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Heidenheimer Zeitung 18.1.2024

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18 TIPPS TREFFS TERMINE

18 TIPPS TREFFS TERMINE Donnerstag, 18. Januar 2024 Heidenheim Hermaringen Bereitschaft Heidenheim-Wetter „Herz- und Zeitverschenker“ Besuchskreis der Aktion „Freunde schaffen Freude“: Freies Malen für Senioren, Malutensilien vorhanden; Bürgerhaus, 14.30 - 17 Uhr. Deutscher Alpenverein, Sektion Brenztal: Seniorenwanderung, Dettingen nach Heldenfingen, Einkehr „Ochsen“, Eingang Festplatz, Brenzpark, 10 Uhr. Kaufmännische Schule: Informationsabend (Wirtschaftsschule), 19 Uhr. Muslimisch-christlicher Arbeitskreis im Evangelischen und Katholischen Dekanat: Religion. Macht. Politik. - Vortrag mit Dr. Mahmoud Abdallah, Islam und Demokratie, Kath. Dekanat, 19 Uhr. Ökum. Gemeindezentrum Mittelrain: Ökum. Treff mit Kaffee und Kuchen, 14.30 Uhr. Stadtteilarbeit Innenstadt: Offener Treff „Grüne Oasen“, Bürgerhaus Hintere Gasse 60, 14-16 Uhr. Stadtteiltreff Zanger Berg: Offener Treff, Berliner Platz, 14.30 - 17 Uhr. Tauschladen geöffnet, Berliner Platz, 14.30 - 17 Uhr. Vesperkirche: Pauluskirche, 11 - 14 Uhr. Giengen Kath. Kirchengemeinde Heilig Geist: Meditatives Tanzen, Heilig-Geist-Zentrum, 19 Uhr. SC/AOK: Nordic-Walking (Info bei Evi Mack, Tel. 07322.4646), Trimm-dich-Pfad, Kirnberg, 15.30 Uhr. Gerstetten HELDENFINGEN Ev. Kirchengemeinde Heuchl./Heldenfingen: Simultankrippe, Heilig-Kreuz-Kirche. HEUCHLINGEN Ev. Kirchengemeinde Heuchl./Heldenfingen: Wachsende Krippe, Stephanskirche. Gruppe Für-Einander: Begegnungscafé FürEinander, Ev. Gemeindehaus, 14 Uhr. Steinheim Ev. Kirchengemeinde: Seniorenkreis ,,Frohes Alter“, Bonhoeffer-Saal, Ev. Gemeindehaus, 14.30 Uhr. See you! Hefezopf und Begegnung, Ev. Gemeindehaus, 16 Uhr. Kino HEIDENHEIM Capitol 1, 2 und 3 Animalia: 20.15 Uhr Baby To Go: 17.30 Uhr Napoleon: 20 Uhr Neue Geschichten vom Pumuckl: 15.45 Uhr Next Goal Wins: 15.15 Uhr The Palace: 18, 20.30 Uhr Wonka: 15.15, 17.45 Uhr Kino-Center 1, 2, 3, 4 und 5 Aquaman 2: The Lost Kingdom: 15.15, 17.20, 19.45 Uhr Das Nonnenrennen: 17.45 Uhr Der Junge und der Reiher: 15.15, 20.15 Uhr Die Tribute von Panem - The Ballad of Songbirds & Snakes: 20 Uhr Raus aus dem Teich: 15.30, 17.45 Uhr The Beekeeper: 18, 20.30 Uhr Wish: 15.15 Uhr Wo die Lüge hinfällt: 15.30, 17.45, 20.15 Uhr Terminseite Termine werden nur noch per Selbsteingabe über die Webseite http://termine.hz.de angenommen. Alle Termine, die per E-Mail eingehen, können nicht mehr bearbeitet werden. Winterliche Brenz in Bergenweiler. Ausstellungen & Museen HEIDENHEIM Benjamin Moravec, Die Ränder der Fiktion, Kunstmuseum, 11 - 17 Uhr. echt jetzt, Kunstmuseum, 11 - 17 Uhr. HZ-Fotos 2023, Ausstellung der HZ-Fotografen Rudi Penk, Dennis Straub, Markus Rat und Hilfe HEIDENHEIM Beratungsstelle der Lebenshilfe: Beratung für Menschen mit Behinderung und ihre Angehörigen, Telefon 07321.348-205, beratung@lebenshilfe-hdh.de; Sozialer Dienst der Werkstätten, Tel. 07321.348-183, werkstatt-online@hwwgmbh.de. Hospiz- und Sitzwachengruppe des Diakonischen Werks: Tel. 07321.359411; Bereitschaftstelefon, Tel. 0151.70502800. Kreismieterverein: Beratung (Terminvereinbarung, Mo. - Fr. 10 - 12 Uhr, Tel. 07321.20349). Treffen von Game Over- Selbsthilfegruppe mit dem Thema Spielsucht: Brandhuber und Oliver Vogel, Pressehaus, Galerie, 8 - 17 Uhr. Kunstmuseum, 11 - 17 Uhr. GIENGEN Steiff-Museum, 10 - 17 Uhr. Gospelhouse, Paul-Wulz-Straße 8, 18.30 - 19.30 Uhr. GIENGEN Gruppenabend der Selbsthilfegruppe Begegnung für Menschen in Abhängigkeiten und Lebenskrisen und deren Angehörige.: Infos unter Rel. 07322.911087, Engel-Apotheke, 19 Uhr. AALEN Foto: Anneliese Patzer Kath. Betriebsseelsorge Ostwürttemberg: Beratung zu Themen am/um den Arbeitsplatz (Tel. 07361.590-20), Kath. Betriebsseelsorge Ostwürttemberg, APOTHEKEN Apotheken-Notdienstfinder (aus dem Festnetz) Tel. 0800.0022833 Adler-Apotheke, Herbrechtingen, Lange Str., 37, 07324.2256, 8.30 bis 8.30 Uhr. Marien-Apotheke, Neresheim, Hauptstraße, 30, 07326.919020, 8.30 bis 8.30 Uhr. ÄRZTE Landkreis Heidenheim: Bereitschaftsdienst, 18 - 8 Uhr, Tel. 116117. Notfallpraxis am Klinikum Heidenheim, 19 - 21 Uhr. Notdienste Überfall-Unfall: Tel. 110 Feuerwehr: Tel. 112 Notarzt: Tel. 112 Giftnotruf Baden-Württemberg: Tel. 0761.19240 Frauen- und Kinderschutz: Tel. 07321.24099 Kinder- und Jugendtelefon: Tel. 0800.1110333 Ökumenische Telefonseelsorge: Tel. 0800-1110111 oder 0800-1110222 ADAC-Pannenhilfe: 0180.2222222 ACE: Tel. 0711.530343536 So erreichen Sie uns Unsere Öffnungszeiten sind Montag bis Freitag 8 bis 17 Uhr Sie haben keine Zeitung bekommen? 07321.347-142 lesermarkt@hz.de Sie wollen eine Anzeige schalten? 07321.347-0 anzeigenmarkt@hz.de service.hz.de °C 6° / -5° 90 % / 7,1 l/m 2 N 30 km/h gefühlt -2° / -11° 96 %* 992 hPa* Heute Zunächst fällt aus einer grauen Wolkendecke Regen oder Schneeregen bei 4 bis 6 Grad. Deutlich kältere Luft sorgt später für Schneefälle und glatte Straßen. Der in Böen frische Wind weht mäßig aus Nord. Nachts gibt es mäßigen Frost. Morgen Der Tag beginnt örtlich mit Nebeloder Hochnebelfeldern, sonst scheint neben Schönwetterwolken über einige Stunden die Sonne. Die Temperaturen steigen auf minus 2 bis 0 Grad. Es bleibt dabei bis zum Abend trocken. Biowetter Herz und Kreislauf werden besonders belastet, daher wird Patienten mit hohem Blutdruck empfohlen, sich zu schonen. Bei Rheumakranken verschlimmern sich die Schmerzen in den Knochen, Gliedern und Gelenken. Das Wetter vor einem Jahr Schneefall 0 Grad * heute um 13 Uhr MEZ Weitere Termine finden sie unter laendleevents.de Zurückgeblättert Zurückgeblättert: aus der HZ vom 18. Januar 1994 „1. FC Eigenlob“ nannten Spötter die Rudel von Behördenvertretern, die das Land Baden-Württemberg einst bei jeder Gelegenheit zusammentrommelte. 1993 bei der Einweihung der neuen Autobahnpolizei in Oggenhausen war es auch so: Neben Rathaus, Landratsamt und Polizei kamen die Chefs Dutzender Sonderbehörden, wahrscheinlich fehlten weder das Vermessungsamt noch die Autobahnbehörde, und jedes Ministerium schickte B-Prominenz, gerne mit Fahrer und Dienstwagen. Heute vor 30 Jahren berichtete die HZ über eine Landtagsanfrage des Heidenheimer Abgeordneten Peter Hund, was so ein Spaß denn eigentlich koste. Die Regierung eierte schwer bei der Antwort, die Ehrengäste, hieß es, gäbe es ja quasi