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Heidenheimer Zeitung Samstag 27-04-2019

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23 REGIONALSPORT

23 REGIONALSPORT Samstag, 27. April 2019 Mit breiter Brust ins Derby Kreisliga B5 Tabellenführer Eintracht Staufen geht selbstbewusst in die Partie gegen den Drittplatzierten SV Altenberg. Es bleibt spannend an der Spitze der Kreisliga B5. Zwar führt Eintracht Staufen mit 39 Punkten nach wie vor die Tabelle an, doch der SV Bissingen sitzt ihr dicht auf den Fersen. Ein Punkt trennt sie voneinander. Zudem musste die Eintracht bei den Bissingern vor zwei Wochen die erste Niederlage der Saison einstecken. Am Sonntag folgt das nächste Spitzenspiel – diesmal ist Staufen beim Nachbarn, dem SV Altenberg, zu Gast (15 Uhr). Altenberg, derzeit auf dem dritten Platz, liegt mit 36 Punkten ebenfalls gut im Rennen. Dennoch ist sich Trainer Hans Mack der schwierigen Aufgabe bewusst. In den vergangenen Spielen trennte sich Altenberg durchgängig mit null Punkten von der Eintracht. Diese Serie möchte der Verein nun durchbrechen: „Jetzt sind wir mal dran“, sagt Mack, der sich dennoch bewusst ist, dass es ein schwieriges Spiel wird. Für ein solches Derby brauche es unheimlich viel Selbstvertrauen. Dies wolle er seinen jungen Spielern mitgeben. Starke Heimmannschaft Auf ihrer Seite haben sie dabei den Heimvorteil. Noch kein Spiel haben die Altenberger diese Saison auf dem eigenen Platz verloren. „Wir sind zu Hause eine Macht. Die Zuschauer sind unser zwölfter Mann“, so der Coach, der am Sonntag mit 400 bis 500 Menschen rechnet. Man habe eine sehr gute Vorrunde gespielt, an diese Leistung wolle man am Sonntag wieder anknüpfen. Die Chancen, die Tabellenführung zu übernehmen, sieht Trainer Mack durchaus gegeben: „Wenn wir zu Hause gewinnen, können wir das schaffen.“ Denn dann würden beide Vereine punktgleich an der Spitze liegen. Dass Altenberg gewinnen muss, weiß auch Eintracht-Trainer Michael Mittelstädt: „Der Druck liegt eher auf Altenberg.“ Nichtsdestotrotz gehe sein Team mit der größtmöglichen Motivation ins anstehende Spiel. Bei Derbys handle es sich um besondere Spiele, so Mittelstädt: Die Spieler beider Mannschaften kennen sich untereinander, haben in der Jugend gemeinsam bei der JFG Bachtal gespielt und verbringen ihre Freizeit zusammen. „Die Jungs sind heiß auf´s Derby.“ Das spüre Mittelstädt auch im Training. Die Niederlage in Bissingen habe sein Team nicht aus der Bahn geworfen. In der Hinrunde bestritten beide Teams eine ausgeglichenes Spiel, das in einem gerechten Unentschieden (1:1) geendet sei, resümiert Mittelstädt, der von einem intensiven Spiel am Sonntag spricht. Dennoch ist sich der Coach der Chance bewusst: „Wir sind nicht umsonst Tabellenführer. Wir gehen mit breiter Brust ins Spiel.“ Sandra Gallbronner Spitzenspiel der Überraschungsteams 2. Liga Beim offensivstarken Tabellendritten Paderborn erwartet den 1. FC Heidenheim am Sonntag (13.30 Uhr) eine schwere Aufgabe, trotzdem geht es für Trainer Frank Schmidt nicht nur um die Defensive. Von Thomas Jentscher A uch wenn Aufstieg und Relegation offiziell beim 1. FC Heidenheim noch keine Themen sind – das Gastspiel am Sonntag in Paderborn ist nichts anderes als eines der beiden absoluten Spitzenspiele der 2. Liga an diesem Wochenende. Dabei hätte wohl kaum ein Experte gerade diese beiden Teams vier Spieltage vor Saisonschluss in so einer Ausgangsposition erwartet. Der FCH wurde nach knapp abgewendetem Abstieg und sehr zurückhaltender Einkaufspolitik eher zu den Abstiegskandidaten gerechnet, der SCP war gerade erst aufgestiegen. Allerdings hat an der Pader heftiges Auf und Ab durchaus Tradition. 