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Heidenheimer Zeitung 18.1.2024

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24 SPORT Donnerstag, 18.

24 SPORT Donnerstag, 18. Januar 2024 HANDBALL EUROPAMEISTERSCHAFT IN DEUTSCHLAND Ein „Kölle Alaaf“ für Golla und Co. Empfang Unter dem Klang von Schellen und Flöten sind die deutschen Handballer am Spielort Köln angekommen. Geduldig haben die Roten Funken am Mittwoch im dichten Schneetreiben gewartet, bis die für kurz nach 14 Uhr angekündigten deutschen Handballer aus dem Kölner Hauptbahnhof traten. Mit rund halbstündiger Verspätung traf der DHB-Tross in der Domstadt ein – und wurde mit einem dreifachen „Kölle Alaaf“ begrüßt, das über den Breslauer Platz schallte. Das Traditionskorps des Kölner Karnevals hatte sich in seine rot-weiße Schale geworfen, war mit Flinten, Säbeln, Trommeln, Flöten und Schellenbaum ausgerückt. Sie standen für Spieler und Betreuer Spalier auf dem Weg zum Bus, auch einige Passanten hatten angehalten und beobachteten das Treiben. Sie versuchten ebenso Bilder von den Nationalspielern zu machen, wie einige von denen gutgelaunt mit ihren Handys das Empfangskomitee filmten. Für die etwa 40 Roten Funken war es einer von 70 Auftritten in der diesjährigen kurzen Karnevalssaison. Empfänge machen sie aber nur selten, die deutsche Eishockey-Mannschaft kam beispielsweise vor einigen Jahren schon in den Genuss. Handball- Fans sind nur ein paar Funken, wie sie zugeben. Die deutschen Spiele werden zwar geschaut, doch manch Herz schlage doch eher für Fußball... Die Niederlage gegen Frankreich schien zumindest vorübergehend aus den Gedanken der Deutschen gewischt, schließlich wartet auf sie das Mekka des Handballs mit rund 20 000 Fans in der Lanxess-Arena, von der die Spieler schon in Berlin schwärmten. Mit dem original Kölschen Bahnhof wollten die Arena-Betreiber auf den Ort des Wintermärchens von 2007 einstimmen, als Deutschland Weltmeister wurde. Noch nie hat eine deutsche Auswahl dort ein Turnierspiel verloren. Positive Vorzeichen also mit Blick auf die Hauptrunde. „Aus meiner Sicht schlägt Köln nichts“, freut sich auch Bundestrainer Alfred Gislason. Er selbst hat dort schon als Trainer des THW Kiel zweimal in der Champions League triumphiert. gal Kölscher Empfang für Johannes Golla (links) und Rune Dahmke. FOTO: FEDERICO GAMBARINI/DPA Dafür gibt man jeden Tag alles Handball Sebastian Heymann ist nach schweren Verletzungen auf den Zug zur Heim-EM aufgesprungen. Jetzt wartet das vierte Spiel auf ihn – gegen Island. Von Werner Gallbronner Trotz der 30:33-Niederlage gegen Frankreich fällt das Fazit der DHB-Spieler zur gezeigten Leistung positiv aus. Kleinigkeiten haben die Partie entschieden, der Olympiasieger um Weltstar Nikola Karabatic war in einigen Szenen ausgebuffter. Doch lange darüber nachdenken, dafür bleibt keine Zeit. Schon am Donnerstag, 20.30 Uhr, geht es in Köln gegen Island in der Hauptrunde weiter. „Am Ende haben es die Franzosen sehr, sehr gut verteidigt, nach Paraden die Abpraller bekommen, bei uns sind sie eher ins Aus gegangen“, sagte Rückraumspieler Sebastian Heymann am Dienstagabend in der Mixed Zone der Berliner Mercedes-Benz Arena. Dass