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Heidenheimer Zeitung vom 13.04.2023

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22 SPORT Donnerstag, 13.

22 SPORT Donnerstag, 13. April 2023 „Ein Schlag in die Magengrube“ Champions League Der FC Bayern hat den zweiten Titel der Saison fast verspielt. Der Schock bei Thomas Müller, Joshua Kimmich und Co. sitzt nach dem 0:3 bei Manchester City tief. Von Thomas Niklaus und Felix Neubauer, sid Oliver Kahn beschwor im noblen Ballroom des altehrwürdigen Kimpton Clocktower Hotels das Wunder von München. „Es sieht nicht so gut aus, nur ich habe im Fußball schon Unglaubliches erlebt. Es ist immer alles möglich“, sagte der Vorstandschef. Nach dem niederschmetternden 0:3 (0:1) seines FC Bayern im Champions-League-Viertelfinale bei Manchester City gab sich Kahn beim Mitternachtsbankett kämpferisch. Trainer Thomas Tuchel und seine geschockten Stars lauschten den eindringlichen Worten ihres Bosses bei Beef Wellington, Garnelen und schottischem Lachs allerdings mit ausdruckslosen Gesichtern und hängenden Köpfen. Trainer Tuchel reagiert trotzig Allzu groß ist bei Thomas Müller, Joshua Kimmich und Co. der Glaube nicht mehr, im Rückspiel am kommenden Mittwoch (21 Uhr/DAZN) das Unmögliche noch möglich zu machen. Der spät eingewechselte Müller bewertete das Ergebnis als „absolut katastrophal. Das ist ein Schlag in die Magengrube“. Leon Goretzka sprach von einer „miserablen Ausgangsposition“, einer „riesigen Hypothek“. Auch Kimmich war weit vom „Mia san mia“ entfernt: „Wir können alle rechnen.“ Dennoch: „Abgeschenkt wird nichts“, sagte Tuchel trotzig. Auch Kahn forderte vor 300 Edelfans eine Reaktion. „Wir haben die Pflicht, in diesem Rückspiel noch einmal alles reinzuwerfen. Um unseren Fans auf der ganzen Welt zu zeigen, dass wir eben nicht aufgeben.“ Deshalb bringe es „jetzt auch nichts“, betonte der Bayern-Boss mit ernster Miene, „groß zu lamentieren und alles negativ zu sehen. Wir haben die große Möglichkeit, deutscher Meister zu werden. Wir können Schwer gefrustet und enttäuscht nach dem 0:3 in Manchester: Bayern-Kapitän Joshua Kimmich. es uns nicht erlauben, hier in Gedanken zu versinken. Wir müssen sofort am Samstag nachlegen“. Dann geht es gegen Hoffenheim. Und so wie es derzeit aussieht, müssen sich die Bayern nach dem überraschenden Pokal-K.o. bei nur zwei Zählern Vorsprung auf Dortmund in der Liga gewaltig strecken, um auf ihrer bereits gescheiterten Triple-Mission wenigstens noch den Pflichttitel einzufahren. Dabei sollte Tuchel in den Wochen der Wahrheit den großen Erfolg garantieren. Und jetzt? Jetzt steht nach vermeidbaren Gegentoren von Rodri (27.), Bernardo Silva (70.) und Erling Haaland (76.) ein „unfassbar ärgerliches Ergebnis“, so Sportvorstand Hasan Salihamidzic, der Pokal-Endrunde als Chance zur Trendwende Handball Nach einer Serie von vier Niederlagen stehen die Rhein-Neckar Löwen am Wochenende im Final Four. Mannheims Coach Sebastian Hinze: „Ein riesiges Highlight.