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Heidenheimer Zeitung, 22.07.2020

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8 BLICK IN DIE WELT

8 BLICK IN DIE WELT Mittwoch, 22. Juli 2020 Vermutlich längere Immunität Corona Studie in Wuhan zeigt: 80 Prozent der Infizierten haben nach einem halben Jahr noch aktive Antikörper. Essen/Wuhan. Viele Corona-Patienten haben dauerhaft so viele Antikörper, dass eine neue Infektion vermutlich abgewehrt werden kann. Zu diesem Ergebnis kommt eine noch unveröffentlichte Studie an 327 Covid-19-Patienten in Wuhan (China). Sie soll jetzt einem Fachmagazin zur Begutachtung übergeben werden. In mehr als 80 Prozent der Patienten seien sechs Monate nach ihrer Erkrankung noch biologisch aktive Antikörper nachgewiesen worden, die fähig seien, das Virus unschädlich zu machen, sagte der Virologe Ulf Dittmer, Direktor des Instituts für Virologie der Uniklinik Essen. An der Studie des deutsch-chinesischen Gemeinschaftslabors in Wuhan waren chinesische Experten und drei Virologen aus Essen beteiligt, darunter Mirko Trilling. Die untersuchten Patienten hätten leichte oder schwere Symptome gezeigt, sagte Dittmer. In den letzten zwei bis drei Monaten der je sechsmonatigen Untersuchung sei die Antikörper-Menge relativ stabil geblieben. Man könne „zumindest eine Zeit lang von einer Immunität nach einer durchgemachten Erkrankung ausgehen“, sagte Dittmer. Falls ein Impfstoff ähnlich stabile Antikörper-Antworten wie eine Covid-19-Erkrankung auslöse, könnte eine Impfung einen länger anhaltenden Schutz vermitteln. dpa Geiselnahme in einem Bus Ukraine Ein Bewaffneter bringt etwa 20 Passagiere in seine Gewalt. Kiew. Ein schwer bewaffneter Mann hat im westukrainischen Luzk etwa 20 Menschen in einem Bus als Geiseln genommen. Er habe Sprengsätze und Waffen bei sich, teilte die Polizei am Dienstag mit. Einem Polizeivertreter der Stadt zufolge fielen auch Schüsse. Wie am Abend gemeldet wurde, konnte der bewaffnete Täter nach stundenlangen Verhandlungen festgenommen worden. Alle Geiseln seien freigekommen. Zuvor stürmten die Polizisten den Bus. Es wurde eine Blendgranate gezündet. Präsident Wolodymyr Selenskyj soll zuvor persönlich mit dem Geiselnehmer gesprochen haben. Der Mann ist 44 Jahre alt und vorbestraft. afp/dpa Jannik Könecke ist einer der längsten Deutschen Mit 2,24 Metern ist der 19-jährige Jannik Könecke aus Lohnde bei Hannover einer der größten Deutschen. Damit er seinen Führerschein machen konnte, ließ der Fahrlehrer Jörg Vespermann (rechts), der auch Geschäftsführer der Berufskraftfahrer-Akademie-Nord GmbH ist, einen Transporter für ihn umbauen. Der Fahrersitz wurde nach hinten gerückt. „Es ist ein megaschönes Gefühl, den Führerschein zu machen“, sagte Könecke, der gerade seinen Hauptschulabschluss nachgeholt hat und Fast jeder dritte Verkehrstote in Deutschland ist letztes Jahr ein Opfer zu hoher Geschwindigkeit geworden. 963 Menschen starben bei Geschwindigkeitsunfällen, 53 687 wurden verletzt, 13 769 davon schwer, teilte das Statistische Bundesamt mit. Weitere häufige Unfallursachen sind die falsche Straßenbenutzung, Überholen oder Alkoholeinfluss. Von einem Geschwindigkeitsunfall wird gesprochen, wenn die Polizei mindestens einem der in den Unfall verwickelten Fahrern ein „nicht angepasstes“ Tempo vorwirft. Das kann auch der Fall sein, wenn das Tempo im Rahmen des Erlaubten war, aber zum Beispiel das Wetter (Starkregen, Nebel, Schnee . . .) langsameres Fahren erfordert hätten. Mehr als 41 000 Mal hat die