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Heidenheimer Zeitung von 22.05.2023

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4 WIRTSCHAFT Montag, 22.

4 WIRTSCHAFT Montag, 22. Mai 2023 Adidas verkauft Yeezy-Teile Sportartikel Hersteller zieht Schlussstrich unter Zusammenarbeit mit Skandal-Rapper Kanye West. Herzogenaurach. Der Sportartikelhersteller Adidas verkauft nach dem Ende der umstrittenen Kooperation mit dem Rapper Kanye West ab Ende Mai einen Teil der Yeezy-Kollektion. Der Erlös soll zum Großteil an Nichtregierungsorganisationen gespendet werden, die sich „gegen Diskriminierung und Hass, einschließlich Rassismus und Antisemitismus, einsetzen“, wie das Unternehmen aus Herzogenaurach mitteilte. Der Verkauf der Yeezy-Produkte war ausgesetzt worden, nachdem Adidas im Oktober mit sofortiger Wirkung die Zusammenarbeit mit dem 45-jährigen Rapper beendet hatte, weil dieser im Kurzbotschaftendienst Twitter Drohungen gegen Juden ausgesprochen hatte. Damit wurde die zusammen mit West entwickelte und beworbene – und äußerst erfolgreiche – Sportschuhreihe Yeezy eingestellt. Für Adidas war das aus geschäftlicher Sicht ein schwerer Schlag. Wie viele Produkte aus dem Lagerbestand nun über die offizielle Website und eine App verkauft werden sollen, teilte Adidas nicht mit. Ob und wann weitere Produkte auf den Markt gebracht werden sollen, werde derzeit geprüft. Das Unternehmen habe seit dem Ende der Yeezy-Partnerschaft verschiedene Szenarien für die mögliche Nutzung des Lagerbestands geprüft, um möglich verantwortungsvoll damit umzugehen. afp Wieder auf Kurs Olymp Hemdenhersteller will Vor-Corona-Niveau 2024 erreichen. Bietigheim-Bissingen. Der Hemdenhersteller Olymp will nächstes Jahr wieder das Vor-Corona- Niveau erreichen. Das klassische Hemd sei während der Pandemie ganz besonders unter die Räder gekommen, sagte Geschäftsführer Mark Bezner. Dementsprechend sei der Umsatz unter Druck gekommen. Die Geschäfte gingen nun wieder in die richtige Richtung. Das Unternehmen müsse jetzt daran arbeiten, so schnell wie möglich wieder das Niveau von 2019 zu erreichen. „Ich hoffe, dass wir nächstes Jahr dorthin kommen“, sagte Bezner. Dieses Jahr werde das noch nicht gelingen, dazu seien die Verwerfungen noch zu groß. Mit dem Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof und dem Modehändler Peek & Cloppenburg befänden sich im Augenblick zwei der wichtigsten Kunden in einem Schutzschirmverfahren. Hinzu komme eine angespannte Konsumlage. dpa FOTO: NG HAN GUAN/DPA Neue Modelle aus China: Ein Konzeptauto von Lynk (oben), das Ora Funky Cat EV (unten links) und der Roewe RX5. Wie gut sind Autos aus China? Fahrzeugmarkt Früher wurden sie belächelt, heute werden sie gefürchtet: Autos aus Fernost. Können sie mit Mercedes, BMW & Co. mithalten? Von Thomas Veitinger China hat sich Zeit gelassen mit dem Bau eigener Autos. Erst im Jahr 1956 entstand der erste Pkw Hongqi (deutsch: Rote Fahne) mit einem Stahlrahmen für hochrangige Mitgliedern der chinesischen Regierung. Auch heute lässt sich noch ein Hongqi kaufen. Das im Jahr 2020 vorgestellte Modell H9 hat ein 