“ Mannheim. Die Stimmung bei den Rhein-Neckar Löwen war schon einmal besser. Und das ist auch noch gar nicht so lange her. Anfang März standen die Mannheimer an der Tabellenspitze der Handball-Bundesliga, doch nach vier Niederlagen in Folge ist von Euphorie nur noch wenig zu spüren. Der zweifache deutsche Meister steckt in der Krise. Und ausgerechnet jetzt steht am Wochenende auch noch in Köln das Final Four um den DHB-Pokal an. „Wir sind nicht der Favorit“, sagt Geschäftsführerin Jennifer Kettemann vor dem Halbfinale am Samstag (16.10 Uhr) gegen die SG Flensburg-Handewitt. Anschließend trifft der TBV Lemgo Lippe im zweiten Halbfinale auf den SC Magdeburg. Am Sonntag steht das Finale an. Und natürlich wollen die Löwen in diesem Endspiel dabei sein. In der momentanen Verfassung scheint das allerdings unmöglich zu sein. Andererseits ist die Endrunde auch eine große Chance für die Trendwende. Trainer Sebastian Hinze FOTO: UWE ANSPACH/DPA zusammen mit Kahn bei der Entlassung von Julian Nagelsmann ins Risiko gegangen war. Rein statistisch gesehen hat der FC Bayern wie schon in den vergangenen beiden Jahren keine Chance spricht vor dem Final Four von einem „riesigen Highlight“, das man sich verdient habe. „Vielleicht schaffen wir es, in Köln mit einem freien Kopf zu agieren. Wir können einen Titel gewinnen, das ist eine andere Situation für uns“, sagt der 43-Jährige, der vor dieser Saison bei den Löwen übernahm und mit den Mannheimern lange Zeit eine überragende Runde spielte. Mit einem extremen Tempo-Handball überrollte seine Mannschaft viele Gegner. Doch seit ein paar Wochen tun sich die Löwen selbst bei den einfachen Dingen schwer. Selbstvertrauen und Selbstverständnis haben nach vier Niederlagen in Serie nicht nur gelitten, sondern sind abhandengekommen. Mit technischen Fehlern im zweistelligen Bereich luden die Löwen zuletzt zuverlässig ihre Gegner ein, weshalb Kapitän Patrick Groetzki nach dem desillusionierenden mehr aufs Halbfinale. Doch Kritik am neuen Coach gab es keine. Zumal sich die Bayern bis zum verhängnisvollen 0:2, das der völlig indisponierte Dayot Upamecano mit einem schweren Patzer Bittere Elfmeter-Entscheidung dämpft Chancen Roger Schmidt, der Trainer des portugiesischen Rekordmeisters Benfica Lissabon, hat die Hoffnung auf den Halbfinal-Einzug nicht aufgegeben. „Natürlich ist das nicht die beste Voraussetzung für das Rückspiel, aber wir glauben weiter daran“, sagte Schmidt nach dem 0:2 (0:0) im Viertelfinal- Hinspiel gegen Inter Mailand. Nicolo Barella (51.) und Romelu Lukaku (82., Handelfmeter nach Videobeweis) hatten Inter dem ersten Halbfinaleinzug seit 2010 deutlich näher gebracht. „Wir haben alles versucht. Die Spieler haben so gut gekämpft, wie sie können“, sagte Schmidt, 56, der die Elfmeter-Entscheidung als „unglücklich“ bezeichnete. 