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Heidenheimer Zeitung 6.4.2023

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24 FEUILLETON

24 FEUILLETON Donnerstag, 6. April 2023 Familien auf zwei Seiten des Gesetzes Roman Der eine kriminell, der andere Jurist – in John Grishams „Feinde“ wählen zwei Männer sehr unterschiedliche Wege. In juristischen Angelegenheiten bewandert: John Grisham. Mit seinen Romanen um Kriminalität und deren juristische Folgen ist John Grisham zu einem der international erfolgreichsten Schriftsteller der vergangenen Jahrzehnte geworden. Den Höhepunkt von Romanen wie „Die Jury“, „Die Erbin“ oder „Die Wächter“ liefern stets packende Szenen im Gerichtssaal. Für seinen neuen Roman „Feinde“ hat der 68-jährige Schriftsteller nun eine andere Herangehensweise gewählt. Zwar gibt es auch hier Szenen mit Gerichtsverhandlungen, aber im Mittelpunkt stehen 40 Jahre Kriminalität und deren Bekämpfung in der am Golf von Mexiko gelegenen Stadt Biloxi. Grisham erzählt im Roman von zwei Familien, die auf unterschiedlichen Seiten des Gesetzes stehen, deren Schicksale aber eng miteinander verwoben sind. Beide Familien sind einst aus Kroatien in die USA eingewandert und haben sich als Krabbenfischer eine bescheidene Existenz aufgebaut. Vieles ändert sich nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Als die Erzählung einsetzt, suchen die jungen Männer Erfolg auf sehr unterschiedlichen Wegen. Lance Malco baut ein Imperium aus Bordellen und Spielcasinos auf, während Jesse Rudy Rechtsanwalt wird und Malcos kriminelle Geschäfte bekämpft. Auch in der folgenden Generation setzt sich der Konflikt der beiden Familien fort. Die beiden Söhne Keith und Hugh treten in die Fußstapfen ihrer Väter, sodass sich die Auseinandersetzungen zwischen den Familien wiederholen. Wie in seinen früheren Romanen hat John Grisham auch in „Feinde“ wieder überraschende Wendungen und juristisches Fachwissen effektiv eingesetzt. Allerdings bringt die lange Zeit, die die Erzählung einnimmt, mit sich, dass zahlreiche Entwicklungen zusammengefasst und nicht in Handlung dargestellt werden. Dadurch ist der Spannungsbogen in „Feinde“ nicht ganz so gelungen wie in Grishams früheren Romanen. Axel Knönagel, dpa John Grisham: Feinde. Übersetzt von Bea Reiter und Imke Walsh-Araya, Heyne, 540 Seiten, 24 Euro. FOTO: LOIC VENANCE/ AFP/ DPA „Der Maler und sein Modell“ – das Gemälde ist derzeit zu sehen in der Picasso-Ausstellung der Fondation Beyeler. Göttin und Fußabtreter Kunst Zum 50. Todestag Pablo Picassos finden weltweit Ausstellungen statt. Doch wegen seines Blicks auf die Frauen gerät er zunehmend in die Kritik. Von Sabine Glaubitz, dpa Das Gemälde „Dora und der Minotaurus“ stammt aus dem Jahr 1936. Es zeigt, wie das Monster mit dem Kopf eines Stiers und dem Körper eines Mannes sich an einer Frau vergeht. Dora Maar ist Pablo Picassos damaligen Muse und Geliebte. Sprüche des spanischen Künstlers wie „Für mich gibt es nur zwei Arten von Frauen: Göttinnen und Fußabtreter“ würden heute, im Zeitalter von #MeToo, einen Sturm der Entrüstung auslösen. Picassos machistischer und sexistischer Umgang mit Frauen ist bekannt. Zahlreiche Bücher und Artikel wurden darüber veröffentlicht. Doch seit der Bewegung #MeToo hat sich der Blick auf den spanischen Maler geändert. Man müsse sich fragen, wie man Picasso heute zeigen kann, sagt