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Heidenheimer Zeitung von 20.05.2023

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8 BLICK IN DIE WELT

8 BLICK IN DIE WELT Samstag, 20. Mai 2023 Unwetter: Inzwischen 14 Tote in Italien Überschwemmungen Die Lage in den italienischen Flutgebieten bleibt dramatisch. Evakuierungen werden fortgesetzt. Faenza. Nach den dramatischen Überschwemmungen und Erdrutschen infolge heftiger Regenfälle in der italienischen Region Emilia-Romagna ist die Zahl der Todesopfer auf 14 gestiegen. Unter anderem in der Gemeinde Russi in der Provinz Ravenna an der Adriaküste seien die Leichen einer Frau und eines Mannes in ihrem Haus gefunden worden, meldeten die Nachrichtenagenturen Ansa und Adnkronos. Der Sohn des Ehepaares hatte die Behörden demnach informiert, nachdem er seine Eltern nicht erreichen konnte. Auch in Castel Bolognese und dem Ort Sant‘Agata sul Santerno wurden weitere Tote geborgen. Nach den dramatischen Überschwemmungen mussten zudem tausende Menschen in den betroffenen Gebieten in Sicherheit gebracht werden. Es galt weiter die höchste Alarmstufe rot, Evakuierungen sollten fortgesetzt werden. Am stärksten betroffen sind die Provinzen Ravenna, Forlì-Cesena und Rimini – dort insbesondere die Städte Faenza, Cesena und Forlì. Angesichts des Extremwetters hat das Auswärtige Amt deutsche Reisende oder in Italien lebende Deutsche auf die Gefahren durch Überschwemmungen und Erdrutsche hingewiesen. Man solle Anweisungen der lokalen Behörden unbedingt Folge leisten. dpa Seen verlieren mehr Wasser Studie Volumen an Süßwasser schrumpft weltweit. Boulder. Mehr als die Hälfte der größten Seen weltweit verliert Wasser. Das berichtet ein internationales Forschungsteam nach der Auswertung von Satellitendaten im Fachblatt „Science“. Schon in den vergangenen Jahren ergaben Studien, dass das Volumen von Seen weltweit schrumpft, wobei immer wieder der Klimawandel als Faktor für die Entwicklung genannt wurde. Welchen Einfluss kurz- und langfristige Klimaschwankungen global auf das in Seen gespeicherte Wasser genau nehmen, ist allerdings schwer zu bestimmen, da auch menschliche Aktivitäten wie die Bewirtschaftung von Stauseen, Wasserentnahmen und Landnutzungsänderungen eine Rolle spielen. dpa Mega-Segelyacht von Amazon-Gründer Bezos vor Ibiza gesichtet Mit 125 Metern gilt sie als die zweitlängste Segelyacht der Welt: Die „Koru“ von Amazon-Gründer Jeff Bezos schippert derzeit zwischen den Balearen herum. Am Donnerstag segelte sie um die Südküste Ibizas und ging nahe der Ortschaft Cala Vadella vor Anker. Zuvor war sie laut „Mallorca-Zeitung“ schon in der Bucht von Palma gesehen worden. Begleitet wurde der Segel-Gigant von der Motoryacht „Abeona“, die ebenfalls Bezos gehört. Mit 76 Metern Länge wirkt das Motorschiff allerdings beinahe wie ein Beiboot. Laut „Bild“-Informationen soll Bezos selbst an Bord sein. Die „Koru“ ist nach der Segelyacht „A“ des russischen Milliardärs Andrei Melnitschenko die zweitlängste bekannte Segelyacht der Welt. Foto: Felix Frieler/dpa Harte Strafen ohne Wirkung Gewalt Bluttaten unter Jugendlichen sind in Großbritannien trauriger Alltag. Die Justiz setzt auf Abschreckung durch drastische Urteile – mit wenig Erfolg. Von Benedikt von Imhoff, dpa Renell war sich des tödlichen Risikos bewusst. Allein, es sollte ihm nicht helfen. „Da draußen sterben Leute“, sagte der Teenager aus London in einem Schulvideo über Messergewalt. „Unschuldige werden getötet.