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Heidenheimer Zeitung von 23.05.2023

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22 FEUILLETON Dienstag,

22 FEUILLETON Dienstag, 23. Mai 2023 Die traurige Geschichte der Osage Kino Martin Scorsese präsentiert in Cannes seinen Film „Killers of the Flower Moon“ über ein historisches Verbrechen. Von der Spree ins Alte Schloss Landesmuseum Die neue Direktorin kommt aus Berlin, von den Staatlichen Museen: Christina Haak wechselt nach Stuttgart. Cannes. Leonardo DiCaprio und Robert De Niro, dazu die Themen Geld und Gewalt: In seinem neuen Film „Killers of the Flower Moon“ greift US-Regisseur Martin Scorsese zu bewährten Mitteln. Herausgekommen ist ein Western-Krimi mit schockierender Geschichte, die auf wahren Tatsachen beruht. Die dreieinhalbstündige Apple-Produktion feierte am Wochenende Premiere bei den Filmfestspielen in Cannes. „Killers of the Flower Moon“ erzählt vom indigenen Volk der Osage, das im Oklahoma der 1920er Jahre Opfer eines Verbrechens wurden. Mitglieder des Stammes wurden systematisch ermordet, nachdem auf ihrem Land Öl gefunden worden waren. Viele weiße Amerikaner waren involviert und wirkten an der Vertuschung der Verbrechen mit. Die Morde wurden lange nicht untersucht, schließlich ging das FBI der Sache nach. Der Film basiert auf einem Sachbuch des Journalisten David Grann. Auch der Oberste Häuptling der Osage, Standing Bear, war am Sonntag in Cannes. „Mein Volk hat sehr gelitten“, sagte er. „Die Auswirkungen sind bis heute zu spüren.“ Das Filmteam habe dazu beigetragen, dass man Vertrauen zurückgewinnen könne. Gier und Rassismus Im Zentrum stehen DiCaprio als Ernest Burkhart und De Niro als sein Onkel William Hale. Dieser besitzt eine Ranch am Reservat und hat in der Region großen Einfluss. Er gibt sich als großer Freund der Osage, ist aber nur hinter deren Ölrechten her. Der Film erzählt von der Gier, die weiße Männer zu unaussprechlichen Taten bringt, und von Rassismus. De Niro gibt einen Bösewicht, der fast schon absurd skrupellos wirkt. DiCaprio wiederum spielt einen leicht beeinflussbaren, etwas dusseligen Mann, der eine deutlich weisere Frau an seiner Seite hat. Diese liebt er innig, dennoch lässt er sich immer mehr von seinem Onkel einspannen. Die Dynamik der beiden Männer hat auch lustige Momente. Bevor „Killers of the Flower Moon“ auf Apple TV zu sehen sein wird, kommt der Film voraussichtlich am 19. Oktober in die deutschen Kinos. dpa Leonardo DiCaprio und Lily Gladstone in „Killers of the Flower Moon“. FOTO: MELINDA SUE GORDON/FESTIVAL DE CANNES/DPA Die Scorpions in Aktion: Sänger Klaus Meine und Sologitarrist Matthias Jabs beim Konzert in Stuttgart. Der Wind hat sich gedreht Hardrock Ganz alte Schule: Die Scorpions reißen ihre Fans in der Stuttgarter Schleyerhalle mit Megahits und Songs ihres jüngsten Albums mit. Von Udo Eberl Heavy-Sounds made in Hannover genießen Weltruf. Noch im April tourten die Scorpions, die seit mittlerweile 54 Jahren für deutsche Wertarbeit im Bereich der Metal-Industrie stehen, durch Zentral- und Südamerika. Kein Weg zu weit, um die ewigen „Rock Believer“, so auch der Titel des im vergangenen Jahr veröffentlichten 19. Studioalbums der Band, live begeistern zu können. In der Stuttgarter Schleyerhalle stehen neben Fans aus Oberbayern und der Pfalz auch solche aus