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Heidenheimer Zeitung von 23.05.2023

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8 BLICK IN DIE WELT

8 BLICK IN DIE WELT Dienstag, 23. Mai 2023 Ratingen: Motiv nach wie vor unklar Mordanschlag Drei Einsatzkräfte schweben immer noch in Lebensgefahr. Tatverdächtiger schweigt. Düsseldorf. Nach dem mutmaßlichen Mordanschlag auf Polizisten und Rettungskräfte durch eine Explosion in einem Ratinger Hochhaus ist das Motiv des Verdächtigen unklar. „Es gibt darauf noch keine abschließende Antwort“, sagte NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) am Montag in einer Sondersitzung des Innenausschusses des Landtags. Bei der Explosion in Ratingen bei Düsseldorf seien vor eineinhalb Wochen 35 Menschen verletzt worden. Drei von ihnen befänden sich weiter in Lebensgefahr. Bei den lebensgefährlich Verletzten handele es sich um eine Polizistin, einen Polizisten und einen Feuerwehrmann. Der Beschuldigte stehe zwar im Verdacht, der Coronaleugnerund Prepperszene anzugehören. Ob dies „handlungsleitend“ war, wisse man aber noch nicht. Ein 57-jähriger Ratinger soll die Explosion am 11. Mai ausgelöst haben, als Einsatzkräfte von Polizei und Feuerwehr seine Wohnungstür öffneten. Gegen ihn war nach der Explosion Haftbefehl wegen versuchten Mordes in neun Fällen erlassen worden. Die Leiche in der Wohnung des Ratingers sei bereits teilweise skelettiert gewesen und habe in einem Rollstuhl gesessen. Dabei soll es sich um die Mutter des Verdächtigen handeln. dpa Boot beschädigt Vandalismus Jugendliche steuern gestohlenes Schiff gegen Brückenpfahl. Kiel. Zwei Jugendliche haben in einem Kieler Museumshafen ein Schiff entwendet und sind damit gegen eine geschlossene Klappbrücke gefahren. Wie die Polizei am Montag mitteilte, entdeckten Zeugen das Duo im Alter von 15 und 16 Jahren am Freitagmorgen und wählten den Notruf. Das Traditionsschiff wurde bei der Aktion an Bug, Heck und Ruderblatt beschädigt. Nach Angaben der Polizei in der schleswig-holsteinischen Landeshauptstadt lenkten die Jugendlichen das Schiff „ohne klar erkennbaren Kurs“. Sie versuchten, die Klappbrücke zu passieren und stießen dabei gegen einen Pfahl. Die Jugendlichen wurden vorübergehend festgenommen. Anschließend wurden sie ihren Erziehungsberechtigten übergeben. dpa Ist die Arbeit an den Toten in der Anatomie beendet, werden sie bestattet – in Gießen ist dafür auf dem Neuen Friedhof eigens ein Urnenfeld reserviert. Die Berliner Charité erhebt mittlerweile eine Kostenpauschale zur Begleichung der Bestattungskosten. Foto: Sebastian Gollnow/dpa Immer mehr Körperspenden Medizin Die Zahl der Menschen, die ihre sterblichen Überreste der Wissenschaft überlassen wollen, nimmt stetig zu. Nicht alle werden gebraucht. Von Christine Schultze, dpa Vor allem für Mediziner ist die Arbeit an Leichen ein unersetzlicher Baustein ihrer Ausbildung – um später Krankheitsdiagnosen und Todesursachen feststellen, Operationen und andere Behandlungen durchführen zu können. Universitäten sind deshalb dankbar für Körperspenden – doch vielerorts übersteigt die Zahl der Spendewilligen die Kapazitäten. Die Anatomie der Justus-Liebig-Universität (JLU) in Gießen beispielsweise bekommt bereits