kostenlos. Dass die Behördenchefs einen Gutteil ihrer Dienstzeit mit Repräsentationsterminen herumbrachten, war aber auch so klar. Foto: HZ-Archiv Roman Elena Fischer: Paradise Garden (Folge 9) Manchmal lagen Lea und ich nach der Schule am Fluss im Gras. Lea war meine beste Freundin. Wir lagen zusammen am Ufer und machten Hausaufgaben. Jedenfalls machte ich Hausaufgaben. Lea kommentierte währenddessen die Kleider der Leute, die an uns vorbeispazierten. Lea hatte einen richtigen Klamottentick. Ihre Kleider waren wie: genug Geld zu haben, um ans Meer zu fliegen, und zwar erster Klasse; ein Drei-Gänge-Menü zu bestellen, ohne hungrig zu sein; oder shoppen zu gehen, ohne dass die alten Sachen kaputt waren. Als meine Mutter und ich im Zentrum angekommen waren, wollte ich unseren Secondhand- Laden ansteuern, aber meine Mutter hielt mich am Arm fest. „Nein, heute bekommst du etwas ganz Neues.“ „Aber …“, sagte ich, aber meine Mutter legte mir den Finger auf die Lippen. Und so kam es, dass ich den ganzen Mittag in einer Umkleidekabine im größten Kaufhaus der Stadt verbrachte. Meine Mutter brachte mir ein Kleid nach dem anderen. Ich probierte alle an, und in allen kam ich mir fremd vor. Ich hatte keine Lust auf geblümtes Lila oder auf bunte Streifen. „Wir suchen einfach weiter“, sagte meine Mutter. Aber das mussten wir gar nicht. Mein Kleid hing nicht bei den anderen. Es hing versteckt bei den Jeans. Ich wusste sofort, dass ich das perfekte Kleid gefunden hatte. Es war, als stünde mein Name drauf. Es war zitronengelb und passte so gut, als wäre es extra für mich geschneidert worden. Die Träger waren zwei Fingerbreit und doppellagig. Auf jeder Seite ließ sich die Länge mit einem Knopf anpassen. Und das Beste war: Die Knöpfe sahen aus wie Sonnenblumen. „Und, wie findest du es?“, fragte ich, als ich aus der Umkleidekabine trat. „Diese Knöpfe!“, sagte meine Mutter. „Wunderschön! Sind die aus Porzellan?“ Meine Mutter liebte Sonnenblumen. Ganz in der Nähe unserer Wohnung wuchsen Abertausende. Manchmal, wenn meine Mutter Trost brauchte, sagte sie: „Hey, Billie, lass uns zu den Sonnenblumen gehen!“ Wir blieben so lange, bis die gelben Blätter in der untergehenden Sonne glühten. „Sie sind clever“, sagte meine Mutter. „Sie drehen sich immer ins Licht.“ Niemals hätte sie eine Sonnenblume abgeschnitten und in eine Vase gestellt. „Gewalt hat viele Gesichter“, sagte meine Mutter, „und Blumen abschneiden ist eins davon.“ Die Verkäuferin schlug das Kleid in pinkfarbenes Seidenpapier ein und legte es dann in einen weißen Karton. Den Karton steckte sie in eine weiße Tüte. In diesem Moment wusste ich, dass ich die Verpackung niemals wegwerfen würde. Meine Mutter und ich verließen das Kaufhaus Hand in Hand. Wir spazierten durch die Sonne, und meine Mutter fragte: „Hast du Lust auf ein Eis?“ Wir gingen ins Venezia, und ich durfte den Paradise Garden bestellen, den größten Eisbecher, den das Café zu bieten hatte. „Du isst nicht, du malst“, lachte meine Mutter, als ich Erdbeere, Maracuja und Kokos mischte und die neu entstandene Sorte Flamingo nannte. Nachdem ich die dickflüssige Masse durch den Strohhalm gesaugt hatte, bestellte meine Mutter die Rechnung. Sie gab ein großzügiges Trinkgeld. Dann sagte sie: „Heute springen wir vom Zehnmeterturm. Heute ist ein guter Tag dafür.