37:42 gegen Aufsteiger VfL Gummersbach „ziemlich sauer“ war. Als die Löwen 2018 zum ersten und bislang einzigen Mal den Pokal gewannen, war der Rechtsaußen auch dabei. Damals siegten die Nordbadener bei ihrer elften Endrunden-Teilnahme und beendeten ihren Pokal-Fluch. „Das war wirklich sehr emotional, sehr intensiv für uns alle“, erinnert sich Kettemann an eine Zeit, in der ihr Club nach zuvor zwei Meisterschaften als das nationale Nonplusultra galt. Doch diese Zeiten sind längst vorbei. Foto: Tom Weller/dpa eingeleitet hatte, mindestens auf Augenhöhe mit „der besten Mannschaft Europas“ (Kahn) sahen. „So wie wir spielt hier selten eine Mannschaft“, sagte Salihamidzic. Auch Tuchel verstand die klare Niederlage im Trainerduell mit Pep Guardiola „überhaupt nicht. Wir sind bestraft worden in Phasen, wo wir absolut die bessere Mannschaft waren“. Bis zur 70. Minute habe er sich sogar „ein bisschen schockverliebt“ in sein Team, sagte Tuchel. Er habe „so viele gute Dinge gesehen, dass ich mich weigere, nur das Ergebnis in den Mittelpunkt zu stellen. Das hat Spaß gemacht zu coachen.“ Das Ende war dann weniger erfreulich. Kommentar Eher Zweifel als Zuversicht Diesmal reisen die Nordbadener eher mit Zweifeln als mit Zuversicht zur Pokal-Endrunde, auch wenn die Geschäftsführerin das momentane Leistungstief ihrer Mannschaft nicht überbewerten will. „Wir können das genauso gut einschätzen wie zuvor die Tabellenführung. Dort, wo wir jetzt stehen, gehören wir auch hin“, sagt sie. Also auf Rang fünf und somit hinter die großen Vier namens Füchse Berlin, THW Kiel, SG Flensburg-Handewitt und SC Magdeburg. Dieses Quartett ist den Mannheimern in den vergangenen Jahren ein wenig enteilt, in dieser Saison verloren die Löwen aber weder gegen ihren Pokalgegner Flensburg noch gegen den potenziellen Finalgegner Magdeburg. Das macht Hoffnung. Oder etwa nicht? Die Skepsis bleibt. Auch bei den Löwen selbst. Die Niederlage gegen Gummersbach hätte für „viele Fragezeichen“ gesorgt, gibt der schwedische Nationaltorwart Mikael Appelgren zu. Er sieht nur eine einzige Lösung: „Wir müssen im Training hart arbeiten und dabei die Stimmung und die Vorfreude auf das Final Four finden.“ dpa Auf einen Blick FUSSBALL Champions League Viertelfinal-Hinspiele Manchester City – FC Bayern 3:0 (1:0) FC Bayern: Sommer – Pavard, Upamecano, De Ligt, Davies (80. Joao Cancelo) – Goretzka, Kimmich – Coman, Musiala (69. Mané), Sane – Gnabry (80. Müller). Tore: 1:0 Rodri (27.), 2:0 Bernardo Silva (70.), 3:0 Haaland (76.). – Zuschauer: 53 000 (ausverkauft). Benfica Lissabon – Inter Mailand 0:2 (0:0) (Rückspiele am Mi. 19. April, 21 Uhr) Real