Texas, die sich eine ganz eigene Europa-Tour mit Konzerten der Scorpions zusammengestellt haben. Das Konzert in Mannheim sei „awesome“ gewesen, sagt Dan aus einer Kleinstadt nahe Houston, und zeigt ein Selfie, das er bei einem Konzert im New Yorker Madison Square Garden vor acht Jahren gemacht hat – auch in der vordersten Reihe. Das sei damals schon eine Abschiedstour gewesen, doch sie seien eben noch da, seine Helden, zum Glück. Nachdem die schwedische Gitarristin Filippa Nässil mit ihrer Band Thundermother bereits mächtig eingeheizt hat, zeigen die Scorpions mit ihrem Opener „Gas in the Tank“, wie gut sie ihr jüngstes Album selbst finden, und eine Textzeile in diesem Song ist als klare Ansage zu verstehen: „Der König der Riffs ist zurück in der Stadt, wer ist bereit für einen tödlichen Stachel?“ Den gibt’s für die 10 300 Besucher in der sehr gut gefüllten Schleyerhalle nicht in kleinen Dosen, sondern mit satten Riffs der Marke alte Hardrock-Schule. Sänger Klaus Meine, der am kommenden Donnerstag seinen Abschied von der Bühne? Davon ist bei der Band derzeit keine Rede mehr. 75. Geburtstag auf der Tour feiern wird, wirkt etwas hölzern. Nicht nur, weil er jede Menge Drumsticks an die Getreuen verteilt. Und er wundert sich. Dass Fans eine Halle bildhaft abreißen, okay, aber: „Wir haben so viele große Momente hier in der Schleyerhalle erlebt. Und jetzt wollt ihr die abreißen? Das kann ja wohl nicht wahr sein.“ Derweil legt Scorpions-Mitgründer Rudolf Schenker los, als würde er für diese Show Kilometergeld bekommen. 74 und nicht zu bremsen. Sein Schlagarm rotiert über den Saiten, er rast über den Laufsteg, scheint jeden Augenblick zu genießen. Die „Bad Boys Running Wild“ – noch immer. Und Sologitarrist Matthias Jabs nutzt jede Gelegenheit, um sein handwerkliches Können unter Beweis zu stellen. Mit „Send Me an Angel“ nehmen die wackeren Rockveteranen in dieser 90-minütigen, und deutlich mehr als soliden Show zum ersten Mal einen Gang heraus. Alles singt mit, die Handy-Taschenlampen leuchten mit Feuerzeugen um die Wette. Bei „Wind of Change“ ist das natürlich nicht anders. Der Wind hat sich auch bei den Scorpions, die in Russland eine ihrer größten Fangemeinden haben, gedreht. Im Megahit, der inzwischen auf der Streaming-Plattform YouTube die Schallmauer für eine Milliarde Aufrufe durchbrochen hat, singt Meine seit Ausbruch des Kriegs in der Ukraine statt „Follow the Moskva Down to Gorky Park“ nun „Now Listen to My Heart It Says Ukrainia“, und auf den LED-Wänden werden Peace-Zeichen in die Farben der Ukraine getaucht. Beim Rockhammer „Tease Me, Please Me“ Scorpions setzen auf Vinyl Auch unter den Fans der Scorpions gibt es reichlich Vinyl-Fans, die zu jung sind, die Originale im Plattenschrank zu haben. Deshalb haben die Band und ihr Label BMG Anfang Mai mit „Scorpions – Colours of Rock“ zwölf Album-Highlights aus ihrer bewegten Bandgeschichte in verschiedenfarbig koloriertem Vinyl neu veröffentlicht. Vier der Scheiben wurden dafür erstmalig remastered. Foto: Udo Eberl lassen es die Hannoveraner ordentlich krachen, im Titelsong des aktuellen Albums ebenso. Paweł Mąciwoda, einst Bassist in den Bands von polnischen Jazzrock-Größen wie Michal Urbaniak oder Urszula Dudziak, ist natürlich bei den Scorpions nicht voll gefordert, nutzt die Rest- Energie aber häufig fürs Posen mit wehendem langen