“ Ihren Blick kannte ich schon. So schaute sie, wenn sie sich selbst überrascht hatte. Spontaneität war für meine Mutter das, was für andere Leute Routine war: Sie gab ihr Halt. Ich hatte nachts schon oft davon geträumt zu springen. Aber jedes Mal war ich, kurz vor dem Eintauchen ins Wasser, davongeflogen. Wenn ich aufwachte, klopfte mein Herz von innen heftig gegen meine Brust. Kurz bevor wir am Schwimmbad ankamen, fing es an zu regnen, und in der Ferne donnerte es. Die Ticketverkäuferin wollte uns nicht mehr einlassen. „Kassenschluss ist eine Stunde vor Ende der Badezeit“, sagte sie durch das vergitterte Fenster hindurch und legte ihre dicken Finger mit den rot lackierten Nägeln und den billigen Ringen auf die Tischplatte vor sich. Daneben lag ein Päckchen Zigaretten. Fortsetzung folgt © Diogenes Verlag Zürich

19 WIRTSCHAFT Donnerstag, 18. Januar 2024 Gebildete Frauen lieben Fleischersatz Ernährung Studie zeigt ein klares Profil der üblichen Konsumentin. Der Hype um die Produkte ist aber offensichtlich vorbei. Düsseldorf. Weiblich, jünger als 50 und gut gebildet – das ist das durchschnittliche Profil der Konsumentinnen von Fleischersatzprodukten. Zu diesem Ergebnis kommt eine Marktanalyse von Splendid Research. Demnach greifen Frauen (55 Prozent), Menschen unter 50 Jahren (63 Prozent) und Gebildete (59 Prozent) besonders häufig zu entsprechenden Produkten. Der Kaufpreis (58 Prozent) ist dabei demnach ein wichtigeres Kaufkriterium als die Qualität (53 Prozent) und die Tatsache, dass es sich bei dem Artikel um eine Proteinquelle handelt (48 Prozent). Häufigste Gründe für den Kaufgrund sind die bewusste Suche nach einem Ersatz für Fleisch- und Wurstwaren (50 Prozent) und die eigene Gesundheit (41 Prozent). Die Verbraucherinnen kaufen Fleischersatzprodukte wesentlich häufiger im Supermarkt (84 Prozent) als in Discountern (52 Prozent) und Bioläden (21 Prozent). Bekanntester Hersteller ist der Untersuchung zufolge die Rügenwalder Mühle (81 Prozent), danach folgen Alnatura (68 Prozent) und Gutfried (65 Prozent). Jeder Dritte konsumiert demnach mindestens mehrmals wöchentlich Fleischersatzprodukte. Zuletzt ging die Beliebtheit der Lebensmittel aber etwas zurück. Auch eine Studie des GfK Consumer Panels war zuletzt zu dem Ergebnis gekommen, dass der Hype um Fleischersatz beendet ist. dpa Klage über Regulierung Lebensmittel Die Branche leidet unter Bürokratie und Kaufzurückhaltung. Berlin. Hohe Preise und die Zurückhaltung der Verbraucher haben zu einem durchwachsenen Jahr in der Ernährungsindustrie geführt. Mit einem Umsatz von rund 232,7 Milliarden Euro gehört die Branche aber weiter zu den größten Industrien des Landes. Inflationsbereinigt gingen die Erlöse 2023 im Vergleich zu 2022 um 1 Prozent zurück. Nominal, also inklusive der Inflation, stieg der Umsatz um 6,5 Prozent. „Wir haben uns zwar als krisenresistent gezeigt“, sagte Branchenverbandschef Christoph Minhoff. „Aber ein Aufschwung ist nicht in Sicht. Im Gegenteil, die Herausforderung durch Krisen nehmen weiter zu.