seit einiger Zeit deutlich mehr solche Angebote, als sie annehmen kann. Rund 25 bis 40 Körperspenden benötigt man dort pro Jahr – bei einer dreistelligen Zahl von Anfragen und knapp 2100 Registrierten. Als Beweggrund gäben Interessenten in den meisten Fällen an, der Wissenschaft einen Dienst erweisen und den Medizinernachwuchs bei der Ausbildung unterstützen zu wollen, sagt Christina Nassenstein, Leiterin der Prosektur am JLU-Institut für Anatomie und Zellbiologie. Ähnlich ist es in der Anatomie der Mainzer Universitätsmedizin. Um die 100 potenzielle Körperspender nimmt sie pro Jahr in die Kartei auf – für 2023 sei diese Zahl bereits Mitte Februar erreicht gewesen, sagt der Leiter der Prosektur der Mainzer Unimedizin, Sven Schumann. „Wir müssen leider viele Interessenten vertrösten, weil die Spendenbereitschaft so hoch ist.“ Grundsätzlich sei man aber froh um jeden, der sich meldet: Der menschliche Körper in seiner Vielfalt lasse sich auf diesem Weg am besten begreifen. Respektvoller Umgang Ist die Arbeit an den Toten in der Anatomie beendet, werden sie bestattet – in Gießen ist dafür auf dem Neuen Friedhof eigens ein Urnenfeld reserviert. Einmal jährlich findet dort eine Trauerfeier und Beisetzung statt, an der neben Angehörigen auch Studierende und Lehrende der Universität teilnehmen. Nassenstein betont, dass die Toten nicht nur als Lehr- und Anschauungsobjekte gesehen würden, sondern auch als Menschen. Während der mehrmonatigen anatomischen Ausbildung mache man sich nicht nur darüber Gedanken, woran sie gestorben sind, sondern auch, wie sie gelebt haben, welche Persönlichkeit sie hatten. Etwa 18 Studierende arbeiten während ihrer Zeit in der Anatomie an einem Leichnam. Ihr Umgang mit den Toten sei respekt- und pietätvoll, das Arbeitsklima konzentriert. Es herrsche aber keine „Grabesstimmung“, sagt die Fachärztin für Anatomie. „Es wird auch mal gelacht im Präparationssaal.“ Für die Angehörigen ist die Bestattung ein zweiter Abschied, lange Zeit nach dem Tod ihrer Liebsten: In der Regel bleiben die Mehr als 30 Anlaufstellen in Deutschland Wo sind Körperspenden überhaupt möglich? Der Verbraucherinitiative Bestattungskultur Aeternitas zufolge gibt es mehr als 30 Anlaufstellen, in aller Regel sind es die anatomischen Institute der Universitätskliniken. Dort kann sich informieren, wer Interesse hat. Zum Beispiel darüber, ob das Institut derzeit überhaupt neue Körperspender aufnimmt. Oder darüber, in welchen Fällen die Spende nicht möglich ist. Laut Aeternitas kann das bei starkem Übergewicht oder Infektionskrankheiten der Fall sein. Sich einfach irgendein Institut auszuwählen, geht übrigens nicht. Es sollte das nächstgelegene sein. Denn im Todesfall muss der Leichnam schnell überführt werden, damit er direkt konserviert werden kann. Leichen zwei bis drei Jahre in der Anatomie, weil die Konservierung der Gewebe und die Studien entsprechend Zeit brauchen. Das kann für Angehörige belastend und gelegentlich auch ein Grund sein, warum Spendewillige ihr Einverständnis zurückziehen, wie Nassenstein sagt. Das komme aber nicht häufig vor. Werbung für Körperspenden will Nassenstein nicht machen – das sei angesichts der zahlreichen Anfragen nicht nötig. Auf ihrer Homepage stellt