Heymann überhaupt da stehen würde, war im Sommer noch sehr unwahrscheinlich. Der Leistungsträger des Bundesligisten Frisch Auf Göppingen hat eine lange Leidenszeit hinter sich, zwei Kreuzbandrisse, nach dem zweiten verlief die Heilung nicht wie erhofft, es folgte ein dritter Eingriff am Knie. „Ich bin sehr froh, dass ich den schweren Weg gemeistert habe“, freut sich der 25-Jährige, es noch ins EM-Team von Alfred Gislason geschafft zu haben. „Das Turnier war für mich fast schon durch, es gibt so viele gute Spieler in Deutschland.“ Der Weg zurück gelang ihm auch durch Unterstützung von „Familie, Freunden und Leuten im Verein“, ist er dankbar. Dazu harte Arbeit mit der Motivation, „Spiele mit dem Adler auf der Brust“ bestreiten zu dürfen. „Dafür gibt man jeden Tag alles.“ Als ob einer einem ein Messer ins Knie rammt. Sebastian Heymann Deutscher Nationalspieler Der im Rückraum links spielende Heymann gehört zwar nicht zur ersten Sieben, die der Bundestrainer aufs Feld schickt, doch bisher kam er in jeder EM-Partie zum Einsatz, wenn Gislason etwa Julian Köster eine Verschnaufpause gönnte. Noch im Herbst bei den Vorbereitungsspielen gegen Ägypten ausschließlich in der Abwehr, wie zu dieser Zeit auch bei FA Göppingen, ist der wurfgewaltige 1,98-Meter-Hüne auch im Offensivspiel ein Faktor, traf bei der EM in jedem Spiel. „Alfred will, dass ich Sicherheit reinbringe, Emotionen reinbringe“ – und körperliche Präsenz, erklärt er seine Aufgaben. Sein Heimtrainer bei Frisch Auf, Markus Baur, lobt ihn als kompletten Spieler, als „schlauen Abwehrspieler“, der im Angriff einen „extrem harten Wurf aus der Distanz“ hat. Heymann hat sich rechtzeitig zur EM Ein schlauer Abwehrspieler mit gewaltigem Wurf. So charakterisiert FA Göppingen-Trainer Markus Baur seinen Spieler Sebastian Heymann. Foto: Eibner-Pressefoto/Marcel von Fehrn Familientreffen für Bundestrainer Gislason „Jetzt kommen vier gute Mannschaften auf uns zu“, erklärte der deutsche Bundestrainer Alfred Gislason mit Blick auf die Hauptrunde. Der Fokus lag noch in der Nacht auf Mittwoch für das Trainerteam auf der Spielvorbereitung gegen Island. Video-Zusammenschnitte für die Spieler erstellen, die diese während der Fahrt im Zug nach Köln studieren konnten. Eine Besprechung stand dann im Teamhotel an. Für den Isländer wird es ein besonderes Spiel am Donnerstag, 20.30 Uhr (ZDF und Dyn). „Vater, Onkel, Brüder, alle sitzen da. Ich bin gespannt, in welchem Trikot sie da sitzen. Ich werde das persönlich nehmen“, kündigte er an. Hymnen werde er beide singen, „aber ich werde alles tun, um dieses Spiel zu gewinnen.“ gesteigert. Noch in den letzten Tests Anfang Januar sprach er selbst von Höhen und Tiefen. Im Training habe es immer schon gut geklappt, das wolle man dann natürlich auch im Spiel zeigen, „macht sich selber ein bisschen Druck“. Heymann hat bisher 25 Länderspiele bestritten, für ihn ist es die zweite EM. Bei der ersten, 2022, kam für ihn nach einem positiven Corona-Test nach der Vorrunde das Aus. Und dann der Kreuzbandriss im Mai darauf mit langer Pause. Die Wiedereingliederung danach lief nicht wie erwünscht. Immer wieder Schmerzen machten es ihm schwer, den Fokus aufs Handballspielen zu legen. Er sei mit seinen Gedanken immer in seinem Körper gesteckt, erklärt er. „Es war sehr zäh, mal war ich zwei Wochen dabei, mal zwei Wochen nicht, weil ich das Gefühl hatte, als ob einer einem ein Messer ins Knie rammt.