10 HEIDENHEIM Freitag, 1. September 2023 Die Quote steigt auf 4,6 Prozent Arbeitsmarkt Auch im Landkreis Heidenheim ist die Zahl der Arbeitslosen im August deutlich angewachsen. Konjunkturflaute und Urlaubszeit wirken sich gleichermaßen aus. Von Michael Brendel Nicht außergewöhnlich ist, dass die Arbeitslosigkeit im August ansteigt. Das liegt zum einen an der Reisezeit, zum anderen am Ende schulischer und betrieblicher Ausbildungen. „Der Arbeitsmarkt kann in diesem Monat traditionell die zu Beginn der Haupturlaubszeit und am Ende eines Ausbildungsjahres steigende Zahl an Arbeitsuchenden nicht vollständig aufnehmen“, erläutert Udo Stohrer, Geschäftsführer Operativ bei der Aalener Agentur für Arbeit, diesen auch heuer festzustellenden Sachverhalt. Ende August waren im Bezirk der Agentur für Arbeit (Kreis Heidenheim und Ostalbkreis) 10.042 Männer und Frauen arbeitslos gemeldet. Das waren 697 mehr als im Juli und 875 mehr als vor einem Jahr. Die meisten Arbeitslosen waren mit 3429 (Juli: 3170) in Heidenheim gemeldet. In Schwäbisch Gmünd waren es 3265 (3007), in Aalen 2219 (2087), in Bopfingen 569 (544), in Ellwangen 560 (537). Die Zahl der Langzeitarbeitslosen, die seit einem Jahr ohne Beschäftigung sind, stieg von 2930 auf 2992. Das entspricht einer Quote von 29,8 Prozent. In ganz Ostwürttemberg gestiegen Die Arbeitslosenquote, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, nahm in Ostwürttemberg von 3,7 auf 3,9 Prozent zu. In Heidenheim stieg sie von 4,2 auf 4,6, in Schwäbisch Gmünd von 4,0 auf 4,3, in Bopfingen von 3,6 auf 3,8, in Aalen von 3,3 auf 3,5, in Ellwangen von 2,1 auf 2,2 Prozent. Landesweit liegt die Arbeitslosenquote bei 4,1 Prozent. Stohrer wertet den Vergleich mit der Region als Zeichen dafür, „dass der Ostwürttemberger Arbeitsmarkt weiterhin aufnahmefähig ist und den derzeitigen Krisen standhält“, auch wenn die konjunkturelle Delle unübersehbar ihre Spuren hinterlässt. Im August haben 568 zuvor arbeitslose Menschen eine Erwerbstätigkeit aufgenommen, 989 meldeten sich im Anschluss an eine Beschäftigung arbeitslos. Bei den unter 25-Jährigen war mit 25,6 Prozent der stärkste Anstieg zu verzeichnen. In dieser Gruppe sind jetzt 1021 Personen als arbeitslos registriert, 208 mehr als Arbeitslose in Heidenheim +8,2% Offene Stellen in Heidenheim - 4,3% noch im Juli. Der Anteil jugendlicher Arbeitsloser steigt üblicherweise in den Ferien stark an und geht dann mit Beginn des „Ernüchternd und enttäuschend“ In den Logistikberufen gibt es zahleiche Arbeitslose, aber auch offene Stellen. Foto: stock.adobe.com/mtrlin Juni 2023 3145 Juli 2023 3170 August 2023 3429 Zum Vergleich August 2022 3049 1649 Juni 2023 1617 Juli 2023 1548 August 2023 1673 Zum Vergleich August 2022 QUELLE: AGENTUR FÜR ARBEIT HZ GRAFIK neuen Ausbildungsjahres wieder zurück. Derzeit gibt es der Arbeitsverwaltung zufolge noch 195 Bewerberinnen und Bewerber um eine Lehrstelle oder eine Alternative. Ihnen stehen 1427 Angebote gegenüber. Stohrer fügt dem Hinweis darauf, dass es nicht zu spät für eine Bewerbung ist, einen an die Arbeitgeber gerichteten Appell an: Nicht immer passten die Anforderungen seitens der Betriebe und das Potenzial der Bewerber optimal zueinander, aber „fördern Sie Potenziale und schließen Sie Lücken, denn wer heute ausbildet, sichert sich seine Fachkräfte von morgen und bleibt langfristig wettbewerbsfähig“. Mehr Betriebe planen Kurzarbeit Neubauvorhaben Die Aktionsgemeinschaft Hagen kritisiert die Stadtverwaltung und den Gemeinderat. Im Rahmen seiner Sommer-Spaziergänge, bei denen er in mehreren