7-Stufen-Doppelkupplungsgetriebe, Turbolader und ist auch in der Langversion H9+ zu bekommen, auf Wunsch sogar mit Massagesitzen. Die Veränderung zeigt die Entwicklung in China: Die Hersteller sind am Puls der Zeit und fahren damit in Nischen, aus denen sich deutsche Hersteller verabschiedet haben oder noch nie richtig angekommen sind. „Nachdem die gesamte Autobranche seit Jahren besorgt raunt, dass nun die Chinesen kämen, sind sie nun plötzlich da“, sagt der ADAC. Und sie treffen laut Automobilclub auf eine „verwundbare europäische Konkurrenz im Umbruch“, die in China immer weniger Autos verkauft – vor allem keine elektrischen. Unter den zehn meistverkauften Elektroautos in China befindet sich kein einziges deutsches Modell und mit Tesla nur ein amerikanisches. Dabei könnten 2030 in China 36,5 Millionen E-Autos verkauft werden, hat das Marktforschungsinstitut Research and Markets herausgefunden. Die Hersteller aus dem Fernen Osten haben auf Angriff geschaltet: Hersteller Nio brachte im April das dritte Modell auf den Markt – innerhalb eines halben Jahres. Die Schräghecklimousine ET5 für die gehobene Mittelklasse kostet mindestens 47 500 Euro. Genauso wie bei den größeren Modellen ET7 und EL7 kommt dazu allerdings noch ein Akku für mindestens 12 000 Euro oder 169 Euro jeden Monat. Im April lieferte Nio 6658 Auto aus, ein knappes Drittel mehr als im Vorjahresmonat. „Auch in Europa dürften in China gefertigte Fahrzeuge im Zuge der europäischen Energiewende zunehmend in Fahrt kommen“, sagt Aurélien Duthoit, Branchenexperte bei Allianz Trade. „Noch ist der Marktanteil klein, aber er dürfte – analog zu koreanischen und japanischen Herstellern in der Vergangenheit – schnell wachsen.“ Dies zeigt sich auch an Nebensächlichkeiten wie der Statistik des Kraftfahrt- Bundesamtes. Dort tauchen seit Anfang vergangenen Jahres erstmals chinesischen Hersteller auf. Chinesen werden die globale Autoindustrie verändern, sagt Autoexperte Stefan Bratzel. Vor allem, weil die asiatischen Hersteller auf den Massenmarkt wollen, wo Europäer derzeit schwächeln. Bereits jetzt gibt es das kompakte Elektro-SUV MG ZS EV für 34 000 Euro, den Aiways U5 mit 400 Kilometern Reichweite für knapp über 45 000 Euro und den Elektro-Kombi MG5 für 35 500 Euro. Aber auch bei teureren Modellen haben chinesische Anbieter einiges im Köcher und liegen im Preis oft Zehntausende Sie liegen im Preis oft Zehntausende Euro unter denen deutscher Hersteller. Euro unter denen deutscher Hersteller. Allerdings bekommen sie von Autotestern meist nicht die Höchstnoten. Manchmal sind sie etwas durchzugsschwach, dann fühlt sich das Lenkrad nicht wertig an, das Fahrwerk schwächelt 4,4 Millionen Fahrzeuge aus Deutschland China ist der größte Pkw-Markt der Welt und der wichtigste für die deutschen Hersteller. Zwar verkauften die Deutschen nach Angaben des Verbandes der Automobilindustrie (VDA) im vergangenen Jahr noch 4,4 Millionen Autos in China, was einem Marktanteil von 19,1 Prozent entspricht. Im rasant wachsenden Geschäft mit Elektroantrieben lag der Marktanteil aber nur bei fünf Prozent. oder die Bedienmenüs sind unübersichtlich. Diese