26 REGIONALSPORT Donnerstag, 6. April 2023 „Das fühlt sich an wie eine Familie“ Schwimmen Die Schnaitheimerin Franziska Mühlberger hat ihre erste Saison in den USA bestritten – und gewann mit der Universität Wingate gleich mal die Conference-Meisterschaft. Von Thomas Jentscher In der Schwimmhalle ist Franziska Mühlberger von klein auf zu Hause, sie trainierte im heimischen Schnaitheim, in Heidenheim und in Ulm. Seit acht Monaten ist aber alles anders, da heißt es statt Brust, Rollwende, Atem-Rhythmus und Nachwuchspreis plötzlich Breaststroke, Tumble-Turn, Breathing-Rhythm oder Freshman-Award. Denn seit August 2022 schwimmt, lebt und studiert die 19-jährige in den USA, besucht die University von Wingate in North Carolina. „Es war genau die richtige Entscheidung“, sagt Franziska Mühlberger und das zeigen nicht nur ihre bisher errungenen Titel und Zeiten. Ganz anderer Stellenwert Denn der Schwimmsport hat in Amerika einen anderen Stellenwert als hierzulande. Der größte Unterschied für Mühlberger: „Schwimmen ist in den USA viel mehr ein Mannschaftssport. Die Teamkollegen feuern einen an, auch im Training, es ist eine ganz andere Atmosphäre.“ Die Wettkämpfe werden in Hallen mit rund 5000 Sitzplätzen ausgetragen – und diese sind auch zu einem guten Teil belegt. Die Bedingungen sind gut, das Training professionell. „Vor allem ist es ein richtig guter Saisonaufbau, da passt jeder Baustein“, berichtet die junge Sportlerin, die vor den Meisterschaften jeden Tag ins Wasser stieg, dazu viermal zusätzlich ein Frühtraining Die Schnaitheimerin war erfolgreichster Neuling bei der Conference-Meisterschaft. Ob in Yard oder in Metern – Franziska Mühlberger verbessert kontinuierlich ihre Zeiten. und Einheiten im Kraftraum absolvierte sowie Joggen ging. Yard statt Meter Wie erhofft konnte sie dadurch ihre Zeiten deutlich verbessern, auch wenn bei diesem Punkt erst einmal der Taschenrechner her muss. Denn in den USA werden Yard-Distanzen geschwommen, statt 100 also beispielsweise nur 91,44 Meter. „Zu Beginn war es schwer, ich muss ja pro Bahn entsprechend weniger Armzüge machen, aber man gewöhnt sich daran und vor allem die Mitteldistanzen wie 400 Lagen und 500 Freistil liegen mir“, erklärt Mühlberger. Nach einem kurzen Weihnachtsurlaub in Schnaitheim ging es im Januar ins Trainingslager nach Orlando, im Februar standen dann die ersten Titelkämpfe an. Und die hätten nicht besser laufen können, die Schnaitheimerin gewann mit Wingate die South Atlantic Conference und qualifizierte sich damit für die NCAA Division 2 National Championships. 22 Sportarten sind an der Wingate University vertreten, das reicht von Baseball, Basketball, Football, Volleyball und Fußball bis hin zu Schwimmen, Lacrosse und Golf. An der Uni studieren rund 3700 Frauen und Männer, der Ort zählt gut 4000 Einwohner. Bei der Conference-Meisterschaft gewann sie mit der 800-Yard-Kraulstaffel, wurde jeweils Zweite über 200 Yard Brust in starken 2:19,31 und 400 Yard Lagen (4:22,70) sowie Dritte über 500 und 1000 Yard Kraul. Der Lohn für diese Leistungen: Die Schnaitheimerin erhielt die Auszeichnung Women’s Freshman of the year der South Atlantic Conference. Danach wurde wieder einen Monat intensiv trainiert, ehe im März eine Woche lang in Indianapolis die nationalen Meisterschaften aller Division-2-Unis aus ganz Amerika ausgetragen wurden. Darüber kommt nur noch die Division 1, in der überwiegend Weltmeisterschafts- und Olympiateilnehmer am Start sind. Zu diesem hochkarätigen Wettkampf reisten auch Franziskas Eltern an. Und sie sahen erneut starke Auftritte ihrer Tochter. Über 400 Yard Lagen