Polizei nach Unfällen mit Verletzten und Toten eine nicht angepasste Geschwindigkeit festgestellt. Dabei sei nur 2130 Mal die zulässige Höchstgeschwindigkeit überschritten worden. „Die Geschwindigkeit – sowohl die nicht angepasste als auch die überhöhte – ist eine Hauptursache für Todesfälle im Straßenverkehr“, sagte der Unfallforscher Siegfried Brockmann vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft. Er meint, die Zahl der Unfälle mit überhöhter Geschwindigkeit müsse deutlich größer sein, da vor allem diese Werte oft später von Gutachtern und nicht von der Polizei vor Ort festgestellt werden. In Deutschland sinkt die Zahl der Verkehrstoten seit Jahrzehnten – mit kleinen Ausreißern. 1970 war mit 21 000 der bisherige Spitzenwert erreicht worden. Im vergangenen Jahr starben rund 3000 Menschen bei Unfällen, so wenige wie noch nie seit Beginn der Statistik vor mehr als 60 Jahren. Seit 2010 ist die Zahl der Verkehrstoten um 16,5 Prozent zurückgegangen. Die Zahl der Opfer, die bei Geschwindigkeitsunfällen starben, sank sogar um 33,2 einen Ausbildungsplatz sucht. Er berichtet, dass er das Elternhaus drei Jahre lang kaum verlassen habe; in der Schule sei er permanent gemobbt worden. Aber er habe sich „nie gewünscht, klein zu sein.“ Foto: Julian Stratenschulte/dpa Tödliches „Nicht angepasst“ Unfälle Alle neun Stunden stirbt ein Mensch bei einem Geschwindigkeitsunfall. Das muss nicht mit Rasen zusammenhängen. Von Jenny Tobien Falsches Tempo dominiert Tote je 1000 Unfälle mit Personenschaden 2019 Nicht angepasste Geschwindigkeit 24,1 GRAFIK KINGHORST / QUELLE: DPA Falsche Straßenbenutzung 21,1 Überholen 18,1 Alkoholeinfluss 13,9 Falsches Verhalten gegenüber Fußgängern 10,5 Vorbeifahren 6,4 Vorfahrt, Vorrang 5,7 Prozent. Dennoch: Laut den Statistikern starb 2019 alle neun Stunden ein Mensch bei einem Geschwindigkeitsunfall. Ruf nach dem Tempolimit „Die gute Nachricht ist, dass die Todeszahl bei Geschwindigkeitsunfällen überproportional zurückgegangen ist“, sagte Brockmann. „Das liegt sicher an der besseren Technik und auch an Assistenzsystemen, die den Abstand zum Vordermann vernünftig justieren.“ Um das Unfallrisiko weiter zu verringern, sollten Assistenzen aber noch besser weiterentwickelt werden, etwa um die Sicht bei Nebel oder die nasse Fahrbahn besser zu erfassen. Der Unfallforscher spricht sich zudem für eine stärkere Tempobeschränkung aus, ob in der Stadt, auf der Landstraße oder der Autobahn. „Das würde eindeutlich zu weniger Unfällen führen.“ Kürzlich hatte sich der Grünen-Vorsitzende Robert Habeck für ein generelles Tempolimit von 130 Stundenkilometern auf Autobahnen ausgesprochen. Selbst CSU-Chef Markus Söder stellte sich – anders als seine Partei – nicht kategorisch dagegen. dpa Leute im Blick Vivienne Westwood Die britische Modedesignerin (79) hat in einem riesigen Vogelkäfig vor einem Londoner Gericht die Freilassung des Wikileaks-Gründers Julian Assange gefordert. Sie beschimpfte die USA als korruptestes Land der Welt. Umringt war sie von Demonstranten, die „Lasst Julian Assange frei“ riefen. Assange (49) sitzt seit einem Jahr im Hochsicherheitsgefängnis Belmarsh Prison in London. Amber Heard Die Schauspielerin hat im Prozess ihres Ex-Manns Johnny Depp (57) gegen die Zeitung „Sun“ ihre Gewalt-Vorwürfe gegen Depp bestätigt. Er habe ihr mehrfach gedroht, sie umzubringen. Depp hatte das in dem Prozess bestritten und seinerseits Heard beschuldigt, gewalttätig geworden zu sein. Seine Ex-Partnerinnen Vanessa Paradis und Winona Ryder hatten Depp als nicht gewalttätig beschrieben. Daniel Sträßer Der Darsteller (32) einer der zwei neuen Hauptkommissare im SR-„Tat ort“ findet es „ganz furchtbar“, dass Schauspieler in ihren Rollen schnell in Schubladen gesteckt werden. „Ich bin da überhaupt nicht festgelegt und weigere mich auch. Ich will nicht nur den harten Typen oder den vom Leben Gezeichneten spielen.