Cécile Debray, die Direktorin des Pariser Picasso-Museums. Als sie ihr Amt antrat, stellte sie fest, dass Picassos Aura vor allem in akademischen Kreisen und bei der Jugend nachgelassen habe, sagt sie; Debray wurde Ende 2021 als Leiterin der Pariser Institution ernannt. „Picasso hat nicht nur seine Männlichkeit zur Schau gestellt, sondern repräsentierte auch den Akt der Liebe, indem er seine Lebensgefährtinnen oft zum Modell genommen hat“, erklärt sie. Er habe den Mythos des Minotaurus aufgegriffen und sexuelle Potenz inszeniert. Heute werde dieser biografische Aspekt in Frage gestellt. In Lyon gab es vor wenigen Wochen eine Konferenz Genie und Macho: Pablo Picasso. Foto: Ralph Gatti/afp zu dem Thema: Wie kann man Picasso heute zeigen? Wie viele Museen feiert Debray in ihrem Haus den Todestag des Künstlers, der sich am 8. April zum 50. Mal jährt. Auf dem Programm stehen neben einer chronologischen Ausstellung seiner bedeutenden Arbeiten auch zwei Schauen zeitgenössischer Künstler. Sie sollen Picassos Werk neu interpretieren. So thematisiert die afroamerikanische Künstlerin Faith Ringgold unter anderem die Diskriminierung der schwarzen Frau, Pierre Moignard setzt sich mit Picassos erotischen Zeichnungen auseinander. Die Debatte um Picasso und sein Verhältnis zu Frauen betreffe sie in doppelter Hinsicht, sagt Debray: Als Vertreterin des weiblichen Geschlechts und als Kunsthistorikerin. „Ich verstehe die #MeToo-Bewegung, die in ihrer Haltung ideologisch ist.“ Aber sie habe auch eine institutionelle Position zu verteidigen und die einer Kunsthistorikern. Der Spanier, am 25. Oktober 1881 in Malaga geboren und 91-jährig im südfranzösischen Mougins gestorben, nimmt in der Kunstgeschichte des 20. Jahrhundert einen bedeutenden Platz ein. Er war Begründer des Kubismus und ein wichtiger Akteur des Surrealismus. Er hat ein umfangreiches Gesamtwerk aus Gemälden, Papierarbeiten, Skulpturen und Keramiken hinterlassen. Zu seinen bedeutendsten Arbeiten gehören die Gemälde „Les Demoiselles d’Avignon“ und „Guernica“. Picassos Werk ist untrennbar mit seinen zahlreichen Frauen verbunden. Er stellte sie unzählige Male dar: Zu Beginn einer Beziehung in sanften Kompositionen, am Ende oft als verzerrte Figuren. Von den sieben Frauen, die offiziell sein Leben teilten, nahmen sich zwei das Leben, zwei wurden depressiv. Die einzige die es schaffte, ihn zu verlassen, war Marie-Thérèse Walter, die 1965 das Buch „Leben mit Picasso“ veröffentlichte. Darin beschrieb sie ihn als einen launischen Mann, der jenen das Leben schwer Museen im Zeichen des Künstlers Acht Museen, sechs in Spanien und zwei in Frankreich, sind Picasso in Städten gewidmet, die über seine Biografie mit ihm verbunden sind: zwei in seiner Geburtsstadt Malaga, in Barcelona und Madrid, wo er studierte, in A Coruña, Paris und Antibes, wo er lebte und arbeitete. Noch ein Geheimtipp ist das katalanische Städtchen Horta de Sant Joan, das den Kubismus mit befruchtete und im Picasso Center Fans empfängt. Picassos geflügelte Sendbotin hingegen schaffte es in die ganze Welt: die 1949 entworfene Weltfriedenstaube. FOTO: © SUCCESSION PICASSO/2022, PROLITTERIS, ZURICH machte, die es mit ihm teilten. „Jedes Mal, wenn ich eine Frau wechsle, sollte ich die vorherige verbrennen. So wäre ich sie los. Sie wären nicht alle da, um mein Leben kompliziert zu machen“, zitiert ihn die Kunsthistorikerin Julie Beauzac in ihrer 2019 gegründeten Podcast-Serie über Kunst und Feminismus „Vénus s‘épilait-elle la chatte?