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Heidenheimer Zeitung von 20.05.2023

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28 SPORT Samstag, 20.

28 SPORT Samstag, 20. Mai 2023 Darmstadt 98 zurück in der Bundesliga 2. Liga Erst flattern die Nerven, dann bebt das „Bölle“ nach dem 1:0 gegen Magdeburg. Zieht Heidenheim nach? Darmstadt. Aller guten Dinge sind drei: Nach zwei vergeblichen Anläufen hat Darmstadt 98 den dritten Matchball verwandelt. Durch das 1:0 (1:0) gegen den 1. FC Magdeburg machte das Team von Trainer Torsten Lieberknecht die Rückkehr in die Fußball-Bundesliga nach sechs Jahren perfekt und versetzte das Stadion am Böllenfalltor in Ausnahmezustand. Gegen den FC St. Pauli (0:3) und bei Hannover 96 (1:2) hatten den Lilien noch die Nerven versagt, Phillip Tietz (36., nach Videobeweis) sorgte nun aber nach einem lange verkrampften Auftritt für die Erlösung – und verhinderte auf den letzten Metern alle Rechenspielchen. Die Anspannung bei den Darmstädter Spielern und auf den Rängen war spürbar. Die Lilien bemühten sich, die Leichtigkeit aber, die sie über Monate ausgezeichnet hatte, fehlte. Tietz ließ die Riesenchance zur Führung liegen, dazu musste Keeper Marcel Schuhen im Gegenangriff die Lücken in der Defensive ausbaden (13.). Erst als Tietz aus kurzer Distanz traf und der Video-Assistent den Abseitspfiff von Schiedsrichter Harm Osmers einkassierte, stieg die Zuversicht. Sicher konnten sich die Lilien aber nicht fühlen. Die Gäste, für die es um nichts mehr ging, setzten Nadelstiche, dazu streute Darmstadt etliche Fehler ein. Trainer Frank Schmidt vom 1. FC Heidenheim erwartet beim Baden-Württemberg-Duell mit dem SV Sandhausen am Samstag (13 Uhr/Sky) eine prickelnde Atmosphäre. Er glaube, dass „der Schlossberg beben wird“, sagte der 49-Jährige. Die Heidenheimer können einen großen Schritt zum erstmaligen Bundesliga-Aufstieg machen. Gewinnen sie und verliert der Hamburger SV anschließend gegen Greuther Fürth, ist der Aufstieg des Ostalb-Clubs sogar schon perfekt. Pläne für eine mögliche Party am Samstagabend gibt es laut Schmidt aber noch nicht. „Wir sind gut beraten, einen Schritt nach dem anderen zu machen“, sagte der Coach. Die Mittelfeldspieler Lennard Maloney und Kevin Sessa stehen ihm wieder zur Verfügung, Norman Theuerkauf fällt krankheitsbedingt aus. sid/dpa Darmstadts Phillip Tietz jubelt über seinen siegbringendes Tor. FOTO: UWE ANSPACH/DPA Müssen jetzt Ruhe ausstrahlen: VfB-Trainer Hoeneß (re.) und Sportdirektor Wohlgemuth hier nach dem 1:1 gegen Leverkusen. Mit dem Rücken zur Wand Bundesliga Der VfB steht im Abstiegskampf enorm unter Druck. Doch auf ihre Erfahrungen im Saisonfinale können sich die Stuttgarter nicht verlassen. Von Carlos Ubina Positiv bleiben. Das ist der pragmatische Ansatz des VfB im unberechenbaren Saisonendspurt. Selbst Werder Bremen als Tabellenzwölfter ist nicht alle Sorgen los. Theoretisch zumindest. Rein praktisch gehört der VfB zu den höchstgefährdeten Klubs – mit dem Nervenkitzel, dass bereits nach dem 33. Spieltag das Horrorszenario der Zweitklassigkeit Wirklichkeit werden könnte. Doch damit beschäftigt man sich an der Mercedesstraße 109 nur im Hintergrund. „Im Vordergrund steht, dass die Spieler nicht verkrampfen. Wir richten die volle Aufmerksamkeit nur