“ Nach dem Ligaspiel gegen Kiel habe er gemerkt, „ich kann nicht zwei Stunden normal auf den Beinen stehen“. Er entschied sich, sich im Sommer erneut operieren zu lassen. Arthroskopisch wurde das Knie gereinigt, nun ist er schmerzfrei. Deutscher Block bei den Löwen Der Rückraumshooter wechselt zur nächsten Saison zu den Rhein-Neckar Löwen, er will einen Neuanfang, auch wenn ihm der Abschied nach acht Jahren in Göppingen schwer fällt. „Ich bin ein sehr familiärer Mensch, der sich in seinem Umfeld sehr wohl fühlt.“ Das habe der gebürtige Heilbronner aber auch in Mannheim. „Ich habe meine Freundin nach wie vor um mich, auch meine Eltern und meine Freunde.“ Trotzdem ein sportlich neues Umfeld „mit sehr guten Spielern und Trainern“. Ihm war klar: „Wenn ich einen Neustart haben will, muss ich es jetzt machen.“ Im Kader der Löwen trifft er auf viele Kollegen des aktuellen Nationalteams: Spielmacher Juri Knorr, Torhüter David Späth, Kreisläufer Jannik Kohlbacher, der kurz vor der EM verletzte Rechtsaußen Patrick Groetzky und Linksaußen Tim Nothdurft, der langjährige Balinger kommt nach Zwischenstopp beim Bergischen HC zum deutschen Block. Jetzt wartet aber zunächst die EM-Hauptrunde, neben Island sind in Köln Österreich, das überraschend Spanien eliminiert hat, sowie Ungarn und Kroatien die Gegner. Da Frankreich die Punkte in die Domstadt mitgenommen hat, ist für die Mannschaft von Bundestrainer Gislason nun jede Partie ein Endspiel im Kampf um das ersehnte Halbfinale. Doch Heymann ist überzeugt: „Wir können jeden Gegner vor Herausforderungen stellen.“ Am Rande der EM Werner Gallbronner über das nächste tierische Orakel Eber Eberhard weiß es Seit Krake Paul bei der Fußball- WM im Jahr 2010 so erfolgreich die Spiele der Deutschen vorhergesagt hatte, sind tierische Orakel immer wieder bei sportlichen Großereignissen befragt worden, meist in der kickenden Branche. Der Oktopus aus Oberhausen wurde zum Medienstar, starb aber im gleichen Jahr. Ihm folgte Wollschwein Emma aus Freiburg bei der Fußball-EM 2012, das bei allen deutschen Spielen richtig lag, sowie Kuh Yvonne, Elefant Nelly, Elch Konstantin und der Gelbbrust- Ara Lorenzo, letztere mit durchwachsener Trefferquote. Bei der Handball-EM setzt nun die Kölner Lanxess-Arena mit dem Kölner Zoo auf Eber Eberhard. Das Schwäbisch-Hällische Landschwein mit einem Lebendgewicht von 300 Kilogramm wurde vor drei Jahren auf dem Biohof Petig in Döstrup, Ostwestfalen, geboren und lebt auf dem Clemenshof-Bauernhof des Zoos mit der „wunderschönen Sau Uschi“ zusammen, wie der Tierpark mitteilt. Eberhard und Uschi sind schon mehrfach Eltern, die frohe Kunde: Uschi erwartet wieder Nachwuchs. Bis es so weit ist, werden sich Eberhard und sein Handball-affiner Tierpfleger mit der EM ablenken. An Spieltagen der Deutschen soll sich der Vertreter der alten Nutztierrasse um 11.30 Uhr vor Publikum zwischen drei mit Futterpellets gefüllten Bällen entscheiden. Sieg, Remis, Niederlage – welchen wählt der Eber und wird er zum Glücksschwein für die Deutschen? Ein Schwede für den Kreis Handball Ludvig Jurmala Aström kommt im Sommer zu Frisch Auf. Köln. Umbruch auf der Kreisläuferposition bei Handball-Bundesligist FA Göppingen. Wie der Klub mitteilte, verlassen Kresimir Kozina und Vid Poteko im Sommer den Verein. Dafür verpflichtete Frisch Auf den Schweden Ludvig Jurmala Aström. Der 1,96 Meter große Rechtshänder kommt vom IFK Kristianstad und erhält einen Zweijahresvertrag. „Mit Ludvig Jurmala bekommen wir einen physischen und mentalitätsstarken Kreisläufer, der bereits seine ersten Länderspiele für Schweden bestritten hat und trotz seines noch jungen Alters über internationale Erfahrung verfügt“, sagte der sportliche Leiter Christian Schöne. sid WORT VOM SPORT „Am Tag, an dem meine Spieler mir nicht mehr folgen, packe ich die Koffer.“ Xavi, 43, Trainer des spanischen Fußball-Spitzenklubs FC Barcelona hat einen Rücktritt unter gewissen Umständen nicht ausgeschlossen. Fußball Benzema verklagt Innenminister Paris. Der französische Fußball- Nationalspieler Karim Benzema soll Medienberichten zufolge eine Klage wegen Verleumdung gegen den französischen Innenminister eingereicht haben. Einen entsprechenden Bericht von Info RTL bestätigte die französische Zeitung „Le Parisien“ am Mittwoch. Politiker Gérald Darmanin hatte im Oktober vergangenen Jahres Benzema eine Nähe zur Muslimbruderschaft unterstellt, ohne dafür konkrete Belege dafür vorzulegen. dpa Gemeinsam aufs Podest Das Snowboard-Duo Ramona Hofmeister und Stefan Baumeister (Foto) ist beim Mixed-Teamevent in Bad Gastein auf das Podest gefahren. Die beiden Bayern belegten bei dem Parallelslalom in Österreich Rang drei. Foto: dpa Ski alpin Horrorsturz auf der Streif Kitzbühel. Der israelische Skirennläufer Barnabas Szollos ist am Mittwoch im Training für die Weltcup-Abfahrten am Freitag und Samstag in Kitzbühel schwer gestürzt. Der 25-Jährige verlor in der Kompression am Ende der bis zu 86 Prozent steilen „Mausefalle“ einen Ski, beim furchterregenden Aufprall auf die eisige Piste flog ihm der Helm davon. Er wurde im Rettungshubschrauber ausgeflogen. Remi Cuche, Neffe von Rekordsieger Didier Cuche, verletzte sich am Knie. dpa Rafael Borré nach Brasilien Fußball Der an Werder Bremen ausgeliehen Stürmer Rafael Borré verlässt spätestens im Sommer Eintracht Frankfurt in Richtung Brasilien. Der 28-jährige Kolumbianer wurde beim Erstligisten SC Internacional Porto Alegre bereits vorgestellt, was Werder ziemlich ärgerte. Aufsichtsrat ohne Jansen Fußball HSV-Präsident Marcell Jansen verlässt den Aufsichtsrat der Fußball AG des Hamburger Zweitligisten. In einer Klub-Mitteilung vom Mittwoch hieß es, der ehemalige Profi wolle sich auf sein Präsidentenamt des HSV konzentrieren.