“ Als weitere Gründe für die stagnierende Entwicklung führte der Verband auch politische Rahmenbedingungen an. Immer mehr Regularien führten zu weniger Planungssicherheit für die Betriebe. Immer mehr Unternehmen planten, Investitionen ins Ausland zu verlagern. dpa Wie lange noch ist Bargeld in der Kasse eine Selbstverständlichkeit? Abschied vom Bargeld? Zahlungsmittel Die Bundesbank bereitet sich auf die künftige Bezahlwelt vor. Eine Studie zeigt drei Szenarien. Vor der völligen Abkehr warnt sie. Von Sabine Rößing Verbraucherinnen und Verbraucher nutzen zunehmend digitale Bezahllösungen. Vor dem Hintergrund der sinkenden Bargeldnutzung macht sich die Bundesbank Gedanken und hat unterschiedliche Szenarien erstellt. Bei einem von drei möglichen Entwicklungen könnte im Jahr 2037 Bargeld aus dem Alltag der meisten Menschen verschwunden sein. Die Zukunft könnte so aussehen: Bezahlprozesse sind vielfach digital organisiert und bequem, aber auch verwundbar – etwa durch Hackerangriffe. Diesen begegnet eine technikaffine Bevölkerung größtenteils gelassen. Ein Bankkonto ist nicht mehr selbstverständlich, man zahlt per App, an immer mehr Supermarktkassen wird Bargeld nicht mehr angenommen, Banken und Sparkassen haben ihre Automaten-Infrastruktur eingedampft. Die Bargeldversorgung muss vom Gesetzgeber über Mindeststandards gesichert werden. Aber das ist nur eine Möglichkeit neben anderen: Die Deutsche Bundesbank hat eine Studie in Auftrag geben, welche die Zukunft des Bargelds ausloten soll. Die Sicherung der Bargeldversorgung ist eine Kernaufgabe der Bundesbank und ihr gesetzlicher Auftrag. Um planen zu können, brauche sie eine Vorstellung von künftigen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, erklärt Bundesbank-Vorstand Burkhard Balz. Herausgekommen in der Studie sind drei sehr unterschiedliche Szenarien. Denkbar wäre auch eine Art „Bargeld-Renaissance“. Ein auf persönliche Autonomie und den Schutz des Privaten bedachter Teil der Bevölkerung begreift die Bargeldnutzung als Mittel der Abgrenzung. Der Wunsch nach digitaler Souveränität und die Suche nach analogen Nischen sind in der Mitte der Gesellschaft angekommen. „Die Bargeldnutzung ist in diesem Szenario zunächst gesunken, stabilisiert sich aber in den 2030er Jahren“, schreiben die Studienautoren. Vielleicht liegt die Zukunft der Bargeldnutzung aber auch zwischen den beiden Extremen: Die Individualisierung der Lebensverhältnisse bringt es mit sich, dass zunächst beide Welten parallel funktionieren. Bargeld 100 Euro in der Tasche Im Jahr 2021 hatte jeder Deutsche nach Angaben des Online-Portals Statista durchschnittlich etwa 100 Euro an Bargeld im Portemonnaie. Davon entfielen etwa 6 Euro auf Münzgeld. Nur etwa vier Prozent der Deutschen führte kein Bargeld in ihrem oder seinem Geldbeutel mit sich. Zum Ende des Jahres 2022 belief sich der Bargeldumlauf im Euro- Währungsgebiet auf eine Summe von rund 1.545 Milliarden Euro. Unter Bargeld versteht man Banknoten und kommt eher auf dem Wochenmarkt zum Einsatz, in kleinen Mengen, als Notgroschen für alle Fälle. Gleichwohl führt die indifferente Haltung der Verbraucher dazu, dass der Zugang immer schwieriger wird. Im Handel wird die Kundschaft zu bargeldloser Pandemie hat den Trend