2014 stieg der SC überraschend in die Bundesliga auf, dann beinahe dreimal in Folge ab. Vor zwei Jahren wurde der Fall in die Viertklassigkeit nur verhindert, weil 1860 München keine Lizenz für die 3. Liga bekommen hatte, und nun klopfen die Ostwestfalen schon wieder ans Tor zum Oberhaus. Und das verdient sich Paderborn mit erfrischendem Angriffsfußball. Die bisher schon 68 Tore, zwei Siege über den mutmaßlichen Bundesliga-Rückkehrer Köln und spektakuläre Ergebnisse wie die 4:4 gegen Magdeburg und Kiel oder das 6:2 über Darmstadt sprechen da für sich. Wie will man also Philipp Klement (15 Tore), Sven Michel (10), Bernard Tekpetey (10), Christopher Antwi-Andjej (6) und Kollegen in den Griff bekommen? „Natürlich ist es wichtig, insbesondere gut zu verteidigen. Aber es wäre verkehrt, nach Paderborn zu fahren und sich einzuigeln“, betont Schmidt. Selbst die Chancen suchen Entlastung sowie Struktur und Ruhe im Spiel seien wichtig, um eben nicht dauernden Angriffen ausgesetzt zu sein. „Das wird eine Menge Arbeit für uns sein. Aber die Botschaft an die Mannschaft in dieser Woche war: Es geht nicht nur ums Verteidigen, es geht auch darum, sich Torchancen heraus zu spielen. Im Hinspiel hat weder das eine noch das andere so richtig geklappt, für Schmidt ist das 1:5, Heidenheims bisher höchste Heimniederlage im Profifußball, aber kein Thema mehr. „Das ist Der FV Sontheim hat sich gut im Mittelfeld der Landesliga etabliert. Aktuell rangieren die Brenztäler mit 30 Punkten auf Platz zehn, haben sich einen Sieben-Punkte-Vorsprung auf den Abstiegs-Relegationsplatz erarbeitet. Dennoch: Sontheim steht noch nicht auf der sicheren Seite. Sieben Partien müssen noch bestritten werden. Um sich auch weiterhin vom Tabellenkeller Reicht’s für Nikola Dovedan? Im Hinspiel konnte der FCH-Mittelfeldmann die herbe Heimniederlage auch nicht verhindern, dennoch wäre sein Einsatz am Sonntag enorm wichtig. Foto: Langer/Eibner Statistik, das interessiert mich nicht mehr“, sagt der FCH-Trainer. Die in dieser Partie gemachten Fehler dürfe man in der 2. Liga ohnehin gegen keinen Gegner machen. Mit 13 Punkten aus den vergangenen fünf Spielen ist Paderborn die Mannschaft der Stunde, der FCH kam im selben Zeitraum auf zehn Zähler. Paderborn verlor in der heimischen Benteler-Arena erst einmal, Heidenheim hat sich zum viertbesten Auswärtsteam gemausert, in der Fremde sogar weniger Niederlagen als zu Hause. Und: Im bisherigen Verlauf der Rückrunde hat Paderborn die meisten Tore erzielt, der FCH die wenigsten bekommen. Vier Nachwuchsspieler rücken nächste Saison auf Kevin Ibrahim, derzeit U-19-Keeper beim 1. FC Heidenheim hat einen Profivertrag für die Saison 2019/2020 unterschrieben. Der 18-Jährige war im Sommer 2016 aus der Jugend des VfR Aalen in die Heidenheimer U 17 gewechselt und ein Jahr später bei den fernhalten zu können, sollte sein Team mindestens noch zwei bis drei Spiele gewinnen, so Spielertrainer Marcus Mattick: „Der Vorsprung ist schnell weg.