nach vorne“, sagt der Sportdirektor Fabian Wohlgemuth. Sonntag, 15.30 Uhr, High Noon in Mainz. Den Stuttgartern steht schon am vorletzten Spieltag eine Art Finale bevor. Wieder einmal summieren sich die Fehlleistungen einer Saison und spitzen sich in einer Begegnung zu – der VfB im Alles-oder-nichts-Modus. Ein gewisser Gewohnheitseffekt könnte da rund um den Wasen eintreten, da für den Klub in den letzten Jahren häufig sehr viel auf dem Spiel stand. Doch jedes Mal ist es aufs Neue eine prekäre Situation, mit der die wechselnden Protagonisten umzugehen haben. Im Mai 2022 kämpften Pellegrino Matarazzo und Sven Mislintat gegen den drohenden Absturz. Zwei Trainer und einen Sportdirektor später sind es nun Sebastian Hoeneß und Fabian Wohlgemuth, die den Spielern Mut zusprechen und auf eine Partie vorbereiten, die eine extreme mentale Belastung darstellt. Der Druck könnte durch die Samstagsergebnisse sogar noch steigen, wenn Schalke 04, der VfL Bochum und die TSG Hoffenheim gewinnen. „Die beste Strategie ist es, auf uns selbst zu schauen. Sich auf das zu fokussieren, was man selbst in der Hand hat“, sagt Wohlgemuth. Der Blick auf die Tabellenkonstellation wird vor dem Anpfiff in Mainz jedoch nicht ausbleiben. Um sich von der Rechnerei etwas zu lösen, sollten die Stuttgarter gewinnen. Nur so lässt sich das rettende Ufer womöglich aus eigener Kraft erreichen – aber dazu müsste die wankelmütige VfB-Elf sich auch ein Stück weit selbst besiegen und zunächst dem Team von FSV-Trainer Bo Svensson mit der gleichen Körperlichkeit und Intensität begegnen, wie sie die Rheinhessen auszeichnen. Doch der VfB wäre ja nicht der VfB, wenn sich die Verantwortlichen und Fans darauf verlassen könnten, dass den Spielern nicht die Knie weich werden und sie ihre spielerische Leichtigkeit verlieren. Wie kürzlich beim 1:2 bei Hertha BSC. Eine Woche später stand die Mannschaft gegen Bayer Leverkusen Fragezeichen hinter den erkälteten Keepern Stammtorhüter Fabian Bredlow und sein Stellvertreter Florian Müller haben im Training des VfB am Freitag erkältungsbedingt gefehlt. Er sei aber zuversichtlich, dass das Duo bis zum Auswärtsspiel bei Mainz 05 am Sonntag VfB Aktuell (15.30 Uhr/DAZN) wieder fit ist, sagte Trainer Sebastian Hoeneß. Die Stuttgarter liegen auf dem vorletzten Tabellenplatz der Fußball- Bundesliga. Mögliche Alternativen für Bredlow und Müller wären Florian Schock und Nachwuchskeeper Dennis Seimen. Verteidiger Konstantinos Mavropanos könnte gegen den Tabellenneunten sein Comeback geben. Der Grieche hatte zwei Spiele wegen einer Schienbeinverletzung verpasst. Foto: Eibner zwar unmittelbar davor, sich das Momentum wieder zurückzuholen. Aber letztlich war das 1:1 zu wenig. Doch Wohlgemuth betont die positiven Seiten: „Die Mannschaft hat nach der Niederlage in Berlin eine Reaktion gezeigt und die starke Leverkusener Offensive weitgehend neutralisiert.“ Basierend auf einem funktionierenden Matchplan des Trainers. Wären da nicht diese individuellen Fehler. Sie stehen im krassen Widerspruch zur individuellen Qualität, die den Stuttgartern oft bescheinigt wird, auch von Svensson. „Individuelle Qualität ist das eine“, sagt dagegen Wohlgemuth, „weit wichtiger wird sein, dass wir als Gruppe stark sind und funktionieren.