Haar oder dem Kontakt mit den Fans. Gegen Ende der Show kann er bei einem Solo im Instrumentalstück „New Vision“ andeuten, was er so draufhaben könnte. Dann bereitet er Mikkey Dee die Bühne, der bei seinem Ritt über die Toms vom Publikum gefeiert wird, als sei er bereits immer ein Skorpion. Der Langzeit- Drummer der Band Motörhead ist ein echtes Schwergewicht am Schlagzeug und lässt mit seinem Mordswumms knapp fünf Minuten lang die Solo-Funken sprühen. Rudolf Schenker setzt da mit seiner echten Dampfgitarre noch einen drauf, und nach den „Big City Nights“ lassen sich die fünf Herren vorne am Ende des Laufstegs minutenlang feiern. Mikkey Dee steigert als Motivator den Jubelpegel noch. Mit „Still Loving You“ und „Rock You Like a Hurricane“ endet ein Konzert, das ein lautes Bekenntnis zum klassischen Hardrock in seiner reinsten Form ist. Abschied von der Bühne – davon ist derzeit bei den Scorpions keine Rede mehr. Stuttgart. „Berauschend“ war die Lage im Alten Schloss bis Ende April – dann schloss die Sonderausstellung über 10 000 Jahre Bier und Wein. Jetzt kann im Landesmuseum Württemberg mit Zukunftsfreude angestoßen werden: Denn das Kunstministerium hat am Montag verkündet, wer künftig als Wissenschaftliche Direktorin das Haus leiten soll – Christina Haak. Voraussichtlich zum 1. September soll sie von der Spree an den Neckar wechseln. Ihre Vorgängerin Astrid Pellengahr hatte aus persönlichen Gründen gekündigt und das Landesmuseum schon Ende März verlassen. Christina Haak studierte Kunstgeschichte in Braunschweig und Münster, wo sie auch promoviert wurde. Es folgten Stationen als Mitarbeiterin am Museum für Kommunikation in Frankfurt am Main sowie als Projektmanagerin bei der Museumslandschaft Hessen Kassel. 2011 wechselte die Kunsthistorikerin als stellvertretende Generaldirektorin zu den Staatlichen Museen zu Berlin/ Preußischer Kulturbesitz. Nach Angaben des baden-württembergischen Kunstministeriums verantwortet sie dort als Abteilungsleiterin die Entwicklungsplanungen im größten Museumsverbund Deutschlands und ist auch mit der Provenienzforschung, der digitalen Transformation oder „Green Culture“ befasst. Kunststaatssekretär Arne Braun betont in einer Pressemitteilung, dass das Land eine Wissenschaftliche Direktorin „mit großer Leitungserfahrung, strategischer Kompetenz und fachlicher Bandbreite“ gewinne. Mit diesem Erfahrungsschatz könne das Landesmuseum Württemberg „seinen erfolgreichen Weg weitergehen“. FOTO: DAVID VON BECKER Die neue Chefin des Landesmuseums: Christina Haak. Das Landesmuseum verfügt über eine bedeutende Sammlung aus den Bereichen Archäologie, Kunst- und Kulturgeschichte sowie Alltags- und Populärkultur – mehr als eine Million Objekte erzählen von der Regionalgeschichte bis in die Gegenwart. Christina Haak möchte das Haus in enger Zusammenarbeit mit dem Team voranbringen: „Dabei wird die zunehmende Öffnung auf vielen Ebenen eine bedeutende Rolle spielen.