Bereichen des Stadtgebiets mit Bürgern ins Gespräch kommen will, war Oberbürgermeister Michael Salomo auch in Schnaitheim unterwegs. Auf die anschließende Berichterstattung reagiert Walter Fischer von der Aktionsgemeinschaft Hagen mit deutlichen Worten der Kritik. Leider spiegele der Pressebericht der Stadtverwaltung keineswegs den Verlauf des Bürgerspaziergangs im Hagen wider, so Fischer. Die von interessierten Teilnehmern vorgetragenen Fragen, Vorschläge und Impulse seien nicht erwähnt worden. Der Sprecher der Hagen-AG verweist auf eine eigens aufgestellte Höhenmarke, mit der „den erstaunten Teilnehmern die tatsächlichen Dimensionen der geplanten ,Monsterbauten‘ vor Augen geführt“ worden seien. „Eine Stadträtin der Grünen fand diese Planungen klasse“, so Fischer. Das sei auf völliges Unverständnis gestoßen, da sie sich bisher nicht an der Diskussion mit den Hagenbewohnern über die geplanten Baumaßnahmen beteiligt habe. Von Bürgerseite steht die Forderung im Raum, die Steigstraße künftig nur noch für Anlieger zu öffnen. Foto: Archiv/Rudi Penk Warnung vor längeren Staus Fischer verweist darauf, dass die zu erwartenden Verkehrsprobleme auf der Steigstraße und den Nebenstraßen zum wiederholten Male thematisiert wurden. Die Frage, warum die Steigstraße nicht nur für Anlieger freigegeben werden könne, sei erneut unbeantwortet geblieben. Dabei würden nach dem Ausbau der Brenzbahn geschlossene Schranken am Bahnübergang zu noch mehr Staus auf der Steigstraße führen. Eine mögliche Klimabarriere kam ebenfalls zur Sprache (West-Ost-Luftströmung). Sie würde nach Darstellung der Hagen-AG entlang der Fabrikstraße durch alle Wohnblöcke und Kettenhäuser auf einer Länge von rund 200 Metern entstehen. „Gebetsmühlenartig wird von Seiten der Stadtverwaltung und des Gemeinderats der soziale Wohnungsbau als Argument für die ,Monsterbauten‘ angeführt, so auch bei diesem Spaziergang“, so Fischer. Die Hagen-AG habe in einem Alternativvorschlag der Deutschen Reihenhaus AG, der niedrigere Geschosshöhen vorsehe, die gleiche Anzahl von bezahlbarem Wohnraum sowie bezahlbare Häuser für Familien nachgewiesen. Trotz dieses Vorschlags Im August zeigten in Ostwürttemberg 17 Betriebe für 63 Beschäftigte Kurzarbeit an. Im Juli waren es 15 Betriebe und 147 Beschäftigte gewesen. Unterdessen liegt die endgültige Abrechnung für Februar vor. Demnach galt seinerzeit in 19 Betrieben Kurzarbeit, die 328 Personen betraf. seien zu viele Wohneinheiten im Planungsgebiet vorgesehen. Enttäuschte Hagen-Bewohner Fischers Fazit zum Bürgerspaziergang im Hagen: „Ernüchternd, enttäuschend und keinesfalls das Gefühl vermittelnd, als Bürger ernstgenommen zu werden.“ Ein Interessenausgleich werde weder seitens der Stadtverwaltung noch des Gemeinderats gesucht. Er sei auch nicht gewünscht, „denn einem solchen stehen die Absichten eines Investors und die des städtischen Planungsamts gegenüber. Diese scheinen mehr Gewicht zu haben.“ Bürgerspaziergänge nach Gemeinderatsbeschlüssen sowie aufgrund festgelegter Meinungen sind nach Auffassung des AG-Sprechers zu hinterfragen: „Können sie zur Lust am Mitgestalten und zu einer guten Bürgergemeinschaft beitragen?