“ Wenige Monate später war Renell tot. Vor seiner Schule wurde der 16-Jährige angegriffen und mit einer Machete getötet. Tatverdächtig ist ebenfalls ein 16-Jähriger. So schockierend der Fall ist: In Großbritannien ist eine solche Bluttat wie die am Vorabend der Krönung von König Charles III. längst trauriger Alltag. Teenager töten Teenager. Ähnliche Meldungen gibt es gefühlt jede Woche. Am Donnerstag verurteilte ein Gericht zwei Jugendliche, die einem 15-Jährigen vor seiner Schule im nordenglischen Huddersfield aufgelauert und ihn getötet hatten, wegen Mordes zu lebenslanger Haft. Beide müssen länger ins Gefängnis als sie alt sind: ein 15-Jähriger, der die Tat gestanden hatte, für mindestens 16 Jahre, sein 17 Jahre alter Komplize, der von einer Jury schuldig gesprochen wurde, für mindestens 18 Jahre. Auf Mord steht in Großbritannien grundsätzlich lebenslange Haft. Das Gericht legt lediglich fest, wie viele Jahre die Täter mindestens hinter Gitter müssen. Eine Höchststrafe für Minderjährige gibt es nicht. Deutsche Experten erläutern, in Deutschland wäre in vergleichbaren Fällen das Urteil wegen Totschlags ergangen. Die britische Rechtsprechung ist in den Augen vieler Beobachter zudem eher eine Rachejustiz, als dass eine Rehabilitierung gerade jugendlicher Straftäter im Vordergrund stünde. Hinzu kommt: In England, Wales und Nordirland beginnt die Strafmündigkeit bereits mit zehn Jahren. Selbst Kinder können zu lebenslanger Haft verurteilt werden. In Deutschland sind es – wie von den Vereinten Nationen empfohlen – 14 Jahre. Das UN-Kinderhilfswerk Unicef attestierte dem britischen Justizsystem bereits 2020, es komme seiner Pflicht, die Menschenrechte von Kindern zu schützen und zu wahren, nicht nach. Experten fordern bereits seit längerem, die Strafmündigkeit hochzusetzen – und das gesamte System zu reformieren. „Es gibt keine Hinweise darauf, dass der Kontakt mit dem Strafjustizsystem ein wirksames Mittel zur Reduzierung der Kriminalität ist“, urteilte eine Studie der Local Government Association, des Verbandes der englischen und walisischen Kommunen, im Frühling 2022. Vielmehr sei das System kriminogen – es stifte zu Kriminalität an. Das Risiko einer erneuten Straftat steige. Das liegt auch daran, dass britische Gefängnisse überfüllt sind. Im Juni 2022 saßen fast 90 000 Menschen in Haft, in Deutschland mit einer größeren Bevölkerung war es etwa die Hälfte. Der harte Kurs gegen Straftäter scheint gerade bei Jugendlichen wenig zu wirken. Zwar ging Messergewalt nach Angaben des 10 Jahre – von diesem Alter an gelten Kinder in Großbritannien als strafmündig und können zu lebenslanger Haft verurteilt werden. Die Strafmündigkeit ist damit so niedrig wie sonst fast nirgendwo auf der Welt. britischen Statistikamts zuletzt um neun Prozent zurück. Aber auch Premierminister Rishi Sunak hat eingeräumt, dass die Regierung handeln müsse. Die Ursachen für Jugendgewalt, die oft mit Bandenkriegen und Drogenkriminalität einhergeht, sind lange bekannt: Armut, Ungleichheit, hohe Arbeitslosigkeit und zu wenig Jugenddienste. Auch die Pandemie hat die Gewalt angeheizt – so schaukelten sich Streitigkeiten im Internet hoch, und als die Kontrahenten sich erstmals wieder auf der Straße begegneten, zogen sie die Messer. Die Abgeordnete Stella Creasy von der Oppositionspartei Labour sprach mit Blick auf die jüngsten Bluttaten von einer „Epidemie“. Nötig sei mehr als Vorsorge, mehr als präventive Polizeikontrollen von Jugendlichen. Vielmehr müsse sichergestellt werden, dass alle jungen Menschen die notwendige Unterstützung erhielten, die sie benötigen. „Wenn wir das nicht tun, könnten wir am Ende eine verlorene Generation junger Menschen haben, die glauben, ein Messer sei die einzige Möglichkeit, am Leben zu bleiben“, sagte Creasy. Leute im Blick Thomas Reiter Fast