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Heidenheimer Zeitung vom 13.04.2023

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10 HEIDENHEIM

10 HEIDENHEIM Donnerstag, 13. April 2023 Kleinholz nach 100 Jahren Rückblick Um Platz für das neue Heidenheimer Rathaus zu machen, wird im März 1963 in der Stadtmitte eine prächtige Linde gefällt. Das HZ-Archiv verrät, was damals noch für Aufsehen sorgt. Von Michael Brendel 60 Zentimeter stark ist die Eisdecke, die Anfang März 1963 den Mittellandkanal bedeckt. Ein ähnliches Bild bietet sich in vielen weiteren Gebieten Deutschlands, auch wenn in den Alpen starker Föhn Lawine um Lawine talwärts rutschen lässt und sich in den Mittelgebirgen die Schneeschmelze ankündigt. In Crailsheim, Backnang und Schwäbisch Hall ist die Bevölkerung aufgerufen, den Wasserverbrauch so weit als möglich einzuschränken. Grund: Der gefrorene Boden verhindert, dass sich die Speicher füllen, sodass der größte Behälter nur wenige Zentimeter hoch gefüllt ist. Normal wären fünf Meter. Militär stellt sich Eis entgegen Weiter südlich, in Schaffhausen, rüsten sich die Behörden für den Fall, dass die bislang noch den Bodensee bedeckenden Eismassen die Rheinbrücken bedrohen sollten. Polizei, Grenzwacht, Straßenwärter und das Schweizer Militär sind in Alarmbereitschaft. Ausgestattet mit Booten, Schwimmwesten, Zündvorrichtungen und Sprengstoffen sollen sie sich der Natur nötigenfalls mit Gewalt entgegenstemmen. Schlussendlich scheint freilich bajuwarische Geselligkeit für Entspannung zu sorgen: Sobald in München die Starkbierzeit beginnt und der Gerstensaft fließt, normalisiert sich auch auf den Flüssen nach und nach die Lage. Das gilt freilich nicht für die Finanzen der Stadt Heidenheim. Eine erste Schätzung ergibt, dass der vergleichsweise lange und harte Winter diesmal mit rund 200.000 Mark zu Buche schlagen wird. Im Haushalt ist allerdings lediglich ein Viertel davon vorgesehen. Turnhallen wieder beheizt Mitte März werden die Turnhallen im Stadtgebiet wieder beheizt. Einige Wochen lang haben die Vereine und Schulen darauf verzichten müssen, weil es Probleme bei der Lieferung des benötigten Heizöls gab. Das Eis scheint also endlich gebrochen, nicht jedoch der Durchhaltewille jener Soldaten, die auf der Ostalb die letzten Nächte der Kältewelle bei 15 Grad minus im Zelt ausharren müssen. Wegen seines bekanntermaßen rauen Klimas und der winterlichen Schneelage hat die 1. Gebirgsdivision Garmisch-Partenkirchen ausgerechnet diesen Landstrich als Schauplatz einer Fernmeldeübung gewählt. In Burgberg und Niederstotzingen, in Ochsenberg und Zang, auch auf dem Härtsfeld und im Aalener Raum unterziehen sich Panzersoldaten, Pioniere und Gebirgsjäger einer „gewissen Härteübung“, wie sich ein Major zitieren lässt. Im Park des ehemaligen Karolinenstifts in der Heidenheimer Innenstadt wird 1963 damit begonnen, Platz für das neue Rathaus zu schaffen. Foto: Archiv Etwa 400 Fahrzeuge sind Teil des Manövers, und bei Eglingen sorgen vor allem Hubschrauber des Typs Alouette für Aufsehen. Mit den Militärs zieht sich nach und nach auch der Winter zurück und hinterlässt dabei teils unschöne Spuren. So werden etliche Straßen vorübergehend für Fahrzeuge mit einem Gewicht von mehr als dreieinhalb Tonnen gesperrt, weil nach dem Frost das Tauwetter zu Belagsschäden führt. Betroffen ist zum Beispiel die Landstraße zwischen Heidenheim, Nattheim und Dischingen. Zuvor unter einer dichten Schneedecke verborgener Unrat