“ Darauf richtet der Sportdirektor gemeinsam mit Hoeneß sein Augenmerk. Die Reihen geschlossen halten, vor allem Fabian Bredlow sowie Josha Vagnoman sollen die Schlüsselszenen aus der Vorwoche, als der Torwart einen Elfmeter verursachte und der Flügelspieler die Siegchance vergab, aus dem Kopf kriegen. Spieler aufbauen, ihnen Selbstvertrauen vermitteln und Sicherheit geben. Darum geht es für den Trainer in den letzten zwei Ligapartien. „Die unaufgeregte, klare Art von Sebastian Hoeneß tut dem Team gut“, sagt Wohlgemuth. Ob sie den VfB bis ins Ziel trägt, ist die große Frage bei einem Team, das in seinen Leistungen so konstant erscheint wie ein außer Kontrolle geratenes Jo-Jo. Rauf und runter geht es, ohne dass ein Trainer die Problematik bislang vollständig in den Griff bekommt. Die Zeit für Korrekturen ist aber noch nicht angebrochen. Jetzt schlägt die Stunde der Spielentscheider. „Mit dem Rücken zur Wand lief es oft besser“, sagt Wohlgemuth. Das ist die Hoffnung, um weiter positiv zu bleiben und den Blick nach Mainz wieder nach vorne richten zu können. Dann kommt die TSG Hoffenheim. Kommentar Carsten Muth über den Spielstil von AS Rom Absurdes Theater Gratulation an die AS Rom. Zum zweiten Mal in Folge steht der italienische Fußball-Klub in einem europäischen Finale. Im vergangenen Jahr gewann man die Conference League. Nun kämpft das Team von Startrainer José Mourinho um den Sieg in der Europa League. Wie sein Team das Finale gegen den FC Sevilla – die Spanier setzten sich gegen Juventus Turin durch – erreicht hat, gefiel nachvollziehbarer Weise nicht allen. Denn schön war es wirklich nicht, was die Römer im Halbfinal-Rückspiel bei Bayer Leverkusen (0:0) boten. Ultradefensiv eingestellt verteidigten sie ihr Tor. Wohl wissend, dass ein torloses Remis zum Weiterkommen genügt. Was den Leverkusener den Nerv raubte, aber legitim war. Die Römer setzten schlicht das um, was ihr Zampano vorgegeben hatte. Es war Mourinho-Fußball in Perfektion. Wie einst im Finale der Champions-League 2012, das „Finale dahoam“, in dem der FC Bayern München seinem destruktiven Gegner, dem von Mourinho gecoachten FC Chelsea, fast schon grotesk überlegen war, am Ende aber Chelsea im Elfmeterschießen siegte und den Henkelpott in die Höhe hielt. Den Mannschaftsbus vor dem eigenen Kasten parken und sich verbarrikadieren ist das eine, exzessive Zeitspielerei etwas anderes. Was die Römer in dieser Hinsicht bei Bayer Leverkusen veranstalteten, war absurdes wie unfaires Theater, auf das der Schiedsrichter leider unangemessen reagierte. Dass es am Ende nur acht Minuten Nachspielzeit gab, war ein Witz. Spieler als Security Conference League Profis von West Ham versuchen, ihre Familien zu schützen. Den Haag. Nach dem Halbfinal- Aus von AZ Alkmaar in der Conference League gegen West Ham United mit Nationalspieler Thilo Kehrer aus Tübingen ist es am Donnerstagabend zu Ausschreitungen gekommen. Nach der 0:1-Heimniederlage des niederländischen Fußball-Klubs wurden auch Spieler in Auseinandersetzungen hineingezogen. AZ-Anhänger stürmten kurz nach dem Schlusspfiff die Haupttribüne und gingen auf die Fans von West Ham los, die ihren Sieg feierten. Spieler des englischen Klubs versuchten, die Unruhestifter aktiv zurückzudrängen. West-Ham- Teammanager David Moyes sagte, dass seine Profis sich eingemischt hätten, um ihre Freunde und Familie zu schützen. West Ham hatte bereits das Hinspiel gewonnen (2:1). sid WORT VOM SPORT „Ich bin für Gerüchte und Spekulationen nicht zuständig.