25 SPORT Donnerstag, 18. Januar 2024 Gereifter Nawrath ist mental bereit Biathlon Der ruhige Nesselwanger sorgt im Schatten der Norweger für Aufsehen. Jetzt steht die WM-Generalprobe an. Antholz. Philipp Nawrath ruht in sich. Laufzeiten auf dem Niveau der Besten, schnelles Schießen – und beides in gewisser Regelmäßigkeit: Mit 30 Jahren befindet sich er sich in der Form seines Lebens. Das bleibt auch der Konkurrenz nicht verborgen. „Philipp hat eine norwegische Freundin. Nächstes Jahr kann er gerne für uns starten“, sagte Tarjei Bø. Die nicht ganz ernst gemeinten Lockrufe der Skandinavier lacht der Allgäuer vor der WM- Generalprobe in Antholz weg. „Die Aussage müsste man eher umdrehen vielleicht“, konterte er mit Blick auf seine Partnerin. Karoline Offigstad Knotten also künftig für Deutschland? „Es bleibt alles, so wie es ist, alles gut“, sagte Nawrath. Nach jahrelanger Pendelei zwischen Weltcup und IBU-Cup ist der Nesselwanger plötzlich mittendrin in der Weltklasse. „Letztes Jahr war er ein Junge, jetzt ist er ein Mann“, lobte Trainer Uros Velepec: „Wenn er sich so weiterentwickelt, kann er noch viel erreichen.“ Die Bilanz bisher: ein Sieg, dreimal auf dem Treppchen – wichtiger Mann in den Staffeln. Der eine oder andere Fehler zu viel beim Schießen verhinderte weitere Attacken auf die Norweger. „Es ist toll, ihm zuzusehen, wie er sich als Typ und Mensch entwickelt“, sagte Sportdirektor Felix Bitterling. Noch im Vorjahr sei Nawrath „mental überhaupt nicht bereit gewesen, um Topplatzierungen abzuliefern“. Dabei war die Vorbereitung nicht optimal. Im Frühjahr absolvierte der Bundespolizist seine Praktika bei der Dienststelle Füssen, dann brach er sich im Mai beim Kicken den Mittelfuß. An normales Training war über Monate nicht zu denken. Er habe aus der Not eine Tugend gemacht und „auf Schwachstellen einen besonderen Fokus gelegt“, erklärte der Allgäuer. Vielleicht habe die erzwungene Auszeit sogar „ein bisschen geholfen, weil es ihm den Druck weggenommen hat“, mutmaßte Bitterling. In Antholz trägt Nawrath im Einzel am Donnerstag (14.20 Uhr/ARD und Eurosport) die größten deutschen Hoffnungen. sid Der laufstärkste Deutsche ist Philipp Nawrath. FOTO: SVEN HOPPE/DPA Alex Frieden (rechts) im Zweikampf mit Straubings Kapitän Sandro Schönberger. Sonnenschein in Fishtown Für ihren denglischen Namen verspottet, als „Deutschmacher“ kritisiert: Lange wurden die Fischtown Pinguins in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) nicht ernst genommen. Doch inzwischen macht sich niemand mehr über die Bremerhavener lustig. Der Außenseiter aus dem Norden thront über all den Branchengrößen an der Tabellenspitze. „Zurzeit scheint uns die Sonne aus allen Knopflöchern“, sagt Manager Alfred Prey schmunzelnd. „Aber das Wetter hier im Norden ist sehr wechselhaft, es kann schnell stürmisch werden.“ Die meisten Punkte, die zweitmeisten Tore, das beste Powerplay, die beste Abwehr, in den letzten 15 Spielen nur einmal ohne Punkte – aktuell ist Bremerhaven das Maß aller Dinge. Melbourne. Der Traum vom erstmaligen Einzug in die dritte Runde eines Grand-Slam-Turniers war für Tamara Korpatsch eigentlich bereits nach zwei Aufschlagspielen geplatzt. Aus dem Nichts spürte die 28 Jahre alte Hamburgerin auf einmal einen Schmerz im unteren Rückenbereich und konnte sich fortan nur noch eingeschränkt bewegen. „Ich hätte fast geweint auf dem Platz“, sagte Korpatsch am Mittwoch nach dem klaren 2:6, 2:6 gegen die an Nummer neun gesetzte Tschechin Barbora Krejcikova. „Was für ein Pech. Ausgerechnet bei den Die zahlungskräftigere Konkurrenz hat die Pinguine mittlerweile „definitiv auf der Rechnung im Titelrennen“, wie es Verteidiger Jonathon Blum von Meister München formulierte. An der Nordseeküste will man dagegen über den DEL-Silberpokal gar nicht reden. „Man kann sich auch lächerlich machen“, meint Prey. Und Trainer Thomas Popiesch ergänzt: „Im Januar ist noch nie jemand Meister geworden.