Schwächen könnten das letzte Bollwerk für Mercedes, BMW, Audi und VW sein: Noch ist die Qualität der Chinesen nicht ganz so gut und sie leiden noch immer unter ihrem schlechten Ruf bedenklicher Crash-Test- Ergebnisse Anfang des Jahrhunderts, als ADAC sogar ein Verbot bestimmter Modelle forderte. Aber vielleicht sind es nur Kinderkrankheiten. Die Autofirmen lernen schnell: Neustarter Xpeng baute aus dem Nichts in wenigen Jahren sogar überlegene Autos. Bei der Shanghai Automesse im April präsentierten die Hersteller BYD, Geely, Great Wall, SAIC, Nio, HiPhi und Xpeng laut Experten überzeugende Technik. Das Design war zeitgemäß, die Technik auf dem Stand der restlichen Autowelt. Manche Akkus reichen für 600 oder sogar 700 Kilometer, Sensoren ermöglichen teilautonomes Fahren. Und in einem Punkt liegen sie sogar vor Mercedes, VW, Audi & Co: dem Infotainment, also Information und Unterhaltung im Auto. Dies gibt auch Mercedes- Benz-Chef Ola Källenius zu. Die Unterhaltungselektronik im Auto spiele für deutsche Kunden bislang nicht die wichtigste Rolle, sagte er „Bild“. In der in Asien viel verkauften Langversion der E-Klasse lasse sich nun auch Karaoke singen. FOTO: HECTOR RETAMAL/AFP FOTO: HECTOR RETAMAL/AFP Börsenparkett Bessere Aussichten Der Dax hat sich in der zurückliegenden Woche aus einer engen Handelsspanne herausbewegt, die er lange Zeit nicht verlassen hatte. Es waren erste zaghafte Hoffnungsschimmer im US-Schuldenstreit, die den deutschen Leitindex über 16 000 Punkte schoben und ihm kurz vor dem Wochenende sogar ein Rekordhoch bei gut 16 300 Zählern bescherten. In der bevorstehenden Woche dürften Anleger auf wichtige anstehende Frühindikatoren auf der Konjunkturagenda achten, die Hinweise auf die weiteren Wachstumsperspektiven geben. So folgt auf die Einkaufsmanagerindizes aus den USA und dem Euroraum am Dienstag dann am Mittwoch das Ifo-Geschäftsklima aus Deutschland. Dieses ist seit einem halben Jahr tendenziell gestiegen. Die Dekabank erwartet im Mai jedoch, dass sich die Aufwärtsbewegung umkehrt. „So enttäuschten die jüngsten harten Konjunkturindikatoren in Deutschland auf breiter Front und in großem Ausmaß“, hieß es. In den USA dürfte neben den Auftragseingängen und Inflationsdaten am Freitag vor allem das Sitzungsprotokoll des Offenmarktausschusses der Fed zur Wochenmitte im Fokus stehen. Zudem setzt sich die Saison der Hauptversammlungen fort, während die jüngste Berichtssaison nun nahezu an ihr Ende gekommen ist. „Die Ergebnisse der Firmen sind weiterhin besser als befürchtet beziehungsweise erwartet, aber die Tagesumsätze bleiben auf tiefem Niveau“, erklären die Autoren des Bernecker Börsenbriefs. dpa Genervt von der Arbeit Umfrage Zufriedenheit und Motivation im Job nehmen ab. Stuttgart. Immer mehr Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Deutschland sind einer Studie zufolge von ihrem Job genervt. Insgesamt zufrieden waren laut der Umfrage, die im Auftrag der Beratungsgesellschaft EY durchgeführt wurde, 83 Prozent der Befragten. 