Madrid – FC Chelsea Mi. 21.00 AC Mailand – SSC Neapel Mi. 21.00 (Rückspiele am Di. 18. April, 21 Uhr) Oberliga, 26. Spieltag Neckarsulm – SSV Reutlingen 1:1 (0:1) WFV-Pokal, Viertelfinale FV Weiler – Normannia Gmünd 1:0 (1:0) HANDBALL EHF European League Viertelfinal-Hinspiele Sport. Lissabon – Montpellier HB 32:32 (18:17) FA Göppingen – RK Nexe Nasice 32:23 (15:9) WM-Qualifikation, Frauen 2. Runde, Rückspiele Griechenland – Deutschland 20:36 (11:20) Tore für Deutschland: Smits (SG Bietigheim) 6, Berger (Bensheim-A.) 5, Leuchter (Leverkusen) 4, Maidhof (SG Bietigheim) 4/3, Stockschläder (Thüringer HC) 4, Bölk (Ferencvarosi TC) 3, Döll (SG Bietigheim) 3, Schmelzer (HC Dunar. Braila) 3, Antl (Dortmund) 2, Grijseels (Dortmund) 1/1, Zschocke (Storhamar) 1. – Zuschauer: 50. (Hinspiel 13:39 – Deutschland qualifiziert) Tschechien – Schweiz 36:27 (17:10) (Hinspiel 32:31 – Tschechien qualifiziert) Slowenien – Italien 33:21 (18:13) (Hinspiel 31:25– Slowenien qualifiziert) Kroatien – Slowakei 31:18 (17:10) (Hinspiel 25:23 – Kroatien qualifiziert) Serbien – Türkei 32:25 (16:15) (Hinspiel 33:34 – Serbien qualifiziert) Ungarn – Island 34:28 (17:14) (Hinspiel 25:21 – Ungarn qualifiziert) BASKETBALL Eurocup, Achtelfinale BC Lietkabelis – Paris-Levallois 97:98 Bundesliga BG Göttingen – EWE Oldenburg n.V. 106:97 Bamberg – MHP Ludwigsburg 81:73 1. Alba Berlin 28 26 2 319 2479:2160 92 2. Bonn 27 25 2 422 2410:1988 92 3. FC Bayern 27 21 6 202 2199:1997 77 4. Oldenburg 27 16 11 59 2295:2236 59 5. Göttingen 26 15 11 -1 2265:2266 57 6. Ludwigsbg. 28 16 12 53 2439:2386 57 7. Ulm 27 15 12 88 2373:2285 55 8. Würzburg 28 14 14 -50 2286:2336 50 9. Bamberg 29 14 15 7 2542:2535 48 10. Rostock 27 13 14 -117 2256:2373 48 11. Chemnitz 27 11 16 -10 2232:2242 40 12. Heidelberg 27 11 16 -80 2364:2444 40 13. Crailsheim 28 10 18 -105 2405:2510 35 14. Hamburg 28 10 18 -108 2283:2391 35 15. Mitteldt. BC 27 9 18 -151 2227:2378 33 16. Braunschw. 27 8 19 -131 2155:2286 29 17. Frankfurt 27 7 20 -207 2131:2338 25 18. Bayreuth 27 5 22 -190 2220:2410 18 2. Liga, Pro A, 31. Spieltag Nürnberg – PS Karlsruhe 88:93 VOLLEYBALL Champions League, Frauen Halbfinal-Rückspiel Eczacibasi Istanbul – Volley Novara 3:0 (Hinspiel 2:3 – Eczacibasi Istanbul im Finale) KUNSTTURNEN EM in Antalya/Türkei Frauen, Qualifikation, Mannschaft: 1. Großbritannien 164,428 Punkte, 2. Italien 161,629, 3. Niederlande 158,896, 4. Ungarn 156,627, 5. Rumänien 156,297, 6. Frankreich 155,296, 7. Belgien 154,996, 8. Spanien 153,097, 9. Deutschland 152,096, 10. Schweden 149,930. EISHOCKEY Frauen-WM in Brampton/Kanada Vorrunde, Gruppe B Schweden – Frankreich 8:2 (3:0,4:0,1:2) SPORT IM FERNSEHEN RTL 20.15 Uhr: Fußball, Europa League, Viertelfinal-Hinspiel: Bayer Leverkusen – Union Saint-Gilloise Sky 11 Uhr: Tennis, ATP-Masters in Monte Carlo: 