“ (Hat sich Venus die Muschi rasiert?). Die Reflexion über Picasso und den feministischen oder femininen Blick auf seine Arbeit sei eine aktuelle Debatte, die nicht karikiert werden dürfe, erklärte im französischen Radiosender „France Info“ der Direktor des Picasso-Museums in Barcelona, Emmanuel Guigon. Dass Picasso Frauen gegenüber gewalttätig war, glaube er nicht. Dass er ein Mann seiner Zeit war, zweifellos sehr verführerisch, das verstehe sich von selbst. Im Juni 2021 sorgten in dem spanischen Museum junge Kunststudentinnen für Aufsehen, die sich dort vor die Werke stellten mit T-Shirts, auf denen „Picasso, Frauen-Aggressor“ zu lesen war. Seitdem organisiert Emmanuel Guigon vermehrt Workshops und Konferenzen, in denen das Werk des Künstlers neu beleuchtet wird. Eine ähnliche Protestaktion fand 2018 im New Yorker Museum of Modern Art (MoMA) statt. Die Performance-Künstlerin Emma Sulkowicz stellte sich halbnackt und am ganzen Körper mit Sternchen bemalt vor „Les Demoiselles d’Avignon“. Gladiatoren – todesmutige Helden Ausstellung In der Antike waren die Kämpfer Teil der Unterhaltungsindustrie. In Konstanz wird ihr Leben jetzt nachgezeichnet. Konstanz. Das Archäologische Landesmuseum in Konstanz widmet sich in einer neuen Sonderausstellung berühmten Kämpfern des Römischen Reiches. Unter dem Titel „Gladiatoren – Helden des Kolosseums“ werden von diesem Donnerstag an unter anderem Nachbildungen der todesmutigen Kämpfer in Lebensgröße gezeigt, wie das Museum am Mittwoch mitteilte. Hollywood-Filme wie „Spartacus“ oder „Gladiator“ hätten die Faszination für das Leben und Sterben dieser Männer befördert. Im Zentrum der Ausstellung, die bis zum 8. Oktober zu sehen sei, stünde etwa das Kolosseum als größtes Amphitheater der antiken Welt. Dort kämpften die Gladiatoren zur Belustigung des Volkes gegeneinander oder gegen wilde Tiere. Gezeigt würden etwa Ausrüstungen und Kampftechniken. Die Ausrüstung dürfe auch anprobiert werden, so das Museum. Auch archäologische Fundstücke wie Mosaike und ein Gladiatoren-Grabstein seien Teil der Ausstellung. Besucher könnten auch mit Filmen und interaktiven Stationen in die Welt der Gladiatoren eintauchen. Die Schau widmet sich auch dem Fankult der damaligen Zeit. Rund 500 Jahre lang hätten die Gladiatorenspiele als wichtiges Element der römischen Kultur im ganzen Imperium Romanum bestanden. Entwickelt aus einem Totenkult, seien die Kämpfe wichtiger Bestandteil der antiken Unterhaltungsindustrie gewesen. Die Ausstellung war auch schon im Archäologischen Museum Hamburg sowie im Neanderthal Museum in Mettmann (Nordrhein-Westfalen) zu sehen.dpa Riesige Krone aus Gold Humboldt Forum Tonnenschwerer Schmuck auf Fassade angebracht. Berlin. Das Humboldt Forum in Berlin kann in seiner umstrittenen Rekonstruktion der barocken Schlossfassade nun auch mit einer riesigen Krone zum Bild der Hauptstadt beitragen. Das zwei mal zwei Meter große, vergoldete Stück sitzt seit Dienstagabend auf einer vier Tonnen schweren Kartusche, die über dem Eosander-Portal, Haupteingang des Kultur- und Ausstellungszentrums, mithilfe von Kran und Fassadenkletterern angebracht wurde. Wie die gesamte historisierende Fassade des 680 Millionen Euro teuren Baus wurde auch die rund