“ bren/Hagen-AG Dreimal Siggi Schwarz und Lee Mayall Konzerte Am Samstag, 2. September, sind die beiden Musiker bei mehreren Auftritten live in der Innenstadt zu erleben. „Kultur in der City“ bringt Siggi Schwarz and Friends featuring Lee Mayall in die Heidenheimer Innenstadt. Zum zweiten Mal in diesem Sommer stehen sie gemeinsam auf der Bühne des Kultur-Lkws. Waren es vor wenigen Wochen noch Lee Mayall and Friends feat. Siggi Schwarz, ist es nun am Samstag, 2. September, Lee Mayall, der Siggi Schwarz Unterstützung leistet. Der Heidenheimer Kult-Musiker und europäische Spitzengitarrist Siggi Schwarz ist schon seit den siebziger Jahren im Business und produziert u. a. Michael Schenker (früher Scorpions) und den ehemaligen Sänger von Manfred Mann’s Earth Band, Chris Thompson. Er stand mit Größen wie Brian Adams, Billy Idol und Alan Parsons Project auf der Bühne und hat die Open Airs von Toto eröffnet. 2019 tourte er mit ZZ Top zu deren Jubiläum. In London und Heidenheim aufgewachsen, war der Jazz- und Blues-Saxofonist Lee Mayall neben eigenen Live- und Studioprojekten unter anderem mit Xavier Naidoo, Sarah Connor und Gregor Maile und vielen internationalen Künstlern auf Tour. 1993 gründete er seine eigene Band und hat seitdem unzählige Konzerte von den Niederlanden bis Ägypten gespielt. Gemeinsam bringen die beiden Top-Musiker Jazz und Blues in einer Kombination nach Heidenheim, die sich schon lange bewährt hat. Zu hören sind sie am Samstag, 2. September, um 11 Uhr auf dem Rathausplatz, um 12 Uhr in der Hauptstraße und um 13 Uhr auf dem Eugen-Jaekle-Platz. Stadt Heidenheim In Kürze Führung zu „Paperworks“ Am Sonntag, 3. September, um 11.15 Uhr führt Jane Marsen durch die Ausstellung „Paperworks – Kunst aus Papier und Pappe“ im Museum Schloss Hellenstein. Für sein drittes Gastspiel im Schloss rückt das Kunstmuseum Heidenheim in diesem Jahr zwei besondere bildhauerische Materialien in den Fokus: Papier und Pappe. Beide Werkstoffe erlauben vielseitige Möglichkeiten der Bearbeitung. Durch Reißen, Kleben, Knüllen, Verschrauben und Schichten entstehen jeweils neue Formen. Die Bandbreite der 20 Positionen reicht hier von sensiblen, reinweißen Kleinformaten hin zu raumgreifenden Installationen und farbintensiven Plastiken. Roman Wolfgang Schorlau, Claudio Caiolo: Falsche Freunde (Folge 53) „An dieser Stelle hat dieser Bastard mir einen Volltreffer verpasst. Aber – keine Sorge: Ich kann gehen. Komm, wir haben viel Arbeit vor uns.“ Eine Frau mit einem Baby auf dem Arm flüchtet vor dem einsetzenden Regen in einen Souvenirladen. Anna hakt sich bei Morello ein. Nach ein paar Schritten sagt er: „Der Doktor meinte, dass du die Schläge erstaunlich gut absorbiert hast. Er schien tief beeindruckt.“ Morello wartet auf eine Antwort oder eine Bemerkung, doch Anna Klotze humpelt schweigend voran. „Der Doktor sagt, du seist enorm durchtrainiert. Das habe es dir erleichtert, die Schläge von diesem Kerl zu verdauen. Wann trainierst du eigentlich so ausgiebig? Besuchst du ein Sportstudio?“ Anna Klotze schaut ihn unwillig an und nickt. Morello: „Ah, ich sollte das auch tun. Der Wille ist da, aber du weißt, das Fleisch ist schwach. In welches Studio gehst du denn? Hier in Venedig? Gibt es da so etwas?“ „Du brauchst mich nicht zu Motivationszwecken in ein Gespräch zu verwickeln, Commissario. Meine Hüfte brennt wie Feuer, aber ich bin als vollwertige Ermittlerin wieder einsatzfähig. Vielleicht gibst du mir zukünftig Aufgaben, die meinem Dienstgrad und meinen Fähigkeiten angemessen sind.“ „Mein Gott, Anna, ich gelobe Besserung. Aber noch einmal: ein gutes Sportstudio – kannst du mir da etwas empfehlen?“ Sie schüttelt den Kopf und geht entschlossen weiter. „Ich gehe in ein Studio in Mestre“, knurrt sie. „Mestre? Interessant. Wie heißt das Sportstudio? Vielleicht melde ich mich dort auch an.“ Anna Klotze reibt ihr Hüfte nun mit beiden Handflächen. „Das ist genau das, was mir jetzt noch fehlt: meine Freizeit mit meinem Vorgesetzten zu verbringen.