“ Der 58-Jährige, seit acht Jahren bei den Pinguins an der Bande und damit der DEL-Cheftrainer mit der längsten laufenden Amtszeit, ist einer der Erfolgsgaranten. Während anderswo die Trainer meist deutlich weniger Zeit bekommen, hat Popiesch kontinuierlich eine Mannschaft aufbauen können, die so gar nicht dem gängigen DEL-Modell entspricht. Australian Open“, sagte die Nummer 80 der Welt. „Ich war in meiner Karriere bislang eigentlich nie verletzt.“ Ihre Gegnerin aus Tschechien dominierte die Partie und holte sich nach 41 Minuten den ersten Satz. Auch im zweiten Durchgang gelangen der Tschechin zwei schnelle Breaks. Nach 1:25 Stunden war die Partie vorbei und das Aus für Korpatsch besiegelt. „Pech gehabt“, bilanzierte Korpatsch die Geschehnisse. Wenig später kam für Laura Siegemund (35) das überraschende Aus. Nach ihrem Erstrunden- Während ligaweit 75 Prozent der Importspieler aus Nordamerika stammen, setzt Bremerhaven auf Slowenen und Dänen. Der „Karawanken-Express“ mit Jan Urbas, Ziga Jeglic und Miha Verlic bildet seit Jahren das Prunkstück der Offensive, die Verteidiger Phillip Bruggisser und Nicholas B. Jensen gehören zu den besten ihrer Zunft. Hinzu kommen eingebürgerte Spieler, die mitunter Kritik hervorriefen. „Man hat uns immer vorgeworfen, dass wir die Deutschmacher sind“, sagt Prey: „Aber wir können uns mit unserem Etat nicht auf dem nordamerikanischen Markt versorgen.“ Ob das Budget tatsächlich so klein ist, will der Manager nicht verraten, nur: „Wir sind nicht unbedingt im vorderen oder mittleren Drittel der Liga.“ Nach Zweitrunden-Aus fast geweint Tennis Australian Open für Laura Siegemund und Tamara Korpatsch beendet. Erfolg gegen die Russin Jekaterina Alexandrowa musste sich die Schwäbin der australischen Qualifikantin Storm Hunter mit 4:6, 6:3, 3:6 geschlagen geben und verpasste damit ein Drittrunden- Duell mit ihrer neue Doppelpartnerin Krejcikova. Probleme mit dem Handgelenk „Ich bin sehr enttäuscht. Sie hat richtig gutes Tennis gespielt, aber ich konnte mein Niveau heute nicht abrufen“, sagte Siegemund und machte für die unnötige Niederlage auch Handgelenkschmerzen verantwortlich, die sie in der Foto: Armin Weigel/dpa Eishockey Die Pinguine aus Bremerhaven arbeiten in vielen Punkten gegen den allgemeinen Trend. Bislang mit durchschlagendem Erfolg. Von Thomas Lipinski, sid Sportlich stehen sie an der Spitze, auch dank Popiesch, den Prey in den höchsten Tönen lobt: „Ein Mensch ohne Arroganz und Eitelkeiten, der manchmal ein bisschen bärbeißig wirkt, aber immer seinen Weg geht.“ Der Berliner hat nicht die typische deutsche Eishockey-Biografie: Popiesch wuchs im DDR-Sportsystem auf, saß nach einem missglückten Fluchtversuch vier Jahre im Stasi-Gefängnis Bautzen, spielte nach dem Mauerfall unterklassig, etablierte sich als Zweitliga-Trainer. Im Sommer geht Popiesch wahrscheinlich nach Krefeld in die DEL2. Prey tritt nach über 30 Jahren ab, als Abschiedsgeschenk „wäre das Halbfinale schon ein Traum“, sagt der Manager. Und der Titel? „Darüber zu reden“, sagt Popiesch, „wäre vermessen.