erblickt an vielen Stellen das Licht des nahenden Frühlings. Möglicherweise offenbart sich hier die Erklärung für eine überraschende Statistik: Mitte Januar 1963 liegt die Zahl der zu leerenden Mülleimer im Heidenheimer Stadtgebiet bei 11.610. Exakt ein Jahr zuvor waren es noch 15.411. Wilder Müll unterm Schnee Vielleicht, so mutmaßt der Berichterstatter der Heidenheimer Zeitung, hat die Einführung des Banderolensystems dazu geführt, dass jetzt vermehrt an Straßenrändern und in Wäldern landet, was eigentlich in die Tonne gehört. Und noch etwas fällt unschön ins Auge: Auf der Suche nach Nahrung sind Wildtiere auf dem Gelände der Gerstetter Bauschule fündig geworden und haben dort großen Schaden angerichtet. Der Hunger der Feldhasen müsse enorm gewesen sein, mutmaßt ein Betrachter der Szenerie: „Selbst zehn- bis zwölfjährige Bäume, die schon schöne Erträge lieferten, wurden bis zu 80 Zentimeter hoch angefressen, so dass auch sie im Frühjahr entfernt werden müssen.“ In Heidenheim schafft derweil der Mensch Fakten. Obwohl sich im Stadtgarten eine mehr als 100 Jahre alte Linde mit all ihren Kräften wehrt, geht sie nach fast einer Stunde vor Axt und Motorsäge in die Knie. Dass der 25 Meter hohe Baum im Inneren hohl und verfault ist, zeigt sich erst jetzt. Weichen muss er aber nicht nur aus Sicherheitsgründen. Vielmehr befindet sich sein Standort im Park des einst vom Arzt Christian Meebold errichteten und später zum Karolinenstift umgewidmeten neuen Stadthauses. Und inmitten dessen ausladender Grünanlage soll das neue Heidenheimer Rathaus gebaut werden. Interessantes tut sich aus lokaler Warte auch in personeller Hinsicht. So wird der Heidenheimer Eugen Loderer – späterer Ehrenbürger seiner Heimatstadt – zum Landesbezirksvorsitzenden des Deutschen Gewerkschaftsbundes gewählt. Außerdem beruft das Auswärtige Amt Erwin Roth, ehemals Redakteur bei der Heidenheimer Zeitung, zum Pressereferenten der Deutschen Botschaft in der jordanischen Hauptstadt Amman. Er tritt dort die Nachfolge von Hans Klein an. Bemerkenswert: Auch dieser stand zuvor in Diensten der HZ. Beachtliche Karrieren, von denen bei der Entlassfeier der Mergelstetter Silcherschule vielleicht so mancher träumen mag. Neben der musikalischen Leistung der beiden Chöre ist anderntags in der HZ nachzulesen, sind „besonders die nette und wirkungsvolle Kostümierung und die gelungene Szenerie lobend zu erwähnen“. Abiturienten verbrennen Hefte Weniger festlich verabschieden sich die Abiturienten des Hellenstein-Gymnasiums von ihrer Penne: Sie lassen ihre Hefte in Flammen aufgehen. Heiß her geht es auch in der Herbrechtinger Volksschule. Dort zerbirst bei einem Verbrennungsversuch ein gläsernes Prüfrohr. Schüler und Lehrer kommen glücklicherweise mit leichten Schnittwunden an den Händen und im Gesicht davon. Der ermittelnde Polizeibeamte gibt sich beschwichtigend und spricht von einer harmlosen Explosion. Sie habe noch nicht einmal die Fensterscheiben des Physiksaals aus dem Rahmen gedrückt. Warum ausgerechnet 60 Jahre zurück? Im Dezember 2008 war der Lokschuppen Schauplatz eines Festabends, bei dem eine seit 60 Jahren bestehende freie und unabhängige Presse in Heidenheim im Mittelpunkt stand. Damals mischten sich Aus- und Rückblicke. Unter anderem wurde die Idee geboren, regelmäßig in Erinnerung zu rufen, worüber die HZ jeweils 60 Jahre zuvor berichtet hatte. Die Serie startete mit der Rückschau auf 1949. Mittlerweile gilt das Augenmerk dem Jahr 1963. Spieletag in der