“ Sie überqueren eine Brücke. Anna Klotze erhöht das Tempo. Morello geht einen Schritt schneller, um mit Anna Klotze mithalten zu können. „Entschuldige. Ich will dir nicht zu nahetreten. Schließlich waren wir … aber lassen wir das. Ich gehe zu einer anderen Zeit als du in dieses Studio. Dann begegnen wir uns nicht. Wie ist der Name noch einmal?“ Anna Klotze bleibt unter einem kleinen Balkon stehen. „Wieso bist du heute so penetrant? Was interessiert es dich, wo ich meine Klimmzüge mache? Abgesehen davon regnet es. Wenn wir uns nicht beeilen, kommen wir klatschnass auf dem Polizeirevier an.“ Plötzlich läuft Anna Klotze los. Morello ihr hinterher. Jetzt regnet es in Strömen. Nach einer Brücke biegen sie in die Borgoloco San Lorenzo ein. Schließlich stehen sie klatschnass vor dem Kommissariat. Morello lächelt sie an. „Wir sehen bestimmt aus, als wären wir in einem Canale schwimmen gewesen. Ich kenne dieses Gefühl.“ „Fit for fit“, sagt Anna Klotze grimmig „Ich würde mir an deiner Stelle aber ein näher gelegenes Sportstudio suchen.“ Sie schüttelt den Kopf und öffnet die Tür. „Fit for fit“, wiederholt Morello und folgt ihr. Morellos Büro Bevor die Besprechung der Abteilung beginnt, schließt Morello die Tür seines Büros und setzt sich an den Schreibtisch. Im Internet sucht er die Handynummer des Geschäftsführers vom Sportstudio Fit for fit in Mestre heraus und ruft per Videocall an. Der Chef des Studios ist ein erstaunlich junger Mann mit sorgfältig gestutztem Vollbart. Er trägt ein kurzärmeliges weißes T-Shirt, das den Blick auf muskulöse Oberarme mit ausgeprägtem Bizeps freigibt. Offenbar trainiert er selbst ausgiebig an den Geräten in seinem Studio. Er wirkt extrovertiert, aber gleichzeitig auch konzentriert. Morello fragt ihn, ob eine Frau namens Anna Klotze Mitglied in seinem Studio ist. Morello sieht ihm zu, wie er sich zu einem Computer wendet und den Namen in die Tastatur tippt. Der Mann schaut konzentriert auf den Bildschirm. Mit der Maus scrollt er durch eine Datei. „Anna Klotze heißt die Frau?“ Morello bestätigt den Namen. Der Geschäftsführer dreht sich von dem Computer weg. Nein, sagt er dann, eine Frau mit diesem Namen sei nicht Mitglied in seinem Sportstudio. Fortsetzung folgt © 2023 Kiepenheuer & Witsch
11 GIENGEN Freitag, 1. September 2023 Müller macht im Zentrum Schluss Drogeriemarkt Am 15. September ist die Filiale in der Fußgängerzone letztmals geöffnet. Ende des Monats geht es dann im Einkaufszentrum Sundgaustraße weiter. Für die Fußgängerzone gibt es Neubaupläne. Von Marc Hosinner Firmenchef Erwin Müller war am 26. April 1990 persönlich vor Ort, um den Drogeriemarkt an der Marktstraße zu eröffnen. „Die Müller Drogerie ist die große Anlaufadresse für sparsamen Familieneinkauf“, wurde seinerzeit geworben. Mehr als 33 Jahre war der Drogeriemarkt seither ein Frequenzbringer für die Innenstadt. Zwei Wochen dauert es noch, dann schließt das Geschäft seine Türen. Letzter Verkaufstag ist der 15. September. Das Unternehmen Müller hatte das Gebäude Marktstraße Nummer 30 nicht selbst errichtet, sondern das frühere Baadersche Textilhaus im Erdgeschoss umgebaut. Anfang Januar wurde das Ansinnen Müllers, sich in Giengen niederzulassen, im Gemeinderat vorgestellt. Beim Umbau mussten die Arkaden, die in den 1960er-Jahren gebaut wurden, weichen. Sie wurden der Verkaufsfläche Müllers zugeschlagen, die dann bei etwa 425 Quadratmetern lag. Der Ausbau in der Kinderbetreuungslandschaft in Giengen schreitet weiter voran: Der Waldkindergarten am Schratenhof wurde