wurde sie im Vorlauf Neunte, verbesserte dann im B-Finale ihre Bestzeit auf 4:22,47 und belegte insgesamt Rang zehn. Über 500 Yard Kraul stand in 4:59,57 der 23. Platz und über 200 Yard Brust in 2:20,00 Rang 22 zu Buche. Fotos: Justin Casterline Es macht schon wieder Spaß Danach konnte Mühlberger erst einmal durchschnaufen, vor Kurzem begann aber bereits das Aufbautraining für die nächste Saison. „Ich hab mich selbst gewundert, aber es hat mir gleich wieder Spaß gemacht“, sagt die Schwimmerin, die weiter große Ziele hat, im Training besonders an der Wende und der Tauchphase arbeiten will. Nicht nur wegen des Sports fühlt sie sich in North Carolina richtig wohl. „Die Menschen sind hier lockerer, machen ihr Ding und achten nicht so viel darauf, was die anderen denken“, sagt Mühlberger, die schon einige Freundschaften geschlossen hat, mit einer Kollegin aus Frankfurt zusammen wohnt. Und im Schwimmteam sei es ohnehin außergewöhnlich. „Es fühlt sich an wie eine Familie – das sagt man oft, aber hier stimmt es wirklich“, so Mühlberger. Ab Mai in Deutschland Dennoch freut sie sich nun sehr darauf, im Mai nach Schnaitheim zurückzukehren. „Ich möchte ein bisschen Zeit mit Freunden und meiner Familie verbringen, dann muss ich aber wieder Gas geben“, kündigt die Schwimmerin an. Mühlberger will einige Wettkämpfe bestreiten, ihr Ziel ist die Qualifikation für die deutsche Meisterschaft über 400 Lagen. Mitte August geht’s schon wieder nach Amerika, wo sie ihr Biologie-Studium fortsetzen wird. Die U 19 siegt weiter Jugendfußball Der FCH schlägt den SSV Reutlingen klar mit 5:1. Beim zweiten Spieltag der U-19- Sonderspielrunde feierten die A-Junioren des 1. FC Heidenheim den zweiten Sieg. Gegen den SSV Reutlingen bestimmte der FCH von Beginn an das Geschehen und ging nach 24 Minuten durch Inas Music in Führung. Sechs Minuten vor dem Halbzeitpfiff trafen die Gäste nach einem Eckball zum 1:1. Im zweiten Durchgang war der FCH aber nicht mehr zu stoppen, Alexander Paul (52.), Christopher Negele (56. und 72.) sowie Inas Music (62.) sorgten für einen klaren 5:1-Erfolg. Cheftrainer Timm Fahrion: „Wir haben heute ein ordentliches Spiel gezeigt. Besonders die zweite Hälfte war gut. Nicht zufrieden bin ich mit dem Abwehrverhalten nach Standardsituationen und dass wir unseren Gegenspieler zweimal im Strafraum laufen lassen haben. Das müssen wir verbessern. Mit Ball und vor dem Tor war das jedoch einfach gut.“ Es spielten: Kienle – Berner, Neunhoeffer (46. Nehir), Kopf, Kamper – Schaber (66. Janes), Hayer (61. Barone) – Music, Selitaj (46. Gumpinger), Negele – Paul FCH Turnerjugend überzeugt Bei den Gaumannschaftswettkämpfen in Waldstetten schnitten die Turner der neuen WKG Heidenheim-Steinheim sehr gut ab. In der E-Jugend (Jahrgang 2014/15) holte das Team sogar den Sieg. Ruben Furthmüller und Jonas Renner lagen auch in der Einzelwertung vorn, zudem turnten Marian Meyer und Joachim Nkama. In der D-Jugend schrammte Heidenheim-Steinheim I mit Luis Bolsinger, Maxim Niess, Theo Leonhardt und Janosch Krenz mit nur 0,3 Punkten Rückstand knapp am Sieg vorbei und belegte Platz zwei. Das zweite Team mit Jan Gerstenlauer, Maxim Duric, Jonas, Braun und Bastian Kaufmann erreichte Rang drei. Grund zum Jubeln gab es auch in der Einzelwertung: Luis Bolsinger, Maxim Niess, Theo Leonhardt und Janosch Krenz belegten die Plätze zwei bis fünf. Judith Schneider Die B-Junioren sind klar auf Titelkurs Jugendfußball Die U 17 des FCH schlägt Esslingen 4:0 und hat nun neun Punkte Vorsprung. Mit einem klaren 4:0-Sieg über Esslingen bauten die B-Junioren des 1. FC Heidenheim ihre Tabellenführung