“ jük KULTUR ZÄHLT 350 Veranstaltungen sind am Sonntag, 4. Juni, an allen 51 deutschen Welterbestätten geplant. Das Programm am internationalen Aktionstag umfasst Wanderungen durch Naturschutzgebiete und Führungen durch historische Gebäude. Die offizielle Festveranstaltung findet in Weimar statt. Weltweit zählen 1157 Stätten in 167 Ländern zum Unesco-Welterbe. epd Kinderbuchpreis Preisgeld wird künftig aufgeteilt Nürnberg. Der Deutsche Kinderbuchpreis wird im Oktober in Nürnberg verliehen. Mit der hoch dotierten Auszeichnung würden seit 2021 herausragende Werke der Kinderliteratur geehrt, „die mit ihren Kreationen die Fantasie und Vorstellungskraft junger Leser beflügeln“, heißt es in einer Mitteilung der Organisatoren am Montag. Der Deutsche Kinderbuchpreis wird mit einem Preisgeld von 100 000 Euro ausgelobt. Nach den neuen Statuten wird das Preisgeld aber aufgeteilt. epd Prototyp des sparsamen Hauses wird gebaut Prag. Ein bislang nie gebauter Entwurf des Architektur-Pioniers Adolf Loos für ein kleines Einfamilienhaus wird doch noch Realität. Die Bauarbeiten nach einem Plan aus dem Jahr 1932 werden an diesem Dienstag in Prag feierlich aufgenommen, wie ein Sprecher des tschechischen Technischen Nationalmuseums (NTM) sagte. Anfang nächsten Jahres soll das Modell vollendet sein. Der 1870 in Brünn (Brno) geborene und 1933 in der Nähe von Wien gestorbene Loos gilt als Vorreiter der Moderne in der Architektur. Bei dem Objekt mit dem Titel „Das letzte Haus von Adolf Loos“ Das kleine Einfamilienhaus nach dem Entwurf von Adolf Loos. FOTO: TSCHECHISCHE TECHNISCHE UNIVERSITÄT/DPA handelt es sich um einen Holzbau mit einem Flachdach in Quaderform. Im Inneren sieht der Raumplan vor, dass die Decke je nach Funktion des Zimmers unterschiedlich hoch ist. Ursprünglich hatte der Besitzer eines Industriegebietes geplant, das Haus als Geschenk für seine Tochter zu deren 18. Geburtstag bauen zu lassen. Dazu kam es indes nie. Der Entwurf sei ein Musterbeispiel für das, was man heute ein sparsames Haus nennen würde, erläuterte der Direktor des Technikmuseums, Karel Ksandr. Im Inneren sollen künftig Ausstellungen zu sehen sein. dpa Rock Knobloch kritisiert Waters-Auftritt München. Die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, Charlotte Knobloch, hat sich entsetzt über das Konzert des Pink-Floyd- Mitbegründers Roger Waters in der Münchner Olympiahalle am Sonntag gezeigt. Die Stadt München hatte erwogen, den Auftritt des 79-Jährigen zu verbieten, nahm aber aus rechtlichen Gründen davon Abstand. Waters kritisiert die israelische Palästina-Politik, weist aber den Vorwurf des Antisemitismus zurück. dpa

Dienstag, 23. Mai 2023 23 REGIONALSPORT „Da kommen mir gleich die Tränen“ Fußball Für Martin Rebhan ging es von der Aufstiegsfeier des Zweitligameisters SV Darmstadt nach Heidenheim und einen Tag drauf weiter nach Nattheim, wo „sein“ FV Sontheim antrat. Von Edgar Deibert Zwei Seelen wohnen, ach, in meiner Brust! Angelehnt an Goethes „Faust“ könnte man bei Martin Rebhan auch sagen, dass bei ihm drei Seelen in seiner Brust „wohnen“. Der 49-Jährige ist leidenschaftlicher Fan von drei Fußballvereinen: des SV Darmstadt, des 1. FC Heidenheim und des FV Sontheim. Beim aktuellen Tabellenführer der Bezirksliga war Rebhan eineinhalb Jahre lang Co-Trainer in der Landesliga, bis es ihn Ende 2021 mit seiner Frau Heike nach Darmstadt verschlug. Nun könnte man durchaus sagen: eineinhalb Jahre? Was ist das schon? Für „Rebes“, wie Martin Rebhan gerufen wird, ist der FVS aber eine Herzensangelegenheit. „Meine Heimat ist Darmstadt. Ich liebe aber den FV Sontheim. Ich bin Sontheimer“, betont er. Und Rebhan hat auch eine ganz besondere Verbindung zum FCH, schließlich hat er mit Trainer Frank Schmidt einst beim 1. FC