Aquarena Zum Abschluss der Osterferien möchte die Stadtwerke Heidenheim AG am Sonntag, 16. April, für einen abwechslungsreichen Nachmittag sorgen und lädt daher zum Indoor-Fun-Event ins Freizeitbad Aquarena ein. Mit dem Team von „H2O fun-events“ heißt es ab 14 Uhr: Start frei zu Action und Spaß für die ganze Familie. Angeboten werden Mitmach-Programme und Spiele im Wasser und am Beckenrand, Animationen, riesige Wasserspielgeräte und Aqua-Tracks zum Toben. Große und kleine Wasserratten können hier ihre Geschicklichkeit und ihr Gleichgewicht unter Beweis stellen. Aber auch die Koordination wird auf die Probe gestellt. Musikalisch wird der Wasserspaß am Nachmittag von aktuellen Charts begleitet. Parallel verwöhnt das Aquarena-Team im großen Variobecken die Saunagäste stündlich mit Aufgusszeremonien und Erfrischungen. Die Aquarena bleibt am 16. April bis 18 Uhr für seine Gäste geöffnet. Es gelten die regulären Eintrittspreise. Stadtwerke In Kürze Schlachtfest am Sonntag Großkuchen. Der Musikverein Großkuchen veranstaltet am Sonntag, 16. April, sein traditionelles Schlachtfest in der Turnund Festhalle mit vielen Leckereien. Ab 11.30 Uhr erwartet die Besucher eine reichhaltige Speisekarte. Es gibt auch eine vegetarische Variante. Kaffee und ein auswahlreiches Kuchenbuffet gibt es am Nachmittag. Für die musikalische Unterhaltung sorgt der Musikverein Wittislingen. Bei jedem Wetter unterwegs Das Haus der Familie bietet eine Wind- und Wetter-Spielgruppe für Kinder ab zwölf Monaten mit Begleitperson an. Hier werden verschiedene Spielplätze, Wiesen und Wälder in Heidenheim und Umgebung erkundet. In wetterfester Kleidung können die Kinder draußen erste Sozialkontakte knüpfen, Spiele und Bewegungsangebote runden die Treffen ab. Bei besonders schlechtem Wetter gibt es eine Indoor-Alternative. Die zehn Treffen starten am Mittwoch, 19. April, und finden von 10 bis 11.30 Uhr statt. Anmeldung unter Tel. 07321.93660 oder www.familienbildung-hdh.de. Flugplatz kennenlernen Das Haus der Famillie bietet am Mittwoch, 19. April, von 14 bis 15.30 Uhr die Möglichkeit, hinter die Kulissen des Flugplatzes in Elchingen zu schauen. Wie fliegt ein Flugzeug? Wie wird man Pilot? Auch der Funkverkehr ist zu hören. Kinder unter zwölf Jahren können nur mit einem Erwachsenen teilnehmen. Anmeldung unter www.familienbildung-hdh.de oder Tel. 07321.93660. Roman Julia Schoch: Das Liebespaar des Jahrhunderts (Folge 3) Wir waren insgesamt siebenmal in der Notaufnahme, viermal wegen eines unserer Kinder und dreimal wegen uns selbst. Sechsmal wurden wir bestohlen. Wir haben sechs verschiedene Autos gehabt. Keins davon haben wir neu gekauft. Wir haben insgesamt neuneinhalb Tage auf Ämtern verwartet. Wir haben 912 Partien Halma gespielt. Wir haben 8667 Schulbrote geschmiert und 41 Geburtstagstorten gekauft. In diesen Jahren haben wir 173 500 Fotos gemacht. Wir hatten insgesamt 76 Infektionen. (Die meisten davon machte ich durch.) Wir hatten vier Operationen, davon eine schwere. Wir haben 1405-mal ein Bad genommen. 