“ Daniel Farke, 46. Der Trainer von Borussia Mönchengladbach über seine sich andeutende Entlassung nach Saisonende. Sein Vertrag beim Tabellenelften läuft eigentlich bis Juni 2024. Super-Joker stechen wieder Freiburg. Dank seiner Super-Joker hat der SC Freiburg die Chance auf die erste Teilnahme an der Champions League am Leben erhalten und die Konkurrenz gewaltig unter Druck gesetzt. Die kurz zuvor eingewechselten Christian Günter und Nils Petersen schossen die Breisgauer zum Auftakt des vorletzten Bundesliga-Spieltags zum 2:0 (0:0) gegen den VfL Wolfsburg. Durch den Sieg zog der SC nach Punkten mit dem Tabellenvierten Union Berlin gleich und liegt einen Zähler hinter RB Leipzig (Dritter). 41 Sekunden nach seiner Einwechslung traf Günter (71.). Nur wenig später war Petersen (75.) für die Freiburger in seinem letzten Heimspiel für den Verein und als Profi erfolgreich, die nach ihren Pleiten zuletzt gegen RB (0:1) und bei Union (2:4) im Kampf um die Königsklasse ins Hintertreffen geraten waren. Am Samstag schielen die Freiburger, bei denen Nicolas Höfler wegen groben Foulspiels die Rote Karte sah (90.+3), auf die Spiele von Union bei der TSG Hoffenheim und Leipzig bei Bayern München. Der VfL musste im Rennen um einen Platz in der Europa League einen Rückschlag hinnehmen. sid/dpa Eintracht besetzt vakante Stelle Timmo Hardung, 33, wird Sportdirektor bei Eintracht Frankfurt. Der bisherige Leiter der Lizenzspielerabteilung des Fußball-Bundesligisten übernimmt die Stelle, die seit Bruno Hübners Abgang 2021 unbesetzt war. Hardung galt lang als Vertrauter Julian Nagelsmanns und arbeitete mit dem Coach als Teammanager in Hoffenheim und als Lizenzspielerchef in Leipzig zusammen. Foto: U. Anspach/dpa „Wunder“ von Sheffield Fußball Sheffield Wednesday ist das größte Comeback in Englands Playoff-Geschichte gelungen. Die Eulen gewannen das turbulente Halbfinal-Rückspiel um den Zweitliga-Aufstieg gegen Peterborough United 5:1 und setzten sich nach dem 0:4 im Hinspiel dann im Elfmeterschießen (5:3) durch. Wiese schaltet Anwalt ein Fußball Ex-Nationalkeeper Tim Wiese, 41, geht juristisch gegen ein von Werder Bremen verhängtes Stadionverbot vor. Hintergrund für den Ausschluss des früheren Werder-Profis soll ein nicht genannter Vorfall beim Leverkusen-Spiel im März gewesen sein.

29 SPORT Samstag, 20. Mai 2023 Knisternde Spannung im Titel-Finale Bundesliga Während der FC Bayern im Fernduell mit Dortmund erneut vorlegen kann, setzt der BVB die Hoffnung auch in RB Leipzig: Bezwingt der Tabellendritte auf Königsklassen-Kurs die Münchner? Von Felix Neubauer, sid Wäre es nach Thomas Tuchel gegangen, hätte Arjen Robben sofort seine Chinohose und die Sneaker gegen Shorts und Stollenschuhe eingetauscht. „Ich habe versucht, ihn zu überzeugen“, scherzte der Bayern-Trainer nach dem Kurzbesuch des ehemaligen Münchner Superstars an der Säbener Straße: „Er ist nicht das Problem – die DFL ist das Problem, er ist nicht angemeldet.