im Mai mit 20 Plätzen für Kinder im Alter von 3 Jahren bis zum Schuleintritt gestartet. Ebenfalls im Mai 2023 konnten die Baumaßnahmen für die Erweiterung des Kindergartens Memminger Wanne begonnen werden. Hier wird ein neuer Gruppenraum, zusammen mit einem Nebenraum sowie einem größeren Mehrzweckraum entstehen. Gratis ist das nicht zu haben. Ein Teil der Beiträge muss in Baden-Württemberg von den Eltern finanziert werden. Die müssen zum nun startenden Kindergartenjahr deutlich tiefer in die Tasche greifen. Wie viele anderen Kommunen auch hat der Gemeinderat beschlossen, eine Erhöhung Bis 15. September hat der Drogeriemarkt Müller in der Marktstraße noch offen. dann ist Schluss. um 8,5 Prozent vorzunehmen. Das klingt auch den ersten Blick viel. Im Gremium wurde aber darauf verwiesen, dass es in den Jahren der Pandemie keine Erhöhungen gegeben habe. Die tatsächlichen Kostensteigerungen seien in Corona-Zeiten bewusst nicht im erforderlichen Maß in die Erhöhung der Elternbeiträge eingeflossen. Nach und nach soll nun eine höhere Anpassung der Beitragssätze erfolgen. Möglichkeiten zur Unterstützung Verwiesen wird seitens der Verwaltung auf mehrere Fördermöglichkeiten für die Kompensation der gestiegenen Lebenshaltungskosten. Den Eltern sollen mehr Informationen über die entsprechenden Unterstützungssysteme wie wirtschaftliche Jugendhilfe, Wohngeld, Kinderzuschlag Neue Filiale deutlich größer Nun ist also bald Schluss in Giengens Fußgängerzone. Das wird sicher von manchen, die dort gerne einkauften, nicht positiv aufgenommen. Die Entscheidung, die Filiale im Zentrum aufzugeben, fiel schon vor vielen Monaten. Nach dem Ende in der Marktstraße geht es nahezu nahtlos im neuen Einkaufszentrum weiter: Dort will Müller die neue, deutlich größere Drogerie im Einkaufszentrum Sundgaustraße am 28. September eröffnen. An der Robert-Bosch- Straße befinden sich die Arbeiten für Müller, Lidl, Rewe und andere Anbieter auf der Zielgeraden. Doch zurück in die Fußängerzone: Dort will Müller zwar keinen weiteren eigenen Markt mehr betreiben, aber dennoch kräftig investieren. Wie vor elf Monaten offiziell bestätigt wurde, hat Müller das frühere Modehaus Rösle gekauft, darüber hinaus auch die Gebäude Marktstraße 28 und Scharenstetter Straße 21 erworben. Geplant ist, so haben es der Ulmer Unternehmer und Oberbürgermeister Dieter Henle erklärt, der Abriss der erworbenen Gebäude samt der bisherigen Filiale. Müller kann sich dort eine Bebauung mit Tiefgarage, größere Einzelhandelsflächen und Stadtwohnungen vorstellen. „Das ist im Interesse unserer Stadt. Abhängig vom finalen Grundstückszuschnitt legen die Firma Müller und unsere Stadt die Nutzung gemeinsam fest“, so das Stadtoberhaupt im September des vergangenen Jahres. „Die Zusammenarbeit mit der Stadt Giengen funktioniert hervorragend. Hier wird zielstrebig gearbeitet, das gefällt mir“, sagte Müller bei einem Termin mit Oberbürgermeister Henle. Das Interesse Müllers an der Stadt geht offenbar über die mittlere Marktstraße hinaus: Er hat auch Interesse an der Entwicklung des Dienstleistunszentrums schräg gegenüber des Rathauses. Nach Abriss soll auf einer Fläche von mehr als 2600 Quadratmetern neu gebaut werden. Neben Einkaufsmöglichkeiten sollen Büros, Praxen und ein zweiter Verwaltungssitz Platz finden. Müller ist unseren Informationen nach aber nicht der einzige Interessent. Im ersten Quartal 2024 soll es eine europaweite Ausschreibung geben und damit ein offenes Verfahren. Eltern müssen mehr bezahlen Drogerieartikel hoch bewertet Was ist besonders gefragt in