2021 hatten das noch 90 Prozent der befragten Arbeitnehmer angegeben. Der Anteil derer, die uneingeschränkt zufrieden mit ihrem Job sind, nahm deutlich ab. Von einer knappen Hälfte (49 Prozent) 2021 auf 31 Prozent in diesem Jahr. Einen Anstieg von 10 auf 17 Prozent verzeichnete hingegen der Anteil derer, die mit ihrem Job unzufrieden sind. Der Anteil hoch motivierter Arbeitnehmer sank von 28 Prozent auf 17 Prozent. Auf die Frage, was die Beschäftigten bei der Arbeit am meisten motiviere, nannten die Befragten mit je 58 Prozent am häufigsten ein gutes Verhältnis zu Kollegen sowie ein gutes Arbeitsklima. dpa ZAHL DES TAGES 7,7 Millionen Quadratmeter Parkett sind 2022 verkauft worden, wie der Verband der deutschen Parkettindustrie mitteilte. Das waren demnach fast zwölf Prozent weniger als 2021. Im ersten Quartal dieses Jahres ging die Nachfrage noch weiter zurück. Hauptgrund ist dem Verband zufolge die abnehmende Bautätigkeit bei Wohnungen aufgrund der hohen Kosten. dpa IG Metall Recht auf zweite Ausbildung Berlin. Als Maßnahme gegen den Handwerkermangel fordert IG- Metallchef Jörg Hofmann mehr Förderung für Menschen, die nach der Erstausbildung einen weiteren Beruf erlernen. „Es muss das Recht auf eine zweite Berufsausbildung geben“, sagte Hofmann der „Bild am Sonntag“. Die solle der Staat „mit einem vernünftigen Qualifizierungsgeld“ fördern, um sie vielen Menschen zu ermöglichen. Außerdem müssen laut Hofmann Quereinstiege leichter möglich sein. dpa DER VERBRAUCHERTIPP AKTUELLE TAGESGELDZINSEN Aktuelle Tagesgeldkonditionen Trend: steigend Anbieter Mindestanlage Zinsen ab Euro Zins für 10 000 Euro * Zins für 25 000 Euro * in Euro 10 000 25 000 6 Monate 12 Monate 6 Monate 12 Monate Suresse Direkt Bank 1,2 keine Openbank 1,2 keine DHB Bank 1,2 keine Consorsbank 2 keine ING 2 keine Advanzia-Bank 1,2 5000 Leaseplan Bank 1 keine Akbank keine PSA Direktbank keine Wüstenrot 1 keine Hanseatic-Bank keine Merkur Privatbank 10 000 Schlechtester Anbieter 5000 *verschieden häufige Zinstermine berücksichtigt; 1) Einlagensicherung bis 100 000 Euro/ Person, 2) Neukundenangebot, unterschiedliche Laufzeiten. Angaben ohne Gewähr. Quelle: ; Stand: 19.05.2023 Arzneimittel Ein Drittel erlebt Knappheit Berlin. Rund ein Drittel der Menschen in Deutschland hat zuletzt Probleme beim Kauf von Arzneien gehabt. 35 Prozent der Befragten haben in den vergangenen zwölf Monaten dabei Schwierigkeiten oder Knappheiten erlebt, zeigt eine Studie im Auftrag des Bundesverbands der Arzneimittel-Hersteller (BAH). 2022 waren es 18 Prozent gewesen. Lieferengpässe gab es zuletzt etwa bei Fiebersäften, aber auch bei Antibiotika, Krebsmedikamenten und Blutdrucksenkern. dpa Teile aus dem Drucker Immer mehr Ersatzteile für die Züge der Deutschen Bahn kommen aus dem 3D-Drucker. Seit dem ersten Kleiderhaken im Jahr 2015 hat der bundeseigene Konzern inzwischen rund 100 000 Bauteile aus dem 3D-Printer verarbeitet, wie die Bahn mitteilte. Mehr Datenverbrauch Bei ihrer Internetnutzung verbrauchen die Bundesbürger immer höhere Datenmengen. Im vergangenen Jahr habe das Gesamtvolumen im Breitband hierzulande bei 121 Milliarden Gigabyte gelegen und damit fast ein Viertel mehr als 2021, teilte die Bundesnetzagentur mit.