zwei Millionen Euro teure Kartusche mit Krone aus privaten Mitteln finanziert.dpa KULTURTIPP Drei Generationen der Berliner Schauspiel-Familie auf einer Bühne: Ein Auftritt von Katharina, Anna und Nellie Thalbach gehört in diesem Jahr zu den Höhepunkten im Kulturprogramm der Wormser Nibelungen-Festspiele. Großmutter, Mutter und Enkelin lesen am 15. Juli im Theater aus „Witwendramen“ von Fitzgerald Kusz, wie die Organisatoren am Mittwoch mitteilten. Die Festspiele in einer der ältesten Städte Deutschlands finden seit 2002 auf einer Freilichtbühne vor dem Kaiserdom statt. Das Ensemble wird im Mai bekannt gegeben. Das Nibelungenlied um Drachentöter Siegfried und seinen Mörder Hagen gilt als eine der Lieblingssagen der Deutschen. Hawaiianer erhalten Gebeine ihrer Ahnen Stuttgart. In einer feierlichen Zeremonie sind die menschlichen Überreste von 19 indigenen Hawaiianerinnen und Hawaiianer aus baden-württembergischen Sammlungen zurückgegeben worden. Die Gruppe Hui Iwi Kuamoʻo (Hui bedeutet Gruppe, Iwi Knochen und das Wort Kuamo‘o Rückgrat oder Weg) und Vertreter des „Office of Hawaiian Affairs“ nahmen die Gebeine am Mittwoch entgegen. Sie befanden sich bislang in den Sammlungen des Staatlichen Museums für Naturkunde Stuttgart und der Alexander-Ecker-Sammlung der Universität Freiburg. Feierliche Zeremonie im Löwenstormuseum in Stuttgart. FOTO: BERND WEISSBROD/DPA „Nach vielen Jahrzehnten kehren sie in ihre Heimat zurück“, sagte die baden-württembergische Wissenschaftsministerin Petra Olschowski (Grüne). Die Geschichte der iwi kūpuna (Menschliche Überreste, also Knochen, Schädel und Skelette) sei ein Beispiel für die unmenschliche und ausbeuterische Forschungspolitik des 19. und 20. Jahrhunderts. „Durch dieses Handeln wurde vielen Menschen Schmerz zugefügt – das bedauern wir sehr“, sagte sie. Insgesamt sollen 53 iwi kūpuna und 7 mea kapu (heilige Gegenstände) aus Deutschland an Hawaii übergeben werden.dpa Museen Besucher kehren zurück München. Nach dem Besucher- Tief der Corona-Pandemie hat es im vergangenen Jahr wieder deutlich mehr Menschen in die staatlichen Museen in Bayern gezogen. Mit mehr als zwei Millionen Besuchern begrüßten sie mehr als doppelt so viele Gäste wie im Jahr 2021, teilt das Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst mit. Besonders beliebt waren die Pinakothek der Moderne, die Alte Pinakothek sowie die Staatlichen Antikensammlungen und die Glyptothek in München.dpa Bach-Medaille Thomanerchor ausgezeichnet Leipzig. Der Leipziger Thomanerchor wird mit der Bach-Medaille der Stadt Leipzig geehrt. Die Auszeichnung soll bei der Eröffnung des Bachfestes am 8. Juni übergeben werden, teilt das Bach-Archiv mit. Zugleich sollen damit sämtliche Thomaskantoren seit Johann Sebastian Bach (1685-1750) gewürdigt werden. „Kein Ensemble hat sich im Laufe der letzten 300 Jahre so sehr um die Verbreitung von Bachs Kirchenmusik verdient gemacht wie der Thomanerchor“, so die Jury.epd