“ Deshalb nehme er auch Komödien und leichtere Rollen an und versuche, sehr unterschiedliche Charaktere zu spielen. Gewinnquoten FOTO: OLIVER DIETZE/DPA Toto 2 1 2 2 1 0 2 0 0 1 1 1 1 Gewinnklasse 1 Jackpot 127 770,80 € Gewinnklasse 2 1298,40 € Gewinnklasse 3 66,60 € Gewinnklasse 4 10,40 € 6 aus 45 8 9 14 27 29 30 Gewinnklasse 1 unbesetzt, Jackpot 190 281,10 € Gewinnklasse 2 3843,60 € Gewinnklasse 3 325,90 € Gewinnklasse 4 15,30 € Gewinnklasse 5 15,30 € Gewinnklasse 6 2,10 € ohne Gewähr Wetter Sonne, Quellwolken, nach Süden Schauer- und Gewitterrisiko Für den Südwesten Vorhersage Feucht-warme Luftmassen strömen in unsere Region ein. Viel Sonne, stärkere Quellwolken vor allem im Süden und Süd os ten. Nach Süden hin Schauer- und Gewitterrisiko, sonst niederschlagsfrei. 24 bis 29 Grad. Schwacher, in Böen frischer, in Schauer- und Gewitternähe stark böiger Nord ost wind. DRUCKTESTFELD Europawetter Biowetter Am Vormittag ist der Wettereinfluss gering, er wird im Tagesverlauf jedoch un güns ti ger. Bei sehr Wetterfühligen sind Befindensbeeinträchtigungen möglich sowie eine leichte Erhöhung der Migräne- oder Kopfschmerz an fäl lig keit. Ausflugswetter Pollenflug

Mittwoch, 22. Juli 2020 9 HEIDENHEIM Ungelesen Liebe Unauffälligkeit, das Tierreich lehrt uns, dass es bisweilen sehr vorteilhaft sein kann, nicht aufzufallen. Viele Tierarten haben fantastische Tarnungen entwickelt, mit denen sie praktisch unsichtbar werden. Andere Tiere bleiben meistens unter der Erde, wieder andere Tiere kriechen nur nachts durch die Gegend. Hauptsache, man fällt nicht auf. Eines unser Lieblingstiere ist das Faultier, ein smarter Philosoph in einer Welt der Bestien. Um das Faultier herum wird gejagt und geflüchtet, gebrüllt und gemetzelt. Es ist ein Dschungel. Das Faultier aber bleibt ganz ruhig, hängt an seinem Ast und ist derart reglos, dass viele andere Tiere es einfach nicht als Lebewesen wahrnehmen. Ziemlich genial, und ziemlich genial unauffällig. Kommen wir nach Heidenheim, wo wir kürzlich während eines Gewitterregens an der Karl-Rau-Halle vom Fahrrad fielen und an einen Gegenstand stießen. Wir erhoben den Blick, und da stand eine Werbefläche nebst Uhr, die wir noch nie wahrgenommen hatten. Wir haben im Archiv recherchiert, und das Rätsel wird immer rätselhafter. Die aus den 1960er-Jahren stammende Werbesäule stand laut zeitgenössischen Aufnahmen immer wieder mal an der Stelle, dann war sie wieder weg, dann wieder da, wie ein Geist. Man sieht sie einfach nicht. Deswegen ist auch seit Jahren kein Werbeplakat hinter ihren Scheiben. Wer würde bei der genannten Telefonnummer anrufen? Die Säule ist so unauffällig, dass niemand die Nummer sieht. Mehr noch, damit auch die Uhr keine ungewollte Aufmerksamkeit auf sich zieht, ist sie kaputt, vielleicht schon seit Jahren steht sie auf zwölf Uhr. Die Säule ist sauber, sie ist nicht beschmiert, nicht beklebt, keine Scheiben sind eingeschlagen. Da steht sie, ist völlig nutzlos, aber so unauffällig, dass selbst Vandalen sie in Ruhe lassen. Ein Faultier, ein genialer Lebenskünstler im Dschungel des Mittelzentrums. Genial. Aber Du liest das ja eh wieder nicht. Hendrik Rupp