die JLU klar, dass Körperspenden nicht vergütet werden – aus ethisch-moralischen, juristischen und organisatorischen Gründen. Die Universität übernimmt aber unter anderem die Kosten für die spätere Einäscherung, für die Urne sowie für die Beisetzung, ähnlich wie die Anatomie der Mainzer Universitätsmedizin. Die Unimedizin der Berliner Charité wiederum erhebt eine Kostenpauschale zur Begleichung der Bestattungskosten, ebenso wie die Anatomie der Universität Köln. Man sehe sich nicht in der Lage, die Kosten alleine zu tragen. Daher muss laut einem Informationsblatt „zu den anfallenden Bestattungskosten von den Körperspendern ein Zuschuss in Höhe von derzeit 1100 Euro vorab getragen werden“, heißt es in Köln. Leute im Blick Cher Anlässlich ihres 77. Geburtstages hat die US- Sängerin Cher über ihr Alter sinniert. „Ich höre immer wieder diese Zahlen, aber ich kann sie ehrlich gesagt nicht verstehen“, schrieb die Musikerin am Wochenende auf Twitter. Die Musikerin, die am Samstag ihren Geburtstag feierte, ist für Hits wie „Believe“ oder „Strong Enough“ bekannt. Auch mit 77 Jahren will sie weiter Musik machen. Im März kündigte sie in einem Interview mit E! News zwei neue Alben an. Michelle Yeoh Die Oscar-Gewinnerin („Everything Everywhere All At Once“, 2022) bekommt nach eigenen Worten vor allem dank des Erfolgsfilms „Crazy Rich Asians“ (2018) inzwischen eine Vielzahl an Rollen angeboten. „Das Beste heute ist, dass ich ein Skript erhalte, in dem die Figur nicht als chinesisch oder asiatisch aussehende Person beschrieben wird“, sagte die 60-jährige Schauspielerin während der Filmfestspiele in Cannes am Sonntag. Gewinnquoten Lotto Gewinnklasse 1 unbesetzt, Jackpot 8 380 659,10 € Gewinnklasse 2 2 309 522,60 € Gewinnklasse 3 15 698,70 € Gewinnklasse 4 4792,10 € Gewinnklasse 5 193,30 € Gewinnklasse 6 53,20 € Gewinnklasse 7 20,10 € Gewinnklasse 8 11,00 € Gewinnklasse 9 6,00 € Spiel 77 Gewinnklasse 1 2 177 777,00 € Toto 2 1 0 0 0 2 2 0 1 0 0 1 1 Gewinnklasse 1 111 117,40 € Gewinnklasse 2 5772,30 € Gewinnklasse 3 371,30 € Gewinnklasse 4 47,90 € 6 aus 45 3 4 8 11 17 45 Zusatzspiel 5 Gewinnklasse 1 unbesetzt, Jackpot 1 053 895,20 € Gewinnklasse 2 28 609,70 € Gewinnklasse 3 406,20 € Gewinnklasse 4 16,00 € Gewinnklasse 5 2,80 € Gewinnklasse 6 2,60 € FOTO: VIANNEY LE CAER/INVISION/AP/DPA ohne Gewähr Das Wetter heute: Gebietsweise Schauer, vereinzelt auch Gewitter Sonne & Mond W 05:31 21:03 Rhein 22° 10° 07:56 00:31 27.05. 04.06. 10.06. 18.06. N S 20 km/h O Villingen- Schwenningen Freiburg Heidelberg 21° 9° 21° 9° Karlsruhe 19° 7° Tübingen Donau Neckar Stuttgart 21° 9° Balingen 21° 9° Bietigheim Schwäbisch Hall Göppingen Aalen Kirchheim Heidenheim Metzingen Ehingen 20° 9° 21° 11° Lindau 20° 8° 20° 8° Ulm Neu-Ulm 20° 9° www.wetterkontor.de Unsere Region Die Sonne verschwindet häufig hinter Wolken, und im Laufe des Tages gibt es einige Regenschauer. Vereinzelt blitzt und donnert es auch. Die Höchsttemperaturen liegen zwischen 19 und 22 Grad. Der Wind weht schwach bis mäßig, in Böen frisch aus Nordwest. Nachts sinken die Temperaturen auf 11 bis 7 Grad. Weitere Aussichten MI DO FR SA 16° 6° 15° 8° 18° 7° 20° 7° Deutschland Welt Berlin Dresden Frankfurt/M. Hamburg Hannover Köln München Rostock 