können. Aber auch das wird sich mit Beginn der neuen Saison ändern. „Wir haben mit Hilfe unserer Sponsoren drei neue und vor allem große Sonnenschirme angeschafft“, verrät Arthur Kienzl. Und die Sonntagskonzerte, im vergangenen Jahr auch klimatechnisch oft ganz heiße Veranstaltungen, beginnen künftig nicht mehr um 16, sondern fast ausnahmslos um 17 Uhr. „Damit die größte Hitze schon vorbei ist“, wie Wolfram Galgenmüller anmerkt. Foto: Kalle Linkert Bewährt hat sich dabei bis dato auch die nun vor ihrem dritten Einsatz stehende neue Konzertbestuhlung. In dieser Beziehung dominiert inzwischen der Einzelsitz. Die Bierbänke sind in den Hintergrund der Konzertlandschaft gewandert, was unterm Strich, so die Erfahrungen, die Unruhe aus dem Spiel genommen und die Konzentration des Publikums auf das musikalische Hauptgeschehen deutlich erleichtert hat. Wobei, wer‘s selber erlebt hat, auch bestätigen kann, dass nicht ohne Grund eine Tanzfläche zum Areal gehört. Denn Besucher, die, wie nicht wenige bei „Sommer im Park“, musikalisch in den wilden 1960er- oder 1970er- Jahren sozialisiert worden sind, reißt es gar nicht selten nach wie vor von den Sitzen. Im Mittelpunkt des Ganzen allerdings steht selbstverständlich auch weiterhin immer noch der Inhalt des Angebots, die Musikmischung, die Güte der Bands. „Und hier“, sagt Wolfram Galgenmüller nicht zum ersten Mal, „zeigt sich ganz klar, dass es sich auszahlt, ausschließlich auf Qualität zu setzen. Das Publikum honoriert das. Insofern kann man behaupten, dass wir uns und unser Programm inzwischen als Marke mit eindeutigem Profil präsentieren.“ Saison bis in den September Das erste Konzert bei „Sommer im Park“ 2023 bestreitet am Pfingstsonntag, 28. Mai, ab 16 Uhr die Band „Hot Six“ mit Dixieland- und Swing- Musik. Enden wird die Saison am 10. September. Der Eintritt ist für Brenzparkbesucher grundsätzlich frei. Detailliertere Informationen zum Gesamtprogramm sind via Internet unter www.brenzpark-ev.de erhältlich. Diskussion am Automaten Doch genau dieser spezielle Service sorgte jüngst für Diskussionen, wie ein Besucher des Siggi- Schwarz-Konzerts berichtet: An allen drei Kassenautomaten hätten sich Trauben von Menschen gebildet, die die 15 Minuten Karenzzeit abwarteten fürs Bezahlen. Das sei der „Aufreger des Abends“ gewesen, zumal die meisten der Überzeugung waren, dass die Wartezeit eine neue Regelung ist. Früher habe man ohne Zeitverzögerung das Abendticket wählen und bezahlen können, so der Heidenheimer. Doch die Stadtwerke dementieren: Die Einstellungen am Kassenautomaten seien nicht geändert worden, versichert Stadtwerke-Sprecherin Viktoria Liske. Die Wartezeit betrage nicht 15 Minuten, wie an den Automaten stehe, sondern schon immer zehn Minuten. Die Wartezeit errechne sich so: In den ersten fünf Minuten dieser Karenzzeit sei es möglich, das Parkhaus kostenfrei wieder zu verlassen, falls zum Beispiel kein Parkplatz verfügbar sei, so die Erklärung von Stadtwerke- Pressesprecherin Viktoria Liske. Dies sei kein neues Vorgehen und auch in anderen Parkhäusern üblich. Dass man dann weitere fünf Minuten bis zum Bezahlen der Abendkarte warten müsse, liege an der