ein Jahr seines Lebens verbrachte er im Weltall – 350 Tage und vier Stunden. Für die einen ist Thomas Reiter ein „gewandter Botschafter der bemannten Raumfahrt“ oder einfach ein „Astronautenvorbild“, für andere symbolisiert der gebürtige Hesse „das Abenteuer Forschung“. Am Dienstag nächster Woche wird Reiter 65 Jahre alt. Priscilla Presley Die Witwe von Elvis Presley (77) hat den Streit mit ihrer Enkelin Riley Keough um das Erbe ihrer Tochter Lisa Marie beigelegt. Dies teilten die Anwälte beider Seiten mit, ohne Details zu nennen. Elvis Presleys einzige Tochter Lisa Marie war am 12. Januar im Alter von 54 Jahren einem Herzstillstand erlegen. Kurze Zeit später zog Priscilla Presley vor Gericht, um zu erreichen, dass ihre Streichung aus dem Testament ihrer Tochter für ungültig erklärt wird. Ireland Baldwin Das US-Model, Tochter der Hollywood-Stars Alec Baldwin (65) und Kim Basinger (69), ist Mutter geworden. Auf Instagram gab sie die Geburt von Töchterchen Holland bekannt. Aus seiner 2012 geschlossenen Ehe mit der Yoga-Lehrerin Hilaria (39) hat Alec Baldwin sieben weitere Kinder. Das jüngste kam im September zur Welt. Quoten Mittwochslotto Lotto Gewinnklasse 1 unbesetzt, Jackpot 5 108 691,90 € Gewinnklasse 2 1 242 927,50 € Gewinnklasse 3 18 733,90 € Gewinnklasse 4 7424,00 € Gewinnklasse 5 253,20 € Gewinnklasse 6 76,10 € Gewinnklasse 7 24,60 € Gewinnklasse 8 14,10 € Gewinnklasse 9 6,00 € Spiel 77 Gewinnklasse 1 unbesetzt, Jackpot 1 449 516,60 € FOTO: LISA O‘CONNOR/AFP ohne Gewähr Das Wetter heute: Viele Wolken, zeitweise Sonne, vorwiegend trocken und frühlingshaft warm Sonne & Mond W 05:34 21:00 Rhein 20° 12° 05:41 22:27 27.05. 04.06. 10.06. 18.06. N S 20 km/h O Villingen- Schwenningen Freiburg Heidelberg 22° 13° 22° 13° Karlsruhe 17° 8° Tübingen Donau Neckar Stuttgart 20° 12° Balingen 19° 10° Bietigheim Schwäbisch Hall Göppingen Aalen Kirchheim Heidenheim Metzingen Ehingen 20° 9° 19° 11° Lindau 21° 12° 21° 12° Ulm Neu-Ulm 20° 9° www.wetterkontor.de Unsere Region Der Tag beginnt örtlich mit Nebel oder Hochnebel, sonst scheint nach einigen, auch noch dichten Wolken zeitweise die Sonne. Es bleibt vorerst trocken. Die Höchst temperaturen liegen zwischen 17 und 22 Grad. Der Wind weht schwach bis mäßig aus Ost bis Nord. Nachts sinken die Temperaturen auf 13 bis 8 Grad. Weitere Aussichten SO MO DI MI 25° 10° 25° 11° 21° 10° 20° 8° Deutschland Welt Berlin Dresden Frankfurt/M. Hamburg Hannover Köln München Rostock 21 22 21 18 18 20 22 16 Delhi Hongkong Kairo Kapstadt New York Peking Sydney Tokio 43 30 31 17 17 27 19 20 Wetterlage In Mitteleuropa überwiegt hoher Luftdruck mit teils freundlichem, teils wolkigem und meistens trockenem Wetter. Im Tagesverlauf gibt es in Deutschland bei einem Mix aus Sonne und Wolken nur in den östlichen Mittelgebirgen und den Allgäuer Alpen örtlich Schauer oder Gewitter. Die Temperaturen steigen zum Teil über 20 Grad. Biowetter Zurzeit sind nur wenige Beschwerden auf das Wetter zurückzuführen. Der Organismus wird entlastet, viele sind gut gelaunt und ausgeglichen. Dadurch steigen auch Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit. Ausflugswetter Basel 20 Bozen 22 Bregenz 19 Chiemsee 21 Feldberg 10 Garmisch 19 Innsbruck 23 Kempten 19 Kl.walsertal Konstanz Oberstdorf Salzburg Verona Würzburg Zugspitze Zürich 15 19 18 21 19 23 2 19 H T Hoch Tief Kanaren 23 20 Warmfront Kaltfront Mischfront Kaltluft Warmluft Lissabon 16 London Madrid Paris Palma 19 Tunis Bern Oslo Stockholm 12 12 19 Wien 17 Berlin Rom Warschau Budapest Bukarest Athen Helsinki 18 Moskau 14 Istanbul 20 >35° 30°/ 35° 25°/ 30° 20°/ 25° 15°/ 20° 10°/ 15° 5°/ 10° 0°/ 5° -5°/ 0° -10°/-5° -15°/-10° < -15°