5 SÜDWESTUMSCHAU Montag, 22. Mai 2023 Millionen fließen in die Sicherheit Fahrgeschäfte Der Europapark Rust investiert nach eigenen Angaben viel Geld in die Überwachung der Achterbahnen. Rust. Deutschlands größter Freizeitpark, der Europa-Park in Rust, gibt nach eigener Aussage jedes Jahr Millionen für mehr Sicherheit aus. Das Geld fließe in die Überwachung, Einhaltung von Vorschriften sowie Kontrollen an den Anlagen, sagte der geschäftsführende Gesellschafter Roland Mack der Deutschen Presse- Agentur. „Sicherheit ist für uns wichtig.“ Das Familienunternehmen sei auch in der Produkthaftung, da es bei der Firma Mack Rides selbst Achterbahnen herstelle. Der TÜV-Verband in Berlin hatte angesichts von schweren Unfällen in der Branche im April ein Maßnahmenbündel vorschlagen. Dazu gehören verstärkte Kontrollen, damit Vorschriften für Achterbahnen, Karussells, Riesenräder und andere Fahrgeschäfte auf Volksfesten und in Freizeitparks eingehalten werden. Fahrgeschäfte haben dem Verband zufolge zwar ein hohes Sicherheitsniveau, doch das Sicherheitssystem müsse immer wieder hinterfragt werden. Im August vergangenen Jahres war im Freizeitpark Legoland im bayerischen Günzburg ein Achterbahnzug auf einen vorausfahrenden Zug aufgefahren. 31 Menschen wurden bei dem Unfall verletzt, einer davon schwer. Ebenfalls im August war im Wild- und Freizeitpark Klotten an der Mosel eine 57-jährige Frau aus der fahrenden Achterbahn gestürzt und ums Leben gekommen. Enger Austausch mit TÜV Süd Parkchef Mack sagte, man tausche sich seit langem eng mit dem TÜV Süd aus. „Vor dem Saisonstart und während der Saison kommen über drei Monate hinweg zehn bis zwölf Mitarbeiter vom TÜV für Kontrollen.“ Eigene Mitarbeiter, die die Anlagen bedienen, werden stufenweise ausgebildet. „Zusätzlich wird zweimal monatlich an den Großachterbahnen die Räumung geprobt.“ Elektro- und Maschinenbauingenieure sowie weiteres Fachpersonal setzen die Anlagen instand, sagte Mack. In einem eigenen Werk mit sechs Mitarbeitern werden Achterbahnzüge zerlegt und überprüft. Der Park im Ortenaukreis hat seine 14. Achterbahn errichtet, die im kommenden Jahr in Betrieb gehen soll. dpa Im Europapark in Rust ist die 14. Achterbahn im Bau. FOTO: PHILIPP VON DITFURTH/DPA Es bleibt der Wechsel: Nach der Sonne kommt wieder viel Regen Politiker und ihre Podcasts, die kaum jemand hört Behörden Auch in Baden-Württemberg setzen immer mehr Minister auf die neue Form der Kommunikation. Die Höhe der Produktionskosten schwankt enorm. Von Janina Hirsch Etwa 223 800 Euro für einen Podcast, den kaum jemand hört: Laut einer Umfrage des Magazins „Der Spiegel“ brachten es elf Folgen des eher erfolglosen Podcasts „Das Arbeitsgespräch“ des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales auf diese Summe – nicht aber auf viele Hörerinnen und Hörer. Mit weiteren Politiker-Podcasts verhält es sich demnach ähnlich – auch wenn nicht alle so hochpreisig sind. Brisant daran: Bezahlt werden solche Podcast-Produktionen mit Steuergeldern. Auch in der Kommunikation der baden-württembergischen Landespolitik spielt das Medium längst eine Rolle. So machte zum Beispiel Ministerpräsident Winfried Kretschmann zu Beginn der Pandemie mit