5. Tag 13 Uhr: Golf, US-Tour in Hilton Head/ South Carolina: 1. Tag MagentaSport 18.45 Uhr: Basketball, EuroLeague: Alba Berlin – Lyon-Villeurbanne 19.15 Uhr: Eishockey, Länderspiel in Kassel: Deutschland – Tschechien 19.30 Uhr: Eishockey, WM der Frauen, Viertelfinale: USA – Deutschland Harold Kreis: Debüt an der Bande Kassel. Jahrelang galt Harold Kreis als der nächste Eishockey- Bundestrainer. Immer kam etwas dazwischen. „Ich hatte die Hoffnung schon aufgegeben“, sagt der 64-Jährige. Zweimal bekam der Ex-Nationalspieler keine Freigabe seiner Klubs. Jetzt hat der ewige Beinahe-Bundestrainer, zuletzt Coach der Schwenninger Wild Wings, sein Ziel doch noch erreicht: Am Donnerstag (19.30 Uhr/MagentaSport) im ersten WM-Test in Kassel gegen Tschechien gibt er erstmals an der Bande des Nationalteams die Kommandos. „Einen Traum würde ich es nicht nennen“, sagt Kreis, „aber einen Wunsch, der im dritten Anlauf wahr geworden ist.“ Nach ehemals fast 20 Profijahren mit 891 Spielen, zwei Meistertiteln in Mannheim, acht WM-Turnieren und zwei Olympischen Spielen begann für den Deutsch- Kanadier die zweite Karriere als Trainer, die ihn in der Schweiz zu zwei Titelgewinnen führte, in Mannheim und Düsseldorf aber „nur“ zum Vizemeister machte. Einigen galt er als zu weich, doch er machte sich einen Namen als Trainer-Gentleman. Nun soll er wieder liefern. Zunächst in der Vorbereitung auf die WM in Tampere und Riga (12. bis 28. Mai). sid Dem BVB treu Borussia Dortmund hat den Vertrag mit dem zuletzt formstarken Fußball- Nationalspieler Julian Brandt vorzeitig um zwei Jahre verlängert. Der 26 Jahre alte Offensivmann unterschrieb beim aktuellen Bundesliga-Zweiten bis zum 30. Juni 2026. Foto: S. Schürmann/afp Europa League Tedesco warnt die Leverkusener Brüssel. Belgiens neuer Nationaltrainer Domenico Tedesco, 37, sieht für Bayer Leverkusen im Europa-League-Viertelfinale gegen Union Saint-Gilloise eine schwere Aufgabe. „Großes Kompliment an Saint-Gilloise für die bisherige Europacup-Saison“, sagte der frühere Schalker und Leipziger Coach über den Union-Berlin-Bezwinger. „Sie haben in der Europa League bisher nur eine Partie verloren.“ Das Hinspiel findet an diesem Donnerstag (21 Uhr/RTL) in Leverkusen statt. dpa Saison-Aus für Mukiele Fußball Für Nordi Mukiele, 25, von Paris Saint-Germain ist die Saison vorzeitig beendet. Der frühere Abwehrspieler von RB Leipzig, im Sommer 2022 in seine Heimat zurückgekehrt, fällt nach einer Operation am Oberschenkel für die verbleibende Spielzeit aus. Duo im Achtelfinale Tennis Alexander Zverev (Hamburg) und Jan-Lennard Struff (Warstein) haben beim ATP-Masters in Monte Carlo souverän das Achtelfinale erreicht. Zverev siegte auf Sand mit 6:4, 6:4 gegen Roberto Bautista Agut (Spanien), Qualifikant Struff schlug den Australier Alex de Minaur 6:3, 6:2.