Samstag, 20. Mai 2023 9 HEIDENHEIM Unter uns Silja Kummer blickt zurück auf die Woche Die Kehrseite des Digitalen Als der römische Dichter Ovid vor mehr als 2000 Jahren sagte, dass jedes Ding zwei Seiten habe, hat er nicht die Digitalisierung gemeint. Aber: Seine Erkenntnis ist so universell, dass sie auch hinsichtlich unserer modernen Welt gilt. Vieles ist schneller und bequemer geworden dank des Internets und digitaler Kommunikation. Wir sind stärker vernetzt denn je und auch besser informiert, wenn wir das wollen. Die Kehrseite: Natürlich sind wir auch abhängiger geworden. Diese Tatsache wurde uns in der HZ-Redaktion am Donnerstag bewusst, als unsere Webseite hz.de nicht mehr funktionierte. Am Ende des Tages war klar, dass das Problem bei unserem Dienstleister liegt, der die Seite hostet. Für die Heidenheimer Zeitung war das Glück im Unglück: Niemand hat versucht, auf unsere Systeme zuzugreifen. Intern funktioniert alles, es bestand zu keinem Zeitpunkt ein Risiko für unsere Kundendaten, sie sind sicher. Womöglich wird die Webseite bereits übers Wochenende wieder online gehen, und bis dahin können wir auf der Seite unserer Wochenblätter laendle24. de Nachrichten veröffentlichen. Auch den Liveticker fürs FCH- Spiel am Samstagnachmittag wird es geben und unsere E-Zeitung ist unter epaper.hz.de freigeschaltet. Aber was würde passieren, wenn gar nichts mehr ginge? Kein Internet bedeutet heutzutage für viele Betriebe sogar, dass sie telefonisch nicht mehr erreichbar sind. Wir als Redaktion stellen unsere Produkte am Computer her und holen viele Informationen per E-Mail und Telefon ein. Wir haben noch ein paar Schreibmaschinen, aber eher aus nostalgischen Gründen. Denn: Was würden wir mit Texten auf Papier anfangen? Im Kopierer vervielfältigen und auf der Straße verteilen? Wir als Medienhaus sind mit diesem Problem nicht alleine, denn wenn das Netz weg ist, funktioniert sehr vieles nicht mehr. Neben Firmen können auch Verwaltungen oder Krankenhäuser zum Ziel von Cyberangriffen werden, und vieles wird dann sehr brisant. Unsere Arbeit als Lokalredaktion hat glücklicherweise auch noch einen völlig analogen Aspekt: Wir sind vor Ort unterwegs und sprechen mit Menschen, die wir im echten Leben treffen. So auch am Samstag beim Fußballspiel in der Voith- Arena. Und wir sind schon gespannt, was die Kollegen dort erleben werden. Mit Netz oder ohne: Genießen Sie das hoffentlich sonnige Wochenende! Ein Job, tausend Rollen Kultur Brigitte Prinz und Markus Hirschberger inszenieren „Der Raub der Sabinerinnen“ im Naturtheater. Die beiden führen jedoch nicht nur Regie. Auch abseits der Bühne warten zahlreiche Aufgaben auf sie. Von Maximilian Haller Theater machen ist Arbeit. Harte Arbeit, die wahlweise schlaflose Nächte – weil stressig – oder Erschöpfungsmüdigkeit – weil anstrengend – verursacht. Irgendwo dazwischen finden sich derzeit Brigitte Prinz und Markus Hischberger wieder. Die beiden inszenieren das diesjährige Erwachsenenstück des Naturtheaters, „Der Raub der Sabinerinen“. Kein leichter Job. Denn Regie führen bedeutet dabei keinesfalls, nur „Action!“ zu rufen. Abseits der Bühne schlüpfen Prinz und Hirschberger in mindestens ebenso viele Rollen wie der Rest der Besetzung. Einige dieser Rollen sollen an dieser Stelle vorgestellt werden. Die Werber Am Anfang steht die Idee. Diese anderen schmackhaft zu machen, ist mitunter nicht ganz einfach – egal ob dem Publikum oder anderen Naturtheatermitgliedern. „Den Wunsch, die ‚Sabinerinnen‘ zu inszenieren, habe ich schon seit vielen Jahren“, erzählt Brigitte Prinz. Nun sei die Zeit dafür endlich reif. Markus Hirschberger davon zu überzeugen sei anfangs gar nicht so leicht gewesen: „Ich habe zuerst gesagt, dass man diesen Schwachsinn doch nicht machen kann“, erzählt Hirschberger und lacht. „Beim gemeinsamen Lesen hat mich das Stück dann aber doch überzeugt. Ausschlaggebend für mich war, dass die Handlung ja eine Hommage ans Theater ist.