“ Vorbereitung einige Trainingseinheiten gekostet hätten. Im Einzel ist nur noch eine deutsche Spielerin dabei. Tatjana Maria (36) trifft in ihrer Zweitrunden-Partie an diesem Donnerstag auf die Italienerin Jasmine Paolini. Bei den Herren kämpfen Alexander Zverev und Jan-Lennard Struff um den Einzug in Runde drei. Novak Djokovic hat unterdessen mit einigen Schwierigkeiten die dritte Runde erreicht. Der Titelverteidiger setzte sich am Mittwoch gegen den Australier Alexei Popyrin mit 6:3, 4:6, 7:6 (7:4), 6:3 durch. dpa Auf einen Blick TENNIS Australian Open in Melbourne (53,24 Mio. Euro) Herreneinzel, 2. Runde: Djokovic (Serbien/Nr. 1) – Popyrin (Australien) 6:3, 4:6, 7:6 (7:4), 6:3, Sinner (Italien/Nr. 4) – De Jong (Niederlande) 6:2, 6:2, 6:2, Rubljow (Verband Russland/Nr. 5) – Eubanks (USA) 6:4, 6:4, 6:4, Tsitsipas (Griechenland/Nr. 7) – Thompson (Australien) 4:6, 7:6 (8:6), 6:2, 7:6 (7:4), De Minaur (Australien/Nr. 10) – Arnaldi (Italien) 6:3, 6:0, 6:3, Fritz (USA/Nr. 12) – Gaston (Frankreich) 6:0, 6:3, 6:1, Chatschanow (Verband Russland/Nr. 15) – Kovacevic (USA) 6:4, 6:3, 4:6, 6:3, Shelton (USA/Nr. 16) – O‘Connell (Australien) 6:4, 6:1, 3:6, 7:6 (7:5), Machac (Tschechien) – Tiafoe (USA/Nr. 17) 6:4, 6:4, 7:6 (7:5), Mannarino (Frankreich/Nr. 20) – Munar (Spanien) 6:3, 6:3, 1:6, 2:6, 6:3. Dameneinzel, 2. Runde: Krejcikova (Tschechien/ Nr. 9) – Korpatsch (Kaltenkirchen) 6:2, 6:2, Hunter (Australien) – Siegemund (Metzingen) 6:4, 3:6, 6:3, Sabalenka (Verband Belarus/Nr. 2) – Fruhvirtova (Tschechien) 6:3, 6:2, Gauff (USA/Nr. 4) – Dolehide (USA) 7:6 (7:2), 6:2, Andrejewa (Verband Russland) – Jabeur (Tunesien/Nr. 6) 6:0, 6:2, Awanesjan (Verband Russland) – Sakkari (Griechenland/Nr. 8) 6:4, 6:4, Haddad Maia (Brasilien/Nr. 10) – Korneewa (Verband Russland) 6:1, 6:2. HANDBALL EM in Deutschland, Vorrunde Gruppe A in Berlin Frankreich – Deutschland 33:30(17:15) Deutschland: Wolff (Kielce), Späth (Rhein-Neckar Löwen) – Knorr (Rhein-Neckar Löwen) 8/3, Golla (Flensburg) 5, Häfner (Stuttgart) 4, Mertens (Magdeburg) 3, Köster (Gummersbach) 3, Heymann (Göppingen) 3, Kastening (Melsungen) 2, Kohlbacher (Rhein-Neckar Löwen) 1, Uscins (Hannover) 1, Fischer (Hannover), Weber (Magdeburg), Steinert (Erlangen), Dahmke (Kiel), Hanne (Hannover). – Zuschauer: 13 571 (ausverkauft). Nordmazedonien – Schweiz 29:27 (13:9) 1. Frankreich 3 2 1 0 98:85 5:1 2. Deutschland 3 2 0 1 91:72 4:2 3. Nordmazedonien 3 1 0 2 83:100 2:4 4. Schweiz 3 0 1 2 67:82 1:5 Gruppe B in Mannheim Kroatien – Rumänien 31:25(16:12) Spanien – Österreich 33:33(15:17) 1. Kroatien 3 2 1 0 98:82 5:1 2. Österreich 3 1 2 0 92:85 4:2 3. Spanien 3 1 1 1 98:96 3:3 4. Rumänien 3 0 0 3 73:98 0:6 Gruppe C in München Serbien – Montenegro 29:30(14:15) Island – Ungarn 25:33(13:15) 1. Ungarn 3 3 0 0 87:76 6:0 2. Island 3 1 1 1 83:90 3:3 3. Montenegro 3 1 0 2 84:86 2:4 4. Serbien 3 0 1 2 83:85 1:5 Hauptrunde, Gruppe 2 in Hamburg, 1. Spieltag Norwegen – Portugal 32:37(15:18) BASKETBALL 2. Liga, Pro B, 15. Spieltag FC Bayern II – Skyl. Frankfurt II 95:78 VOLLEYBALL Champ. League, Frauen, 4. Rd., 6. Sp. Gr. C: SC Potsdam – Calcit Kamnik 3:0 Gr. D: MTV Stuttgart – Avo Beveren 3:0 SKI ALPIN Weltcup, Frauen in Flachau/ Österreich Slalom: 1. Shiffrin (USA) 1:49,35 Min. (53,08/56,27 Sek.), 2. Vlhová (Slowakei) 0,27 Sek. zurück (53,01/ 56,61), 3. Hector (Schweden) 1,11 (53,93/56,53), 4. Gisin (Schweiz) 1,38 (54,16/56,57), 5. Swenn-Larsson (Schweden) 1,45 (53,53/57,27), ... 