“ Die nächste Möglichkeit, drei Punkte zu holen, besteht am Sonntag, wenn Sontheim den Tabellensechsten TSV Weilimdorf empfängt (15 Uhr). Neun Punkte trennen beide Vereine voneinander. Der TSV hat zuletzt drei Mal A-Junioren übernommen worden. Nachdem der Vertrag mit Matthias Köbbing nicht verlängert wird, ist das Torhüterquartett des FCH für die kommende Saison damit komplett: Neben Kevin Müller, Vitus Eicher und Kevin Ibrahim wird der 17-jährige Diant Ramaj in den Profikader aufrücken. Ramaj ist auch weiter für die U 19 spielberechtigt ist. Sowohl Ibrahim als auch Ramaj trainieren bereits seit dieser Saison regelmäßig bei den Profis mit. Aufgrund einer Adduktorenverletzung von gewonnen und nur vier Punkte Rückstand auf Rang zwei, den Aufstiegs-Relegationsplatz. Hinspiel endete unentschieden Das Hinspiel gegen Weilimdorf endete 2:2, wobei Mattick von einem glücklichen sowie unglücklichen Ergebnis spricht. Glücklich, weil Sontheim zwar ab der 50. Minute nur noch mit zehn Mann auf dem Platz stand und in Eicher stand Ramaj vergangenes Wochenende beim Heimspiel gegen St. Pauli erstmals im Kader. Außer den beiden Torhütern rücken zur kommenden Saison auch Jonas Brändle und Andrew Owusu aus der U 19 zu den Profis auf. Mit Selbstvertrauen Vorsprung ausbauen den letzten Minuten trotzdem in Führung lag. Unglücklich, weil dem Gegner noch in der 94. Minute der Ausgleich gelang. „Wir waren nicht ganz ebenbürtig“, gibt der Sontheimer Coach zu. Weilimdorf agiere mit vielen weiten Bällen, was es seinen Spieler schwer gemacht habe. Dennoch sehe er für die kommende Partie eine 50:50-Chance. In den zurückliegenden drei Spielen Bangen um Dovedan Es ist also alles bereit für ein Topspiel, zumal beide Mannschaften kaum Personalsorgen haben. Beim FCH muss voraussichtlich Rechtsverteidiger Arne Feick passen, er hatte sich schon vorm Pauli-Spiel eine Grippe zugezogen und konnte seither nicht trainieren. Allerdings bangt Schmidt um den Einsatz des zuletzt so starken Stürmers Nikola Dovedan. Er hatte zuletzt etwas am Knie abbekommen und konnte bisher nur individuell trainieren, laut Trainer stehen die Chancen bei 50:50. Das andere Topspiel bestreiten Union Berlin und der Hamburger SV. Es kämpft also der Dritte Paderborn (51 Punkte) gegen den Fünften Heidenheim (49) und der Vierte Berlin (50) gegen den Zweiten Hamburg (53). Vielleicht fallen dabei schon die Vorentscheidungen, vielleicht ist am Sonntag um 15.20 Uhr aber auch klar, dass das Aufstiegsrennen bis zum letzten Spieltag hochspannend bleibt. Ein Sieg, aber auch ein Unentschieden würde dem FCH in den letzten drei Spielen, in denen es dann ausschließlich gegen Abstiegskandidaten geht, alle Möglichkeiten offen halten. Viele Fußballfans im Land malen sich schon eine Relegation zwischen dem VfB Stuttgart und Heidenheim aus. Doch Schmidt zählt wohl nicht dazu. „Das ist kein Thema für uns. Natürlich sind der Relegationsplatz oder Rang zwei noch möglich, aber das ist nicht unsere Zielsetzung“, erklärt der Coach. Vielmehr habe man sich nach der Niederlage gegen Köln vorgenommen, um jeden noch möglichen Punkt zu kämpfen. Bisher hat das gut geklappt, sechs von 18 sind im Sack. Schmidt: „Wir wissen natürlich, dass es schwer wird, alle Punkte zu holen, aber wir werden’s versuchen.