Giengen? Was möchten Sie gerne einkaufen, wo fehlt es aktuell? Das waren die Fragen einer Online- Umfrage der Stadtverwaltung, deren Ergebnisse Anfang des Jahres präsentiert wurden. Die Bürgerinnen und Bürger sollten die fünf Sortimente nennen, die für sie in der Innenstadt am wichtigsten sind. Das Ergebnis: Platz eins belegen Bekleidung und Betreuung Die Kindergartengebühren steigen in den Einrichtungen in der Stadt und den Teilorten um 8,5 Prozent. Die Eltern von Kindergartenkindern in Giengen müssen im neuen Kindergartenjahr mehr bezahlen. Foto: Archiv/ Sabrina Balzer oder Leistungen des Bundes durch die Kindertageseinrichtungen und Träger zur Verfügung gestellt werden. Die Verwaltung halte in ihren Einrichtungen das entsprechende Informationsmaterial sowie die Anträge vor. Wäsche für Damen, Herren, Kinder und Babys mit 12,5 Prozent der abgegebenen Stimmen. Haushaltswaren, Glas, Porzellan, Keramik, Geschenk- und Dekorationsartikel kamen mit 10,8 auf den zweiten, Drogeriewaren (Waschund Putzmittel, Hygiene, Körperpflege, Kosmetika, freiverkäufliche Arzneimittel und Parfümwaren) mit 7,1 Prozent auf den dritten Foto: Markus Brandhuber Rang. Die hohe Bewertung in der Umfrage zeige nach Ansicht der Verwaltung die Dringlichkeit, das Angebot auch nach dem Weggang des Drogeriemarktes in der Innenstadt zu erhalten. Auf den Plätzen vier bis sechs liegen Bücher (6,8 Prozent), Schuhe, Lederwaren und Accessoires (6,3 Prozent) sowie Schreibwaren (5,9 Prozent). Stadträtin Maria Konold-Pauli (CDU) meinte dazu: „Ich bin nicht glücklich über 8,5 Prozent. Die Anpassung belastet Träger und Familien gleichermaßen. Wir haben aber ein qualitativ hochwertiges Angebot. Für sozial Schwache gibt es viele Unterstützungsmöglichkeiten.“ Gaby Streicher (SPD) befand es als „gut, dass genügend Plätze zur Verfügung stehen“ und auch die Qualität hoch sei. Es handle sich aber um eine satte Erhöhung. Fatal wäre es, wenn durch zu hohe Gebühren Kinder nicht in den Kindergarten gehen würden. Kindergärten seien Bildungseinrichtungen, die gebührenfrei sein sollten. Alexandra Carle (Unabhängige/ Grüne) sagte: „Im Herzen bin ich dafür, dass die Einrichtungen frei sind. Wir brauchen aber das Geld.“ Marc Hosinner Weinfest startet heute Veranstaltung An drei Tagen wird beim RSV Hohenmemmingen gefeiert. Hohenmemmingen. Nach fünfjähriger Pause findet das Weinfest des RSV Hohenmemmingen dieses Jahr endlich wieder statt und zwar vom 1. bis zum 3. September auf dem RSV-Sportgelände. Dabei ist heute Livemusik mit der Tanzband Partysound geboten, dazu gibt es Wein, Bier, Alkoholfreies und ungarische sowie schwäbische Spezialitäten. Einlass ist ab 18.30 Uhr, die Band beginnt um 19 Uhr. Am Samstag, 2. September, wird um 15.30 Uhr das Kreisligaderby zwischen der SGM Hohenmemmingen/Burgberg und dem SC Hermaringen angepfiffen. Ab 17.30 Uhr schließt sich der Festabend mit schwäbischem und ungarischem Essen an, auftreten wird die Partyband Dominos. Am Sonntag, 3. September, wird es ab 9.30 Uhr einen Familiengottesdienst auf dem RSV-Sportgelände geben, mit anschließendem Frühschoppen ab 10.30 Uhr und Mittagstisch mit musikalischer Begleitung durch Oli Hess, die Häcklbuam und die Heusteigmusikanten. Eine Besonderheit beim RSV ist und bleibt das ungarische Essen beim Weinfest: Langosch und Kesselgulasch statt Schnitzel mit Pommes. Das ungarische Essen gab es bei den Weinfesten von Anfang an, weil bei den ersten Auflagen auch der Wein aus Ungarn kam. Mittlerweile wird Wein überwiegend aus Württemberg ausgeschenkt, den der RSV praktischerweise vom Landmarkt