Zeit, die ein Besucher in der Regel nach der Bezahlung habe, um das Parkhaus zu verlassen. Benötigt er länger, müsse er einen Aufschlag bezahlen. Erst nach diesen insgesamt zehn Minuten werde deshalb die Abendpauschale wirksam. Doch warum funktioniert das Abendticket in anderen Parkhäusern ohne Wartezeit, fragt sich nicht nur der Heidenheimer, der aus Erfahrungen aus Stuttgart berichtet. „Wir hatten ein paar Anfragen zum Thema Parken“, räumt Viktoria Liske ein. Man habe die Anregung an die Fachleute der Technik weitergegeben. Der Heidenheimer jedenfalls hat sich angesichts der Wartetrauben gleich ins CC begeben und statt der 2,50 Euro Abendtarif den Stundentarif von 4 Euro bezahlt – nach dem Anstehen. Karin Fuchs Unangepasste Persönlichkeit Ein Mann agiert anderthalb Stunden allein auf einer Bühne – und das Publikum verfolgt das durchgehend gespannt und gebannt: Das hinzukriegen ist große Theaterleistung. Und im Fall der „Bruchstücke – Helmut Braig“ gebührt der Verdienst in allererster Linie der konzentrierten schauspielerischen Kunst des Norbert Sluzalek. Braig, der unvergessene Giengener Künstler, wäre im letzten März 100 Jahre alt geworden. Er ist (nicht nur) in den Köpfen der Giengener sowie im Stadtbild präsent geblieben. Und schließlich ist der Erfolg der neuen Inszenierung den beiden Regisseuren Sonja Fritz und Hubertus Rösch zu verdanken, die mit einem minimalistischen Bühnenbild punkten: Eine Mauer aus großen Styroporblöcken wird mal sorgsam aufgebaut und dann auch gleich wieder umgehauen, mit herumliegenden „Bruchstücken“. Dazu sorgten Fritz und Rösch für einige kluge filmische und ein paar musikalische Einspielungen und eine konzentriert differenzierende Personengestaltung des Darstellers. Die Zweitaufführung findet nun in Heidenheim statt: am Samstag, 27. Mai, 19 Uhr im Margarete-Hannsmann- Saal der Stadtbücherei. Theater Norbert Sluzalek verkörpert den verstorbenen Giengener Künstler Helmut Braig. Foto: Oliver Vogel Spielmannszug am Hugo-Rupf-Platz Am Pfingstmontag, 29. Mai, um 11 Uhr, tritt der „Spielmannszug der Freiwilligen Feuerwehr Giengen“ bei den Promenadenkonzerten am Hugo-Rupf-Platz beziehungsweise Biergarten des Schlossrestaurants auf. Daniel Ratter, Sohn des langjährigen Dirigenten Frank Ratter, leitet die Gruppierung seit etwa zwei Jahren musikalisch. Der Spielmannszug wurde 1963 als Abteilung der Feuerwehr Giengen gegründet und ist der einzig verbliebene musikalische Zug in den Reihen der Feuerwehren des Landkreises Heidenheim. Er besteht aus circa 30 aktiven Mitgliedern und vertritt die Feuerwehren bei öffentlichen Veranstaltungen wie Festen, Konzerten und Umzügen. Das Publikum darf sich auf Instrumente wie Flöte, Schlagwerk, Lyra und Fanfare bzw. Marschund Stimmungs-, aber auch moderne Musik freuen. Bei zu schlechtem Wetter entfällt das Promenadenkonzert. Wer Gefallen am Spielmannszug gefunden hat, kann ihn am Samstag, 17. Juni, erneut erleben. Bei seinem Jubiläumskonzert in der Schranne in Giengen präsentiert er eine musikalische Zeitreise durch 60 Jahre Spielmannsmusik. Kulturbüro
Laden...
Laden...
Laden...
© NPG DIGITAL GMBH 2018
AGB ▪ Datenschutz ▪ Mediadaten ▪ Impressum