in der Oberliga aus. Nachdem Verfolger Sandhausen nur zu einem 1:1 kam, hat der FC nun neun Punkte Vorsprung. Gegen Esslingen sorgte Bernd Rathgeber nach einer ausgeglichenen Anfangsphase mit seinem Treffer für den Dosenöffner (24.). Im zweiten Durchgang war die U 17 Heidenheims klar überlegen, erneut Rathgeber (54.) und zweimal Luigi Mignano (57. und 58.) sorgten für einen klaren Heimerfolg. Es spielten: Fuchs – Leis, Rothweiler, Spitzlberger (41. Wünsch), Ziemer - Avlayici - Aliqki, Groß, Rathgeber, König (61. Haug) - Mignano (69. Enomamiuse). Zuvor hatten die B-Junioren durch einen 2:0-Sieg über den SSV Ulm das Viertelfinale des WFV-Pokals erreicht. Dabei trafen ebenfalls Rathgeber und Mehmet Avlayici. Es spielten: Hoxhaj – Leis, Wünsch, Spitzlberger, Ziemer – Avlayici – König, Groß (80. Üstün), Rathgeber (68. Rothweiler), Gusciglio (58. Haug) – Mignano (58. Aliqki). U-17-Cheftrainer Patrick Mayer sagte nach diesen beiden Siegen: „Ich bin sehr stolz auf die Mannschaft. Die Jungs haben nach einer intensiven Partie gegen Ulm unter der Woche und trotz der vielen Krankheitsausfälle alles investiert und besonders in der zweiten Halbzeit eine starke Leistung abgeliefert.“ FCH Klare Führung in der Meisterschaft und Sieg im Pokal: U-17-Trainer Patrick Mayer hatte Grund zum Jubeln. Foto: Markus Brandhuber Stolz auf ihre Leistung: Gaia- Olga Leocata (links) und Anna Sünderhauf. Foto: HSB Siegesserie endet erst im Finale Degenfechten Bei der Deutschland Challenge (U 15) gab es zwei Medaillen für den HSB. Bei der zweiten Veranstaltung der sogenannten „Deutschland Challenge“ in Leipzig starteten zehn Degenfechterinnen (U 15) des HSB. Besonders gut lief es für Gaia-Olga Leocata und Anna Sünderhauf. Leocata siegte auch im Halbfinale gegen Zobel (Dresden) und schaffte den Sprung in den Finalkampf. Nachdem Sünderhauf an der starken Gegnerin Stumpf aus Bonn scheiterte, konnte sie sich im Kampf um Platz drei ebenfalls gegen die Dresdnerin Zobel durchsetzen und holte Bronze. Die Siegesserie der HSB-Internatsschülerin Gaia-Olga Leocata wurde im Finale von der Bonnerin Marie Stumpf beendet. Für die erst 14-jährige Italienerin Leocota, die seit Herbst das Sportinternat und das Max-Planck-Gymnasium zum einjährigen Auslandsaufenthalt besucht, wurde die Silbermedaille bei der gut besetzten Deutschland Challenge zu einem großartigen Erfolg. Weitere Ergebnisse der Damen: Kim Schmutz 9., Katie Busch 10., Maria Herz 16., Sophia Gräßle 26., Elisabeth Herz 29., Sophia Werner 39., Fabienne Mauch 46., Elena Slobozian 68. Julian Schwarz wird Achter Bei den Jungs erreichten gleich fünf HSBler die Runde der letzten 16 Fechter. Für Julian Schwarz ging es mit dem Erreichen des Viertelfinales sogar noch eine Runde weiter. Erst unter den Top Acht scheiterte er an dem Frankfurter Levi Deng. Mit Platz acht im Endresultat wurde Schwarz bester Heidenheimer und erlangte seinen bisher größten Turniererfolg. Weitere Ergebnisse der Herren: Rudy Hummel 9., Rainald Kummer 10., Stephan Schuller 13., Eilert Kummer 14., Julian Sauer 19., Marius Kaßdorff 32., Noah Kreß 45., Hendrik Schünke 46., Moritz Keitel 59., Max Häberle 83. Franziska Mayer In Kürze Auch Oke Göttlich ist dabei Zum ersten FCH-Kneipenabend heute ab 19.30 Uhr im Café Swing wird passend zum bevorstehenden Samstagabend-Topspiel gegen den FC St. Pauli jetzt auch Oke Göttlich, langjähriger Präsident der Kiezkicker, als Gesprächspartner dabei sein. Darüber hinaus wird Club-TV-Moderator Tim Janssen Swing-Urgestein Michel Kneule, den Vorstandsvorsitzenden Holger Sanwald, Rekord- Zweitligaspieler Kevin Müller, Ex- Profi Ingo Feistle und Christoph Gentner als Vertreter der aktiven Fanszene begrüßen.