15. Dürr (Germering) 3,37 (54,27/58,45). EISHOCKEY Champ. League, Halbfinal-Rücksp. Rauman Lukko – Servette Genf 2:3(2:0,0:2,0:1) (Hinspiel 2:2 – Servette Genf im Finale) Skellefteå – Vitkovice St. Ostrau 1:2(1:0,0:1,0:1) (Hinspiel 4:2 – Skellefteå AIK im Finale) DEL 2, 38. Spieltag Krefeld – Lausitzer Füchse 1:4(0:0,1:2,0:2) Bietigheim – Selb 1:7(1:1,0:2,0:4) Ravensburg – Kassel 1:3(1:1,0:1,0:1) Dresden – EHC Freiburg n.P. 5:4(1:2,2:1,1:1) Rosenheim – Crimmitschau n.V. 5:4(0:3,3:1,1:0) Kaufbeuren – Landshut n.P. 4:5(0:2,2:0,2:2) SPORT IM FERNSEHEN ARD/Eurosport 14.10 Uhr: Biathlon, Weltcup in Antholz/Italien, Einzel Männer ZDF/Dyn 20.15 Uhr: Handball, EM in Deutschland, Hauptrunde, Gruppe I in Köln, 1. Spieltag, Deutschland - Island Eurosport/Eurosport 2 5 Uhr und 1 Uhr (Fr.): Tennis, Australian Open in Melbourne, 2. Runde MagentaSport 19.15 Uhr: Eishockey, DEL, Augsburger Panther – EHC Red Bull München 19.30 Uhr: Basketball, Euroleague, Alba Berlin – Bayern München Loeb oder Sainz: Zweikampf in der Wüste Al-Ula. Vollendet Sebastien Loeb seine Aufholjagd? Oder behauptet Carlos Sainz die Pole Position bis zum Roten Meer? Das Rennen um den Gesamtsieg der Rallye Dakar ist zum Zweikampf geworden. Kurz vor dem Ende des Wüstenklassikers in Saudi-Arabien heißt es nur noch: Rekordweltmeister gegen „El Matador“. Auf der zehnten Etappe rund um Al- Ula nahm der Prodrive-Pilot dem spanischen Audi-Fahrer mehr als sieben Minuten ab. Die Formkurve spricht für den Franzosen. Sainz hat aber noch einen Vorsprung von 13:22 Minuten vor den letzten beiden Teilstücken. sid Carlos Sainz and sein Beifahrer Lucas Cruz bei Al-Ula. FOTO: PATRICK HERTZOG/AFP VfB Stuttgart Pascal Stenzel bleibt bis 2026 Stuttgart. Fußball-Bundesligist VfB Stuttgart hat auch den zum Saisonende auslaufenden Vertrag mit Abwehrspieler Pascal Stenzel verlängert. Wie der VfB am Mittwoch mitteilte, läuft die neue Vereinbarung mit dem 27-Jährigen bis 30. Juni 2026. Innenverteidiger Stenzel kam im Sommer 2019 vom SC Freiburg nach Stuttgart. Zuletzt hatte der Tabellendritte bereits die Verträge mit Kapitän und Abwehrchef Waldemar Anton und mit Spielmacher Enzo Millot verlängert. dpa Kay Bernstein Ermittlung nach Tod eingeleitet Berlin. Nach dem unerwarteten Tod von Hertha-Präsident Kay Bernstein ist ein Todesermittlungsverfahren eingeleitet worden. Dies sei ein Standardvorgang, wenn die Todesursache unklar sei, sagte eine Sprecherin der Polizei am Mittwoch. Hinweise auf einen Suizid oder eine Fremdeinwirkung lägen derzeit nicht vor. Die Staatsanwaltschaft werde nun entscheiden, ob der Leichnams obduziert wird. Der Tod des 43-Jährigen war am Dienstag bekannt geworden. dpa

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