Nürnberg gekickt. Kein Wunder also, dass Trikots dieser Vereine bei ihm zu Hause an der Wand hängen. Bilder bleiben unter Verschluss Alle drei Vereine unterstützte er im jeweiligen Aufstiegskampf. Und das an einem Wochenende. Am Freitag war Rebhan beim SV Darmstadt, der den Aufstieg in die Bundesliga perfekt machte. Rebhan hat auch gute Kontakte zum SVD, dessen Mannschaft die Zweitliga-Meisterschaft auf Mallorca feierte. „Die Bilder bleiben aber unter Verschluss“, sagt Rebhan und muss laut lachen. Was auf Mallorca passiert . . . Mit zwei Kumpels ging es für ihn am Samstag weiter nach Heidenheim zum FCH-Heimspiel gegen den SV Sandhausen. „Wir haben leider keine Karten mehr be- Ran an die Scheibe! In Nattheim steht das Derby an. Foto: rp Daumen hoch: Martin Rebhan im Dress des FV Sontheim. Shirts des 1. FC Heidenheim und des SV Darmstadt dürfen aber nicht fehlen. Foto: Oliver Vogel kommen und uns das Spiel privat angeschaut. Nach einer Geburtstagsparty in Sontheim waren wir in Heidenheim, wo wir auch mit Peter Barth gefeiert haben“, erzählt Rebhan. „Das war einfach schön.“ Doch damit nicht genug. Beim Bezirksliga-Spitzenspiel zwischen der TSG Nattheim und dem FV Sontheim drückte Rebhan am Sonntag seinen Sontheimern die Daumen. „Ich durfte auch bei der Mannschaftsbesprechung dabei sein. Das war schon geil. Das ist meine Truppe. Da kommen mir gleich die Tränen.“ Nach dem „völlig verdienten“ Sieg „seiner“ Sontheimer habe er gar nicht die Rückreise antreten wollen. „Für mich war es ein Traum. Da werde ich immer gleich emotional“, sagt „Rebes“. Mit Darmstadt hat er bereits ein Team, das in seiner Brust wohnt, zum Aufstieg geschrien. Das erste Kreisderby steht an Heute Abend steht in der Sommerliga des Dartverbands Oberschwaben das erste Kreisderby auf dem Programm. Ab 20 Uhr stehen in der Nattheimer Sportgaststätte auf der Halde die „Nattheimer Breama“ und die „Steinheimer Dartstompas“ an den Scheiben. Die bisherigen Ergebnisse deuten darauf hin, dass die beiden Kreisvertreter den wichtigen zweiten Platz und damit die Qualifikation für die Endrunde unter sich ausmachen könnten. Die TSG Nattheim kann dabei Optimismus aus dem Sieg gegen den TV Steinheim im Freundschaftsspiel von vor ein paar Wochen schöpfen. Allerdings musste man in der Liga in der vergangenen Woche eine krachende 0:10-Niederlage gegen den Gruppenfavoriten „Hart am Draht“ aus Bernstadt hinnehmen. Auch Steinheim war den Bernstädtern zwar unterlegen, allerdings nur mit 4:6. Und vergangene Woche gelang den Steinheimern selbst ein 10:0-Sieg gegen die „Ulmer Spatzen“. Trotzdem wollen die „Breama“ von gedämpfter Stimmung nach der Niederlage nichts wissen. „Da haben wir natürlich Lehrgeld bezahlt, aber aus Niederlagen muss man eben lernen“, sagt Co-Abteilungsleiter Manuel Beyrle. „Am Freitag im Training hat man sich schon wieder 50er und 60er Averages um die Ohren gehauen. Wir freuen uns extrem auf die Nachbarn aus Stoina“. Auch Abteilungsleiter Philipp Schütz freut sich aufs Derby: „Nicht zuletzt, weil vom Gefühl her entweder Steinheim oder Nattheim das Zeug zum Zweitplatzierten in der Gruppe hat.“ Und damit zur Qualifikation für die Endrunde. Und so überwiegt der Optimismus in Nattheim: „Wir haben im Freundschaftsspiel deutlich gewonnen, daher freuen wir uns natürlich jetzt sehr auf die Begegnung.