20 20 21 16 16 19 21 15 Delhi Hongkong Kairo Kapstadt New York Peking Sydney Tokio 41 26 35 18 22 32 20 15 Wetterlage Tiefer Luftdruck sorgt von Zentralmitteleuropa über Südfrankreich bis zur Iberischen Halbinsel für zahlreiche Regengüsse und Gewitter. Auch in Italien, Griechenland, in der Türkei und in Skandinavien gibt es neben sonnigen Phasen Schauerwetter und Gewitter. Derweil scheint auf den Britischen Inseln die Sonne. Biowetter Asthmatiker werden zurzeit besonders geplagt und müssen mit Atemproblemen rechnen. Bei erhöhten Blutdruckwerten können sich heute Kreislaufbeschwerden einstellen. Ausflugswetter Basel 22 Bozen 30 Bregenz 21 Chiemsee 20 Feldberg 12 Garmisch 20 Innsbruck 23 Kempten 20 Kl.walsertal Konstanz Oberstdorf Salzburg Verona Würzburg Zugspitze Zürich 15 21 20 20 29 22 4 21 H T Hoch Tief Kanaren 24 Lissabon 20 Warmfront Kaltfront Mischfront Kaltluft Warmluft 16 London Madrid Paris Palma 19 Tunis Bern Oslo 13 13 19 Wien 17 Berlin Rom Helsinki Stockholm Warschau Budapest Bukarest Athen 18 Moskau 14 Istanbul 20 >35° 30°/ 35° 25°/ 30° 20°/ 25° 15°/ 20° 10°/ 15° 5°/ 10° 0°/ 5° -5°/ 0° -10°/-5° -15°/-10° < -15°

Dienstag, 23. Mai 2023 9 HEIDENHEIM Kommentar Michael Brendel zu den Resultaten der Jugendbefragung Bitte dranbleiben! Es gehört nicht zu den Aufgaben eines Rathauses, eine Diskothek zu betreiben. Es liegt auch nicht in seiner Macht, jemanden zum Betrieb eines Clubs zu verdonnern. Aber die Verwaltung kann Rahmenbedingungen schaffen, die andere veranlassen, in solche Angebote zu investieren. Dazu ist es zunächst einmal nötig, die Jugendlichen am Ort zu halten. Denn sie sind zum einen die Zielgruppe vieler kommerzieller Interessen Privater. Zum anderen aber sind sie schlicht die Zukunft des Dorfes, der Stadt, des Landkreises. Und: Wo keine Jugend ist, da gibt’s irgendwann auch kein Leben mehr. Trotz – besser: gerade wegen – der Dauerkonflikte, was Lärm und Müll angeht, war es deshalb höchste Eisenbahn, langanhaltenden Diskussionen endlich konkrete Vorschläge folgen zu lassen. Dass Kinder und Jugendliche maßgeblich an diesem Prozess beteiligt waren und sind, ist eigentlich eine Selbstverständlichkeit. Ältere Menschen, deren Interessen sich im Laufe der Zeit verändert haben, nehmen ja auch für sich in Anspruch, mit ihren speziellen Anliegen Gehör zu finden, wenn es etwa um Bauplätze, Grünanlagen und Museen geht. Viel Geld wird in den nächsten Jahren beispielsweise in eine bessere Ausstattung der Jugendtreffs und in die Erweiterung der Skateanlage im Brenzpark fließen. Dass sich Stadtverwaltung und Gemeinderat dafür gegenseitig auf die Schulter klopfen, ist nachvollziehbar und gerechtfertigt. Alle Verantwortlichen müssen sich aber unbedingt bewusst sein, dass es mit einem einmaligen Kraftakt nicht getan ist. Die Jugend ist, wie gesagt, unser Morgen, die Beschäftigung mit ihren Bedürfnissen daher eine Daueraufgabe. Mal abgesehen davon, dass längst nicht jede und jeder auf Skaten und Computerspiele abfährt. Auch nicht zu vergessen: 146 junge Menschen aus der angesprochenen Zielgruppe sind sehr überschaubar. Da geht mehr! In Kürze VdK-Kaffeenachmittag Oggenhausen. Der VdK-Ortsverband lädt jeden letzten Dienstag im Monat zu einem gemütlichen Beisammensein