281-mal waren wir beim Frisör. Wir haben beide ein Kopfkissen zerfetzt (jeweils an einem anderen Tag und aus verschiedenen Gründen). Achtmal schafften wir uns einen neuen Laptop an. Wir waren auf Beerdigungen und auf Hochzeiten. Aber die habe ich nicht gezählt. Ich bin mir nicht sicher, ob Jahreszahlen unserer Geschichte etwas Wesentliches hinzufügen würden. Ob unsere Geschichte davon abhängt. Sollte man die Liebe nicht besser beschreiben, ohne sie einer bestimmten Zeit zuzuordnen? Oder braucht es ein Anfangsjahr? Würde es also etwas ändern, wenn ich sagte: Wir lernten uns 1991, 1994 oder im Jahr 2000 kennen? Solche Angaben würden mir das Gefühl vermitteln, wir wären nur das Produkt einer bestimmten Epoche, die Folge gewisser historischer Umstände. Als hätte alles so kommen müssen, wie es gekommen ist. Es käme mir vor, als wäre ich eine Gefangene der Zeit. Andererseits ist alles so gekommen, wie es gekommen ist. Es gibt keine Variante unserer Geschichte. Fest steht: Wir waren jung. Es hatte gerade eine Revolution gegeben. Die Berliner Mauer, ja sämtliche Grenzen waren ein paar Jahre zuvor gefallen. Es herrschte Freiheit, wie es damals hieß, die Welt stand uns offen. (Auch das sagte man so.) Trotzdem schien es, als wollten alle meine Freunde, mich eingeschlossen, sterben. Mit großer Geste zugrunde gehen – oder wenigstens das Land verlassen. So stellten wir uns das vor. (Für die meisten Menschen in unserem Alter war es üblich, das neue, große, wiedervereinte Deutschland abzulehnen.) Aber wahrscheinlich hatte es gar nichts mit Politik zu tun. Wir waren uns sicher, die Existenz ist ein düsterer Ort. Sie verlangte nach stummer, poetischer Revolte. Und kein Geschichtsereignis, nicht einmal ein hoffnungsfrohes, würde daran je etwas ändern. Jeder an eine Packung roter Gauloises geklammert, saßen wir in der Cafeteria der Universität, tranken Kaffee und zitierten mit melancholischer Miene Gedichte von Georg Trakl. Eins hieß „De profundis“. Es begann so: Es ist ein Stoppelfeld, in das ein schwarzer Regen fällt. Es ist ein brauner Baum, der einsam dasteht. Du hast unserer Komödie voller Ungeduld zugesehen. Ich halte nichts vom Unglücklichsein, hast du schulterzuckend gesagt. Es ist Energieverschwendung. Von da an achtete ich auf dein Kommen und Wegbleiben. Die Gründe fürs Sterbenwollen gingen mir alle aus. Ich fand dich stattlich. Ein Wort, das zu der Zeit kein Mensch gebrauchte und das wie aus einem fernen Jahrhundert zu mir angeflogen kam. Als hätte es nur darauf gewartet, endlich wieder einmal benutzt zu werden. Damit ich es für den einzig Richtigen benutzte: dich. Im Gegensatz zu den meisten Studenten, die Jeans mit Löchern und Trainingsjacken trugen, hast du dich wie ein Dandy gekleidet. Sogar die Dozenten hast du mit deiner Eleganz beschämt. Der Schnitt deiner Anzüge und Hemden war aber nicht modisch, sie schienen eher aus einem Film zu stammen, einem Film mit Cary Grant oder James Stewart. An anderen Tagen bist du herumgelaufen wie ein Bibliothekar: Hornbrille, Schlaghosen, dazu senffarbene Plateauschuhe, die dich noch größer machten, als du ohnehin schon warst. Fortsetzung folgt © dtv Verlagsgesellschaft

11 HEIDENHEIM Donnerstag, 13. April 2023 Ein Sopran für die Geschichtsbücher Kultur Angela Rudolf sang als erste Heidenheimerin eine Hauptpartie bei den Opernfestspielen ihrer Heimatstadt. Nun kommt die Sopranistin für einen entspannten Konzertabend mal wieder nach Hause. Von Manfred F. Kubiak Zwanzig Jahre ist es her, da ging Angela Rudolf in die Geschichte der Heidenheimer Opernfestspiele ein. Als erste Heidenheimerin, die eine Hauptpartie bei diesem Festival sang. Es war die der Gilda in Giuseppe Verdis „Rigoletto“. Gleich in drei Sommern hintereinander stand die Sopranistin 2002, 2003 und 2004 als Tochter des buckligen Hofnarren auf der Bühne im Rittersaal. Ohne eine einzige Vorstellung zu verpassen. Und vor zehn Jahren wiederholte Angela Rudolf gewissermaßen