Donnerstag, 13. April 2023 23 REGIONALSPORT Mit mehr „Leichtigkeit“ zum Erfolg FCH-Trainer Frank Schmidt plant im Auswärtsspiel bei Hannover 96 keine großen Veränderungen im Team. Viel Zeit blieb FCH-Trainer Frank Schmidt nach der knappen 0:1-Niederlage am Karsamstag gegen den FC St. Pauli nicht, um seine Mannschaft auf die kommende Aufgabe einzustellen. Morgen Abend treten die Heidenheimer in der 2. Fußball-Bundesliga bei Hannover 96 an (20.30 Uhr/HDI- Arena). Entsprechend legte der 49-Jährige den Fokus auf die anstehende Auswärtspartie in Niederachsen und die zu erwartenden Anforderungen für seine Spieler. Bei der Pressekonferenz vordem 28. Spieltag sprach Frank Schmidt über . . . . . . die Personalsituation im Kader des FCH „Es gibt nur eine Änderung. Norman Theuerkauf hat sich im Training an der Wade verletzt. Er ist bei Untersuchungen. Ich glaube nicht, dass es für ihn reicht.“ . . . mögliche Änderungen im Team „Wir haben intensiv diskutiert, was den Gegner betrifft und was auf uns zukommt. Wir haben uns aber eher darauf fokussiert, was wir taktisch machen müssen und welche Spieler Hannover hat. Es sind keine größeren Veränderungen zu erwarten. Wir profitieren davon, dass wir gut eingespielt sind.“ . . . die Gastgeber aus Hannover „Die Situation hat sich bei Hannover schon geändert. Sie haben seit der Winterpause nur einen Sieg aus zehn Spielen geholt. Es ist eine gute Mannschaft mit einer guten individuellen Qualität. Aber die zweite Liga ist ein hartes Brot und es ist unglaublich schwierig, Woche für Woche zu punkten.“ . . . über die Herausforderungen im Auswärtsspiel Wenn man Hannover nimmt, haben sie zuletzt mit vielen taktischen Varianten gespielt. 3-1-4-2, 4-2-2 mit einer Raute, 4-3-2-1 und 4-2-3-1 gegen Braunschweig. Das haben wir alles gesehen. Aber da bräuchten wir zwei Stunden und müssten Klassenarbeiten schreiben, damit jeder Spieler jede Situation und Formation abrufen kann. Wir wollen es einfach halten. In dieser Woche war wichtig, dass der Spaß nach der Niederlage nicht zu kurz kommt. Wir brauchen Leichtigkeit und Lockerheit, um richtige Entscheidungen zu treffen. Wir müssen in jeder Phase des Spiels resistent und widerstandsfähig sein.“ Dominik Florian Wer ist hier eigentlich der Favorit? 2. Bundesliga Im Aufstiegsrennen ändert sich die Ausgangslage im Wochentakt. Deshalb ein Blick auf das Restprogramm des 1. FC Heidenheim und seiner drei Konkurrenten. Von Dominik Florian Das Rennen um den Aufstieg in Fußball-Bundesliga könnte vom Gefühl her auch auf hoher See stattfinden. Dieser Eindruck entstehen, wenn man auf die vergangenen Wochen zurückblickt, in denen sich täglich, wenn nicht sogar stündlich der Wind gedreht hat. Wer steigt auf, wer geht in die Relegation, wer verpasst die ersten drei Plätze? So galt der 1. FC Heidenheim im Auswärtsspiel beim 1. FC Kaiserslautern beim Stand von 2:0 in der 91. Minute laut einiger Experten bereits als fast sicherer Aufstiegskandidat. „Das lassen die sich nicht mehr nehmen“ oder „Wer solche Spiele gewinnt, steigt auf“ lauteten die Kommentare. Zwei späte Gegentreffer beim FCK und die knappe Niederlage gegen den FC St. Pauli sorgten für die Wende auf hoher See um 180 Grad. Statt während des Erfolgslaufs auf den Rückstand zur Tabellenspitze zu blicken, drehte sich der Fokus schlagartig auf den Abstand auf die Verfolger. 