27 SPORT Donnerstag, 6. April 2023 0:2 in Leipzig: Auch der BVB ist raus Fußball RB landet gegen enttäuschende Dortmunder einen verdienten Sieg im Viertelfinale. Leipzig. Titelverteidiger RB Leipzig hat seine Ambitionen im DFB- Pokal dominant untermauert und die Hoffnungen von Borussia Dortmund auf die begehrte Trophäe zerstört. Vier Tage nach der bitteren Ligapleite gegen den FSV Mainz 05 zog die Mannschaft von Trainer Marco Rose mit einem 2:0 (1:0) gegen den erstaunlich schwachen BVB ins Halbfinale ein - für die Dortmunder war es nach dem Sturz von der Tabellenspitze der nächste Nackenschlag. Nationalstürmer Timo Werner (22.) und Willi Orban (90.+8) schossen die Sachsen in die nächste Runde und sorgten nach drei Pflichtspielniederlagen inklusive Champions-League-Aus wieder für ein Erfolgserlebnis. Erst am Samstag hatten die Leipziger im Rennen um die Königsklassen-Plätze ein 0:3 in der Bundesliga gegen Mainz kassiert. Dortmund musste nach dem schmerzhaften 2:4 beim FC Bayern den nächsten herben Rückschlag auf der Titeljagd einstecken, der BVB hatte seine einzigen ernsthaften Torchancen durch Donyell Malen in der 90. Minute und Jamie Bynoe-Gittens in der Nachspielzeit. Timo Werner trifft In der ausverkauften Red Bull Arena waren die Leipziger vor 47 069 Zuschauern klar überlegen. BVB-Keeper Gregor Kobel war gleich mehrmals in den ersten Minuten gefordert. Immer wieder drängte RB mit Tempo nach vorne und schnürte die Gäste in deren Hälfte ein. So wurde es unter anderem nach einer Balleroberung von Mohamed Simakan im Mittelfeld brenzlig für den BVB, doch Dani Olmo scheiterte aus spitzem Winkel an Kobel (12.). Die Offensivbemühungen der Leipziger belohnte wenig später Werner, der nach einem Pass von Simakan einschob. Auch nach der Pause war RB die spielbestimmende Mannschaft. Die enttäuschenden und blassen Dortmunder wachten erst in den Schlussminuten auf. Das aber war zu spät. dpa Leipzigs Emil Forsberg (links) im Zweikampf mit Dortmunds Nationalspieler Emre Can. FOTO: RONNY HARTMANN/AFP Erzielte das erlösende 1:0 für den VfB Stuttgart: Enzo Millot. Einstand nach Maß für Hoeneß: VfB steht im Halbfinale DFB-Pokal Die Stuttgarter sind nach einem 1:0-Sieg bei Zweitligist 1. FC Nürnberg weiter. Die Erlösung für die favorisierten Schwaben bringt ein Joker. Sebastian Hoeneß hat als Trainer des VfB Stuttgart einen glanzlosen Einstandssieg gefeiert und die Schwaben ins Halbfinale des DFB-Pokals geführt. Der Tabellenletzte der Fußball-Bundesliga siegte am Mittwochabend im schwarz-roten Stimmungstempel des 1. FC Nürnberg 1:0 (0:0) und schaffte erstmals seit 2013 den Sprung unter die besten Vier. Enzo Millot erlöste die Schwaben in einer lange ausgeglichenen Partie am Mittwochabend in der 83. Minute. Der Erfolg im DFB-Pokal löst zwar die Stuttgarter Abstiegssorgen in der Bundesliga nicht, kann im Kampf um den Klassenerhalt aber für den nötigen Push sorgen. Vor allem vor dem Spiel am Sonntag (15.30 Uhr/DAZN) gegen Keller-Konkurrent VfL Bochum. Für den „Club“ aus Nürnberg ist das Aus im Pokal der nächste Stimmungsdämpfer in ohnehin schon schwierigen Fußball-Wochen. 