das Kunststück, indem sie als erste Heidenheimerin hier bei der Winteroper sang. Das war in Mozarts „Cosí fan tutte“. Und Angela Rudolf war Despina. Angela Rudolf 2023: Am 21. April wird sie auf dem Talhof in Heidenheim zu erleben sein. Foto: Bernd Christofori Heidenheim 2002: Angela Rudolf als Gilda im „Rigoletto“ der Opernfestspiele (mit dem Tenor Emilio Ruggiero, der den Herzog sang). Foto: Archiv/Helga Wintergerst Der Hit-Texter Nun kommt sie mal wieder nach Heidenheim. Nicht nur, um, wie sie das öfter tut, ihre Mutter hier zu besuchen, sondern tatsächlich auch, um zu singen. Am Freitag, 21. April, könnte dabei auf dem Talhof in Heidenheim die Überschrift auch „Das gibt’s nur einmal, das kommt nie wieder“ lauten. Denn auf dem Programm des Abends stehen Chansons, Schlager und Operettenarien mit Texten von Robert Gilbert, der hinter den Worten von Evergreens wie „Das ist die Liebe der Matrosen“, „Im Salzkammergut, da kamma gut lustig sein“ oder „Ein Freund, ein guter Freund“ ebenso steckt, wie er etwa „Was kann der Sigismund dafür, dass er so schön ist“ auch komponiert hat. Zusammen mit Angela Rudolf wird die Mezzosopranistin Christina Polte anreisen. Beide singen nicht nur, sondern begleiten die jeweils andere auch am Klavier. Und beide werden sie auch die Geschichten hinter den Texten des 1899 in Berlin geborenen Juden Robert Gilbert erzählen, der nicht nur ein sehr geistreicher Künstler war und unter anderem mit Hanns Eisler und Erich Kästner zusammenarbeitete, sondern auch ein abenteuerliches Leben führte. Nicht ausgespart werden soll beim Konzert auf dem Talhof die sozialkritische Seite des Texters Gilbert. „Aber vorwiegend wird’s heiter“, verspricht Angela Rudolf. Vorwiegend heiter Die Sängerin lebt inzwischen im Fränkischen. Und ihr Berufsschwerpunkt liegt mittlerweile mehr auf der Gesangspädagogik. Konzertant spielt die Oper ab und zu schon noch eine Rolle. „Die Opernbühne aber habe ich eher losgelassen, alles andere wäre etwas schwer mit dem Familienleben zu vereinbaren gewesen“, sagt Angela Rudolf, die Engagements unter anderem als Titelheldin in Jacques Offenbachs „Die schöne Helena“ an die Staatsoperette Dresden und in Gaetano Donizettis „Lucia di Lammermoor“ ans Theater Hildesheim oder als Konstanze in Mozarts „Die Entführung aus dem Serail“ zu den Schlossfestspielen nach Zwingenberg führten. „Mein Mann muss beruflich schon viel reisen.“ Tochter Rosina ist inzwischen siebzehn. „Sie singt auch“, erzählt die Mutter. Und wer den Vornamen als Hommage an die Oper à la Rossini oder Mozart lesen will, liegt nicht einmal komplett falsch, selbst wenn es in der Familie Im Gespräch mit den Bürgern Bündnis 90/Die Grünen Der neue Vorstand des Heidenheimer Stadtverbands informiert Mitte Mai über die Kommunalwahl 2024. Bei der Jahreshauptversammlung des Stadtverbands Heidenheim von Bündnis 90/Die Grünen berichtete der Landtagsabgeordnete Martin Grath von aktuellen Themen aus dem Land und beantwortete Fragen aus dem Publikum. Außerdem gab Anamari Filipovic als Fraktionsvorsitzende der Grünen in Heidenheim Einblick in die Arbeit des Gemeinderats und anstehende Themen. Anne-Kathrin Kapp-Kleineidam wurde als neue Sprecherin gewählt und tritt damit die Nachfolge von Christine Fischer an, die dem Vorstand aber als Beisitzerin erhalten bleibt. Kevin Conrad wurde als Sprecher wiedergewählt. Ebenso wurde Michael Montjoie im Amt des Kassierers bestätigt. Als Beisitzer und Beiseterinnen wurden gewählt: Marco