“ Fußball-Landesliga FV Sontheim empfängt den TSV Weilimdorf und möchte seine Position im Mittelfeld stärken. haben die Brenztäler sieben Punkte geholt: „Das hat das Selbstvertrauen gesteigert, so Mattick. Zudem sei seine Mannschaft zu Hause gut. Verzichten muss Mattick am Sonntag auf Mittelfeldspieler Timo Kropp, der gesundheitlich angeschlagen ist, und Mike Marianek, der aus beruflichen Gründen nicht auf dem Platz stehen kann. Sandra Gallbronner Zum Auftakt der Rückrunde geht es für die Hockeyherren wieder auf’s Feld. Foto: Rudi Penk HSB-Hockey: Rückrunde beginnt Zum Rückrunden-Auftakt der Hockeysaison ist die Normania Gmünd am Sonntag zu Gast beim HSB (11 Uhr, Platz über der Voith-Arena). Die Gäste stehen mit 14 Punkten und sechs absolvierten Spielen auf dem ersten Tabellenplatz. Der HSB steht mit neun Punkten und sechs geleisteten Partien auf dem dritten Tabellenplatz und möchte als Absteiger zumindest bei der Vergabe der Meisterschaft ein Wörtchen mitsprechen. Das wird allerdings nicht einfach – einerseits aufgrund der dünnen Personaldecke, andererseits wegen der starken Mannschaften in der zweiten Verbandsliga. Deshalb musste der HSB auch recht deutliche Niederlagen in Heidelberg, Esslingen und Ludwigsburg hinnehmen. Beim Rückrunden-Auftakt kann der HSB wohl aus dem Vollen schöpfen. Zudem bekam der Verein überraschend Verstärkung aus Ulm. Mit Fabian Baum stößt ein Spieler zum HSB, der in Ulm und Frankfurt schon deutlich höhere Klassen gespielt hat. Gegen die Normania haben die HSBler noch nicht viele Liga-Spiele bestritten. Bei Vorbereitungsspielen agierten die Gmünder kampfstark und lauffreudig. hu x x Machen daheim eine gute Figur: Der FV Sontheim hat am Sonntag den TSV Weilimdorf zu Gast. Foto: Markus Brandhuber

Samstag, 27. April 2019 25 KULTUR Kommt ein Flügel geflogen Klavier Die Heidenheimer Musikschule hat sich eine neues Flaggschiff für ihre Pianoflotte geleistet: Der Yamaha ersetzt einen recht abenteuerlich in die Jahre gekommenen Bechstein. Von Manfred F. Kubiak H aben Instrumente Namen? B. B. King nannte seine Gitarre Lucille. Und der Steinway im Heidenheimer Congress-Centrum wird Apollo gerufen. Womit wir schon beim Thema wären: ein Klavier, ein Klavier. Es geht sogar um einen Flügel. Um den neuen Konzertflügel der Musikschule. Einen Namen hat der keinen. Wollte man ihm einen geben, böten sich aber gleich zwei an: Ivo – oder Pogo. Denn eines steht mal fest: Wer auch immer in Heidenheim sich, sein Üben, seine Kunst an diesem Instrument ausprobieren darf, kann dies in der durchaus aufregenden Gewissheit tun, dass schon ein Superstar seine Finger über diese Tasten gleiten und fliegen ließ. Und da ist die Rede von Ivo Pogorelich, der sich im Vorfeld seines denkwürdigen Meisterkonzerts in Heidenheim heuer im März auf dem dafür gerade rechtzeitig gelieferten neuen Flügel der Musikschule warmgespielt hat. Sieger einer Blindverkostung Nicht schlecht, oder? Aber, um der Wahrheit die Ehre zu geben, nicht ganz neu. Der Flügel. Sechs Jahre jung ist er bereits. Und offenbar ganz gut eingespielt, nicht nur von Ivo Pogorelich. Sonst hätte ihn die Heidenheimer Auswahlkommission der Musikschule nicht vom Fleck weg gekauft. Aber die