“ Die eigentliche Regie-Arbeit beginnt viele Monate, bevor die erste Probe ansteht. Eine Hürde, die sich gleich zu Beginn offenbart hat: „Der Raub der Sabinerinnen“ klingt nach Historiendrama. Ist es aber nicht, sondern vielmehr eine Komödie. Dem Regie-Duo war klar, dass es nicht leicht werden würde, dem geneigten Publikum jenen Schwank auch als solchen zu verkaufen. Im Naturtheater laufen die Proben auf Hochtouren. „Dazu kommt, dass Komödien mit das Schwierigste sind, was man auf der Freilichtbühne spielen kann“, findet Hischberger. „Timing ist das A und O. Jede Pointe muss sitzen“, ergänzt Prinz. Regulär gibt es im Stück „Der Raub der Sabinerinnen“ nur 16 Rollen. Die Handlung der Komödie wurde jedoch insoweit umgeschrieben, dass nun 150 Personen – inklusive vieler Statisten – im Stück unterkommen. Brigitte Prinz und Markus Hirschberger (Bild unten in der Mitte) inszenieren das diesjährige Erwachsenenstück im Naturtheater Heidenheim. Fotos: Markus Brandhuber Die Geschichte-Umschreiber Eigentlich ist das Stück auf 16 Rollen ausgelegt. Nun wollen in dieser Spielzeit im Naturtheater aber gut 150 Personen mitspielen. Wie man das löst? Indem man die Geschichte umschreibt – im doppelten Sinne. Zum einen wurde die Zahl der Hauptrollen in der Textvorlage erhöht. Nun sind es 24 Stück – wie praktisch immer sind im Naturtheater zudem alle Rollen doppelt besetzt. „Damit aber wirklich jeder mitmachen kann, haben wir einige große Stadtszenen eingefügt“, erzählt Prinz. Die im wörtlichen Sinne historische Geschichte hat das Regie- Duo ebenfalls umgeschrieben. Statt im deutschen Kaiserreich Ende des 19. Jahrhunderts siedeln Prinz und Hirschberger die Komödie in einer deutschen Kleinstadt in den frühen 1950er-Jahren an. Besatzungszone, amerikanische Soldaten, geheime Nachtclubs: „Das alles entstaubt die Handlung etwas und erlaubt uns zugleich, große Volks- und Tanzszenen einzubauen“, so Hirschberger. Die Kümmerer Stehen das Team und die Besetzung, ist der erste große, schwierige Schritt gegangen. In den Folgemonaten zeigt sich dennoch: Das Regie-Team führt eben nicht nur Regie, es muss zudem organisieren, koordinieren und nicht zuletzt: kümmern. Wer bringt die Requisiten mit zur Probe? Wer bestellt die Pizza? Wann stimmt man sich mit der Planung des Kinderstücks ab? All das sind Fragen, die es permanent zu klären gilt. „‚Om‘ ist ein großer Überbegriff in dieser Zeit“, sagt Brigitte Prinz und lacht. Auf dem Schlossberg Theater zu machen sei 20 Prozent Kunst und 80 Prozent Organisation. Die Jongleure Unzählige Stunden investieren sämtliche Involvierten insbesondere in der Zeit vor der Premiere. Privatleben? Beruf? Müssen gewissermaßen „nebenher“ laufen. „Manchmal merke ich schon, dass sich die schmutzige Wäsche zu Hause stapelt“, so Prinz. „Und natürlich gibt es Momente, in denen man sich kurz fragt, ob man Erfahrenes Regie-Duo, auch abseits des Naturtheaters Brigitte Prinz hatte 1986 ihr Regie-Debüt im Naturtheater. In jenem Jahr inszenierte sie die Satire „Zieh den Stecker raus, das Wasser kocht“. Seither hat sie in Heidenheim diverse Herbst- und Winterstücke auf die Bühne gebracht. 2015 führte Prinz für die Theaterspielgruppe Königsbronn Regie bei „Die Schöne und das Biest“. Markus Hirschberger führte zum ersten Mal 2007 im Naturtheater Regie. Zusammen mit Bettina Barth inszenierte er das Kinderstück „Die Biene Maja“. 