Combosch, Anamari Filipovic, Christine Fischer, Andrea Kerbler und Clara Resch. Der neue Vorstand hofft im Rahmen von Veranstaltungen weiter mit der Bürgerschaft ins Gespräch zu kommen. Auch die Kommunalwahl 2024 ist im Blick. Hierzu veranstaltet der Stadtverband am Freitag, 12. Mai, um 18 Uhr in der Kulturbühne „Halbe Treppe“ eine Informationsveranstaltung. Grünen-Stadtverband auch eine Vorfahrin desselben Namens gibt. Singen als Medizin Als Gesangslehrerin ist Angela Rudolf an den Musikschulen in Roth und Weißenburg aktiv, auf der selbständigen Seite der Berufsmedaille trifft man die ausgebildete Stimmpädagogin an, die sich in therapeutischer Weise um Stimmprobleme kümmert. Ihre Klienten sind oft ambitionierte Chorsänger, die zum Beispiel beim Singen zu schnell heiser werden, aber es geht auch um den Ausbau oder die Kräftigung von Stimmvolumina. Angela Rudolf hat auch schon mit Gesangsstudenten der Musikhochschule in Nürnberg gearbeitet. „Und es liegt mir besonders am Herzen, mit der stimmpädagogischen Arbeit all jene zum Singen zu motivieren, die an Blockaden leiden. Denn Singen ist eine sehr gute Medizin für Körper und Seele.“ Als Musikerin ist Angela Rudolf mit ausgesuchten Programmen und Partnern viel auf Kleinkunstbühnen insbesondere im fränkischen Raum unterwegs. Zum Beispiel mit der Harfenistin Elena Faynberg – „wir musizieren da von Schubert bis Irish Folk“ – oder eben gemeinsam mit Christina Polte. „Das ist ein wirklich schönes Programm, in dem ich vor allem auch meine humorvolle Seite ausleben kann.“ Und das wiederum kann man nun demnächst in Heidenheim erleben. Chansons, Schlager, Operettenmelodien Ihren Abend mit Chansons, Schlagern und Operettenmelodien auf Texte von Robert Gilbert servieren Angela Rudolf und Christina Polte am Freitag, 21. April, ab 19.30 Uhr auf dem Talhof in Heidenheim. Der Eintritt ist frei. Bei der Hauptversammlung des Heidenheimer Grünen-Stadtverbands wurde ein neuer Vorstand gewählt. Foto: Bündnis 90/Die Grünen Seit zehn Jahren faire Pausensnacks Fairtrade-Schule Das Hellenstein-Gymnasium erhielt die Auszeichnung als erste Schule in Baden-Württemberg. Vor zehn Jahren wurde das Hellenstein-Gymnasium als erste Schule in Baden-Württemberg mit dem Titel Fairtrade-Schule ausgezeichnet. Diese Erfolgsgeschichte feierte das HG mit einem Aktionstag. Entstanden ist die Idee aus einem Projekt mit indischen Gastschülern und wurde unterstützt durch die Aktivitäten des Weltladens und des Lenkungskreises der Fairtrade-Stadt Heidenheim. Der damalige Kultusminister Andreas Stoch hat die Kampagne des Vereins Fairtrade Deutschland im März 2013 für das Land zugelassen und in einer denkwürdigen Feier am HG eröffnet. Im Fernsehen und im Schulbuch Es folgten aufregende Zeiten mit Besuchen von Messen, der Leitung von Workshops, Medienauftritten zum Beispiel bei KIKA und sogar einer doppelseitigen Darstellung der HG-Projekte in einem Schulbuch für Geographie. Ein weiterer Höhepunkt war 2014 der Schulpreis und ein Sonderpreis beim entwicklungspolitischen Schulwettbewerb des Bundespräsidenten, der durch Joachim Gauck im Schloss Bellevue überreicht wurde. Am Aktionstag gab es in der Mensa ein faires Frühstück. Die Schüler Leonie Schönherr, Maja Schmid und Noah Genzmer stellten mehreren Klassen ihre Analyse des Weltladens vor und diskutierten über die Zukunft des fairen Handels. Eine große Überraschung war der fünfminütige Videogruß von Kultusministerin Theresa Schopper. Sie dankt dem HG im Namen der