FOTO: HENDRIK RUPP Awo baut Pflegeheim in der Weststadt Altenpflege Spätestens im Jahr 2022 will die Arbeiterwohlfahrt (Awo) an der Liststraße ein neues Seniorenheim eröffnen. Im Anschluss soll das Eugen-Loderer-Zentrum geschlossen und umgebaut werden. Von Karin Fuchs An Bauvorhaben mangelt es dem Kreisverband der Arbeiterwohlfahrt Heidenheim zurzeit nicht. An der Neuffenstraße befindet sich der Neubau eines neuen Awo-Zentrums in der Fertigstellung. Einziehen wird dort noch im Sommer die Werkstatt für psychisch Kranke, ebenso wird hier die neue Awo-Geschäftsstelle ihren Platz finden. Derzeit sind die Mitarbeiter noch an mehreren Standorten in der Stadt verteilt. Müllgebühren werden ab 2021 teurer Neue Tarife Einige Kreisräte befürchten Belastungen für große Familien nach Umstellung bei den Haushaltsgrößen. Die alten Gebäude der Firma Weireter weichen dem Neubau eines Altenpflegeheims. Das ist der Pflegeheim-Plan Nur einige hundert Meter entfernt, auf der anderen Seite der B 466 in der Weststadt, steht nun das nächste Bauvorhaben an. An der Liststraße, kurz nach der Einmündung der Daimlerstraße, wo derzeit noch die alten Gebäude der Firma Weireter stehen, soll ein neues Pflegeheim entstehen. Stefan Oetzel, Vorsitzender des Awo-Kreisvergands bestätigt die Pläne für einen Neubau, in den die Awo neun Millionen Euro investiert. Realisiert wird das Projekt von einem Investor, von dem die Awo zwei Stockwerke in einem Gebäudekomplex erwirbt. Der Investor baut am Standort zudem 44 Wohnungen sowie eine Tiefgarage mit 30 Stellplätzen. Altenpflege ist für die Awo kein Neuland, schließlich betreibt der Heidenheimer Wohlfahrtspflegeverband seit 1996 das Eugen-Loderer-Altenzentrum in der Innenstadt. Obwohl zu seiner Zeit als hochmodern gelobt und von Architektenseite als herausragendes Bauwerk befunden, entspricht das Heim heute nicht mehr dem, was die neuen Heimbaupflegeordnung fordert. Dort werden Einzelzimmer verlangt. Wer das nicht umsetzen kann, muss schließen. Auch im Loderer-Altenzentrum befinden sich derzeit noch Doppelzimmer, sodass eine Umgestaltung fällig ist. „Für uns Corona-Bonus: Awo geht eigenen Weg Für Altenpfleger soll es als Anerkennung für ihre Arbeit in der Corona-Pandemie neben dem Beifall eine Prämie geben. Awo-Kreisvorsitzender Stefan Oetzel begrüßt dies, nennt aber auch Die Müllgebühren für Haushalte und Gewerbe steigen ab 2021 um zirka sechs Prozent. Große Familien mit drei und mehr Kinder müssen noch tiefer in die Tasche greifen. „Plus 22 Prozent“ hatte Kreisrat Werner Häcker die Mehrkosten bei den Müllgebühren für einen sechsköpfigen Haushalt ausgerechnet. Der Grund dafür: Der Abfallwirtschaftsbetrieb hat neue Tarifgruppen eingeführt. Bislang wurde bei den Gebührenansätzen für die Haushalte nur bis zu einer Größe von fünf Personen unterschieden. Darüber hinaus gab es nur noch eine Tarifgruppe. Egal ob sechs oder neun Personen ihren Abfall in den braunen und grauen Tonnen entsorgten, die Haushalte zahlten die identische Haushaltsgebühr. Ab 2021 wird nun bis zu neun Personen differenziert. Markus Krause, der Leiter des Abfallwirtschaftsbetriebs, verwies bei der jüngsten Sitzung des Kreistags auf die Zunahme neuer Wohnformen, bei denen mehr Menschen in einem Haushalt zusammenlebten. Doch Häcker und auch Kreisrätin Annette Rabausch (Freie Wähler) blieben dabei: Es würden damit auch große Familien getroffen. Für diese sollte es eher Vergünstigungen geben, meinte Rabausch. CDU-Fraktionssprecher Bernhard Ilg versuchte zu klären. „Müllpolitik ist keine Sozialpolitik.