“ Beim TV Steinheim ist man allerdings nicht weniger optimistisch, vor allem nach dem 10:0- Sieg gegen die „Ulmer Spatzen“. „Das war völlig unerwartet, wir waren wirklich baff“, sagt Teamkapitän Mattias Dümcke. Selbst gegen Bernstadt sei mindestens Und „Rebes“ ist davon überzeugt, dass der FCH es den Darmstädtern nachmacht („Der FCH macht das Ding, auf jeden Fall!“). Das sei auch beim FV Sontheim keine Frage. „Die machen das klar gegen Bargau“, blickt Rebhan auf das kommende Spitzenspiel zwischen dem FV Sontheim und dem 1. FC Germania Bargau (beide haben 64 Punkte) am Sonntag, 4. Juni. Sollten die Sontheimer gewinnen, wäre ihnen die Meisterschaft aufgrund des weitaus besseren Torverhältnisses einen Spieltag vor Saisonende nur noch theoretisch zu nehmen. „Da bin ich leider beruflich verhindert. Aber demnächst komme ich zum letzten Spiel in Schwabsberg“, kündigt Rebhan an. Zudem war er vor einigen Wochen schon beim Sontheimer Sieg in Dorfmerkingen dabei. Ob er eine Art Glücksbringer ist? „Absolut“, sagt Rebhan – und lacht. Nach Malle mit dem FVS Doch es geht noch mehr, natürlich. Mallorca ruft nämlich. Anfang Juni geht es für die Sontheimer auf die Urlaubsinsel – und Martin Rebhan darf da natürlich nicht fehlen. Auch das wird sicherlich legendär. Genauso, wie sein jüngster Trip: drei Mannschaften an drei Tagen. „Ich weiß es gar nicht in Worte zu fassen“, so Rebhan. „Ein kleiner Wermutstropfen war, dass Fürth gegen den Hamburger SV nicht gewonnen hat.“ (Der FCH hätte dann vorzeitig als Aufsteiger festgestanden.) Training von Ernstfällen während eines Fluges Seit 18 Jahren ist Martin Rebhan in der Luft. Oder besser gesagt, als Flugbegleiter bei Langflügen für die Lufthansa im Einsatz. Als Purser ist er Vorgesetzter aller Flugbegleiter. Er startet von Frankfurt am Main aus. Schon früher war der 49-Jährige im Krisenmanagement tätig, seit März ist er zudem SEP-Trainer, in Englisch: Safety and Emergency Procedure. Sieben Monate im Jahr schult Rebhan das Personal auf dem A380 und dem A330 für Gefahrensituationen wie Rauchoder Feuerentwicklung. Die anderen fünf Monate fliegt Rebhan mit. Darts Die „Nattheimer Breama“ und die „Steinheimer Dartstompas“ treffen aufeinander. ein Unentschieden drin gewesen, und beim Sieg gegen „Die Schlümpfe“ aus Dornstadt habe man nicht in Bestbesetzung gespielt. „Mit den Steinheimern ist zu rechnen“, sagt Dümcke. Entsprechend motiviert sei man nun, beim ersten Derby zumindest fürs erste sozusagen die Vorherrschaft im Landkreis zu übernehmen. Dazu soll es auch in der gleichen Besetzung wie beim 10:0-„Whitewash“ gegen Ulm nach Nattheim gehen. „Wir gehen von einem Sieg aus“, zeigt sich Dümcke angriffslustig. Zum Derby in der Sportgaststätte auf der Halde sind Zuschauer willkommen. Die Spielstände können live auf der Leinwand mitverfolgt werden. hru TV Steinheim wahrt Chance Frauenfußball Nach dem 2:1-Sieg in Hüttlingen ist weiter der Aufstieg drin. Im vierten Spiel der Meisterrunde gewannen die Fußballerinnen des TV Steinheim mit 2:1 in Hüttlingen und wahrten damit ihre Chance auf den Aufstieg. Die Gastgeberinnen kamen besser ins Spiel und gingen nach 14 Minuten in Führung, sechs Minuten später traf Mahringer nach einer schönen Flanke von Meck zum 1:1. In der zweiten Halbzeit war der TV am Drücker und belohnte sich: Wieder bereitete Meck vor und Demir schoss den Ball zum Siegtreffer unter die