ein. Das nächste Treffen findet somit am 30. Mai ab 15 Uhr statt. Bei Kaffee und Kuchen lässt es sich gut über das aktuelle Weltgeschehen oder auch über Privates plaudern. Soll grundlegend saniert und erweitert werden: der Skatepark im südlichen Brenzpark. Links der „Würfel“ der Dualen Hochschule, in der Bildmitte im Hintergrund (rot) der Lokschuppen. Foto: Rudi Penk Eine Million für den Skatepark „Hack the Hood“ 146 junge Menschen haben an einer Befragung teilgenommen und gesagt, was sie sich von der Stadt Heidenheim wünschen. Die Umsetzung einiger Ideen soll schon dieses Jahr beginnen. Von Michael Brendel Wann können sich in Heidenheim Jugendliche treffen, ohne Anwohner zu stören? Wo ist das möglich, ohne dass sie sich beobachtet fühlen? Welche Freizeiteinrichtungen stehen ihnen zur Verfügung? „Hack the Hood“ sollte Antworten liefern. Die Ergebnisse dieses Verfahrens, an dem junge Menschen aus der Stadt und der Umgebung mitwirkten, liegen jetzt auf dem Tisch. Erste konkrete Vorschläge sollen schon in Kürze umgesetzt werden. Der Name Rewe steht in Heidenheim exemplarisch für ein Problem, mit dem der Supermarkt an der Ludwig-Lang-Straße allenfalls mittelbar zu tun hat: Für die einen ist der Bereich davor ein permanentes Ärgernis, für die anderen ein beliebter Treffpunkt. Unterschiedliche Ansichten, Emotionen inklusive. Eine Rolle spielte das Thema auch bei der Aufstellung des aktuellen städtischen Etats. Das Jugendreferat brachte daraufhin – in Zusammenarbeit mit der Pädagogischen Hochschule (PH) Schwäbisch Gmünd und der Computerspielschule Heidenheim – das Jugendbeteiligungsprojekt „Hack the Hood“ auf den Weg. 146 Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Alter zwischen sechs und 27 Jahren, 28 davon bereits volljährig, ließen sich auf das Angebot ein: Angelehnt an gängige Programme, bauten sie Heidenheim nach ihren Wünschen am Computer neu, teilweise in pädagogisch begleiteten Workshops. Außerdem wurden ihre Wünsche abgefragt. Ausgehend von den Resultaten formulierte die Verwaltung drei konkrete Vorhaben, die der Gemeinderat jetzt abgesegnet hat: Skateanlage im Brenzpark Der Skatepark beim Lokschuppen ist der Umfrage zufolge das am meisten genutzte Freizeitangebot im gesamten Stadtgebiet. Laut David Mittner, dem Leiter des Geschäftsbereichs Kinder, Jugend und Familie, weist er einen erheblichen Sanierungsbedarf auf. Die nötigen Ausbesserungsarbeiten sollen nun den ganz großen Wurf ermöglichen: Vorgesehen ist, die Anlage komplett zu überarbeiten und zu einer Rollsportanlage zu erweitern, auf der Platz für Skatebords, Scooter, BMX-Räder und dergleichen ist. Die Verwaltung schätzt die Kosten für das Vorhaben auf rund eine Million Euro. Der Umbau soll 2027/28 erfolgen, weil das Gelände zuvor während der für 2026 geplanten Sanierung der Bahnbrücke bei der Piltz’schen Unterführung möglicherweise als Lagerfläche benötigt wird. Pumptrack Ergänzt werden soll die Skateanlage um einen sogenannten Pumptrack. Dabei handelt es sich vereinfacht gesagt um einen Mountainbike-Rundkurs mit Sprüngen, Steilkurven und Bodenwellen. Christoph Weichert (Freie Wähler) regte an, auf die in Herbrechtingen gesammelten Erfahrungen zurückzugreifen, wo unlängst eine derartige Anlage gebaut