der Journalistin Gabriele Renz einen „Sonntagsausflug“, zu hören als Podcast. Seit März 2021 sind jedoch keine neuen Folgen dazu gekommen. Warum sind Podcasts so interessant für Politiker? „Wer eine Botschaft an die Leute bringen möchte, muss möglichst viele Kanäle nutzen“, sagt Medienexperte Kaspar Müller-Bringmann. Podcasts würden von immer mehr Menschen gehört, gerade von jüngeren. Und: „Politik ist oft schwer vermittelbar – im Podcast ist aber die Zeit da, um Themen zu erklären oder ins Detail zu gehen“, sagt Lutz Frühbrodt, Kommunikationswissenschaftler an Sonnenfreunde im Land sollten sich nicht zu früh freuen: Nach dem teils sonnigen, vereinzelt aber schon ungemütlichen Sonntag wird neuer Regen übers Land ziehen. Das meldete der Deutsche Wetterdienst (DWD) am Sonntag. Nach den Prognosen lässt sich die Sonne zum Start in die Woche zwar oft blicken, vor allem im Bergland kommen dann aber Wolken auf. Ab Mittag soll es regnen. Die Höchsttemperaturen liegen nach Angaben der Meteorologen bei 20 Grad. Auch am Dienstag wird es der Technischen Hochschule Würzburg. Es sei zunächst nicht abwegig, Podcasts zu machen. Zudem zeigt eine Studie von Frühbrodt und seiner Co-Autorin Ronja Auerbacher: Podcasts werden nicht nur zur Unterhaltung, sondern vor allem auch zu Informationszwecken und für die eigene Bildung genutzt – was sie für politische Kommunikation interessant macht. Das baden-württembergische Finanzministerium etwa betreibt „Cäshflow – Ein Podcast über Geld und Politik“ mit Minister Danyal Bayaz. „Wissensaffine jüngere Mediennutzerinnen und Mediennutzer sind die Zielgruppe“, teilt ein Sprecher des Ministeriums mit. Es sei Aufgabe der Politik, möglichst viele Menschen auf unterschiedlichen Kommunikationskanälen zu erreichen. Mit der klassischen Kommunikation, etwa über Pressemitteilungen, würden bestimmte Zielgruppen gar nicht mehr erreicht. Auch die Landesbeauftragte für die Belange von Menschen mit Behinderungen, Simone Fischer, podcastet: „Beteiligung schafft Gesellschaft. Einfach Inklusion“, so der Titel. Der Podcast soll vom Alltag von Menschen mit Behinderungen erzählen, mitsamt aller Hürden und allem Schönen. „Der Podcast wurde fast 4000-mal abgerufen“, teilt Fischers Geschäftsstelle mit. Die Aufwendungen für Konzeption, Gestaltung und barrierefreie Umsetzung hätten bis jetzt insgesamt 9750 Euro betragen. Im Fall von „Cäshflow“ kostete eine Folge bislang im Schnitt 916 Euro. Der Podcast habe insgesamt eine fünfstellige Zahl an Aufrufen. Seit kurzem informiert auch das Ministerium für Ernährung, Ländlicher Raum und Verbraucherschutz (MLR) mit einem Podcast über die „Resilienz der ländlichen Räume“. Der Titel: „Land.lebendig denken“. Der Podcast sei Teil eines Projekts mit einer Fördersumme von 99 960 Euro, teilt das Ministerium mit. Wie viel davon in den Podcast fließt, lasse sich nicht einzeln abgrenzen. Zwei Folgen sind bisher online, aber: „Für eine Bilanz ist es noch zu früh.