“ Wer Familien unterstützen wolle, müsse dies auf andere Weise tun als über Gebührensätze. Die Mehrbelastung für große Familien relativiert sich aber schnell, wenn man in die jüngste Vergangenheit schaut. Wie Krause aufzeigte, haben sich die Müllgebühren im Landkreis Heidenheim zwischen 2006 und 2016 nahezu halbiert. Im Jahr 2018 kam den Haken an der Regelung: „Es kann nicht sein, dass alle anderen im Team leer ausgehen.“ Damit meint er Mitarbeiter der Hauswirtschaft ebenso wie aus der Wäscherei oder Hausmeister. Deshalb werde die Awo den anderen Mitarbeitern ebenfalls eine Prämie auszahlen, wenn auch nicht in der vollständigen Höhe. Im Moment verhandle die Awo noch mit den Leistungsträgern. kf stellte sich die Frage, ob wir unter laufendem Betrieb umbauen, haben uns jedoch dagegen entschieden“, so Stefan Oetzel. Die Erfahrung aus anderen Projekten zeige, dass dies schwierig sei. Die Belastungen für die Bewohner seien als zu groß eingestuft worden. So kam es zu der Überlegung, ein weiteres Heim zu bauen. Auch das Gelände des früheren Schlachthofes habe man ins Auge gefasst, räumt Oetzel ein. Doch zum einen hätten sich die Stadtwerke als Eigentümer für einen anderen Interessenten entschieden, zum anderen wisse man dort nicht, wie lange ein Neubau dauere. Ein steigender Sanierungsaufwand der Müllverbrennung in Ulm ist mit ein Anlass, dass die Müllgebühren steigen. Foto: Arthur Penk es zu einer ersten Erhöhung um 8,5 Prozent in diesem Zeitraum, nun folgt eine zweite. Auch der Aufschlag ab 2021 scheint überschaubar. Laut Krause zahlt ein Drei-Personen-Haushalt im Jahr dann 8,68 Euro mehr. Krause führte drei Gründe an, welche bei der neuen Gebührenkalkulation neue Tarife erforderlich gemacht haben: Der Preis für Altpapier sei komplett am Boden, die Logistikkosten stiegen und der TAD verlange wieder höhere Sätze für die Verbrennung im Donautal, weil in der über 20 Jahre alten Anlage Instandsetzungen erforderlich werden. Nach der neuen Tarifstruktur zahlt der Einpersonenhaushalt eine Haushaltsgebühr von 60,48 Euro. Bis jetzt sind es 57,36 Euro. Die Haushaltsgebühr für einen Haushalt mit zehn Personen beträgt künftig 144,60 Euro. Bislang waren 103,80 Euro fällig. Die Gewichtsgebühr, die kaum mehr ins Gewicht fällt, wurde beim Biound beim Restmüll um einen Cent auf 10 beziehungsweise 14 Cent erhöht. Landrat Peter Polta betonte nochmals: „Wir haben mit den Foto: Rudi Penk Umzug der Heimbewohner Das neue Heim wird gleichviele Plätze wie das Loderer-Altenzentrum haben. Derzeit sind im Loderer-Altenzentrum rund 90 Mitarbeiter beschäftigt, 56 Plätze für Senioren werden angeboten. Noch dieses Jahr sollen die Gebäude an der Liststraße abgerissen und mit dem Neubau gestartet werden. Fertig soll das neue Pflegeheim im Jahr 2022 sein. Dann, so der Plan, sollen die Bewohner der Innenstadt in das neue Gebäude ziehen, während im Eugen-Loderer-Altenzentrum der Umbau beginnt. Wie lange dies dauern wird, ist momentan noch ungewiss. Doch sobald der Umbau fertig sei, könnten die Bewohner, wenn gewünscht, wieder zurückkehren, so Oetzel. Fest steht, dass die Awo am Ende zwei Altenpflegeheime betreiben wird und sich die Zahl der Plätze in Awo-Regie auf rund 110 verdoppelt. Dass es damit zu einem Überangebot an Plätzen kommen wird, hält Stefan Oetzel für unwahrscheinlich angesichts der Wartelisten für Pflegeplätze im Landkreis. neuen Tarifen nicht auf Familien gezielt, sondern auf alternative Wohnformen.