wurde. Allerdings handelt es sich dort um eine stationäre Strecke, während in Heidenheim laut Oberbürgermeister Michael Salomo mobile Module zum Einsatz kommen. Der Pumptrack soll ebenso wie ein wettergeschützter Unterstand in Massivbauweise und Sitzmöglichkeiten bereits 2023 angeschafft werden. Dafür stehen 100.000 Euro zur Verfügung. Spielbereich in Schnaitheim Mit Abstand die meisten der Umfrageteilnehmer kamen aus Schaitheim. Susanne Dandl (SPD/Linke) hatte spontan die Begründung parat: „Weil es dort keinen Platz für sie gibt.“ Das soll sich ändern: Für 2024 ist vorgesehen, einen Jugendspielbereich am nördlichen Ende des Fischerweg-Sportplatzes zu schaffen. Kosten: 80.000 Euro. Dorthin könnte Ende 2025 auch der mobile Pumptrack wechseln, der dann wegen der Brückensanierung in Heidenheim nicht benutzt werden kann. Die Frage von Florian Rieck (Freie Wähler), ob der Rundkurs seinen Platz anschließend dauerhaft in Schnaitheim haben werde, blieb bis auf Weiteres offen. Dr. Stephan Bauer (CDU/FDP) bezeichnete den geplanten Standort am Fischerweg als „völlig ungeeignet“. Zum einen stünde diese Fläche dann nicht mehr für kleine Kinder zur Verfügung, die bislang während Sportveranstaltungen dort spielten. Zum anderen prophezeite er Ärger wegen Müll auf dem benachbarten Kunstrasenplatz. Aus dem gleichen Grund mahnte Frank Rebmann (Grüne) dazu, wenigstens eine klare räumliche Trennung zu schaffen. Mittner verwies darauf, dass die Verwaltung kein anderes geeignetes Gelände im Ort gefunden habe. Er sagte allerdings zu, nochmals Alternativen zu prüfen. Reagiert wurde bereits auf den Wunsch, die Ausstattung des Jugendhauses Treff 9 unweit des Bahnhofs zu verbessern. Dazu trägt jetzt eine neue Spielekonsole bei. Der offene Bereich soll freundlicher gestaltet werden. 10.000 Euro sind eingeplant, um nächstes Jahr ein Internetcafé und einen Gaming-Room zu schaffen. Vera Wolf (Grüne) machte darauf aufmerksam, dass zu wenige Rückzugsmöglichkeiten für Mädchen und der Konsum von Drogen in dem Gebäude beklagt worden seien. Dandl gab derweil zu denken, drei Viertel der an der Untersuchung Beteiligten seien männlich gewesen. „Bestimmte Angebote“, so ihre Folgerung, „sprechen offensichtlich nicht alle gleichermaßen an.“ Jugendreferentin Tatjana Lässig zeigte sich in ihrer Einschätzung hingegen zufrieden damit, „dass wir immerhin so viele junge Menschen dafür gewinnen konnten, Heidenheim gemeinsam zu erleben“. Das wiederum veranlasste Andreas Antoniuk (Grüne) zu der Bemerkung, „die Profis von der PH müssten doch Mittel und Wege finden, die Sache attraktiver zu machen“. Ansonsten gab’s überwiegend Beifall für den einstimmig gefassten Beschluss. Wie Tanja Weiße FOTO: STOCK.ADOBE.COM/ MICHAEL FLIPPO und Norbert Fandrich (beide SPD/ Linke) lobte auch Ralf Willuth (Freie Wähler), dass nun schnell die ersten Taten folgen werden. Das bereitgestellte Geld sei gut angelegt und eine Wertschätzung für die Jugend, sagte er. Petra Saretz (CDU/FDP) verband damit die Hoffnung, „dass die Jungen das wertschätzen, indem sie hier in der Stadt bleiben“. Fandrich brachte noch eine finanzielle Beteiligung der Bahn ins Spiel, sollte sie zeitweise einen Teil des südlichen Brenzparks als Baustellengelände in Beschlag nehmen. Jugendtreff Schwende im Blick „Hack the Hood“ ergab keine detaillierten Wünsche für den Jugendtreff Schwende auf den Reutenen. Thomas Potzner (Freie Wähler) appellierte gleichwohl an die Verwaltung, ihn nicht aus den Augen zu verlieren: „Er ist eher bescheiden als schön.