“ Ein Problem für alle, die mit einem Podcast starten: „Es gibt mittlerweile eine riesige Konkurrenz“, sagt Frühbrodt. Podcasts von Ministerien stünden zudem 916 Euro hat im Schnitt eine Folge des Podcasts „Cäshflow“ des Landes-Finanzministeriums gekostet. Mehr als 20 000 Euro kostete eine Folge des Podcasts des Bundesarbeitsministers. wenig sommerlich. Der DWD warnt vor lokaler Unwettergefahr. In Südbaden war der Sonntag der erste, wirklich sonnige Tag in diesem Jahr, den die Menschen zum Beispiel am Kaiserstuhl im Freien genießen konnten. Foto: Philipp von Ditfurth/dpa vor dem Problem, wie es Corporate Podcasts, also Unternehmens-Podcasts, kennen. „Beim Podcasting stellt sich immer die Frage: Wer sendet das?“, sagt Frühbrodt. „Steht ein ‚unabhängiger Kopf‘ dahinter, ist das Vertrauen grundsätzlich größer, als wenn die Politik oder ein Unternehmen ihre Botschaften verbreiten wollen.“ Bekannte Moderatoren kosten Eine Möglichkeit, diese Hürde zu nehmen: ein bekannter Moderator. „Da sind wir dann aber auch schon bei den Kosten für den Podcast“, sagt Frühbrodt. Bekannte Moderatoren seien oft teuer. Dazu kommen Produktionskosten, etwa Kosten für die Aufnahme oder für beteiligte Agenturen. Im Fall des Bundesarbeitsministeriums spricht Müller-Bringmann von „Mondpreisen“. Rund 15 000 Euro für 13 Folgen, wie es nach Angaben des Magazins „Der Spiegel“ bei einem Podcast des Bundesbauministeriums der Fall gewesen sei, sei hingegen ein „vernünftiger Preis“. Und wann sind Podcasts erfolgreich? „Wenn sie die Zielgruppe erreichen“, sagt Frühbrodt. Ob das so ist, bewerte aber meistens der Produzent. „Viele Politiker probieren Podcasts aus“, sagt Müller-Bringmann. „Und wenn es keine Resonanz gibt, dann folgt die Konsequenz: Die Podcasts verschwinden wieder.“ Preise für Geodaten und Solarmodule Jugend forscht Beim Bundesfinale in Bremen waren auch etliche Teilnehmer aus dem Land erfolgreich. Karlsruhe/Bremen. Felix Hörner (17), Felix Makartsev (18) und Michel Weber (17) aus Karlsruhe haben am Sonntag in Bremen im Bundesfinale von „Jugend forscht“ im Fachgebiet „Geo- und Raumwissenschaften“ einen ersten Preis errungen. Die drei Jugendlichen, die das Lessing-Gymnasium besuchen, konstruierten ein kompaktes, mobiles Messsystem zur Erfassung von Geodaten, teilte die Stiftung „Jugend forscht“ mit. Das System sei so konstruiert, dass auch Laien es ohne Probleme am Fahrrad befestigen und einsetzen können, heißt es in der Beurteilung des Projekts. Die erhobenen Daten könnten Grundlage für künftige stadtplanerische Entscheidungen sein. Im Themenbereich „Arbeitswelt“ holten sich Lukas Zeihsel, Marvin Schmauder und Jacob Herdtweck einen Preis. Die drei 20- und 21-jährigen jungen Männer arbeiten bei einer Firma in Mulfingen (Hohenlohekreis) und haben sich ein Gerät zum Reinigen von Besen einfallen lassen. Einen Preis für eine Arbeit zum Thema „Energiewende und Klimaschutz“ erhielten die 17-jährigen Stefanie Eski, Babett Ludwig (beide Gymnasium Spaichingen) und Florian Brütsch (Otto-Hahn- Gymnasium Tuttlingen), die eine Software entwickelten, die Solarmodule effizienter macht. Der 16-jährige Linus Sorg vom Gymnasium Balingen befasste sich mit Meteoren. Für das Bundesfinale hatten sich 173 MINT-Talente mit 108 Forschungsprojekten qualifiziert.epd Mann sitzt in U-Haft Messerangriff Nach Attacke in Buchladen ist Opfer außer Lebensgefahr. Tübingen. Nach einem Messerangriff auf eine Frau in einer Tübinger Buchhandlung sitzt der