“ Dann also ohne Robben: Ein Sieg ist für die Bayern im Topspiel gegen RB Leipzig am Samstag (18.30 Uhr/Sky) Pflicht, wollen sie Verfolger Borussia Dortmund den Meistertitel nicht auf dem Silbertablett servieren. Zwei Spieltage vor Saisonende beträgt der Vorsprung immer noch nur einen Punkt – und beim BVB hoffen sie mehr denn je auf einen Münchner Ausrutscher. Dank an den Doppel-Torschützen beim fürs Selbstvertrauen so wichtigen 6:0 vergangenes Wochenende gegen Schalke: Bayern-Trainer Thomas Tuchel mit Nationalstürmer Serge Gnabry. Foto: Tom Weller/dpa Torjäger Timo Werner als größter Wackelkandidat RB Leipzig bangt vor dem Spitzenspiel beim FC Bayern München um den Einsatz von Timo Werner. „Es ist alles möglich, von Startelf bis gar nicht dabei“, sagte Trainer Marco Rose am Freitag in Leipzig über den erkälteten Nationalstürmer. Eine Entscheidung über den Einsatz an diesem Samstag Erfrischend aufspielende vierte Sturmreihe Erinnerungen an den Titel 2001 „Für uns zählt nur der Sieg“, sagte Tuchel, der weiter auf Stürmer Eric Maxim Choupo-Moting verzichten muss, aber zumindest auf Torhüter Yann Sommer bauen kann, der nach Magen-Darm-Infekt rechtzeitig fit wird. Auf eine nach zehn Meisterschaften in Folge einsetzende „Routine“ will sich Tuchel keinesfalls verlassen: „Die Tabellensituation ist keine Routine. Wir fokussieren uns auf das, was wir beeinflussen können: Unsere Leistung, Einstellung, Stimmung.“ Und: Das zurückgekehrte Selbstvertrauen. Im Endspurt wird das „Mia san mia“ beschworen. Nach dem überzeugenden 6:0 gegen Schalke 04 erinnerten die Bosse um Oliver Kahn und Hasan Salihamidzic in einem Treffen mit dem Mannschaftsrat an das Fernduell um den Titel mit den Knappen aus Gelsenkirchen im Mai 2001. Die Szenen des dramatischsten Schlussakts der Bundesliga-Geschichte soll die Mannschaft beflügeln – auch für einen möglichen Showdown am letzten Spieltag. Doch so weit muss es gar nicht kommen. Die elfte Meisterschaft in Folge könnte schon am Wochenende unter Dach und Fach sein. Ein Sieg gegen Leipzig, dazu eine Niederlage des BVB in Augsburg am Sonntag (17.30 Uhr/DAZN) – und die Schale bliebe in München. „Ich habe überhaupt kein Problem damit, wie das passiert“, sagte Tuchel über eine mögliche Sofa-Meisterschaft, entscheidend sei einzig und allein, „dass es passiert“. Doch dazu soll es nach Ansicht des BVB nicht kommen. Ausgerechnet auf dem bei den eigenen Fans so unbeliebten „Retortenklub“ RB ruhen die großen Hoffnungen. Nicht nur des Vereins, sondern der ganzen Stadt. „Ich freue mich, durch Dortmund zu fahren und die Jungs und Mädels in den BVB-Trikots zu sehen, die Fahnen in den Vorgärten“, sagte Trainer Edin Terzic – und warnte doch vor Euphorie. In Augsburg wenig Fortüne „Wir reden über alles, aber nicht über Partypläne“, sagte der 40-Jährige, der ein „dickes Fragezeichen“ hinter den Einsatz von Jude Bellingham setzten musste. Mit dem Fokus auf die eigene Aufgabe scheint Dortmund gut beraten: In den vergangenen vier Jahren ging der BVB bei Auftritten in Augsburg nur einmal als Sieger vom Platz, die Borussia hat seit Ende Februar kein Auswärtsspiel mehr gewonnen. Schützenhilfe könnte ausgerechnet Marco Rose, Terzics Vorgänger als Dortmunder Trainer, leisten. Zwar habe es zwischen ihm und dem Leipziger Coach „keinen Kontakt“ gegeben, sagte Terzic, er sei sich aber „sicher, dass Marco und sein Team ihre Ziele erreichen wollen. Da muss ich mit ihm kein Gespräch