Donnerstag, 6. April 2023 25 REGIONALSPORT 90 Punkte für die Weltrangliste Tanzen Birgit und Jürgen Buttkus vom 1. Tanzclub Heidenheim im SV Mergelstetten waren in Berlin sehr erfolgreich. Drei Tage lang war die Arena der Max-Schmeling-Halle das Mekka der Sporttänzerinnen und -tänzer schlechthin. Beim Berlin Dance Festival wurden insgesamt 13 Weltranglistenturniere in allen Altersklassen und Tanzsportarten und zudem noch zwei Weltmeisterschaften ausgetragen. Birgit und Jürgen Buttkus in Berlin SV Mergelstetten 1879 e.V. Das Vorzeige-Tanzpaar des 1. Tanzclubs Heidenheim im SV Mergelstetten, Birgit und Jürgen Buttkus, sah sich dann auch im Ranglistenturnier der Senioren/ Masters III im Standardtanz einer starken internationalen Konkurrenz von 115 Paaren gegenüber, wobei die Vorrunde keine wirkliche Hürde darstellte. Richtig „ausgesiebt“ wurde in der ersten Zwischenrunde von 80 auf 50 Paare, die das SVM-Paar großartig, im Langsamen Walzer sogar mit der maximalen Punktzahl, meisterte. In der anschließenden 2. Zwischenrunde zeigten Jürgen und Birgit Buttkus eine konstante Leistung über alle Tänze und konnten sich sehr gut im Mittelfeld platzieren; angesichts der starken Konkurrenz ist der 30. Platz im Endklassement ein sehr gutes Ergebnis, das immerhin 90 Weltranglistenpunkte einbrachte. Werner Buttschardt In Hürben winkt ein Teilnehmerrekord HZ-Landkreis-Laufcup Die Resonanz beim 22. Höhlenbärenlauf am Ostersamstag ist bereits so groß, dass die Verantwortlichen des TV Hürben die Anmeldung vielleicht sogar vorzeitig beenden müssen. Von Dominik Florian Wenn es an diesem Wochenende in den Wäldern rund um Hürben im Gehölz knistert, können das nach Ostereiern suchende Kinder sein – oder auch Läuferinnen und Läufer. Denn am Ostersamstag startet mit dem 22. Hürbener Höhlenbärenlauf die Laufsaison im Landkreis Heidenheim. Vor der ersten Station des HZ- Landkreis-Laufcups haben die Verantwortlichen des TV Hürben nicht nur den Wetterbericht im Blick, sondern auch die Anmeldezahlen. „Die gehen richtig nach oben“, sagt Benjamin Schätzle, Leichtathletik-Fachwart bei den Hürbenern. Die Zahl von 170 Startern ist bereits deutlich übertroffen worden. Deshalb könnte es erstmals einen Anmeldestopp geben, bei 300 Teilnehmenden ist das Starterfeld voll. Und auch die Vorhersagen versprechen passende Bedingungen für gute Laufleistungen. „Wenn das Wetter so bleibt, sind wir zufrieden“, sagt Schätzle. Im Vorjahr von Schnee geplagt Vor gut zwölf Monaten waren die Voraussetzungen noch ganz andere: So wurde das Rennen für die Hürbener Verantwortlichen zu einem echten Hürdenlauf. Die erste Hürde, die es zu überspringen gab, waren die Nachwehen der Corona-Pandemie. „Wir Grün statt weiß: Beim 22. Höhlenbärenlauf erwarten die Verantwortlichen des TV Hürben gut Bedingungen und viele Teilnehmer. Fotos: Oliver Vogel mussten einen Tag vor der Aufhebung der Beschränkungen noch Kontrollen durchführen“, blickt Thorsten Weisheit, Vorstandsvorsitzender des TV Hürben, zurück. Und nicht nicht nur die behördlichen Vorgaben stellten die Nerven der Sportler auf die Probe, auch Petrus wollte es den Ciara Elsholtz lief im Vorjahr im Hauptlauf des Höhlenbärenlaufs ganz nach vorne und holte später auch den Sieg im HZ-Landkreis-Laufcup. Laufbegeisterten nicht zu einfach machen. Kräftige Schneefälle sorgten auf dem Kurs für viel Weiß, aber auch rutschige Bedingungen. Läufe über drei Distanzen „Das mit dem Schnee müssen wir nicht noch einmal haben“, sagt Es geht um die ersten Punkte in der Gesamtwertung Der 22. Hürbener Höhlenbärenlauf ist die erste von acht Stationen des den HZ-Landkreis-Laufcups. Wie bei der Premiere im vergangenen Jahr können die Läuferinnen und Läufer über die Fünf- und Zehn-Kilometer-Distanzen (und Halbmarathon) Punkte für die Gesamtwertung