5Mannschaften treffen in den sieben verbleibenden Partien in der zweiten Liga noch auf den FCH und den HSV. Der HSV wackelt, fällt aber nicht Doch nicht nur die Heidenheimer haben den Wind der Meinungen aus verschiedenen Richtung um die Ohren bekommen. Bei Tabellenführer SV Darmstadt 98 war der Aufstieg in die Bundesliga eigentlich in Beton gegossen, nach zwei Pleiten waren sie gefühlt weg vom Fenster, um nun wieder mit Lob überschüttet zu werden. Gleiches gilt für den Hamburger SV, dem die wiederkehrende Frühjahres-Müdigkeit im Punktesammeln angedichtet wurde. Zu Unrecht, wie der Tabellenzweite am vergangenen Wochenende beim 6:1-Heimsieg gegen Hannover 96 zeigte. Trio wird zum Quartett Von diesen unruhigen Bedingungen lässt sich FCH-Trainer Frank Schmidt aber nicht verrückt machen. „Es gibt noch keine Entscheidung. Die hohe See bleibt bis zum Ende der Saison. Jede Woche eine Wasserstandmeldung zu geben, ob es wahrscheinlich, realistisch ist oder nicht, das ist uninteressant“, sagt der 49-Jährige, der seine Mannschaft noch mitten im Aufstiegsrennen verortet. „Und das soll noch lange so bleiben, damit wir bis zum Schluss noch alle Chancen haben.“ Und die haben die Heidenheimer auch. Zwar liegt der SV Darmstadt 98 (58 Punkte) bereits sieben Punkte vor der Schmidt- Elf (51), der Hamburger SV (53) bleibt aber in unmittelbarer Reichweite. Auf die Frage, ob der FC St. Pauli (47) nach seiner zehn Siege langen Serie das Führungstrio zu einem Quartett an der Spitze erweitert hat, hat Schmidt eine kurze Antwort. „Gut möglich“, sagt er. Gegen die gleichen Teams Das Restprogramm der drei Teams an der Spitze ziemlich ähnlich. Vier Auswärtsspiele und drei Heimspiele stehen für die Kontrahenten noch bevor. Und wer in den sieben verbleibenden Partien nun die leichteren Gegner, lässt sich nicht eindeutig festlegen. Denn: Der FCH und der HSV treten fast gegen die gleichen Mannschaften an. So geht es für beide Teams noch gegen den 1. FC Magdeburg, den SC Paderborn, Jahn Regensburg, die SpVgg Greuther Fürth und den SV Sandhausen. Das Heidenheimer Restprogramm überschneidet sich im Vergleich zum Tabellenführer aus Darmstadt bei vier Gegnern (Kiel, Hannover, Magdeburg, Fürth). Wie wertvoll die 51 Punkte der Heidenheimer sind, zeigt aber nicht der Blick nach vorne, sondern der auf die bisherigen Partien. Insgesamt hat der FCH in Das Restprogramm der Aufstiegskandidaten 1. SV Darmstadt 98 (43:22 Tore, 58 Punkte) Fort. Düsseldorf (A), Karlsruher SC (H), Holstein Kiel (A), FC St. Pauli (H), Hannover 96 (A), 1. FC Magdeburg (H), Greuther Fürth (A); 2. Hamburger SV (54:33 Tore, 53 Punkte) 1. FC Kaiserslautern (A), FC St. Pauli (H), 1. FC Magdeburg (A), SC Paderborn (H), Regensburg (A), Greuther Fürth (H), SV Sandhausen (A); 3. 1. FC Heidenheim (53:31 Tore, 51 Punkte) Hannover 96 (A), Holst. Kiel (H), Greuther Fürth (A), 1. FC Magdeburg (H), SC Paderborn (A), SV Sandhausen (H), Regensburg (A); der Rückrunde schon nahezu allen Topmannschaften die Stirn geboten. Von den verbleibenden Gegner liegen nur der SC Paderborn als Fünfter und Holstein Kiel als Neunter in der oberen Tabellenhälfte. Der HSV und die Darmstädter bekommen es dagegen noch jeweils mit dem FC St. Pauli tun. Wir sind nicht auf die anderen Mannschaften angewiesen. Wenn wir jetzt weiter punkten, wird sich unsere Situation nicht verschlechtern. FCH-Trainer Frank Schmidt über die Tabellenkonstellation Deshalb kann Frank Schmidt der aktuelle Tabellensituation sehr viel positives abgewinnen. „Wir sind Dritter und haben vier Punkte Vorsprung. Wir haben die volle Überzeugung und das Selbstbewusstsein, dass wir mit der Situation gut umgehen können, auch mal