in Hohenmemmingen beziehen und bei Bedarf Nachschub anfordern kann. Nadine Rau In Kürze Amsel-Gruppe im Hasenloch Fester Bestandteil im Jahresprogramm der Frauengruppe der Naturfreunde Giengen ist die Einladung der Amsel-Gruppe ins Hasenloch. Bei dem schon zur Tradition gewordenen Treffen bewirten die Mitglieder der Frauengruppe ihre Gäste mit selbst gebackenen Torten und Kuchen. Auch beim vergangenen Treffen konnte Inge Ostrowski, Leiterin der Frauengruppe, zahlreiche Mitglieder der Amsel-Gruppe begrüßen. Amsel, das ist die Abkürzung für „Aktion Multiple Sklerose Erkrankter“. Das Ziel der Gruppe ist es, die Lebenssituation der Erkrankten und ihrer Angehörigen nachhaltig zu verbessern. Dazu gehört die Verbesserung des Zusammenlebens von Gesunden und Kranken sowie die Integration der Kranken in der Gesellschaft. Dies gelingt mit dem Treffen im Hasenloch. In geselliger Runde wurden Informationen und Neuigkeiten ausgetauscht. Bei dieser Gelegenheit stellte Jutta Hönig, Kontaktgruppenleiterin der Amsel-Gruppe Heidenheim, ihre Stellvertreterin Birgit Burkhard vor. Jutta Hönig bedankte sich bei der Frauengruppe für den schönen Nachmittag mit einer süßen Überraschung. Architektenkammer besichtigt das Dorfgemeinschaftshaus Sachsenhausen. Die Architektenkammer Heidenheim besichtigte das Dorfgemeinschaftshaus in Sachsenhausen. Mit dem Haus entstand für die Dorfgemeinschaft ein zentraler Treffpunkt mit Möglichkeiten für allgemeine Aktivitäten und Versammlungen bis zur Vermietung für Familienfeste. Zusätzlich ist in dem Gemeinschaftshaus die freiwillige Feuerwehr untergebracht. Die Entwicklung des Gemeinschaftshauses ist ein Resultat aus ehrenamtlichen Engagement und der Unterstützung der Stadt Giengen als Bauherrschaft. Beispielhaft für die Umsetzung ist die Zusammenarbeit der Verantwortlichen und der ehrenamtlich Tätigen mit dem planenden Architekturbüro. Durch einen im Vorfeld von der Stadt Giengen durchgeführten Architekturwettbewerb konnte unter mehreren Einreichungen eine sehr gute architektonische Lösung gefunden werden, die auch die Anforderungen an die Nutzung qualitätsvoll umsetzt. Durch die markante Architektur entstand ein identitätsstiftendes Gebäude für die Dorfentwicklung. Der Baukörper gliedert sich in Form einer Dorfsilhouette in einzelne wiederum zusammenhängende Bauteile. Bestimmend für das Konzept ist zudem die Einbindung in die Landschaft, mit zielgerichteten Blickbeziehungen nach außen, sowie die Variabilität in der Nutzung. Durch eine intensive Planungstätigkeit konnte der sehr enge vorgesehene Kostenrahmen gehalten werden. Das Projekt wurde unter anderen Förderprogrammen durch das Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum gefördert. Stefan Linder und Andreas Maier vom planenden Architekturbüro maier+linder architekten und Bianca Bosch von der Stadt Giengen führten durch das Gebäude. Das Sachsenhausener Dorfgemeinschaftshaus wurde von der Architektenkammergruppe Hiedenheim besichtigt. Foto: Stefan Bubeck Vollsperrung Biberstraße für zwei Wochen zu Von Freitag, 1. September, bis Samstag, 16. September, wird in Giengen die Biberstraße in Höhe Marktstraße 64 voll gesperrt. Grund für die Sperrung ist der Abbau eines Kranes. Eine Durchfahrt ist ganztägig, auch für Fahrradfahrer, nicht möglich. Auf der Rückfahrt der Stadtbusschleife „Memminger Wanne“ entfallen die Haltestellen Hähnlestraße, Marktpassage, Biberstraße und Lederstraße ersatzlos. Die Stadt Giengen weist darauf hin, auf andere Haltestellen auszuweichen.
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