“ Mittner sagte zu, den Treff gesondert unter die Lupe zu nehmen: „Der aktuelle Zustand ist keine Dauerlösung.“ Lange Liste an Wünschen Was wünschen sich junge Menschen für ihre Stadt? Die Befragung im Rahmen des Projekts „Hack the Hood“ ergab eine breite Palette von Anliegen. Sie reicht von mehr Mülleimern, Bäumen, Booten auf der Brenz, besseren Fahrradwegen, einer Riesen-Rutsche und einem Zoo über einen stärkeren Zusammenhalt und größeren Respekt füreinander bis zu Plätzen zum Chillen, mehr Bars, Clubs und Geschäften, Partys auf dem Schloss, PC-Schulungen und einer Gaming-Area. Besuch bei der Lebenshilfe Heidenheim (v. li.): Vorstandsvorsitzender Peter Welsch, Manne Lucha und Martin Grath.Foto: ©Blumenzwerg Diskussion über Gesundheitsversorgung mit Lucha Der baden-württembergische Minister für Soziales, Gesundheit, und Integration, Manne Lucha, war zu Besuch in Heidenheim. Eingeladen hatte den Minister der Kreisverband von Bündnis 90/Die Grünen, begleitet wurde er vom Heidenheimer Landtagsabgeordneten Martin Grath. Lucha war zu Gast bei der Lebenshilfe. Dort kam zur Sprache, welche neuen Aufgaben die Lebenshilfe beispielsweise bei der Zusammenarbeit mit dem ersten Arbeitsmarkt sieht und wie anders sich die Rekrutierung von Fachkräften heute gestaltet, da zunehmend fachfremde Pflegekräfte eingestellt werden, die zunächst weitergebildet werden müssen. Die Gesundheitsversorgung der Zukunft war Thema einer öffentlichen Abendveranstaltung in der Stadtbibliothek. Der Minister unterstrich, was vor kurzem in Stuttgart beschlossen worden war: Das Land wird den Neubau am Klinikum Heidenheim finanziell fördern. Ein Krankenhaus wie das in Heidenheim sei – zusammen mit niedergelassenen Ärzten und einer hochwertigen Pflege – eine von drei Säulen einer zukunftsfähigen Gesundheitsversorgung, sagte Lucha. Besonders wichtig ist ihm, dass Menschen, die chronisch krank sind oder mit einer Behinderung leben, beim Navigieren durch das Gesundheits- und Pflegesystem nicht allein gelassen werden. Ein Gesundheitssystem solle vor neuen Ideen nicht zurückschrecken. „Wir müssen im Gesundheitssektor noch bedarfsgerechter, genauer, digitalisierter, wissenschaftlicher und nachhaltiger werden“, fordert Lucha. Das Land Baden- Württemberg sieht er gut aufgestellt. Die Dichte der Krankenhausbetten sei hier wesentlich geringer als in anderen Bundesländern. Grünen-Kreisverband Unfall Zu spät gebremst und aufgefahren Am Sonntagmorgen gegen 8 Uhr fuhr eine 35-Jährige mit ihrem Seat in der Wilhelmstraße. Wie die Polizei mitteilt, musste sie ihr Fahrzeug auf Höhe der Jahnstraße abbremsen, da ein vor ihr fahrendes Auto nach links abbiegen wollte. Das bemerkte der 69-Jährige Fahrer hinter ihr wohl zu spät. Er konnte der Polizei zufolge nicht mehr halten und fuhr mit seinem Audi in das Heck des Seat. Verletzt wurde niemand. Den Sachschaden schätzt die Polizei auf etwa 5500 Euro.

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