Hauspianisten Eric Mayr und Kerstin Knötzele, Musikschulleiterin Monika Zimmermann und der Klaviertechniker Werner Pfaff waren sich nach einer Blindverkostung von drei Flügeln in der deutschen Yamaha-Vertretung in Trossingen sofort einig gewesen. Ja, es ist ein Yamaha. Ja und? „Man träumt zwar immer von einem Steinway“, gibt Monika Zimmermann zu. Aber da wäre halt noch der Preis. Also: Gar nicht erst dran denken. Tut Monika Zimmermann auch nicht. Und überhaupt. Die Freude quillt ihr geradezu aus allen Knopflöchern: „Ein Traum wurde wahr.“ Und der Yamaha ist da. Zwei Meter siebenundzwanzig lang, 415 Kilo schwer. Ein CX 7, der größte aus der zweitnobelsten Serie der Japaner. Die sich übrigens, um das an dieser Stelle noch einmal klarzustellen, schon viel länger mit Klavieren beschäftigen als mit den Motorrädern, für die sie Freude, Glanz und Flügel: Musikschulleiterin Monika Zimmermann und Pianist Eric Mayr mit dem neuen Yamaha. Mehr Bilder und ein Video auf www.hz.de Foto: Arthur Penk dem Großteil der Menschheit eher ein Begriff sind. Yamaha baut Klaviere seit dem Jahr 1900. Nur zwei Jahre später verließ schon der erste Flügel das Werk. Motorräder hingegen werden erst seit 1955 gefertigt. Demzufolge zeigt das auf Klavieren und Motorrädern identische Firmenwappen von Yamaha nicht etwa das japanische Schriftzeichen für Zündkerze, sondern drei Stimmgabeln. Stimmgabeln statt Zündkerze Aber wenn die Japaner etwas machen, dann machen sie es richtig, wie man weiß. Und Yamaha-Klaviere würden nicht weltweit verkauft, wenn sie nicht klängen. Das gilt auch für die Flügel aus Fernost, die zwar nicht, und das sollte man grundsätzlich immer ohne Häme behaupten, nicht in die Sphären von Steinway hinaufreichen, die aber ohne jeden Zweifel exzellente Instrumente sind. Und dazuhin robuster als die Stars der Gattung, weshalb sie, wenn man so will, als Arbeitstiere unter den Künstlern, insbesondere im musikpädagogischen Dauereinsatz, sehr gefragt sind. Für die Musikschule bedeutet der neue Flügel aber auch eine Erhöhung der Güteklasse. „Seit Jahren haben wir gesagt, dass ein besserer Konzertflügel her müsse, um bei Konzerten hochwertigere Qualität bieten zu können“, sagt Monika Zimmermann. Bislang standen dafür der deutlich kleinere Kollege des Baujahrs 1978 aus der 2007 geschlossenen und bis dahin weltweit ältesten Pianomanufaktur Ibach aus Barmen beziehungsweise Wuppertal und ein 2003 restaurierter Bechstein nicht mehr festzustellenden Baujahrs. Und während der Ibach bleibt, soll der Bechstein gehen, weil die Musikschule einen von beiden abgeben muss. Schweren Herzens – und in gute Hände. Wobei interessant und deshalb zu beachten wäre, dass der Bechstein gewissermaßen auch ein Stück Heidenheim darstellt. Mit einer wilden Geschichte. Wo er herkommt, weiß man nicht. Auch das Alter, wie gesagt, verschweigt er. Was wohl an den Operationen liegt, die sein Leben retteten. Denn der Bechstein war viele Jahre lang ein Gefangener auf dem Schlossberg, eingesperrt in einem Kabuff hinter dem inzwischen verschwundenen Musikpavillon und dort von den klimatischen Wechselfällen draußen lediglich durch eine dünne Metalltür geschützt. Ein Hundeleben für einen Flügel, der sich, wie der Mensch auch, bei einer relativen Luftfeuchtigkeit von um die 55 Prozent