beschleunigt. Münzen. Addiert man zum Bargeldumlauf die Sichteinlagen der Nichtbanken, so erhält man die Geldmenge M1. Diese Belief sich im November 2023 in der Eurozone auf 10,4 Billionen Euro, also 10 400 000 000 000 Euro. Foto: ©Andrey Popov/adobe.stock.com Zahlung ermutigt. „Die Bargeldnutzung schleicht sich aus“, heißt es in der Studien. „Die Szenarien der Studie sind ausdrücklich keine Prognosen, es sind mögliche Zukunftsbilder“, betont Bundesbank-Vorstandsmitglied Balz. In keinem verschwinde das Bargeld komplett, doch in zwei der drei hypothetischen Bezahlwelten wären Zugang und Akzeptanz nicht selbstverständlich gewährleistet. „Damit wäre die Wahlfreiheit praktisch nicht mehr gegeben“. Bargeld, warnt Balz, sei kein Selbstläufer mehr. Das Thema werde die Notenbank in den kommenden Jahren sehr stark fordern. Als Schlüsselfaktoren für die künftige Entwicklung definiert die Studie auch die Akzeptanz von Scheinen und Münzen im Handel, in Behörden oder Bussen und Straßenbahnen. Umfragen zufolge wollen die Deutschen bislang mehrheitlich am Bargeld festhalten, zumindest aber die Wahl haben. Laut einer Erhebung des Bundesverbands Deutscher Banken aus dem Jahr 2020 wollen drei Viertel der Befragten auch in Zukunft nicht auf Scheine und Münzen verzichten. Das gilt offenbar aber vor allem für Ältere: Menschen unter 30 können sich demnach fast zur Hälfte vorstellen, in Zukunft nur noch digital zu bezahlen. Einer Ende 2022 veröffentlichen Analyse der Europäischen Zentralbank (EZB) zufolge ist Bargeld im Euroraum zwar immer noch das am häufigsten verwendete Zahlungsmittel an der Ladenkasse. Doch gemessen am Wert übertrafen die Kartenzahlungen seinerzeit erstmals die mit Scheinen und Münzen. Umfrage belegen: Die Corona-Pandemie hat den Trend zu elektronischen Bezahlverfahren beschleunigt. Kommentar Kommentar Alexander Bögelein zur Zukunft des Bargeldes Freiheit nicht aufgeben Die Deutschen lieben Bargeld – auch wenn bargeldloses Bezahlen im Alltag an Beliebtheit gewinnt. Dafür gibt es gute Gründe. Es ist bequem. In Corona-Zeiten versuchte der Handel mit Erfolg, Verbraucherinnen und Verbraucher zum berührungslosen Bezahlen zu erziehen. Zudem ermöglichen Zahlungsdienstleister wie Banken, kleine Beträge im privaten Umfeld per App zu schicken. Staaten wäre ein rein digitales System wohl am liebsten. Damit könnten sie die kleinsten Ausgaben ihrer Bürger verfolgen. Man muss kein Verschwörungstheoretiker zu sein, um zu erkennen: Staaten haben einen Hang zur Überwachung und großes Interesse an Daten. Begründen lässt sich das im Zweifel mit dem Kampf gegen Kriminelle. Doch eine völlige Abkehr vom Bargeld hat gefährliche Folgen: Verbraucher wären gläsern. Weil viele Menschen dem Staat solche Einblicke nicht geben wollen, würde es bei einer Umstellung auf ein rein digitales System wie den digitalen Euro wohl einen Bankrun geben. Die Bundesbank selbst sieht die Gefahr, dass ein digitales Zentralbankgeld das Geschäftsmodell der Banken untergraben würde. Auch die Bedrohung durch Stromausfälle, technische Pannen, Hackerangriffe sind real. Bargeld mag unhygienisch und teuer im Handling sein, aber es ist gedruckte und geprägte Freiheit. Die darf man