mutmaßliche Täter in Untersuchungshaft. Eine Richterin habe am Samstagvormittag Haftbefehl erlassen, teilte die Polizei mit. Der 40-Jährige sei in ein Justizvollzugskrankenhaus gebracht worden. Er sei aufgrund seines psychischen Zustands auf medizinische Betreuung angewiesen. Der mutmaßliche Angreifer soll am Freitagnachmittag die Buchhandlung betreten, die Kundin willkürlich ausgewählt und mit einem Messer in den Oberkörper gestochen haben. Die 56-Jährige wurde ins Krankenhaus gebracht. Nach Angaben eines Polizeisprechers schwebt sie nicht mehr in Lebensgefahr. Der mutmaßliche Täter hatte sich am Tatort widerstandslos festnehmen lassen. dpa NA SOWAS Seine Helmkamera ist einem mutmaßlichen Raser bei seinen wilden Fahrten mit dem Motorrad zum Verhängnis geworden. Der Mann war bei einer Kontrolle im Kreis Ravensburg aufgeflogen, teilte die Polizei mit. Die Aufnahmen der Kamera hätten gezeigt, wie der Mann außerhalb von Ortschaften auf über 200 Stundenkilometer beschleunigt habe. In Orten sei er oft 140 Stundenkilometer gefahren. Die Polizisten sichteten die Helmkamera mit Einverständnis des Fahrers. Laut eines Sprechers hatte der Mann auch immer wieder den Tacho gefilmt. Die Aufnahmen überführten auch einen Begleiter des 33-Jährigen, der vor ihm gefahren war. dpa Diebstahl Geldbörsen von Fußballern geleert Bodman-Ludwigshafen. Mitgliedern einer Fußballmannschaft sind bei einem Auswärtsspiel im Kreis Konstanz fast 900 Euro gestohlen worden. Nach Polizeiangaben vom Sonntag hatte sich ein Unbekannter beim Auswärtsspiel des SV Orsingen beim FC Bodman-Ludwigshafen Zugang zur Kabine der Gastmannschaft verschafft. Dort stahl der Täter etwa 890 Euro aus neun Geldbörsen. Einem Zeugen fiel ein etwa 55-Jähriger mit grauen Haaren auf, der aus der Kabine kam. dpa Wespen können auch unauffällig sein Zum Tag der Artenvielfalt an diesem Montag legt die Umweltakademie Baden-Württemberg den Fokus auch auf Wespen. 5600 Arten gibt es nach Auskunft der Akademie in Deutschland. Nicht alle sind lästig. Foto: Jens Kalaene/dpa Schreck nach Stromausfall Sonnenbühl. In einem Freizeitpark auf der Schwäbischen Alb haben mehr als zwei Dutzend Besucher wegen eines Stromausfalls in Fahrgeschäften festgesessen. Insgesamt fast 30 Menschen, darunter auch Kinder, mussten am Freitagnachmittag im „Traumland auf der Bärenhöhle“ in Sonnenbühl bei Reutlingen etwa eine Viertelstunde in einem 40 Meter hohen Riesenrad und fast eine Stunde in einem sieben Meter hohen Kran verharren, teilte eine Sprecherin am Samstag mit. Beschäftigte des Freizeitparks und Einsatzkräfte der Feuerwehr befreiten die Menschen aus ihrer misslichen Lage. Laut der Sprecherin konnte der Betreiber des Stromnetzes die Störung am Freitagabend beheben. Am Samstag hatte der Freizeitpark wieder normal geöffnet. Die Ursache für den Stromausfall war eine Zuleitung außerhalb des Geländes, hieß es auf der Facebook-Seite des Parks. Der Freizeitpark auf der Schwäbischen Alb richtet sich vor allem an Familien mit kleinen Kindern. Zu den Attraktionen der vier Hektar großen Anlage zählen unter anderem eine Wasserbahn, ein Riesenrad, ein Märchenwald und eine Trampolinanlage. dpa

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