und bei einer Temperatur von etwa 20 Grad Celsius am wohlsten fühlt. Das Comeback der Flügelflüsterer Vom Aussehen und von den Qualitäten des neuen Konzertflügels der Musikschule Heidenheim kann man einen ersten kleinen Eindruck schon einmal im Internet auf www.hz.de/videos gewinnen. Denn eingedenk der Tatsache, dass nicht jeden Tag ein neuer Flügel geflogen kommt, haben sich die drei Flügelflüsterer aus der im Jahr 2015 sehr erfolgreichen gleichnamigen HZ-Serie zu einem einmaligen Comeback entschlossen. Wen und was sie in der Musikschule vorgefunden haben, ist in dem Video rund um den neuen Yamaha zu sehen. Alle Folgen unserer Flügelflüsterer-Serie kann man ebenfalls noch betrachten, und zwar unter www.hz.de/flüflü Mord und Totschlag in einem In den frühen 1990er-Jahren befreite der damalige Musikschulleiter Gert Baetge den Flügel aus der Gefangenschaft und gewährte ihm Asyl. Und 2003, anlässlich des 25-jährigen Bestehens der Musikschule, war für ihn schon die Hauptrolle in einem publikumswirksamen Happening reserviert, bei dem der Bechstein per Kran noch einmal auf höchste Höhen gehievt worden wäre, um ihn anschließend zum Gaudium der Gäste auf den Erdboden plumpsen zu lassen. Mord und Totschlag in einem. Doch bevor es so weit kommen konnte, hatte man sich noch einmal von einem Klavierbauer beraten lassen, der zum Lebenlassen riet. 12 000 Euro kostete die sich über Monate erstreckende Komplettrestaurierung. Wo wir nun mal schon beim Geld sind: 36 000 Euro hat des Bechsteins Nachfolger Yamaha gekostet. Beinahe die Hälfte davon hat der Rotary-Club Aalen-Heidenheim berappt. Und offiziell willkommen geheißen werden soll der neue Konzertflügel am Sonntag, 5. Mai, anlässlich einer um 11 Uhr im Vortragssaal der Musikschule beginnenden, von Lehrern und Schülern gestalteten Matinee. Man darf gespannt sein, wie er klingt. Denn das wissen bisher lediglich ein paar Eingeweihte und – Ivo Pogorelich. Episch, epischer, Endgame Film Das neue „Avengers“- Abenteuer bricht eine ganze Reihe Rekorde und ist ein Höhepunkt des Superhelden-Genres. Mehr Stars denn je, mehr Helden, mehr Tragik, mehr Ironie und mit 182 Minuten auch mehr Laufzeit als bisher bei einer der Marvel-Comicverfilmungen: „Avengers: Endgame“ ist ein fulminanter und hochunterhaltsamer Einschnitt nach 21 vorausgegangenen Kinospektakeln binnen elf Jahren. Der vierte Film über das Team um Iron Man Tony Stark und Captain America Steve Rogers setzt als direkte Fortsetzung von „Infinity War“ ganz auf epische Momente – sei es in den sensationellen Kampfszenen gegen die Horden des Titanen Thanos, wie in den üppigen Handlungssequenzen, die den verschiedenen Charakteren, ihren Auffassungen und Beziehungen gewidmet sind. Gerade letztere Erzählstränge sind es, die das Marvel Cinematic Universe, dessen dritte Phase mit „Endgame“ abgeschlossen wird, weit über die Standard-Ebene des Superhelden-Genres hinausheben. Hatte Thanos mit einem längst ikonisch gewordenen Fingerschnippen im Vorgängerfilm die Hälfte des Lebens im Universum ausgelöscht, so treten die unterlegenen Avengers hier noch einmal an, um das schreckliche Geschehen ungeschehen zu machen. Das dreistündige (3-D-)Werk steckt voller überraschender Wendungen, bleibt stets entspannt in der darstellerischen Umsetzung, nimmt