sammeln. Die Basis für die Punkteberechnung ist die gelaufene Bestzeit für die jeweilige Strecke. Die Schnellsten erhalten für ihre Zeit Hundert Punkte, die Punktzahl aller anderen Läufer ergibt sich immer in Relation dazu. Ein Streichergebnis gibt es nicht – mehr Läufe führen also immer zu mehr Punkten. Im Vorjahr holten Ciara Elsholtz von der TSG Giengen und Lukas Diebold den Sieg in der Gesamtwertung der Laufserie. Die weiteren Stationen des HZ-Landkreis-Laufcups: 17. Schnaitheimer Frühlingslauf, Samstag, 22. April 25. Eseslburger Tallauf, Sonntag, 2. Juli 3. Giengener Stadtlauf, Schätzle. Auf den schnee- und eisfreien Wegen gehen am Samstagnachmittag die Läuferinnen und Läufer beim Hobbylauf einmal auf die fünf Kilometer lange Runde, die Teilnehmer des Hauptlaufes über zehn Kilometer bewältigen sie zweimal (Beginn 15.40 Uhr/Sportanlage TV Hürben). Zudem misst sich der Laufnachwuchs auf einer rund 1,5 Kilometer langen Strecke (15 Uhr). Die kleineren Bedenken, dass die Resonanz für den Lauf am Osterwochenende kleiner ausfallen könnte, entpuppten sich als unberechtigt. „Die Läuferinnen und Läufer lassen uns nicht im Stich“, sagt Thorsten Weisheit. Sogar ein Teilnehmerrekord sei möglich. Der Termin der Veranstaltung wurde ohnehin nicht bewusst auf das Feiertagswochenende gelegt. „Der Höhlenbärenlauf findet traditionell eine Woche nach den Theatertagen statt. So können wir den Einsatz der Helferinnen und Helfer besser koordinieren“, sagt der Vorstandsvorsitzende. Anmeldung erstmals online Und auf viele helfende Hände kann der Verein auch nach der Pandemie zählen. „Sie sind wie die Läufer wieder da und unterstützen uns tatkräftig. Ohne sie geht es nicht“, betont Benjamin Schätzle. Die offizielle Anmeldung für die erste Station des HZ-Landkreis-Laufcups, die in diesem Jahr erstmals online stattfindet, ist im Internet unter my.raceresult. com/228749/ noch solange möglich, bis die maximale Teilnehmerzahl erreicht ist. Dort gibt es auch die Ausschreibung mit allen Informationen zu den Laufstrecken. Sonntag, 8. Oktober 18. Nattheim Maultaschenlauf, Samstag, 14. Oktober 33. Steinheimer Geologenlauf, Sonntag, 5. November 42. Schnaitheimer Nikolauslauf, Samstag, 2. Dezember 9. Mergelstetter Silvesterlauf, Sonntag, 31. Dezember „Nicht auf Teufel-komm-raus“ Fußball-Bezirksliga Thomas Lieb wird ab der kommenden Saison Trainer der Sportfreunde Dorfmerkingen II. „Warum hat das so lange gedauert?“ Thomas Lieb weiß die erste Frage genau einzuordnen. Im November 2021 war der heute 46-Jährige beim Fußball-Bezirksligisten TSG Schnaitheim zurückgetreten. Und war seitdem, wie man so schön sagt, vereinslos. Nun übernimmt Lieb ab der Saison 2023/24 die Sportfreunde Dorfmerkingen II, ebenfalls in der Bezirksliga. „Ich wollte mich erst sortieren und nicht auf Teufel-komm-raus wieder in ein Traineramt“, sagt Lieb über seine Auszeit. Während andere Trainer oft nur kurz nach Rücktritten oder Entlassungen bei anderen Vereinen wieder einen Posten übernehmen, fuhr Lieb verstärkt Rad, ging wandern und genoss die freie Zeit mit seiner Familie, wie er sagt. Er frischte seine B-Lizenz auf und ja, er schaute sich Fußballspiele an, ganz zwanglos. Mangelte es denn an Angeboten? Lieb verneint das. „Es gab auch verlockende Angebote. Aber über jedes musste ich gründlich nachdenken. Ein hundertprozentiges Match war aber nicht dabei. Doch nun habe ich es gefunden.