zu Hause zu verlieren“, sagt der FCH-Coach, der aber auch gesteht, dass er die Ergebnissen der Konkurrenz nicht ganz ausblendet. Frank Schmidt rechnet vor „Aber das ist der Punkt. Wir müssen es schaffen, uns von außen, der nächsten Aufgabe und was auf den anderen Plätzen passiert, nicht beeinflussen zu lassen“, sagt er. Und deshalb will er sich auch nicht auf irgendwelche Rechenspiele einlassen – tut es dann aber doch und stellt eine simple Rechnung auf. „Wir sind nicht auf die anderen Mannschaften angewiesen. Wenn wir jetzt weiter punkten, wird sich unsere Situation nicht verschlechtern“, sagt der 49-Jährige, „Und dann wir haben alle Chancen, auch in den letzten Spielen unter der den ersten Drei zu stehen.“ 4. FC St. Pauli (41:28 Tore, 47 Punkte), Eintr. Braunschweig (H), Hamburger SV (A), Arm. Bielefeld (H), SV Darmstadt 98 (A), Fort. Düsseldorf (H), Holst. Kiel (A), Karlsruher SC (H); Bejubelt der 1. FC Heidenheim nach 34. Spieltagen den Aufstieg . . . Fotos: Eibner/ Walther/Buerke/von Fehrn/Schüller . . . oder doch der SV Darmstadt 98? Der Hamburger SV ist noch im Rennen . . . . . . und auch der FC St. Pauli mischt noch mit. Proteste in der Voith-Arena Fans Auch in Heidenheim wurde die Deutsche Fußball-Liga kritisiert. Transparente im Heidenheimer Stadion: „Nein zum Investoreneinstieg bei der DFL!“ Foto: ed Beim Heimspiel des 1. FC Heidenheim gegen den FC St. Pauli wurde zu Beginn der 2. Halbzeitauf der Osttribüne der Voith-Arena ein zweiteiliges Transparent hochgehalten mit der Botschaft: „Nein zum Investoreneinstieg bei der DFL!“ Zugleich wurde der Anti-DFL-Gesang angestimmt. Und zwar auch von Anhängern des FC St. Pauli. Solche Spruchbänder gab es am vergangen Spieltag in vielen Stadien zu sehen, zum Beispiel auch in der Bundesliga auf der Südtribüne in Dortmund. Damit protestieren organisierte Fanszenen gegen den möglichen Teilverkauf von Medienrechten an Finanzinvestoren durch die Deutsche Fußball-Liga (DFL). Auch die Fanatico Boys, die wohl einflussreichste Gruppe der organisierten Fanszene rund um den FCH, machen auf die Pläne der DFL aufmerksam. Auf ihrer Homepage steht: „Mit dem Plan, die Liga durch den Einstieg eines Investors attraktiver und zukunftsfähiger zu gestalten, befindet sich die DFL erneut auf dem Irrweg der Kommerzialisierung. Anstatt endlich wirklich tiefgreifende Reformen anzugehen, die den sportlichen Wettbewerb stärken und schützen, wird die Zukunft des Fußballs für kurzfristige Einnahmen verkauft.“ Und weiter wird deutliche Kritik geübt: „Wieder einmal wird dabei deutlich, dass einige wenige Funktionäre im Hinterzimmer Entscheidungen treffen und Weichen stellen, die über Jahrzehnte hinaus uns alle als Fußballfans betreffen. Ohne die engagierte Arbeit der Fanszenen und einiger Journalisten hätte dieser Vorgang gänzlich ohne öffentliche Diskussion stattgefunden. Auch jetzt noch wird durch eine intransparente Informationspolitik seitens der DFL versucht, die Entscheidungshoheit bei einem kleinen Kreis von Personen zu belassen.“ Forderungen der Fanszenen • „Transparenter Umgang mit den Medienrechten und der Media- Co KGaA“ • „Offenlegung der Investoren und der Bedingungen der Zusammenarbeit“ • „Bestätigung sämtlicher Entscheidungen durch alle Stammvereine der 36 Mitgliedsvereine“ Auslöser der Proteste ist der Vorstoß der DFL, künftig Anteile an Medienrechten an einen Investor abzutreten und dadurch deutliche Mehreinnahmen zu generieren. Edgar Deibert

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