50 000 Fans verwandelten das Nürnberger Max-Morlock-Stadion von Beginn an in einen Hexenkessel. Mehr als 10 000 VfB-Fans begleiteten ihr Team mit nach Franken. Der für fränkische Verhältnisse ungewohnt große Andrang führte sogar zu so massiven Problemen bei der Anreise, dass das Spiel 30 Minuten später als geplant angepfiffen wurde. Zumindest für die Anhänger, die auf spielerische Highlights gehofft Wir haben extrem geschlossen agiert und waren sehr fleißig. Sebastian Hoeneß Trainer VfB Stuttgart Riesiger Andrang vor dem Anpfiff Der Anpfiff der Viertelfinal-Partie zwischen dem 1. FC Nürnberg und dem VfB Stuttgart musste um 30 Minuten verschoben werden. Aus „Sicherheitsgründen“, wie es offiziell hieß. „Es gibt Probleme bei der Anreise. Es stehen wahnsinnig viele Fans vor den Toren“, teilte der Stadionsprecher im Max- Morlock-Stadion am Mittwoch über die Lautsprecher mit. hatten, lohnte sich das Warten zunächst nicht. In den Anfangsminuten spielte sich das Geschehen ausschließlich zwischen den Strafräumen ab, intensive Duelle im Mittelfeld bestimmten die Partie. Die Stuttgarter, bei denen Hoeneß Atakan Karazor, Luca Pfeiffer, Chris Führich und Borna Sosa neu in die Startelf beorderte, waren leicht überlegen – ins vordere Drittel gelangen die Gäste gegen gut verteidigende Franken um FCN-Debütant Jannes Horn aber nur selten. Den Stuttgarter Profis merkte man die Verunsicherung und das mangelnde Selbstvertrauen zunächst deutlich an. Ab Mitte der ersten Halbzeit wechselten sich die Drangphasen dann ab, Großchancen blieben aber Mangelware. Zunächst kontrollierten die Schwaben das Spiel. Verschnaufpausen gab es für den „Club“, dem nur wenige Entlastungsangriffe gelangen, kaum noch. Die Schlussminuten gehörten dann allerdings wieder den Hausherren, denen wiederum im Abschluss die Präzision fehlte. Von einem Klassenunterschied war in einem zähen Pokalspiel in den ersten 45 Minuten nichts zu sehen. Es war klar, dass mehr kommen musste von den favorisierten Gästen. „Wir haben extrem geschlossen agiert und waren sehr fleißig“, sagte der VfB-Coach nach dem Spiel. Was auch immer der Foto: Eibner-Pressefoto/Roger Buerke neue Cheftrainer Hoeneß den Stuttgartern in seiner ersten Halbzeitansprache mitgab, es zeigte Wirkung: Der Bundesligist zeigte plötzlich den angekündigten Offensivfußball und kam durch einen Kopfball von Abwehrspieler Waldemar Anton (53. Minute) zu seiner ersten Großchance. Pfeiffer (63.) konnte einen unnötigen Abpraller von FCN-Keeper Peter Vindahl nicht nutzen und setzte den Ball aus kurzer Distanz über das Tor – Glück für Nürnberg, das selbst kaum in der Lage war, in der Offensive für Gefahr zu sorgen. Millot kommt und trifft Sebastian Hoeneß reagiert erneut: Die Einwechslung von Serhou Guirassy belebte das Stuttgarter Offensivspiel weiter. Vindahl (71.) parierte gegen den Mittelstürmer. Auf der Gegenseite war Stuttgarts Torhüter Fabian Bredlow, der von 2017 bis 2019 in Nürnberg spielte, komplett beschäftigungslos. Der „Club“ stellte sich in dieser Phase weit hinten rein, alle Mann waren in der eigenen Hälfte. Die Null sollte stehen. Als schon alles auf eine Verlängerung in diesem Viertelfinalduell hindeutete, erlöste der kurz zuvor eingewechselte Millot die Gäste und bescherte Hoeneß einen gelungenen Einstand. Die Auslosung der Halbfinal- Partien findet am kommenden Sonntag statt. dpa/mut Querpass Verena Eisele über weiße Kleidungsvorschriften für Frauen im Sport Keine lapidare Mädchensache Bluten im Sport ist bei Männern ein Beweis ihrer Leidenschaft. Welch ein Kampfgeist, welch ein Elan! Bestes Beispiel: Bastian Schweinsteiger, der den WM-Pokal mit einer Platzwunde unter dem Auge nach Hause bringt. Bluten bei Frauen hingegen ist kein Grund zum Stolz sein, nein, bei ihnen ist es ein Grund zur Scham. Dabei bluten sie regelmäßig im Monat. Bauchkrämpfe, Unwohlsein – Sportlerinnen müssen trotz Periode ihre Leistung abrufen. Verschämt dürfen sie sich das nicht anmerken lassen – und werden dann noch zu einer teils weißen Kleidungsvorschrift