führen“. Rose allerdings meint grundsätzlich auch, es würde „auch mal Spaß“ machen, „wenn jemand anderes Meister wird“. Das sehen sie in München anders. Eishockey Nach dem zweiten WM-Sieg ist die DEB-Auswahl auf gutem Weg. Am Sonntag geht es gegen Ungarn. Parker Tuomie jubelt über seinen Treffer zum 2:1. will Rose nach dem Abschlusstraining treffen. Alle anderen Leipziger Spieler bis auf Torhüter Peter Gulacsi sind fit. Beim Wiedersehen mit seinem Ex-Trainer Thomas Tuchel aus Mainzer Zeiten („Er ist ein sehr akribischer und detailversessener FOTO: PAVEL GOLOVKIN/AP/DPA Coach“) möchte Rose die Schwachstellen der Münchner Bayern ausnutzen. „Sie waren in den letzten Wochen nicht immer konstant, aber sie kommen langsam zurück. Es ist unsere Aufgabe, die Problemchen, die sie in den letzten Wochen so hatten, zum Vorschein zu bringen.“ Der 46-Jährige sieht für den ersten Leipziger Sieg überhaupt in München nur einen Ansatz: „Wenn du mutig bist, dran glaubst. Entscheidend für mich ist die Überzeugung. Wenn wir unsere Qualität auf den Platz bringen, können wir jede Mannschaft vor Probleme stellen.“ Tampere. Deutschlands Eishockey-Nationalteam hat mit dem zweiten Pflichtsieg binnen 24 Stunden bei der Weltmeisterschaft in Finnland und Lettland endgültig Kurs aufs Viertelfinale genommen. Am Freitag gewann die Auswahl von Bundestrainer Harold Kreis 4:2 (2:1, 1:0, 1:1) gegen Österreich und kann in den beiden ausstehenden Vorrundenpartien gegen die Außenseiter Ungarn und Frankreich den angestrebten erneuten Einzug unter die letzten Acht perfekt machen. Einen Abend nach dem wichtigen 6:4 im Alles-oder-nichts- Spiel gegen den wohl schärfsten Konkurrenten Dänemark trafen in Tampere Stanley-Cup-Sieger Nico Sturm (5./59. Minute), Parker Tuomie (17.) von den Straubing Tigers und Wojciech Stachowiak (34.) vom ERC Ingolstadt für das deutsche Team. Für Außenseiter Österreich waren Bernd Wolf (12.) vom HC Lugano und Lukas Haudum von KAC Klagenfurt (54.) erfolgreich. Für die Auswahl des Deutschen Eishockey- Bundes geht es am Sonntag (15.20 Uhr/Sport1 und MagentaSport) gegen Ungarn weiter. Dann ist der dritte Sieg in Serie Pflicht. Nach den unglücklichen Auftaktniederlagen gegen die Top-Teams Schweden (0:1), Finnland (3:4) und die USA (2:3) steht Deutschland weiter unter Druck, um das Minimalziel Viertelfinale zu erreichen. Indes scheint der Knoten nach dem wichtigen Sieg gegen die Dänen geplatzt. „Natürlich hat das gestrige Spiel Selbstvertrauen gegeben“, sagte NHL-Stürmer Sturm von den San Jose Sharks in der ersten Drittelpause bei Sport1. Tatsächlich war der Auftritt gegen Österreich anfangs souveräner und als gegen die Dänen. Sturm ging auch gegen die biederen und spielerisch schwachen Österreicher voran und erzielte mit einer sehenswerten Einzelaktion die erste deutsche 1:0-Führung bislang bei diesem Turnier. Ein schmerzhafter Schlagschuss setzte NHL-Verteidiger Moritz Seider dann nach gut zehn Minuten außer Gefecht. Der 22-Jährige von den Detroit Red Wings taumelte vom Eis. Die folgende Unordnung in der Abwehr nutzten die Österreicher zum überraschenden Ausgleich. Straubings Tuomie aus der bei der WM bislang auftrumpfenden vierten Sturmreihe konterte aber zur erneuten deutschen Führung. Es folgte ein ganz schwaches Mitteldrittel, in dem sich das deutsche Team unerklärlich schwertat. Es war erneut die erfrischende vierte Angriffsreihe, die dennoch für das beruhigende dritte Tor sorgte. Stachowiak vom Vizemeister Ingolstadt vollendete wieder nach einem Alleingang. Auch im Schlussabschnitt bekamen die 7451 Zuschauer viel Krampf zu sehen, den Bundestrainer Kreis offenbar schon vor dem Spiel geahnt hatte: „Man darf nicht übermotiviert sein, man muss einen kühlen Kopf bewahren.