Landesregierung „für dieses wirklich außergewöhnliche Engagement“ und sprach damit Schülern, Eltern und Lehrern ihre Anerkennung aus. Sie lobte die Vielfalt der Herangehensweisen an die zentralen Themen unserer Zeit unter dem Motto „Frieden, Ausgleich und Gerechtigkeit“. Lesungen und Workshops Im Anschluss daran folgten Lesungen der Kinderbuchautorinnen Iris Lemanczyk und Uta Reichardt. Im Zuge der internationalen Wochen gegen Rassismus veranstaltete die SMV Workshops und eine Ausstellung rund um die Themen Diskriminierung und Rassismus in unserer Gesellschaft. Am Aktionstag wurde auch die europäische Freundschaft, insbesondere das 60-jährige Bestehen des Élysée-Vertrags, in den Blick genommen. Mehrere Klassen beteiligten sich dazu an einem Posterwettbewerb. Deutschlandweit gibt es über 850 Fairtrade-Schulen, an denen faire Pausensnacks angeboten werden, der faire Handel im Unterricht behandelt wird und ein Schulteam regelmäßig Veranstaltungen organisiert, um den fairen Handel bekannter zu machen. HG Antikes in Schnaitheim In der Galerie der Orts- und Heimatfreunde Schnaitheim werden Porzellan, Gläser, Zinn- und andere Krüge, antiquarische Bücher, darunter eine Endter-Bibel von 1706, Malereien hiesiger Künstler (unter anderem von Sauter und Neubrand), Spielzeug, Stofftiere, Spitzen und Deckchen aus der Mottenkiste angeboten. Die Galerie, die sich Am Jagdschlößle 10 befindet, hat dazu am Samstag und Sonntag, 15. und 16. April, jeweils von 10 bis 16 Uhr geöffnet. Alle Gegenstände kommen aus privaten Haushalten. Teile des Erlöses gehen an den Verein. Geparkt werden kann bei der Schule, am Sportplatz oder Bahnhof. Am Wochenenden können in der Galerie der Orts- und Heimatfreunde Schnaitheim antike Stücke erworben werden. Foto: Martin Kreder Mit Online-Crashkursen Lernlücken schließen Durch Schulschließungen und Distanzunterricht während der Pandemie sind bei vielen Schülerinnen und Schülern große Lernlücken entstanden. Die durch den Lehrkräftemangel bedingten aktuellen Unterrichtsausfälle verschärfen die Situation zusätzlich. Eine erste Hilfe zur Aufarbeitung von Lernlücken bietet der Studienkreis Heidenheim und Giengen jetzt mit seinen kostenlosen Online-Crashkursen für die drei Haptfächer Mathematik, Deutsch und Englisch. Buchbar sind die Kurse, die noch bis Ende Mai laufen, unter studienkreis.de/crashkurse-online. Die 90-minütigen Webinare wenden sich an Schüler der Jahrgänge 5 bis 13 und starten montags bis freitags jeweils um 15 und um 17 Uhr. Thomas Momotow vom Studienkreis erklärt: „Ob Grundrechenarten und Exponentialfunktionen in Mathe, Wortarten und Sachtextanalyse in Deutsch oder Tenses und If-Clauses in Englisch: Die Kinder und Jugendlichen können Lücken in diesen drei Fächern in unseren Kursen gezielt schließen.“ Sie haben die Auswahl unter rund 60 Themen und können so viele Kurse buchen, wie sie wollen. So haben sie die Möglichkeit, sich ihr eigenes Lernprogramm zusammenzustellen. Da die Kurse online stattfinden, können die Kinder und Jugendlichen von überall her dabei sein, so Momotow. Kontakt zum Studienkreis Heidenheim bei Elke Simon unter Tel. 07321/23343 oder per Mail an heidenheim@studienkreis.de; Homepage: https://www.studienkreis.de/nachhilfe-heidenheim/ Kontakt zum Studienkreis Giengen bei Derya Celepci unter Tel. 07322/932128 oder per Mail an giengen@studienkreis.de; Homepage: https://www.studienkreis. de/nachhilfe-giengen-brenz/ Studienkreis

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