nicht aufgeben. Arbeit lohnt sich immer Einkommen Ifo-Institut berechnet Abstand zu Sozialleistungen. München. Wer arbeitet und alle ihm zustehenden Sozialleistungen in Anspruch nehme, habe immer mehr verfügbares Einkommen als jemand, der nicht arbeite und nur Sozialleistungen bekomme, teilte das Ifo-Institut auf der Grundlage eigener Berechnungen mit. „Die von manchen Politikern aufgestellte Behauptung, wer nur Sozialleistungen beziehe, bekomme netto mehr als ein Geringverdiener, ist schlicht falsch“, erklärte Andreas Peichl vom Ifo. Das sei schon deshalb ausgeschlossen, weil es Freibeträge für Erwerbstätige bei der Anrechnung von Einkommen auf die Sozialleistungen gebe. Ein Alleinstehender in einer Stadt mit mittlerem Mietniveau und einem Bruttoverdienst von 1000 Euro bekommt etwa nach Abzug von Steuern und Sozialabgaben und unter Hinzufügung der Sozialleistungen 891 Euro heraus. Wer nur Sozialleistungen bekommt, hat 563 Euro Bürgergeld. afp ZAHL DES TAGES 62 Prozent der Unternehmen mit mehr als 20 Beschäftigten in Deutschland sehen sich stark abhängig vom Import digitaler Technologien und Leistungen. Das geht aus einer Umfrage des Branchenverbandes Bitkom hervor. Nur 4 Prozent sehen sich von Importen unabhängig. 57 Prozent der Firmen gaben an, sie könnten 13 bis 24 Monate ohne Digitalimporte überleben. dpa Nokia Großinvestition für Chip-Design Espoo. Nokia will insgesamt 360 Millionen Euro an den Standorten Ulm und Nürnberg vor allem in Chip-Design investieren. Das kündigte der finnische Mobilfunkausrüster an. Die Investition findet über vier Jahre im Rahmen des europäischen IPCEI-Programms statt, das vom Bund sowie von Baden-Württemberg und Bayern gefördert wird. Bei dem Projekt sollen vor allem Chips für Funkprodukte entwickelt werden, die in künftigen Mobilfunksystemen eingesetzt werden. dpa Eine Flasche weniger Der Weinkonsum in Deutschland ist zurückgegangen. Zwischen August 2022 und Juli 2023 sank der Weinkonsum bezogen auf die Gesamtbevölkerung im Jahresvergleich von 19,9 Litern auf 19,2 Liter pro Kopf. Foto: Franziska Gabbert/dpa Europaparlament „Greenwashing“ verboten Straßburg. „Umweltfreundlich“, „klimaneutral“ und „biologisch abbaubar“: Solche allgemeinen Werbeslogans dürfen in der Europäischen Union künftig nicht mehr ohne belastbare Beweise auf Produkte gedruckt werden. Die Abgeordneten im Europaparlament beschlossen am Mittwoch in Straßburg ein Gesetz, mit dem sogenanntes Greenwashing verboten wird. Verbraucher sollen Angaben zur Nachhaltigkeit von Produkten so leichter vergleichen können. afp Zinssenkung in Sicht Die Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB), Christine Lagarde, geht von sinkenden Zinsen bis zum Sommer aus. Sie halte es für „wahrscheinlich“, dass der EZB-Rat mehrheitlich für erste negative Zinsschritte stimme. Northvolt investiert Das schwedische Unternehmen Northvolt hat den Bau einer Batteriefabrik bei Heide in Schleswig-Holstein beschlossen. „Dithmarschen verfügt über das grünste Stromnetz Deutschlands, mit dem wir zukünftig die nachhaltigsten Batteriezellen der Welt produzieren wollen“, sagte Geschäftsführer Christofer Haux.

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