“ Immerhin das tat das deutsche Team nach dem Anschlusstreffer Österreichs sechs Minuten vor dem Ende und brachte den Arbeitssieg über die Zeit. Sturm machte mit seinem zweiten Treffer (59. Minute) ins verwaiste Tor alles klar. dpa Auf einen Blick FUSSBALL Europa League, Halbfinal-Rückspiel FC Sevilla – Juventus Turin n.V. 2:1 (1:1, 0:0) (Hinspiel 1:1 – FC Sevilla im Finale) Conf. League, Halbfinal-Rückspiel FC Basel – AC Florenz n.V. 1:3 (1:2, 0:1) (Hinspiel 2:1 – AC Florenz im Finale) Bundesliga SC Freiburg – VfL Wolfsburg 2:0 (0:0) Tore: 1:0 Günter (71.), 2:0 Petersen (75.). – Rote Karte: Höfler (F./90.+3/grobes Foulspiel). – Z.: 33 300. Tabellenspitze 1. FC Bayern 32 20 8 4 89:34 68 2. Bor. Dortmund 32 21 4 7 78:42 67 3. RB Leipzig 32 18 6 8 57:38 60 4. Union Berlin 32 17 8 7 48:34 59 5. SC Freiburg 33 17 8 8 50:42 59 6. Bayer Leverkusen 32 14 7 11 55:44 49 7. VfL Wolfsburg 33 13 10 10 56:46 49 2. Bundesliga Darmstadt 98 – Magdeburg 1:0 (1:0) Tore: 1:0 P. Tietz (36.). – Z.: 17 650 (ausverkauft). Holstein Kiel – FC St. Pauli 3:4 (1:1) Tor: 1:0 Skrzybski (28., Foulelfmeter), 1:1 Afolayan (39.), 1:2 Wahl (53., Eigentor), 1:3 Daschner (61.), 1:4 Paqarada (74.), 2:4 Komenda (78.), 3:4 Reese (90.+3). – Gelb-Rot: Afolayan (P./88.) – Z.: 15 034. Tabellenspitze 1. Darmstadt 98 33 20 7 6 50:29 67 2. 1. FC Heidenheim 32 17 10 5 63:34 61 3. Hamburger SV 32 18 6 8 67:44 60 4. FC St. Pauli 33 16 9 8 54:38 57 5. SC Paderborn 32 16 6 10 66:41 54 3. Liga, 37. Spieltag 1860 München – SV Waldhof 3:1 (3:0) Tore: 1:0 Lex (15.), 2:0 Lakenmacher (37.), 3:0 Verlaat (42.), 3:1 Bahn (85., Handelfmeter). – Z.: 15 000. Regionalliga Südwest, 33. Spieltag Kick. Offenbach – Bahlinger SC 2:1 (0:1) Verbandsliga Württ., 31. Spieltag VfL Pfullingen – Calcio Leinfelden-E. 1:0 (0:0) Bundesliga, Frauen, 21. Spieltag TSG Hoffenheim – Werder Bremen 4:0 (2:0) HANDBALL Champ. League, Viertelfinal-Rücksp. FC Barcelona – GOG Handbold 36:31 (20:13) (Hinspiel 37:30 – FC Barcelona im Halbfinale) Bundesliga, Frauen, 25. Spieltag VfL Waiblingen – TuS Metzingen 15:32 (7:17) BASKETBALL Bundesliga, Meiserrunde, Playoff- Viertelfinale (3 Siege nötig), 3. Spiel Alba Berlin – Ratiopharm Ulm 81:93/Stand 1:2 2. Liga, Pro A, Meisterrunde, Playoff- Halbfinale (3 Siege nötig), 1. Spiel Rasta Vechta – Giessen 46ers 99:82 2. Liga, Pro B, Meisterrunde, Playoff- Halbfinale (2 Siege nötig), 2. Spiel Rasta Vechta – B. Wolmirstedt 72:83/Stand 1:1 Bitterfeld – Koblenz 78:96/Stand 0:2 RADSPORT Giro d’Italia 13. Etappe, Le Chable – Crans-Montana (74,6 km): 1. Rubio (Kolumbien) 2:16:21 Std., 2. Pinot (Frankreich) 0:06 Min. zurück, 3. Cepeda (Ecuador) 0:12, 4. Gee (Kanada) 1:01, 5. Paret-Peintre (Frankreich) 1:29, 6. Carthy (Großbritannien) gleiche Zeit, ... 