“ Der Großkuchener Lieb meint damit die zweite Dorfmerkinger Mannschaft. Bei den Sportfreunden steht ein Wechsel an: Stefan Schill, aktuell Coach der „Zweiten“, übernimmt ab der kommenden Spielzeit die erste Mannschaft, die aktuell in der Verbandsliga um den Klassenerhalt kämpft. Lieb und Schill kennen sich gut, Torwart Timo Hirschmann hütete bereits mal das Tor bei der TSG Nattheim unter Thomas Lieb (und Klaus Beyrle). Und mit Philipp Baum, derzeit noch Co-Trainer (rückt ab der kommenden Saison in die „Erste“ hoch) besuchte Lieb einen Trainerlehrgang. „Die zweite Mannschaft ist sehr gefestigt, ich möchte aber neue Reizpunkte setzen“, blickt Lieb voraus. Eine seiner Aufgaben: Einen guten Unterbau für die erste Mannschaft bilden und dem ein oder anderen Spieler den Sprung nach oben ermöglichen. Dies bestätigt Josef Schill, der für die Pressearbeit bei den Sportfreunden verantwortlich ist. „Die Philosophie von Stefan Schill als künftigem Trainer der ersten Mannschaft und Thomas Lieb stimmt überein.“ Und Josef Schill bestätigt, dass einige „hochinteressante Kandidaten“ gerne den Trainerposten bei der „Zweiten“ übernommen hätten. Schließlich stand bereits Mitte Januar offiziell fest, dass Stefan Schill in die „Erste“ aufrückt. Zunächst möchte sich Thomas Lieb noch im Hintergrund halten. Aber es dauert von nun an ja auch nicht mehr ganz so lang, bis zu seinem Comeback als Trainer . . . Edgar Deibert Zurück als Trainer: Thomas Lieb. Foto: Archiv, Christian Thumm Der RSV mit (hinten von links): Katharina Siewert, Luana D’Amore und Lisa Pham sowie Mira Gergeni (vorne). Foto: RSV Katharina Siewert auf Platz sechs Für den zweiten Ranking-Wettbewerb, einer Serie für Bundeskader-Athleten, wurden vom RSV Nattheim Mira Gergeni und Katharina Siewert (Schüler B), sowie Lisa Pham und Luana D’Amore (Schüler C) nominiert. Für den RSV ist der Start im März eine Herausforderung, da die Rollsporthalle max. auf 8 Grad erwärmt werden kann. Daher ist die Vorbereitung im Winter nicht ganz optimal. Alle vier Sportlerinnen des RSV Nattheim zeigten in Wolfsburg zum Saisonbeginn dennoch gute Leistungen. Die Kürvorträge waren nicht fehlerfrei, aber bis zu den baden-württembergischen Meisterschaften Ende Mai bleibt noch etwas Zeit, um an ihnen zu arbeiten. Bei den Schülern B (Jahrgänge 2010/2011) belegte Katharina Siewert einen guten sechsten Platz (in ihrem Jahrgang 2011 war es die drittbeste Darbietung). Mira Gergeni landete nach der Kurzkür auf Rank elf, in der Kür beendete sie den Wettbewerb auf Platz 18. Bei den Schülern C belegte Luana Platz zwölf (in ihrem Jahrgang 2013 war es die fünftbeste Darbietung), Lisa Pham kam nach zwei unglücklichen Patzern auf den 18. Platz. hin Auch der Nachwuchs durfte sich in Sontheim beweisen. Foto: Joshua Klöppel Photography Reitsport Dressurturnier in Sontheim Beim Dessurturnier des Reit- und Fahrvereins Sontheim/Unteres Brenztal wurden Prüfungen bis zur Klasse M angeboten. In einem Kostüm-Führzügelwettbewerb konnten Kinder und Jugendliche mit Schulpferden des Reitvereins ihre ersten Turniererfolge verzeichnen. Die Fortgeschritteneren starteten mit den Schulpferden in der E-Dressur. Am Vatertags-Wochenende (18. bis 21. Mai) wird das traditionelle Springturnier des RFV Sontheim mit Nachtspringen ausgetragen. af

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