Latte. Der RSV Hohenmemmingen gewann gegen Ellwangen II und führt mit acht Punkten die Tabelle an, dahinter folgen Hüttlingen und Steinheim mit fünf Zählern. Am 4. Juni hat Hohenmemmingen Hüttlingen zu Gast und Steinheim spielt in Ellwangen. Am 11. Juni endet die Meisterrunde dann mit dem Kreisderby Steinheim – Hohenmemmingen. sr/tj Nicht ganz fehlerfrei Kunstradfahren Rang fünf und Rang acht für die Staudenmaiers. Bei der baden-württembergischen Meisterschaft der Elite im Kunstradfahren in Obertürkheim statt fuhr Marvin Staudenmaier vom RKV Herbrechtingen sein Programm ruhig und konzentriert, jedoch musste er beim Mautesprung vom Rad. Eines der beiden Kampfgerichte zog ihm zudem viele Prozente für seine Drehungen ab. Danach fuhr er seine Kür sauber zu Ende, kam auf 158,86 Punkte und Platz fünf. Sein Bruder Torben begann gut, zwar musste er beim dreifachen Drehsprung vom Rad, aber er wiederholte die Übung und beim zweiten Versuch klappte dieser perfekt. Dadurch verlor er allerdings wichtige Sekunden, die ihm am Ende seiner Kür fehlten. Auch zwischen den Übungen unterliefen ihm kleine Fehler, die ihn viel Zeit kosteten. Letztlich landete er auf Platz acht. hs In Kürze Falscher Spieltermin In der Samstagsausgabe ist uns ein Fehler unterlaufen. Im Artikel „Der Fahrplan durch die emotionalen Wochen“ haben wir fürs Relegationsspiel Kreisliga B 5/ Kreisliga A 3 einen falschen Spieltermin abgedruckt. Die Partie zwischen dem Nicht-Absteiger der A 3 und dem Tabellenzweiten der B 5 findet am Freitag, 16. Juni, in Herbrechtingen statt (18 Uhr). Kreisliga B 5 ASV Heidenheim hat seinen Wimpel Der ASV Heidenheim steht schon länger als Meister fest. Nun bekam er vor dem Auswärtsspiel bei der TSG Nattheim II den Wimpel von Bezirksspielleiter Roland Wagner überreicht (in Vertretung von Staffelleiter Thomas Baamann). Die Partie bei der TSG II gewannen die Heidenheimer mit 4:1. Ihr letztes Heimspiel (und damit das letzte Spiel der Saison) bestreiten sie am Sonntag, 4. Juni, gegen die SG Niederstotzingen/ Rammingen II. ed Gute Laune beim ASV Heidenheim: Der Meister der Kreisliga B 5 bekam von Bezirksspielleiter Roland Wagner den Wimpel. Foto: Markus Brandhuber Schnaitheim in der Landesliga Die weibliche Handball-C-Jugend der TSG Schnaitheim hat in der Qualifikationsrunde den Sprung auf die Verbandsebene geschafft. Nach vier Punkten am ersten Spieltag wollten die Schnaitheimerinnen nun bereits im ersten Duell gegen MTG Wangen den „Haken“ dran machen. Es war erneut ein äußerst spannendes Spiel, bei dem die TSG-Mädels kurz vor Schluss durch entscheidend gelungene Aktionen einen 11:8-Erfolg erzielten. Gegen die Spvgg Mössingen zahlte sich dann die starke Abwehrarbeit aus, nach 15 Minuten stand es 11:3 für die TSG, die letztlich 11:6 gewann. Gegen den BWOL-Aufsteiger TV Nellingen wollte man sich nach der deutlichen Niederlage im Hinspiel besser verkaufen. Dies gelang auch, was die Schnaitheimer Mädchen in den ersten acht Minuten aufs Parkett legten, war phänomenal. Nach einer 5:1-Führung kam der Favorit aber besser ins Spiel, und so musste sich die TSG am Ende trotz großem Kampf 10:15 geschlagen geben. Mit der erneuten Qualifikation für die Landesliga konnten die beiden Coaches Nora Joos und Dominik Mittmann aber absolut zufrieden sein. Michael Brosi

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