11. Kämna (Wede) 1:35, 45. Palzer (Ramsau) 11:10. EISHOCKEY WM in Finnland u. Lettland, Vorrunde Gruppe A in Tampere/Finnland Österreich – Deutschland 2:4 (1:2, 0:1, 1:1) Tore: 0:1 N. Sturm (4.), 1:1 Wolf (11.), 1:2 Tuomie (16.), 1:3 Stachowiak (34.), 2:3 Haudum (53.), 2:4 N. Sturm (59.) – Zuschauer: 7451. Ungarn – Finnland 1:7 (0:1, 1:1, 0:5) 1. USA 4 4 0 0 18:5 12 2. Schweden 4 4 0 0 15:2 11 3. Finnland 5 3 0 2 18:13 10 4. Dänemark 4 3 0 1 17:12 8 5. Deutschland 5 2 0 3 15:14 6 6. Frankreich 4 1 0 3 10:13 4 7. Ungarn 5 1 0 4 7:26 2 8. Österreich 5 0 0 5 6:21 1 Gruppe B in Riga/Lettland Lettland – Slowenien 3:2 (1:0, 2:2, 0:0) Kasachstan – Slowakei n.P. 4:3 (0:1, 3:0, 0:2) SPORT IM FERNSEHEN Samstag – Sport1 11.15/14.30 Uhr: Eishockey, WM in Finnland und Lettland, USA – Dänemark und Kanada – Schweiz Sport1/Sky 19.30 Uhr: Fußball, 2. Bundesliga, Hamburger SV – Greuther Fürth Sonntag – Sport1 15.15/19.15 Uhr: Eishockey, WM in Finland und Lettland, Deutschland – Ungarn und Tschechien – Schweiz Eurosport 11.30 Uhr: Radsport, Giro d‘Italia, 15. Etappe, Seregno – Bergamo (195 km) Sky 16 Uhr: Tennis, ATP-Masters in Rom, Finale Roßkopf vor WM: Alle sind müde Durban. Einen Tag vor Beginn der WM in Durban/Südafrika (20. bis 28. Mai) hat Bundestrainer Jörg Roßkopf die Wettbewerbs-Flut im Tischtennis kritisiert und sogar seine eigene Zukunft als Chefcoach der deutschen Männer um Timo Boll und Dimitrij Ovtcharov infrage gestellt. „Für uns ist das sehr, sehr unbefriedigend. Der Turnierkalender ist proppenvoll. Die Spieler sind viel zu viel unterwegs, haben viel zu wenig Trainingsphasen. Ich bin als Bundestrainer 2010 mit ganz anderen Vorstellungen angetreten“, sagte der frühere Doppel-Weltmeister und Einzel-Europameister der ARD. „Wenn ich mich aktuell international umschaue, alle sind müde, alle sind in keiner guten Verfassung“, sagte Roßkopf weiter. „Wir wollen bei Olympia 2024 gut spielen, das ist unser großes Ziel. Deswegen können wir es nicht akzeptieren, dass die Situation so bleibt, wie sie aktuell ist.“ Neben den internationalen Meisterschaften sind Stars wie Dimitrij Ovtcharov (TTC Neu- Ulm) und der in Durban verletzt fehlende Boll grundsätzlich noch in der Bundesliga, im Europapokal und in der weltweiten Turnierserie World Table Tennis (WTT) gefordert. dpa In Crans-Montana die Nase vorn Der Kolumbianer Einer Rubio, 25, hat im Schlussspurt einer Dreiergruppe in Crans-Montana/Schweiz die 13. Etappe des Giro d‘Italia vor dem französischen Routinier Thibaud Pinot, 32, gewonnen. Wegen schlechter Witterungsbedingungen war die Etappe von 199 auf 74,6 km verkürzt worden. Bora-Profi Lennard Kämna bleibt Sechster der Gesamtwertung, der Brite Geraint Thomas im Rosa Trikot des Führenden. Foto: Luca Bettini/afp Kick zur besten Sendezeit Fußball Zur Primetime überträgt die ARD das letzte Länderspiel der DFB-Spielerinnen vor der WM: Das Team von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg trifft am 7. Juli (20.30 Uhr) in Fürth auf Sambia, ehe es am 11. Juli zur Weltmeisterschaft nach Australien und Neuseeland (20. Juli bis 20. August) aufbricht. Spenden für die Flutopfer Formel 1 Nach Absage des Rennens in Imola wegen schwerer Unwetter spendet die Formel 1 eine Million Euro zur Unterstützung betroffener Gemeinden. Geschäftsführer Stefano Domenicali stammt selbst aus der Region.

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