2012 gab er sein Debüt beim Erwachsenenstück „Das Wirtshaus im Spessart“, gemeinsam mit Bettina Ostermayer. Hirschberger hat darüber hinaus bei diversen Stücken der Freilichtbühne Nördlingen Regie geführt. jetzt wirklich schon wieder auf diesen Berg hochfahren muss“, gibt Hirschberger zu. Eine Familie, die einem in dieser Phase den Rücken stärke, sei eine große Unterstützung. Klingt alles furchtbar negativ, oder? Ist es aber nicht, findet das Regie-Duo. „Wir machen das alle aus Leidenschaft“, sagt Hirschberger. „Wenn beispielsweise eine Szene nach vielen Versuchen endlich gut funktioniert, ist es das wert. Man bekommt die Energie, die man hineinsteckt, auch zurück.“ Die Besonderheit im Amateurtheater sei, dass alle Beteiligten neben der Kunst zugleich Beruf, Schule oder Familie unter einen Hut bringen müssen – feste Arbeitszeiten wie im Profi-Theater gibt es eben nicht. Diese Liebe zum Amateurtheater ist im Übrigen Gegenstand vom „Raub der Sabinerinnen“. „Es gibt in dem Stück einen Monolog, eine flammende Rede für das Amateurtheater“, erzählt Prinz. „Das spiegelt unsere Arbeit absolut wider.“ Im Hintergrund passiert schließlich mindestens ebenso viel wie auf der Bühne. Mehr Bilder von der Probe zum Erwachsenenstück im Naturtheater gibt es unter hz.de/bilder Neue Treppen Bauarbeiten beim Grünewaldplatz Schnaitheim. Im Zuge der Straßenunterhaltung 2023 saniert die Stadt Heidenheim im Bereich Grünewaldplatz im Mittelrain drei Treppenanlagen nacheinander. Die Arbeiten beginnen in der Woche vom Montag, 22. Mai, und dauern etwa fünf Wochen. Die Treppen weisen im Moment starke Senkungen und Unebenheiten auf. Die Stadt erneuert diese vollständig. Des Weiteren baut sie einen Teil des vorhandenen Pflasters neu ein, da sich dieses ebenfalls stark gesetzt hat. Rennlose für das Heidenheimer Entenrennen sind unter anderem im Ticketshop der Heidenheimer Zeitung erhältlich. Foto: Dennis Straub Entenrennen: Vorverkauf startet Gut zwei Monate vor dem Start des 1. Heidenheimer Entenrennens des Lionsclub Giengen-Heidenheim stehen die Sponsoren fest und der Vorverkauf der 2000 Rennlose startet. Die Vorverkaufsstellen befinden sich im Ticketshop HZ, an der Kundeninformation der Schloss-Arkaden, im Marktkauf und in der Stadt-Information. Zusätzlich findet am Samstag, 24. Juni und 1. Juli, ein Straßenverkauf der Lose durch die Mitglieder des Lionsclubs in der Innenstadt statt. Auf die Käufer der Rennlose warten zehn Hauptpreise im Wert von circa 100 bis 500 Euro sowie weitere 100 Preise in Form von Gutscheinen und Sachspenden. Das Entenrennen, das am Sonntag, 23. Juli, auf der Brenz entlang der Ludwig-Lang-Straße stattfindet, ist eine Benefizveranstaltung, deren Erlös dem Heidenheimer Kinderschutzbund und dem Verein Hinsehen zugute kommt. Am Mittwoch, 5. Juli, reinigt der Lions Club, in Kooperation mit dem Kanuclub Heidenheim, die Brenz von Unrat auf Höhe der Ludwig-Lang-Straße vor dem Rewe-Center. Aktuelle Infos gibt der Lionslclub auch auf Instagram (@entenrennen_heidenheim). Lionsclub Gebetskreis Nächstes Treffen für Montag Der Gebetskreis „Königin des Friedens“ trifft sich am Montag, 22. Mai, mit Pfarrer Rolf Oster und Pfarrer Rapa in der Kirche St. Maria. Beginn ist um 14.30 Uhr mit dem Rosenkranzgebet bei ausgesetztem Allerheiligsten und anschließender Feier der heiligen Messe. Gebetet wird für Frieden in der Ukraine und den weiteren Kriegsgebieten sowie für die Opfer von Christenverfolgung und Naturkatastrophen. Auch wird dankbar der vielen freiwilligen Helferinnen und Helfer gedacht.

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