sich selten zu ernst und ist mit viel Witz und Humor inszeniert. Allen voran besticht dabei der einstige Donnergott Thor (Chris Hemsworth), der nach der Niederlage der Helden zum bierbäuchigen Big Lebowski mutiert. Alle Anspielungen in „Endgame“ zu entdecken, ist kaum zu schaffen. Beschäftigt ist man allein schon damit, die oft nur Sekunden dauernden Auftritte vieler Stars aus den früheren Filmen der Serie nicht zu übersehen – von Natalie Portman bis Michael Douglas. Die Begegnung der Helden mit ihrer eigenen Vergangenheit wird zur Zeitreise durch mehr als ein Jahrzehnt großer Kino-Unterhaltung. Was für ein Trip! Kino-Center, ab 12 Klaus Dammann Wenn das Publikum zum Komplizen wird Kulturschiene Simone Solga tritt am 30. April im Lokschuppen als „Kanzlersouffleuse“ auf. Dienstag in Heidenheim: Simone Solga. Foto: Smetek Reichenbach Heidenheim. Simone Solga tritt im Rahmen der Reihe „Kulturschiene Heidenheim“ als „Kanzlersouffleuse“ am Dienstag, 30. April, ab 20 Uhr im Lokschuppen auf. Die „Kanzlersouffleuse“ will bei dieser Gelegenheit endgültig mit ihrem Arbeitgeber abrechnen, der im Moment bekanntlich eine Arbeitgeberin ist. Denn wenn, so der Plan, die „Kanzlersouffleuse“ mal auspackt, kann Berlin einpacken. Und man weiß, wo so etwas endet: Vorm Untersuchungsausschuss – oder in der Badewanne. Simone Solga geht bis an ihre Grenzen, und noch ein ganzes Stück weiter. Lach-Garantie inklusive, verspricht sie. Eintrittskarten sind im Vorverkauf im Ticketshop der Heidenheimer Zeitung und in allen HZ-Geschäftsstellen im Landkreis erhältlich. jr Iron Man Tony Stark (Robert Downey Jr.) sieht keine Chance mehr gegen Thanos - bis zum Endgame. Foto: Marvel Studios Konzert Musikalische Weltreise Birkenried. Am heutigen Samstag geht ab 20 Uhr das „Orchestra Mondo“ auf Weltreise: von Italien bis Argentinien, von Frankreich bis zum Balkan. Das Quartett hat Tangos, Balladen und Gypsy-Swing im Repertoire. Die vier Musiker Anja Baldauf (Akkordeon, Melodion), Claus Wengenmayr (Piano), Dennis Wendel (Kontrabass) und Stefan Baldauf (Schlagwerk) erinnern an fast vergessene Melodien. Reservierungen sind unter tickets@birkenried.de möglich. Das „Orchestra Mondo“ kommt nach Birkenried. Foto: privat Tanzabend Ein Mann legt auf Birkenried. Am Dienstag, 30. April, um 19 Uhr, beginnt der Tanzabend mit den Oldies der 50er-, 60er- und 70er-Jahre im Kulturgewächshaus Birkenried. Hier wird von Anfang an getanzt. Für die richtigen Titel sorgt „DJ Peewee“ alias Peter Wroblewski mit seiner Schallplattensammlung und seinem Gefühl, wie er die Gäste auf der Tanzfläche in Höchstform bringt. Der Eintritt ist frei. Reservierung können unter tickets@birkenried.de vorgenommen werden. DJ Peewee legt Oldies aus seiner Plattensammlung auf. Foto: pm Blues Letzte Session vor dem Sommer Heidenheim. Am kommenden Montag, 29. April, ab 20 Uhr ist der nächste „Blue Monday“ mit Blues im Café Swing. Hier trifft man sich zum gemeinsamen Musizieren oder zum Zuhören. Auch Musiker aus London haben sich angekündigt, aber auch spontan kann jeder teilnehmen. Die Zusammensetzung der Musiker ist dadurch also noch völlig offen. Danach gehen die Blues-Sessions in die Sommerpause und erst nach der warmen Jahreszeit weiter.

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