verdonnert. So wie im englischen Fußball. „Es ist sehr schön, ganz in Weiß aufzulaufen. Aber in einer Phase des Monats ist es für uns Frauen unpraktisch“, kritisierte die Nationalspielerin Beth Mead die Kleidungsvorschrift bei der EM 2022. Die Engländerinnen gewannen das Turnier – in weißen Hosen. Das ändert sich jetzt. Der englische Fußballverband FA teilte mit, dass die Sportlerinnen bei der WM 2023 blaue Hosen zu weißen Trikots tragen. Offen mit der Menstruation umzugehen, ist immer noch ein Tabu im Spitzensport. Ein roter Blutfleck auf weißen Hosen – undenkbar. Eigentlich sollte das anders sein. Doch bis es so weit ist, sollte man die Beschwerden der Athletinnen ernst nehmen. Sie sind es nämlich, die mit solchen Bildern und dem Spott der Öffentlichkeit leben müssen. Ceferin erneut gewählt Fußball Uefa-Präsident im Amt bestätigt. Es gibt keinen Gegenkandidaten. Lissabon. Aleksander Ceferin ist wie erwartet als Präsident der Europäischen Fußball-Union wiedergewählt worden. Der 55 Jahre alte Slowene wurde beim Uefa- Kongress am Mittwoch in Lissabon ohne Gegenkandidaten per Applaus in seinem Amt bestätigt. Ceferin führt den Kontinentalverband seit September 2016 und musste sich bereits bei seiner ersten Wiederwahl 2019 keiner Konkurrenz stellen. Er hatte das Amt vor sieben Jahren als Nachfolger des damals gesperrten Michel Platini übernommen. Als Chef der Uefa ist Ceferin auch zugleich Vizepräsident des Weltverbands Fifa. Die Europäische Fußball-Union hat in der Saison 2021/22 die Rekordeinnahme von 4,05 Milliarden Euro verbucht. Die Rücklagen werden Ende Juni 500 Millionen Euro betragen. dpa WORT VOM SPORT „Wir werden als Mannschaft ganz klar für ihn da sein.“ Bayern-Star Thomas Müller hat seinen Teamkollegen getröstet. Musiala unterlief beim 1:2 im DFB-Pokalspiel gegen Freiburg ein Handspiel. Lukaku rassistisch beleidigt – und vom Platz gestellt Rom. Erst beleidigt, dann vom Platz gestellt: Ein Rassismus- Skandal um Stürmerstar Romelu Lukaku (29) hat das Halbfinal- Hinspiel im italienischen Pokal zwischen Juventus Turin und Inter Mailand (1:1) überschattet. Lukaku hatte für Inter per Strafstoß in der Nachspielzeit zum Ausgleich getroffen und war „vor, während und nach dem Elfmeter“ rassistisch beschimpft worden, wie seine Agentur mitteilte. Nach seinem Tor salutierte Lukaku mit der rechten Hand an der Stirn. Der Schiedsrichter wertete dies als Provokation und stellte ihn vom Platz. sid Romelu Lukaku sieht die Rote Karte. Foto: Marco Alpozzi/dpa Fußball Terodde verlässt Schalke 04 Gelsenkirchen. Zweitliga-Rekordtorjäger Simon Terodde wird den FC Schalke 04 nach dieser Saison verlassen. Der 35-Jährige wird seinen auslaufenden Vertrag nicht verlängern, teilte der Fußball- Bundesligist mit. „In den vergangenen Wochen wurde medial sehr viel über meine Zukunft spekuliert. Daher möchte ich jetzt schon erklären, dass meine Zeit im Sommer auf Schalke definitiv enden wird“, sagte Terodde laut Vereinsmitteilung. Wie es für ihn weitergeht, ließ er offen. dpa Frauen-EM in der Schweiz Fußball Die Schweiz wird im Jahr 2025 erstmals die Europameisterschaft der Frauen ausrichten. Dies entschied die Uefa. Die Schweiz setzte sich gegen die Einzelbewerber aus Polen und Frankreich sowie eine nordische Allianz aus Schweden, Norwegen, Dänemark und Finnland durch. Hopp stärkt Rosen Fußball Dietmar Hopp hat Berichte über eine Trennung von Sportchef Alexander Rosen bei der TSG Hoffenheim zum Saisonende dementiert. „Das entbehrt jeglicher Grundlage“, sagte der Gesellschafter des Bundesligisten dem „Kicker“.
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