“ Bei drei Gegenstimmen wurde die neue Gebührensatzung jetzt vom Kreistag beschlossen. Günter Trittner Vermisster Mann gefunden Am Montag wurde nach einer vermissten Person gefahndet. Laut Polizei soll ein 82-jähriger Patient am Nachmittag gegen 15 Uhr aus dem Heidenheimer Klinikum verschwunden sein. Einsatzkräfte der Polizei sowie mehrere Rettungshundestaffeln waren bei der Suche nach dem Senior im Einsatz und suchten den Bereich rund um das Klinikum ab. Am frühen Dienstagmorgen konnte die Suche dann erfolgreich beendet werden: Gegen 5.45 Uhr fanden die Rettungshunde den vermissten 82-Jährigen in der Nähe des Heidenheimer Klinikums. Der Senior war laut Polizei wohlauf. kats Demo gegen Singverbot abgesagt Der für den heutigen Mittwoch geplante Protestzug des Neuen Kammerchors des Schiller-Gymnasiums gegen das Gesangs- und Blasmusikverbot an Schulen findet nicht statt. „In Absprache mit unserer Schulleitung wird die Aktion abgesagt“, sagt der Leiter des Chors, Thomas Kammel. Der Grund hierfür sei das rasche Einlenken durch Kultusministerin Dr. Susanne Eisenmann. Das Kultusministerium hatte vorgesehen, dass Singen und Blasmusik in geschlossenen Räumen aufgrund der erhöhten Infektionsgefahr durch Aerosole im gesamten kommenden Schuljahr untersagt sind. Daraufhin hagelte es massive Proteste etwa seitens Chorverbänden, Schulen und dem Landesmusikrat. Die Kritik wirkte: Das Singund Blasverbot soll nur noch bis zu den Sommerferien gelten, heißt es in der Stuttgarter Zeitung. Nun arbeite das Kultusministerium an neuen Regelungen. „Uns fällt ein großer Stein vom Herzen. Diese Form der kulturellen Erziehung ist auch systemrelevant“, sagt Kammel. So fördere die musische Erziehung die Kreativität bei jungen Menschen. „Und die brauchen wir mehr denn je“. Sandra Gallbronner Voith: kein weiterer Infizierter Die Voith-Kantine in Heidenheim wird voraussichtlich nächsten Montag wieder ihren Betrieb aufnehmen. Das teilte die Pressestelle des Unternehmens mit. Die Kantine war am Montagvormittag geschlossen worden, nachdem ein Küchenmitarbeiter positiv auf das Coronavirus getestet worden war. „Die Tests aller Kontaktpersonen des Mitarbeiters sowie der übrigen Mitarbeiter der Kantine ergaben keinen weiteren positiven Befund“, so Katrin Sulzmann, Leiterin der Voith-Kommunikation. Die Kantine bleibe jedoch noch diese Woche geschlossen. Ein Teil der Kantinenbelegschaft und alle direkten Kontaktpersonen des Betroffenen befänden sich vorsorglich in Quarantäne. Die Kantine wurde als Vorsichtsmaßnahme und zum Schutz der Gesundheit aller Mitarbeiter sofort nach Bekanntwerden der Infektion geschlossen. Es seien entgegen anderslautenden Informationen keine Essen an diesem Tag ausgegeben worden. „Dank der schnellen und umfänglichen Reaktion der Kantinenleitung und des Arbeitsmedizinischen Dienstes konnte so einer möglichen Ausbreitung des Virus frühzeitig entgegengewirkt werden“, so Sulzmann. Karin Fuchs Über ein Kabel gestürzt Am Montag gegen 14 Uhr fuhr eine 69-Jährige auf ihrem Pedelec auf dem Radweg entlang der Brenz. Sie bog über eine Brücke nach rechts in Richtung Ludwig- Lang-Straße ab. Dabei fuhr sie über ein am Boden liegendes Verlängerungskabel, stürzte und verletzte sich leicht. Der Rettungsdienst brachte die Frau in ein Krankenhaus. Die Verkehrspolizei aus Heidenheim (Tel. 07321.97520) hat die Ermittlungen aufgenommen. Demnach soll ein 57-jähriger Bauarbeiter das Kabel gelegt, es nicht gesichert und nicht davor gewarnt haben. Am Pedelec sei kein Schaden entstanden.

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